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Hummel-Reise war ein Reiseveranstalter, der als Reisebüro in Hannover entstand und später zusammen mit den drei größten Mitbewerbern den Grundstock der TUI AG bildete.
Unternehmensgeschichte
Der Kaufmann Hans-Joachim Strickrodt (* 14. Januar 1927 in Hannover) übernahm 1950 die bereits bestehende Firma von Hugo Strickrodt. Das Reisebüro befand sich zunächst im wieder aufgebauten Central-Hotel gegenüber dem hannoverschen Hauptbahnhof.
Strickrodt erkannte frühzeitig die Anfang der fünfziger Jahre aufkeimende Reiselust der Deutschen und die damit verbundenen Geschäftschancen. 1953 schloss er sich mit einem weiteren Reisebüro sowie den Verlags-Reisebüros der Zeitungen "Die Welt" und "Hamburger Abendblatt" zur Hummel-Reisen GmbH zusammen, die ihren Hauptsitz zunächst in Hamburg hatte [1].
Ab Sommer 1953 bot Hummel eigenständig organisierte Reisen zu günstigen Preisen an („Reisen für Jedermann“). Dies war insbesondere aufgrund der zwischen Hummel und der Deutschen Bundesbahn (die ebenso Anteile an Hummel hielt) ausgehandelten Konditionen möglich. Im ersten Sommer reisten ca. 5.000 Gäste mit Sonderzügen und Bussen ins Voralpenland und nach Tirol, hier vor allem in das Dorf Ellmau. Hier engagierte sich Strickrodt außerdem in den Aufbau der touristischen Infrastruktur (erster Lift, Golfplatz). 1955 beförderte der „Hummel Alpen-See-Express“ bereits 106.460 Ferienreisende und erzielte einen Umsatz von ca. 19 Millionen Mark. Damit war Hummel die Nummer drei im westdeutschen Reisemarkt, hinter Touropa und Scharnow [2]. 1956 nahm Hummel erstmals Flugreisen nach Mallorca ins Programm, setzte aber zunächst weiterhin auf die Eisenbahn als Hauptbeförderungsmittel.
Von der Bundesbahn waren spezielle Reisezugwagen entwickelt worden, die einen verbesserten Komfort boten und mit zusätzlichem Servicepersonal besetzt waren. Jedes Abteil wurde mit sechs Polstersitzen versehen, die abends in ebenso viele Liegestätten verwandelt werden konnten. Jeder Sonderzug führte nicht nur Speisewagen, sondern auch einen Friseurwagen mit [3]. 1958 setzten Hummel und Scharnow zusammen 92 DB-Liegewagen ein. Die Hummel Reisezugwagen waren grün lackiert und trugen die Aufschrift "HUMMEL-REISE".
Ab 1962 brachen mit den Versandhändlern Schickedanz (Quelle Reisen) und Neckermann (NUR) erstmals kapitalstarke Mitbewerber in die bis dahin von Mittelständlern dominierte Touristikbranche ein. Um dem entgegen zu wirken und Kapitalrisiken im Charter-Reiseflugmarkt abzufedern, schlossen sich am 1. Dezember 1968 Hummel sowie die Veranstalter Scharnow und Touropa (mit denen Hummel bereits von jeher kooperiert hatte) zur Touristik Union International (TUI) zusammen. Später kam die Firma Dr. Tigges hinzu. Dabei handelte es sich zunächst um einen Einkaufs- und Logistikverbund, die beteiligten Veranstalter traten weiterhin eigenständig unter ihren eingeführten Namen auf. Erst mit der Einführung der Marke „TUI - Schöne Ferien!“ im Jahr 1990 verschwand der Name Hummel-Reise.[4]
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Der Urlaubs-Trust. In: Der Spiegel. Nr. 29, 1956 (online).
- ↑ DER SPIEGEL 29/1956 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43062760.html
- ↑ DER SPIEGEL 28/1966 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46407893.html
- ↑ https://www.wiwo.de/unternehmen/tui-die-geschichte-von-europas-fuehrendem-reiseveranstalter-seite-3/5362790-3.html
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