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Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg
Das Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg (kurz: IfB Lüneburg) ist eines von sechs Instituten des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), die im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung zuständig sind für die Untersuchung und Beurteilung von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen und Futtermitteln in Niedersachsen. Das Institut in Lüneburg ist spezialisiert auf die Untersuchung von Bedarfsgegenständen und kosmetischen Mitteln.
Beschreibung und Organisation
Das IfB Lüneburg ist bundesweit das einzige Institut, in dem ausschließlich Bedarfsgegenstände und kosmetische Mittel untersucht und beurteilt werden. Zu den Bedarfsgegenständen zählen viele Produkte aus dem täglichen Bedarf: beispielsweise Teller, Tassen, Backpapier, Verpackungen, Textilien, Schmuck und Spielwaren. In diesem breiten Untersuchungsspektrum spielen außerdem kosmetische Mittel (beispielsweise Zahnpasta, Cremes, Parfüme), Reinigungsmittel und Waschmittel eine große Rolle.
In den Laboren des Institutes werden jährlich mehr als 17.000 Untersuchungen von amtlichen Proben durchgeführt.
Im Rahmen der Norddeutschen Kooperation (NoKo) übernimmt das IfB Lüneburg wichtige Schwerpunktuntersuchungen für die Mitgliedsländer Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Bremen: Für alle Länder werden Spielwaren sowie Wasch- und Reinigungsmittel untersucht, für Berlin und Brandenburg zusätzlich Lebensmittelbedarfsgegenstände. Insgesamt umfasst das Volumen im Jahr mehr als 4.000 Untersuchungen. Mit einem Verwaltungsabkommen haben sich die Mitgliedsländer zu einer engen und länderübergreifende Zusammenarbeit verpflichtet.
Seit 2020 wird das Institut von dem Lebensmittelchemiker Herrn Oliver Schmidt geleitet. Etwa 60 Mitarbeitende kümmern sich um die Aufgaben des IfB Lüneburg. Zudem werden jedes Jahr neue Auszubildende eingestellt und zu Chemielaboranten ausgebildet.
Aufgaben
Das IfB Lüneburg untersucht und beurteilt kosmetische Mittel und andere Bedarfsgegenstände im Rahmen der amtlichen Lebensmittel- und Bedarfsgegenständeüberwachung. Weitere Aufgaben sind die Untersuchung und Beurteilung von Wasch- und Reinigungsmitteln nach den Vorgaben des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes (WRMG).
Zu den wesentlichen Aufgaben zählen im Einzelnen:
Die amtliche Untersuchung (sensorisch, chemisch, mikrobiologisch) und rechtliche Beurteilung folgender Produktgruppen, einschließlich Erarbeitung von Stellungnahmen und Durchführung fachlicher Beratungen von
- Spielwaren (auch für alle Länder der Norddeutschen Kooperation)
- Bedarfsgegenstände mit Lebensmittelkontakt (auch für die Länder Bremen (alle Materialien), Berlin und Brandenburg (alle außer Glas, Keramik und Metall))
- Bedarfsgegenstände mit Körperkontakt
- Bedarfsgegenstände zur Reinigung und Pflege (auch für alle Länder der Norddeutschen Kooperation)
- Kosmetische Mittel, Tätowiermittel
Sowie die spezielle Analytik von
Weitere Aufgaben des Instituts sind neben der Untersuchung von Proben, die Begleitung von Betriebskontrollen als Sachverständige, die Mitwirkung bei der Erarbeitung von Risikobewertungen sowie die operative Beratung von Behörden – mehr als 110 Behörden in Niedersachsen und in den NoKo-Ländern nehmen diesen Dienst in Anspruch.
Das IfB ist zudem ein wichtiger Ausbildungsbetrieb: jährlich werden 40 Lebensmittelchemiker im Bereich der Bedarfsgegenstände ausgebildet und geprüft, acht Ausbildungsplätze für Chemielaboranten stehen zur Verfügung und 10 bis 15 Lebensmittelkontrolleure durchlaufen jährlich einen Ausbildungsabschnitt.
Geschichte
Das Staatliche Chemische Untersuchungsamt in Lüneburg nahm am 1. November 1948 mit sieben Mitarbeitern den Dienst auf. Nach einem Umzug innerhalb Lüneburgs reichten auch dort die räumlichen Kapazitäten bald nicht mehr aus. 1977 begann deshalb die Planung eines Neubaus: 1987 fand die Einweihung des Gebäudes „Am Alten Eisenwerk 2A“ in Lüneburg statt. Bis heute hat das Institut dort seinen Sitz. Am 1. Januar 1993 kam es zur Neuorganisation: Das Staatliche Bedarfsgegenständeuntersuchungsamt Lüneburg (BUA) wird bundesweit das erste Institut, in dem ausschließlich Tabakerzeugnisse, kosmetische Mittel und sonstige Bedarfsgegenstände untersucht werden. Mit Gründung des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) am 1. Juli 2001 wurde aus dem BUA das Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg.
Am 5. Juni 2013 feierte das Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg ein doppeltes Jubiläum: das 65-jährige Bestehen des Institutes am Standort Lüneburg und die seit 20 Jahren bundesweit einmalige Spezialisierung auf Untersuchung von Bedarfsgegenständen. Der Tag wurde mit einem Symposium gefeiert.
Institutsleitung
1994 – 2005 Dr. Hans-Jürgen Prehn
2006 – 2020 Dr. Astrid Rohrdanz Seit 2020 Oliver Schmidt
Weblinks
- Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg feiert: 20 Jahre bundesweit einmalige Spezialisierung und 65-jähriges Bestehen, Pressemitteilung des LAVES, 4. Juni 2013
- Nickelfreisetzung aus Spielzeug-Metallbaukästen häufig zu hoch, Pressemitteilung des LAVES, 14. Dezember 2016
- Cécile Amend, Ein Amt das uns schützt, Beilage "Prise" der Lüneburger Landeszeitung (PDF), 1. August 2020
- Ulf Stüwe, Chefin der Kontrolleure, Landeszeitung Lüneburg, 11. August 2020
- Oliver Schmidt leitet Institut für Bedarfsgegenstände des LAVES in Lüneburg, Pressemitteilung des LAVES, 10. September 2020