Benutzer:KuK/Seekommandant

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Der Kommandant der Seeverteidigung der Gascogne, kurz Seekommandant Gascogne war ein regionaler Küstenbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg mit Sitz zunächst in Bordeaux, ab März 1942 in Royan. Er war dem Marinebefehlshaber Westfrankreich unterstellt.[1]

Geschichte

Nach der deutschen Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg im Juni 1940 richtete die Kriegsmarine eine Kommandostruktur für die französischen Küsten ein, darunter den Marinebefehlshaber Westfrankreich. Diesem unterstanden zunächst viele Hafendienststellen und Artillerieabteilungen der Kriegsmarine direkt. Im Zuge einer Reorganisation im Dezember 1940 wurden die Aufstellung der Seekommandanturen Bretagne, Loire-Gironde und Gascogne als Zwischenebene angeordnet. Während die beiden erstgenannten Seekommandanturen sofort aufgeaut wurden,verzögerte sich die Aufstellung der Seekommandantur Gascogne bis zum Sommmer 1941.[2][1]

Während der Aufbauzeit nahmen der Hafenkommandant von Bayonne und der Seekommandant Loire-Gironde zeitweise die Aufgaben des Seekommandanten Gascogne zusätzlich wahr. Anschließend wurde die Bereichsgrenze zwischen den Seekommandanturen Loire-Gironde und Gascogne von der Gironde an die Mündung der Seudre gegenüber der Île d’Oléron verlegt. Im Süden erstreckte sich der Befehlsbereich Gascogne bis an die spanische Grenze.[1]

Nach der Landung der Alliierten in der Normandie wurde der Befehlsbereich des Seekommandanten in kurzer Zeit durch alliierte Truppen eingenommen. Der Seekommandant blieb bis zu deren Einnahme am 17. April 1945 in der Festung Gironde Nord in Royan, deren Kommandant er war.[1]

Unterstellte Dienststellen und Verbände

Dem Seekommandanten waren folgende Verbände und Dienststellen unterstellt:[1][A 1]

  • Hafenschutzflottille Gironde (ab Januar 1942)
  • Hafenkommandant Bordeaux
  • Hafenkommandant Bayonne
  • Marineartillerieabteilung 284 (Royan), im April 1943 Ausgliederung der südlich der Gironde liegenden Teile als → MAA 618
  • Marineartillerieabteilung 286 (Île de Ré)
  • Marineartillerieabteilung 286 (Biarritz/Saint-Jean-de-Luz)
  • Marineartillerieabteilung 618 (Südufer der Gironde), im 1943 aus der MAA 284 ausgegliedert
  • 16. Marinekraftfahrabteilung (Royan), ab April/Mai 1942
  • 1. Marinenachrichtenabteilung (mot.), Juni 1942 von Seekommandant Loire-Gironde, im September 1943 zum Kommandierenden Admiral Adria
  • Marineausrüstungsstelle Bordeaux
  • Marineflakschule II (Dax (Landes)|Dax), fachlich der Inspektion der Marineartillerie unterstellt, nach der Invasion zu einer Marineartillerieabteilung umgewandelt.

Weitere Marinedienststellen im Verantwortungsbereich

Seekommandanten

Folgende Offiziere hatten den Dienstposten des Seekommandanten Gascogne inne:[1]

Literatur

  • Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939–1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XIV, Kapitel 5

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939−1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XIV, Kapitel 5, S. 19 ff. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „LH-145-19“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  2. Walter Lohmann, Hans H. Hildebrand: Die deutsche Kriegsmarine 1939−1945. Sammelwerk in drei Bänden. O.O. 1956. Band II, Hauptkapitel XIV, Kapitel 5, S. 1 ff.

Anmerkungen

  1. Die kurzzeitige Unterstellungewechsel aufgrund der offiziellen Auflösung der Seekommandantur Loire-Gironde von November 1942 bis Januar 1943 bleiben hier unberücksichtigt.

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