Benutzer:Kalamität/Carl Friedrich Julius Leske
Carl Friedrich Julius Leske (* 8. Dezember 1821 in Darmstadt; † 12. Oktober 1886 ebenda) war ein Verleger.
Seine Eltern waren der Verleger Carl Wilhelm Leske (1784–1837[1]) und der Bernhardine († 1851).
Er besuchte eine Privatlehranstalt, das Darmstädter Gymnasium und wechselte mit 14 Jahren auf die Bendersche Schulanstalt in Weinheim. Kurzzeitig besuchte er die Darmstädter Gewerbeschule und begann 1837, im Todesjahr seines Vaters, eine Buchdruckerlehre bei Eduard Hänel in Magdeburg.[2] Es folgte 1838-41 eine Ausbildung zum Buchhändler bei Ferdinand Riegel (1824–1866) in Potsdam und danach arbeitete er bei Adolf Baedeker in Rotterdam und bei Friedrich Schaumburg (Karls Sohn[3]) in Wien.
1845 übernahm er den zwischenzeitlich von seiner Mutter geleiteten väterlichen Verlag, führte ihn unter C. W. Leske weiter und wurde einer das radikalsten Verleger im Vormärz.[4] Er konnte er schnell neue bedeutende Autoren für den Verlag gewinnen und knüpfte Beziehungen zu führenden Denkern der politischen Linken.
Anfang 1945 reiste er nach Paris zu Karl Marx, der jedoch am 25. Januar mit achttägiger Frist ausgewiesen wurde. Kurz vor Marx Abreise nach Belgien schlossen sie am 1. Februar einen Vertrag über das Werk Kritik der Politik und Nationalökonomie schloß, das zum Sommer fertig sein sollte. Leske zahlte Marx dafür einen Vorschuß von 1500 Francs.
Nachdem die Polizei, die aus abgefangenen Briefen der Freunde Roland Daniels und Joseph Weydemeyer von dem geplanten Werk erfahren, und Leske erklärt hatte, dass sie dem Werk sehr kritisch gegenüberstünde, forderte Leske Marx auf, es ohne politische Polemik zu gestalten.
Um März 1846 wurde sein Verlag von preußischen Behörden verwarnt wegen der Herausgabe Heinzens Broschüre Die preußische Bürokratier und anderer oppositioneller und sozialistischer Schriften und am 25. Mai wurde ihm das Verbot sämtlicher Verlags- und Kommissionsartikel in Preußen angedroht.
Im Februar 1847 annulierte er den Vertrag mit Marx. Den Vorschuß versuchte er bis 1871 zurückzubekommen.
Weblinks
http://www.budrich-academic.de/de/leverkusen/ Friedrich Middelhauve holte den Verlag 1960–1974 nach Leverkusen