Benutzer:Kapitan2r/Entwurf

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Ukrainisch-Deutsches Projekt DNISTER - langfristige Zusammenarbeit zwischen ukrainischen und deutschen Wissenschaftlern für Lösung der Umweltprobleme des Oberen Dnister. In der letzten Phase seines Bestehens wurde das Projekt "Transformationsprozesse in der Dnister-Region (Westukraine)" genannt. Das Projekt wurde von der UNESCO, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Ministerium für Naturschutz der Ukraine gefördert. Die technischen und organisatorische Unterstützung des Projektes gestellteten Technischen Universität Dresden und das Institut für Ökologie der Karpaten der Ukraine.

In der gemeinsamen Arbeit der ukrainischen und deutschen Wissenschaftlern wurden durchgeführt interdisziplinären Studie des Ober Dnjestr-Becken und seiner Nebenflüsse von den Quellen bis zur Mündung des linken Nebenfluss des Dnjestr Koropets unterstützt um Empfehlungen für eine behutsame Nutzung der natürlichen Ressourcen und effektive Flächennutzung in der Region auf dem Prinzip der nachhaltigen Entwicklung zu entwickeln. Als Ergebnis dieser Arbeit wurde Bericht vorgelegt, in dem Buch Transformation processes in the Western Ukraine veröffentlicht wurde.


Hintergrund der Entstehungsgeschichte des Projektes

Seit 1988 arbeitete am Dnister die gleichnamige internationale, ökologische und kulturelle Expedition. Im Jahr 1993 äußerte Dipl. Biol. Stephan Niemeier, damals Student an der Philipps-Universität Marburg, den Wunsch im Expeditionsteam mitzuwirken. Um die Arbeit der Expedition kennen zu lernen, kam Niemeier zunächst nach Lwiw und fand Gefallen an der Dnister-Expedition.

Nach Hause zurückgekehrt informierte Niemeier Herrn Prof. Dr. Harald Plachter über die Arbeit der ukrainischen Forscher. Aufgrund dessen entschied sich Prof. Plachter dafür, zukünftig Studenten seines Fachgebietes Naturschutz an den Dnister zu entsenden. Im Sommer 1993 reisten fünf Studenten aus Marburg in die Ukraine. Sie brachten Ausrüstung mit, die hydrologische Studien des Dnjestrs ermöglichten. Die Ergebnisse wurden in einem Bericht dokumentiert, dessen wissenschaftliche Güte von Prof. Plachter positiv beschieden wurde. Im Folgejahr beteiligte sich eine Studentengruppe des Lehrstuhles von Frau Prof. Dr. Ute Kampwerth von der Albrecht-Ludwigs-Universität Freiburg an der Expedition. Frau Prof. Kampwerth betonte danach die hervorragende Möglichkeit, im Dnjestr-Tal vergleichsweise ursprüngliche ökosystemare Zustände untersuchen zu können. Wichtig war und ist hierbei auch, dass deren wissenschaftliche Untersuchung Erkenntnisse für das naturschutzfachliche Management anthropogen geprägter Ökosysteme in Mitteleuropa liefern kann. Die Eindrücke von Frau Kampwerth zur Kenntnis nehmend, entschied sich Prof. Plachter dazu, die Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit mit den ukrainischen Ökologen einer genaueren Überprüfung zu unterziehen.



Im Herbst 1994 reiste Prof. Plachter in die Ukraine und traf sich in Lwiw und Iwano-Frankiwsk mit ukrainischen Wissenschaftlern. Zudem besuchte er die Karpaten. Im Dezember des gleichen Jahres bat er Vertreter der Löwe-Gesellschaft in Lwiw Kontakte mit der ukrainischen Regierung herzustellen, um Möglichkeiten für eine ukrainisch-deutsche Zusammenarbeit zu schaffen. Diese Gesellschaft ermöglichte im Mai 1995 eine Konferenz für das in Planung befindliche Vorhaben. An dieser nahmen Mitarbeiter staatlicher, Institutionen beider Länder teil. Auf der Konferenz offenbarten sich große Potenziale für ein Wissenschaftsprojekt. Infolge dessen sich die deutsche Seite dafür entschied, das Vorhaben institutionell auf hoher internationaler Ebene bei der UNESCO anzusiedeln. Das eingereichte Forschungskonzept wurde durch die UNESCO überprüft und erfüllte deren hohe Standards für binationale Projektvorhaben. Zum Kurator des Projektes wurde Vefa Mustafayev, gebürtig aus Baku, ernannt, da der fließend Russisch und Englisch spricht. Dies sollte die internationale Kontaktpflege vereinfachen. Da die UNESCO selbst nicht direkt mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zusammenarbeitet, wurde dieses Aufgabenfeld staats-wissenschaftlichen Institutionen und Behörden der Ukraine übertragen

Die Anfänge des Vorhabens

Nachdem sich die Bundesregierung für die Realisierung einer ukrainisch-deutschen Wissenschaftszusammenarbeit entschieden hatte, konnte die erste Pilotphase des Projekts starten. Zunächst wurde festgelegt mit welchen Forschungsarbeiten begonnen wird und welche Ziel-Prioritäten hierbei gelten. Des Weiteren wurden die benötigen Organisationsstrukturen geschaffen. Die Gesamtleitung des Forschungsvorhabens wurde Herrn Prof. Plachter anvertraut. Herr Plachter definierte die Forschungsleitlinien und definierte übergeordnete Ziele des Gesamtvorhabens. Als Projektkoordinator ernannte er den Diplombiologen. Stephan Niemeier. Dieser organisierte die Arbeiten des Projektbüros in Lwiw, welches im Institut für die Ökologie der Karpaten angesiedelt wurde. Für die Führung des Projektes auf der ukrainischen Seite wurde ein Leitungsteam aufgestellt, dem Herr Dr. Mykola Kozlovski, Dipl.-Ing. Valentyn Stetsyuk und Frau Dipl.-Ing. Eleonora Zacharko angehörten. Zwischenzeitlich hatte Herr Prof. Dr. Kost' Malinowski für eine kurze Zeit die wissenschaftliche Leitung inne. Danach und bis zum Abschluss des Projekts wurde diese Aufgabe Herrn Prof. Dr. Josef Tsaryk anvertraut. 1999 übernahm Frau Prof. Dr. Mechthild Roth auf deutscher Seite die Projektleitung. Als Koordinatoren wirkten Philipp Kästli (Schweiz) und Ralph Nobis (Deutschland). Aufgrund der Komplexität wurde das Forschungsvorhaben in fachlich differenzierte Teilprojekte unterteilt. Diese verfassten Arbeitspläne mit detaillierter Darstellung der Forschungsziele und wie diese erreicht werden sollen. Hierzu wurden jeweils die räumlichen Bezugsräume definiert, detaillierte Zeitpläne erstellt und Zuständigkeiten festgelegt


Struktur des Projekts und Beteiligte

Das gesamte Forschungsvorhaben lief in drei Phasen ab. Auf ukrainischer Seite wurde das Vorhaben von folgenden Institutionen getragen: Institut für Ökologie der Karpaten (Lwiw), Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw, Lwiw Nationale Forstuniversität, Lwiw Nationale Agraruniversität, Iwano-Frankiwsk Nationale Technische Universität von Öl und Gas.

Organisation des Forschungsvorhabens

Für jeden Modellraum wurden typische Modellgemeinden festgelegt. Der Modelraum 1 (MR1) wurde den Karpaten zugeordnet und gliedert sich in zwei Teilräume. Der erste Teilraum (MR1A) beinhaltet die Modelgemeinden Busowysko und Werchnij Luzhok und liegt am Oberlauf des Dnister: Modellraum MR1A reicht etwa von der Stadt Turka bis zur Stadt Staryj Sambir. Am Oberlauf des Flusses Stryj befindet sich Teilraum MR1b, der etwa von der Quelle des Flusses bis zum Dorf Werchnie Synewydne reicht. Hierin liegen die Modellgemeinden Wolosianka und Jalynkuwate. In den Ausläufen der Karpaten – etwa vom Dorf Hordznia bis zur Stadt Mykolajiw – findet sich Modellraum MR2 mit den Modelgemeinden Dublany und Kolodruby. Für den dritten Modellraum (MR3) wurde das Koropets Flusstal gewählt. Für jeden Modellraum wurden GIS-Karten in Maßstäben von 1: 10.000 bis 1: 200.000 nach den Bedürfnissen der Teilprojekte angelegt. Die digitalen Karten bilden die Grundlage der GIS- Datenbank. Hierin befinden sich insbesondere Daten zu Biotopen, zur Waldverbreitung, Bodenkarten, sowie Kartierungsergebnisse zur Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten, die im Roten Buch der Ukraine gelistet sind

Einzelnachweise