Benutzer:KimKong/SSA

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Eine Selbstschussanlage ist eine Vorrichtung, bei der idR versteckt ausgelegte Drähte bei einer Berührung oder andere Signalgeber Schüsse auslösen.[1]

Bis zu ihrem Verbot im 17. Jahrhundert wurde die selbstauslösende Legbüchse in der Jagd eingesetzt.

Im deutschen Sprachraum sind mit Selbstschussanlage auch die Selbstschussanlagen gemeint, die ab 1971 bis 1984 von der DDR an der innerdeutschen Grenze auf einer Länge von etwa 447 Kilometern eingesetzt wurden. Dabei wurden rund 71.000 Selbstschussanlagen des Typs SM-70 am vorderen Metallgitter-Grenzzaun montiert.[2] Deren ausschließlicher Zweck war es, Fluchtversuche aus der DDR zu verhindern, indem sie Menschen beim Betreten oder Durchqueren des Grenzstreifens automatisch schwer verletzten oder töteten.[3]

Mäuse-/rattenSSA

Erich Lutter, ein SS-Führer, der das Referat II D 4 („Waffenwesen“) im Reichssicherheitshauptamt leitete, entwickelte im Auftrag von Reinhard Heydrich ein Konzept für Selbstschussanlagen an der Umzäunung von Konzentrationslagern. Dadurch sollten Häftlinge mit geringem Personalaufwand an einer Flucht gehindert werden. Lutters Entwürfe wurden nie verwirklicht. Dem Journalisten Georg Bensch zufolge fielen seine Pläne nach dem Zweiten Weltkrieg den sowjetischen Siegern in die Hände. In der DDR seien Lutters Pläne für die Entwicklung eigener Selbstschussanlagen genutzt worden.[4]

Einzelnachweise

</references>

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  1. Meyers Enzyklopädisches Lexikon, 9. Aufl., Bibliographisches Institut, Mannheim, Bd. 21 (1977): Sche–Sm, S. 551.
  2. Jürgen Ritter, Peter Joachim Lapp: Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk. Ch. Links Verlag, Berlin, 7., aktualisierte und erweiterte Aufl. 2009, S. 103.
  3. Klaus Marxen, Gerhard Werle (Hg.): Strafjustiz und DDR-Unrecht. Dokumentation, Bd. 2: Gewalttaten an der deutsch-deutschen Grenze, bearbeitet von Toralf Rummler und Petra Schäfter. De Gruyter, Berlin 2002, S. 553.
  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Spiegel 1976/16.