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Das Zweite Landamt Pforzheim war eine Verwaltungseinheit im Großherzogtum Baden. Es bestand von 1810 bis 1819.
Lage
Das Gebiet des Amtes umfasste das nördlich von Pforzheim im Kraichgau gelegene Umland.
Geschichte
Das an der Mündung der Nagold in die Enz gelegene Pforzheim hatte seit dem hohen Mittelalter unter der Herrschaft der Markgrafen von Baden gestanden und war Sitz eines Oberamtes. 1803 wurden ihm die Orte des ehemaligen Amtes Langensteinbach zugewiesen. 1807 kamen elf grundherrschaftliche Orte hinzu, die zuvor, zumindest in Teilen, reichsritterschaftlichen Familien gehört hatten, die in Umsetzung der Rheinbundakte von 1806 mediatisiert worden waren und nun unter badischer Landeshoheit standen. Mit Untermutschelbach kam eine Ortschaft hinzu, die im Rahmen des Tausch- und Epurationsvertrages mit Württemberg zu Baden gekommen war.[1]
Aufgrund des Novemberediktes von 1809 wurde das Oberamt 1810 aufgeteilt. Neben dem Stadt- und Ersten Landamt entstand noch das Zweite Landamt. Im Rahmen der Verwaltungsgliederung Badens wurden sie dem Pfinz- und Enzkreis zugewiesen, dem die grundherrschaftlichen Orte nun direkt unterstellt waren.[2]
1810 wechselte Öschelbronn zum Stadt- und ersten Landamt.[3] 1819 wurden die beiden 1813 entstandenen Ämter wieder vereinigt, erneut mit der Bezeichnung Oberamt.1819 wurden die beiden 1813 entstandenen Ämter wieder vereinigt, erneut mit der Bezeichnung Oberamt.[4]
Orte und Einwohnerzahlen 1814
1814 wird für das Amt von 9291 Einwohnern berichtet, die sich auf diese Orte verteilten:[5]
- Auerbach: 384
- Bauschlott: 697
- Dietenhausen: 132
- Dietlingen: 1097
- Dürrn, mit Karlshausen: 708
- Ellmendingen: 916
- Ispringen: 782
- Ittersbach, mit Schleemühle: 566
- Kieselbronn: 708
- Langenalb, mit Bergschmidte und Meisenmühle: 375
- Langensteinbach: 882
- Nöttingen: 624, davon Darmsbach: 75
- Obermutschelbach: 270
- Spielberg: 489
- Untermutschelbach: 246
- Weiler: 415
Weitere Entwicklung
Aus dem Oberamt etwickelte sich das Bezirksamt Pforzheim, das 1939 in den Landkreis Pforzheim umgewandelt wurde. Sofern nicht zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt nach Pforzheim eingemeindet, zählen die Orte des Amtes seit der Kreisreform 1973 zum Enzkreis.
Einzelnachweise
- ↑ General-Ausschreiben über die Eintheilung des Großherzogthums Baden in Bezirke, veröffentlicht am 7. Juli 1807 im Regierungsblatt des Großherzogtums Baden, Jahrgang V, Heft 23, S. 98. Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek.
- ↑ Beilage A zum Organisationsrescript vom 26. November 1809, veröffentlicht im Großherzoglich-Badischen Regierungsblatt am 9. Dezember 1809, S. 411f. Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek.
- ↑ Umstrukturierung der Bezirkseinteilung, Verordnung vom 15. November 1810, veröffentlicht im Großherzoglich-Badischen Regierungsblatt am 4. Dezember 1810, Heft XLIX, S. 359f. Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek.
- ↑ Entsprechende Verfügung vom 23. Januar 1819, veröffentlicht im Großherzoglich-Badischen Regierungsblatt am 10. Februar 1819, Heft V, S. 19. Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek.
- ↑ Johann L. Büchler (Herausgeber): Das Großherzogthum Baden nach seinen Kreisen, Hofgerichtsprovinzen und Amtsbezirken topographisch dargestellt. Zweite vermehrte und umgearbeitete Auflage 1814, S. 69. Digitalisierte Version au der Website des Münchener Digitalisierungszentrums.
Pforzheim Kategorie:Organisation (Pforzheim) Kategorie:Politik (Enzkreis) Kategorie:Gegründet 1810 Kategorie:Aufgelöst 1819