Benutzer:Julia l/Strawinski

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Strawinski war der dritte von vier Söhnen des Opernbassisten Fëdor Ignat’evič Strawinski und dessen Frau Anna Kirillovna Cholodovski.

Musikalischer Werdegang

Durch den Beruf seines Vaters kam er schon früh mit der Musik und dem Theater in Berührung. Vom Alter von neun Jahren an bis zum Abitur nahm er Klavierunterricht, was ihm später ermöglichte, auch als Pianist tätig zu sein. Daneben erhielt er Kompositionsunterricht bei Fjodor Akimenko und Wassili Kalafati und arrangierte Opern- und Ballettmusik für Klavier.

Wie sein Vater studierte er Jura, führte jedoch nebenbei seine musikalischen Studien fort, schrieb insbesondere Lieder und Kantaten. Von 1902 bis 1905 nahm er privaten Kompositionsunterricht bei Nikolai Rimski-Korsakow, der ihn an größere Formen heranführte. Auf dem Gut eines Onkels in Südrussland, wo Strawinski oft die Sommerferien verbrachte, entstand 1903/1904 seine erste größere Komposition, die Klaviersonate fis-Moll, seine erste Symphonie Es-Dur entstand zwischen 1905 und 1907.

Man findet Strawinskis musikalisches Schaffen häufig in Perioden unterteilt:

  • In der Russischen Periode dominiert inhaltlich-thematisch der Bezug zu russischen Bräuchen, musikalisch die Verwendung von heidnischen und orthodoxen melodischen Wendungen.
  • In der Neoklassizistischen Periode, ab ca. 1920, wird der Rückbezug auf verschiedene Epochen durch Form, Instrumentierung, Stil, Sujet hergestellt.
  • In der Seriellen Periode, ab ca. 1950, unterliegen die Kompositionen dodekaphonen und anderen auf Reihentechniken basierenden Verfahrensweisen.

Ballettmusik

1909 erhielt Strawinski von Serge Diaghilev, dem Leiter der Zeitung Mir Iskusstwa und Impresario der Saisons russes, der durch die Uraufführung des Feu d’artifice und des Fantastičeskoe skerco auf den jungen Komponisten aufmerksam geworden war, den Auftrag, für das Ballett Les Sylphides zwei Chopin’sche Klavierstücke zu orchestrieren. Wenige Monate darauf kam der zweite Auftrag von Diaghilev, die Komposition der Ballettmusik für die kommende Saison der Ballets Russes. Die erfolgreiche Premiere des Feuervogels war der Beginn von Strawinskis Karriere als Ballettkomponist. Es folgten unter dem Label der Ballets Russes Petruschka und Le sacre du printemps Untertitel: „Bilder aus dem heidnischen Russland“, wobei die szenische Aufführung des letzteren einen Skandal hervorrief.

Als erstes „neoklassizistisches“ Ballett zählt Pulcinella. Gemeinsam mit Pablo Picasso, der das Bühnenbild und die Kostüme gestaltete, wählte Strawinski als Sujet eine Handlung aus der italienischen Commedia dell’arte. Hierfür orchestrierte Strawinski, wie er meinte, Kompositionen von Giovanni Pergolesi. Inzwischen weiß man jedoch, dass nur ein Teil der verwendeten Stücke tatsächlich von Pergolesi stammte, die übrigen waren den seinen zwar stilistisch sehr ähnlich, trugen seinen Namen jedoch lediglich aus merkantilen Gründen.

Instrumentalmusik

Vokalmusik

Oper

Kompositionsstil und Ästhetik

Rezeption

Privatleben

1906 heiratete Strawinski, entgegen dem Verbot von Ehen zwischen Verwandten zweiten Grades, Ekaterina Gavrilovna Nosenko, eine Cousine mütterlicherseits. Gemeinsam bekamen sie zwei Söhne, Fëdor (Théodore) (1907) und Soulima, und zwei Töchter, Ljudmila (1908) und Maria Milena.

Eine persönliche Krise durchlebte Strawinski in den späten 1930ern. Zwar hatte er eine Reihe von Aufträgen und stand finanziell recht gut da, jedoch bereitete zum einen die politische Situation ihm Sorgen, zum anderen starben kurz hintereinander seine älteste Tochter, seine Frau und seine Mutter an Tuberkulose. Neuen Auftrieb gab ihm der Ruf Nadia Boulangers und Walter Gropius’ aus New York, an der Harvard University den Charles Eliot Norton Chair of Poetry zu übernehmen. Im Rahmen dieser Lehrtätigkeit entstand sein Buch Poétique musicale.

Am 28. Dezember 1945 nahmen Strawinski und seine Frau Vera die amerikanische Staatsbürgerschaft an, 1946 begann er mit der Überarbeitung seiner früheren Werke, um sie unter das amerikanische Copyright zu stellen.

Er wurde am 15. April 1971 auf eigenen Wunsch neben Diaghilev auf dem russisch-orthodoxen Friedhof S. Michele in Venedig beigesetzt.