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Kategorie:Gymnasium in München

Obermenzinger Gymnasium
Schulform Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium mit wirtschaftwissenschaftlichem Profil und sprachlichem Zweig
Gründung 14.7.1961
Ort München
Land Bayern
Staat Deutschland
Träger Münchner Schulstiftung – Ernst v. Borries –
Schüler 336 (Stand: November 2011)
Leitung StD i. P. Klaus Blaier
Website www.obermenzinger.de

Das Obermenzinger Gymnasium in München-Obermenzing ist ein staatlich anerkanntes Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Gymnasium mit wirtschaftswissenschaftlichem Profil und sprachlichem Zweig.[1].
Die Schule ist ein gebundenes Ganztagsgymnasium[2]. Sie ist nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert.

Lage

Das Obermenzinger Gymnasium liegt in Obermenzing, einem Stadtteil der bayerischen Landeshauptstadt München, mit etwa 23.000 Einwohnern auf einer Fläche von 765,58 ha. Obermenzing bildet mit Pasing den Münchener Stadtbezirk 21.

Das Schulgelände (Freseniusstraße 47) befindet sich in der Nähe von einigen bekannten Sehenswürdigkeiten, dem Botanischen Garten (Menzinger Str. 65), Schloss Blutenburg (Seldweg 15) und der Zoologischen Staatssammlung (Münchhausenstraße 21).

Gebäude und Schulgelände

Das erste Gebäude des Obermenzinger Gymnasiums war eine 1961 angemietete Villa in der Lustheimstraße 20 (Obermenzing).[3]

1964 wurde das Anwesen Freseniusstraße 47 erworben, umgebaut und erweitert. Auch dieses Haus (das heute sog. "Hexenhaus") war ursprünglich ein von Gärten und Bäumen umgebenes privates Haus, das an den englischen Landhausstil (um 1920) angelehnt ist. Bis 1977 war das Obermenzinger Gymnasium auf die beiden ca. 1 km (Luftlinie) entfernten Gebäude verteilt, bevor in den 1970er Jahren der Sitz endgültig in die Freseniusstraße 47 verlegt wurde (siehe Chronik). Das heutige Schulgelände wurde 1977 und 2006 um mehrere Neubauten erweitert. Im Jahr 2009 wurde das ehemalige Kollegstufengebäude (Freseniusstrasse 49) um einen Neubau erweitert, der neben einer Turnhalle einen Silentiumraum und zwei Bibliotheken (Oberstufen- und Unterstufenbibliothek) sowie das Kunstatelier beherbergt.

Direktorat, Sekretariat sowie die Münchner Schulstiftung sind mit der Geschäftsführung im sog. „Hexenhaus“ untergebracht.

Schulträger

Die Münchner Schulstiftung – Ernst v. Borries – ist der Träger des Obermenzinger Gymnasiums.[4]
Zur gemeinnützigen Münchner Schulstiftung gehören außerdem das Privatgymnasium Dr. Florian Überreiter in München-Haidhausen (1955 von Dr. Florian und Frau Maria Überreiter als Privatgymnasium gegründet) sowie die Jan-Amos-Comenius-Grundschule (gegründet 2009) und das Jan-Amos-Comenius-Kinderhaus (Kinderkrippe, Kindergarten, Hort, 2010 gegründet) in Pasing. Die Pasinger Institutionen sind bilingual (Englisch/Deutsch).

Geschichte

Das Obermenzinger Gymnasium wurde am 14.7.1961 als „Privatgymnasium Dr. Chmiel“ als humanistisches und neusprachliches Gymnasium mit Tagesheim durch Dr. Gustav Chmiel, Marianne von Borries und Elisabeth Rohmer gegründet.[5]

Ursprünglich war das Obermenzinger Gymnasium nur staatlich genehmigt, weshalb die Abiturprüfungen an anderen Gymnasien stattfinden mussten. 1986 erfolgte die staatliche Anerkennung; seitdem bietet die Schule die Möglichkeit, dort das Abitur als Abschluss zu erwerben.

Seit 1990 gibt es am Obermenzinger Gymnasium das ABIplus®-Programm, eine Berufsausbildung parallel zur Schule.

Das Obermenzinger Gymnasium hat seinen Namen mehrmals geändert:[6]

1961–1968: Privatgymnasium Dr. Chmiel

1968–1973: Privatgymnasium Dr. Chmiel, Inhaberin Marianne von Borries

1973–1980: Privatgymnasium Dr. Chmiel, Inhaber Ernst von Borries

1980–2005: Obermenzinger Gymnasium München, vormals Dr. Chmiel

seit 2006: Obermenzinger Gymnasium

Die Schule hat seit 1971 als Logo eine römische Quadriga, ausgewählt von Marianne v. Borries mit Prof. Dieter Ohly, dem damaligen Leiter der Staatlichen Antikensammlungen / Glyptothek, und entworfen von der Grafikerin Veronika Schattenmann[7].

Chronik

1961: Gründung des Privatgymnasiums Dr. Chmiel.

1964: Erwerb des Anwesens Freseniusstraße 47.

1968: Tod von Dr. Gustav Chmiel.

1973: Tod von Frau Marianne v. Borries. – Übernahme des Unternehmens und der Schulleitung durch Ernst v. Borries.

1977: Errichtung der Neubauten an der Freseniusstraße 47 (9 Klassenzimmer, Physik- u. Chemiesaal, Musikraum und Mensa).

1980: Gründung des gemeinnützigen Schulvereins Obermenzinger Gymnasium, vormals Dr. Chmiel e.V.; Übernahme der Trägerschaft durch den Schulverein und Namensänderung der Schule in "Obermenzinger Gymnasium".

1986: Staatliche Anerkennung des Obermenzinger Gymnasiums.

1989: Eröffnung des wirtschaftswissenschaftlichen Zweiges.

1997: September: Beginn der Hilfsaktion für das schwer erdbebengeschädigte Casenove (Foligno/Umbrien).

1999: Frühjahr: Abschluß der Hilfsaktion für Casenove, Gesamtergebnis des Spendenprojekts (in Zusammenarbeit mit der Realschule Pliezhausen und dem Collège La Perrière): DM 155.000,–. – Juli: Die Spendenaktion zugunsten traumatisierter Kinder im Kosovo erbringt DM 6.700,–. – Auszeichnung der Schülerinnen und Schüler für ihr Engagement für Casenove durch "Children for a better world e.V."[8].

2000: Mai: Über 100 Schüler aus vier Nationen schließen das diesjährige COMENIUS-Projekt ab.

2006: Am 1. Januar 2006 übernimmt die Münchner Schulstiftung – Ernst v. Borries – die Trägerschaft des Obermenzinger Gymnasiums und des Privatgymnasiums Dr. Florian Überreiter. Neubau auf dem Grundstück Freseniusstraße 45b/47.

2007: Einführung eines Qualitätsmanagement-Systems. – Tod der Mitgründerin Elisabeth Rohmer.

2008: Das Obermenzinger Gymnasium ist Gastgeber der Simulation einer Plenarsitzung des Europäischen Parlaments: Schüler aus 7 Ländern tagen im Maximilianeum. – Zertifizierung der Schule nach DIN EN ISO 9001:2000.

2009: Eröffnung des neuen Nordgebäudes. Ein Jahr lang (bis Juli 2010) ist die neu gegründete Jan-Amos-Comenius-Grundschule im neuen Gebäude untergebracht, ergänzt durch den neuen Jan-Amos-Comenius-Hort. Start der Hilfsaktion für das durch Erdbeben fast völlig zerstörte L’Aquila.

2011: Mai: Rezertifizierung der Schule nach DIN EN ISO 9001:2008. – Das Obermenzinger Gymnasium feierte im Juli 2011 das 50-jährige Bestehen. 26. Juli 2011: Festakt im Prinzregententheater in Anwesenheit von Stiftungsgründer Ernst v. Borries, Dr. Thomas Goppel, Ministerialdirigent Walter Gremm und zahlreichen weiteren Gästen.[9]

Schulprofil und Bildungsprogramm

Das Obermenzinger Gymnasium ist ein gebundenes Ganztagsgymnasium mit rhythmisiertem Unterricht.

Als staatlich anerkanntes wirtschafts- und sozialwissenschaftliches Gymnasium führt die Schule den Unterricht gemäß den Stundentafeln des bayerischen G8 aus[10].

Die Abschlüsse, die am Obermenzinger Gymnasium erworben werden können, sind: Mittlerer Schulabschluss (früher: Mittlere Reife)[11] und Abitur (Allgemeine Hochschulreife)[12].

Der Unterricht wird um zusätzliche Angebote ergänzt.[13] Ein Schwerpunkt liegt bei den Wirtschaftswissenschaften (Wirtschaft und Recht, Wirtschaftsinformatik). Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der kulturellen Bildung (Musik und Theater, Instrumentalunterricht, Literatur u.a.). Der Träger des Obermenzinger Gymnasiums, die Münchner Schulstiftung, ist Mitglied in der Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern e.V.[14].

Zweipädagogenkonzept, Förderung und Betreuung

Ca. 330 Schülerinnen und Schüler besuchen das Gymnasium, in dem 52 Kolleginnen und Kollegen unterrichten (2011). Ein Team von insgesamt zehn weiblichen und männlichen pädagogischen Assistenten (Erzieher, Lehrer, Sozialpädagogen) unterstützen die Fachlehrer im Unterricht, halten Studierzeiten, beaufsichtigen die Mittagspausen und organisieren die Freizeit am Nachmittag. Dieses Zweipädagogenkonzept wird vornehmlich in der Unter- und Mittelstufe verwirklicht und bildet in Kombination mit einem Psychologenteam den Rahmen des Schulkonzeptes[15].

Wirtschaftswissenschaftliches Profil

Ein besonderer Schwerpunkt liegt im Wirtschaftsbereich. Der Unterricht in Wirtschaftsinformatik kann durch zusätzliche Kurse im Rahmen des ABIplus®-Programms vertieft werden.

ABIplus®-Programm

Nur am Obermenzinger Gymnasium gibt es das ABIplus®-Programm[16]. Im Rahmen dieser schulbegleitenden Berufsausbildung können folgende Abschlüsse erworben werden:

  • Staatlich geprüfter Wirtschaftsassistent,
  • EDV-Buchhaltungsassistent (VDP)[17],
  • Multimedia-Assistent (VBP)[18].

Sprachen

Sprachenfolge im sprachlichen Zweig

  • Die erste Fremdsprache ist Englisch ab der 5. Klasse.
  • Die zweite Fremdsprache Latein beginnt in der 6. Klasse.
  • Die dritte Fremdsprache Französisch beginnt in der 8. Klasse.

Wird Latein als 2. Fremdsprache gewählt, bleibt die Entscheidung für die Ausbildungsrichtung bis zur 8. Klasse offen.

Sprachenfolge im wirtschaftswissenschaftlichen Zweig

  • Erste Fremdsprache ist Englisch ab der 5. Klasse.
  • Die zweite Fremdsprache beginnt in der 6. Klasse.

Es besteht die Wahlmöglichkeit zwischen Französisch und Latein.

  • Mit der Wahl von Französisch ist bereits die Entscheidung für den wirtschaftswissenschaftlichen Zweig ab der 8. Klasse gefallen.
  • In der 8. Klasse beginnen die Fächer Wirtschaft und Recht sowie Wirtschaftsinformatik.

Musikalische Erziehung

Bläserklasse, Instrumentalunterricht (Horn, Trompete, Euphonium, Posaune, Saxophon, Oboe, Querflöte, Gitarre, Schlagwerk, Klavier), Musikprojekte in Zusammenarbeit mit den Münchner Philharmonikern.

Europäische Bildungsprogramme (COMENIUS, EUSOLA)

Das Obermenzinger Gymnasium beteiligt sich seit 1996 am europäischen COMENIUS-Programm. Seit 2009 engagiert sich das Obermenzinger Gymnasium im EUSOLA-Projekt.[19]

Wahlkurse und Arbeitsgruppen

Business English, Erste Hilfe, Fotografie, Golf, Keramik, Offenes Atelier, PC-Bau, Sanitätskurs, Tauchen, Tennis, Theater.

Schulleiterinnen und Schulleiter

Chronologischer Überblick[20]:

1961–1968: Schulleitung: Dr. Gustav Chmiel; stellvertretende Schulleitung: Marianne v. Borries.

1968–1969: Schulleitung: Eugen Enders; stellvertretende Schulleitung: Marianne v. Borries.

1969–1970: Schulleitung: Charlotte von Schwartz; stellvertretende Schulleitung: Marianne v. Borries.

1970–1973: Schulleitung: Marianne v. Borries; stellvertretende Schulleitung: Charlotte von Schwartz.

1973–1975: Schulleitung: Charlotte von Schwartz; stellvertretende Schulleitung: Ernst v. Borries.

1975–2003: Schulleitung: Ernst v. Borries; stellvertretende Schulleitung: Erna Schlesinger (1975–1999), Klaus Blaier (1999–2003).

ab 2004: Schulleitung: Klaus Blaier; stellvertretende Schulleitung: Brigitte Duldner.

Auszeichnungen

Nach einer Untersuchung der Zeitschrift "Capital" wurde das Obermenzinger Gymnasium im Jahr 2005 aufgrund seines „überdurchschnittlichen Leistungsspektrums“ als eine der 100 besten Schulen Deutschlands ausgezeichnet.[21]

Einzelne Schulprojekte haben Preise erhalten, wie beispielsweise das Mykorrhiza-Projekt im Rahmen des Focus-Schülerwettbewerbs „Schule macht Zukunft“ 2009/10.[22]

Bekannte Schüler/Absolventen

Literatur

  • Jahresberichte (ab 1997/98).
  • 10 Jahre Privatgymnasium Dr. Chmiel (Festschrift). München 1971.
  • 40 Jahre Obermenzinger Gymnasium (Festschrift). München 2001. (Zugleich: Jahresbericht 2000/2001).
  • 50 Jahre Obermenzinger Gymnasium (Festschrift). München 2011.
  • Oliver Berg: Pädagogisches Konzept und Schulprofilakzente. Empirische Darstellung am Beispiel des Obermenzinger Gymnasiums (München). Baltmannsweiler 2007. ISBN-13: 978-3834002426.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. auch die Liste der Gymnasien in München. Zur Stellung der Privatschule s. auch Privatschule.
  2. Vgl. zu den verschiedenen Formen der Ganztagsschulen in Bayern: Webseite des ISB, Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, München (zuletzt aufgerufen am 11.11.2011).
  3. Zur Geschichte der Gebäude und Schulgelände: 50 Jahre Obermenzinger Gymnasium (Festschrift), München 2011, S. 14–17, 20–23, 36–42.
  4. Webseite der Münchner Schulstiftung – Ernst v. Borries –.
  5. Geschichte und Chronik nach: 10 Jahre Privatgymnasium Dr. Chmiel, München 1971 (Festschrift); 50 Jahre Obermenzinger Gymnasium, München 2011 (Festschrift); Webseite des Obermenzinger Gymnasiums (zuletzt aufgerufen am 11.11.2011). Zum Gründungsdatum: 50 Jahre Obermenzinger Gymnasium, S. 6.
  6. Zu Name und Logo vgl. 50 Jahre Obermenzinger Gymnasium, München 2011, S. 18–19.
  7. Webseite der Künstlerin V. Schattenmann.
  8. Webseite von "Children for a better world e.V.".
  9. Jahresbericht 2010/2011, München 2011, S. 33–48.
  10. Vgl. zur Schulordnung für die Gymnasien in Bayern: GSO.
  11. Zum Mittleren Schulabschluss am Gymnasium in Bayern: Webseite des Bayerischen Kultusministeriums zum Mittleren Schulabschluss.
  12. Zur Allgemeinen Hochschulreife in Bayern: Webseite des Bayerischen Kultusministeriums zur Allgemeinen Hochschulreife.
  13. Vgl. die Angaben auf der Webseite: Webseite des Obermenzinger Gymnasiums (zuletzt aufgerufen am 11.11.2011).
  14. Vgl. Webseite der Münchner Schulstiftung – Ernst v. Borries –; Webseite der Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern e.V. (zuletzt aufgerufen am 11.11.2011).
  15. Vgl. die Angaben auf der Webseite des Obermenzinger Gymnasiums.
  16. Webseite des ABIplus®-Programms.
  17. VDP: Bundesverband Deutscher Privatschulen, Webseite des VDP.
  18. VBP: Verband bayerischer Privatschulen, Webseite des VBP.
  19. Webseite des EUSOLA-Projekts; vgl. auch Ulrich Besirske u.a.: COMENIUS EUSOLA. In: Jahresbericht 2010/2011, S. 49–53.
  20. Nach: 50 Jahre Obermenzinger Gymnasium (Festschrift), München 2011, S. 43.
  21. Capital 13, 2005.
  22. Mykorrhiza-Projektseite mit weiteren Informationen (zuletzt aufgerufen am 11.11.2011).
  23. Vgl. http://www.bigel-labs.de/ (zuletzt aufgerufen am 11.11.2011).