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Der Milchmann ist eine Kurzgeschichte des Schweizer Schriftstellers Peter Bichsel welche in der Kurzgeschichtensammlung Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen erschien und 1964 vom "Walter Verlag" veröffentlicht wurde. In der Kurzgeschichte geht es um Frau Blum, die ihre Beziehung zum Milchmann überdenkt.


Inhalt

Zu Beginn des Textes schildert der Autor die Konversation zwischen Frau Blum und dem Milchmann. Im weiteren Verlauf der Kurzgeschichte geht es darum, wie sich Frau Blum für ihren verbeulten Topf schämt. Danach macht sie sich gedanken, wie der Milchmann sie wohl sieht, und dass es manchmal zu kleinen Nachrichten kommt. Als nächstes, geht es um den Milchmann, wie er von ihr denkt und ob er sich an sie erinnert. Dannach, wird erläutert, dass sie den Milchmann gerne näher kennenlernen will und beeindruckt ist, dass der Milchmann um 4 Uhr aufsteht und seine Arbeit macht. Als nächstes, berichtet der Autor, dass keiner aus dem Quartier den Milchmann kennt. Am Ende des Textes wird erneut geschildert, dass Frau Blum gerne den Milchmann kennen lernen möchte, da sie mehr über ihn erfahren will.

Themen

Textsorte & Sprache

Sieht man sich die Sprachebene bei der Kurzgeschichte "Der Milchmann" von Peter Bichsel an, so fällt auf, dass der vorliegende Text in Alltagssprache verfasst ist. Diese Art von Sprache ist für jeden leicht verständlich. Außerdem kann jede Person diese Sprachebene lesen, da sie beispielsweise nicht regional abhängig ist. Wenn man den Satzbau der Geschichte näher betrachtet, stechen zunächst Aussagesätze heraus, z.B. "Bei uns kommt er morgens um vier.". Diese Art von knappen Formulierungen hilft dem Leser den Text leichter zu verstehen. Zusätzlich zu den kurzen Aussagesätzen gibt es noch komplexe Satzkonstruktionen ("Den Milchmann [...] der Treppe."). Komplexe Satzkonstruktionen können, im Gegensatz zu den einfach gehaltenen Sätzen, schwieriger zu lesen sein. Peter Bichsel hat diese Satzart eingebaut um die gebildeten Leser nicht zu vernachlässigen. Achtet man aber auf die Wortwahl, so fällt auf, dass es in dem Text zahlreiche anschauliche Adjektive und Partizipien , wie z. B. "rosig", "plump" oder "verbeulten" vorhanden sind. Diese Wortarten lassen den Text lebendiger erscheinen. Dem Leser wird das Beschriebene vor Augen geführt. Ausdrucksstarke Verben (z. B. "schrieb", "denkt" oder "nimmt") haben die gleiche Wirkung wie die anschauliche Adjektive in der Kurzgeschichte, verstärken den gewonnenen Eindruck jedoch noch mehr. Bei der Betrachtung der rethorischen Stilmittel des Textes, erkennt man gleich zu Beginn des Textes eine Ellipse "'Heute keine Butter mehr, leider.'". Sie vereinfacht den Text und spiegelt die natürliche Ausdrucksweise wieder. Als zweites findet man in der Kurzgeschichte noch eine Anapher ("Der Milchmann [...] einen Zettel."). Dieses Stilmittel hebt bestimmte Textteile vor und ist ein gefühlsbetontes Sprechen. In "Der Milchmann" sind zuletzt noch Parallelismen untergebracht, welche Aussagen verstärken und diese eindringlich machen ("Der Milchmann [...] mehr, leider.'" und "Frau Blum fürchtet [...] ihr Topf ist verbeult.").

Personencharakteristik

Bichsel entwirft in seiner Kurzgeschichte „Der Milchmann“ zwei Hauptpersonen, Frau Blum und den Milchmann. Man kann davon ausgehen, dass Frau Blum nicht alleine lebt, weil es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie 100 Gramm Butter am Tag verbraucht. Dass sie sich Gedanken darüber macht, wie der Milchmann von ihr denkt, verrät, dass sie Wert darauf legt, wie sie von anderen Menschen wahrgenommen wird. Auf ein gewisses Maß an Höflichkeit kann man dadurch schließen, dass sie sich bei dem Milchmann entschuldigt, wenn sie einmal zu wenig bezahlt hat.

Da der Milchmann seinen Job so früh macht, hat er wahrscheinlich nicht viel Kontakt zu anderen Personen. Er ist sehr Pflichtbewusst, weil er Werktags und Sonntags die Milch ausliefert. Durch einen inneren Monolog von Frau Blum, "Wahrscheinlich sind Milchmänner schlecht bezahlt", kann man darauf schließen, dass der Milchmann arm ist.

Texte

  • Peter Bichsel, Der Milchmann, aus: „Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“, (21 Geschichten), Erstveröffentlichung 1964, aktuelle Ausgabe Frankfurt am Main (Suhrkamp) 1993, ISBN 3-518-22125-6


Weblinks



Kategorie:Literarisches Werk Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert) Kategorie:Literatur (Deutsch) Kategorie:Literatur (Schweiz) Kategorie:Kurzgeschichte