Benutzer:Lax~dewiki/Marisat
Satellitenplattform | |
Bauform | Zylinder, rotationsstabilisiert, nichtrotierend gelagerte Antennenbaugruppe |
Durchmesser | 2,15 m |
Höhe ohne Antennen | 1,63 m |
Höhe einschl. Antennen | 3,81 m |
Startmasse | 655 kg |
Masse i. d. Umlaufbahn | ca. 327 kg |
Trockenmasse | 304 kg |
Rotationsgeschwindigk. | 100 U/min |
Energieversorgung | Solarzellen auf Zylindermantelfäche |
elektrische Leistung | 330 W |
Hersteller | Hughes Space and Communications |
Auslegungslebensdauer | 5 Jahre |
Transponder für U.S. Navy (Gapfiller) | |
Band, Frequenzen | UHF, 300 MHz → 250 MHz |
Bandbreite | 1 × 500 kHz, 2 × 25 kHz |
Leistung | 1 × 65 W, 2 × 20 W |
UHF-Antenne | Gruppe aus drei Wendelantennen |
Länge/Abst. Ant.-Elem. | 1,22 m |
EIRP | dBW |
Transponder Schiff–Küste für allgemeine Schifffahrt | |
Band, Frequenzen | L-Band/C-Band , 1,6 GHz → 4 GHz |
Bandbreite | 4 MHz |
Leistung | 5 W |
L-Band-Antenne | Gruppe aus vier Wendelantennen |
Länge Ant.-Elemente | 0,38 m |
Empfangsgüte G/T | −17 dB/K |
4-GHz-C-Band-Antenne | Hornantenne |
Äquiv. Sendeleistg. EIRP | 19 dBW |
Transponder Küste–Schiff für allgemeine Schifffahrt | |
Band, Frequenzen | C-Band/L-Band , 6 GHz → 1,5 GHz |
Bandbreite | 4 MHz |
Leistung | 3 Stufen: 7 W; 30 W; 60 W |
6-GHz-C-Band-Antenne | Hornantenne |
Empfangsgüte G/T | −25 dB/K |
EIRP L-Band-Antenne | 20 dBW; 26 dBW; 29,5 dBW |
Marisat war ein von 1976 bis 1982 vom US-amerikanischen Unternehmen Comsat betriebenes maritimes Satellitenkommunikationssystem. Es ging anschließend im System der International Maritime Satellite Organization Inmarsat auf und legte dessen technische Grundlagen. Basis des Marisat-Systems waren eine gleichnamige Reihe von Kommunikationssatelliten gemischter militärisch-ziviler Nutzung sowie zum Einsatz auf See geeignete mobile Funkanlagen. Marisat wurde 1972 von Comsat konzipiert, um auf wirtschaftliche Weise einen kurzfristigen Bedarf der U.S. Navy zu decken und gleichzeitig einen Einstieg in die kommerzielle Satelliten-Schiffskommunikation zu bieten, deren Kapazität nach Auslaufen der militärischen Nutzung entsprechend erhöht werden konnte. Zum wirtschaftlichen Erfolg trug dabei auch die Wahl der Verteilung des technischen Aufwands zwischen dem zivilen Teil der Satelliten und den entsprechenden Endgeräten bei. Marisat war das erste zivil genutzte Satellitenkommunikationssystem für mobile Endgeräte überhaupt.
Je Trägersignal ein frequenzmodulierter Sprachkanal oder, bei halbierter Leistung, 22 phasenumgetastete Telexkanäle mit kohärenter Demodulation. Ein spezieller Telexkanal als Verbindungsanfragekanal für alle Dienste. Fax und Datenübertragung mit 2400 bit/s über den unkomprimierten Sprachkanal.
Marisat Joint Venture: Comsat General Corp. 86,29 %; RCA Global Communications Inc. 8 %; Western Union International Inc. 3,41 %; ITT World Communications Inc 2,3 %. Comsat General geschäftsführend.
Die drei Satelliten wurden von Hughes Space and Communications hergestellt, je einer für den Betrieb in geosynchroner Bahn über dem Atlantik und dem Pazifik, ein weiterer als Reserve. Am 19. Februar bzw. 9. Juni 1976 wurden die beiden Satelliten gestartet, am 14. Oktober wurde auch der Reservesatellit zur Abdeckung des Indischen Ozeans für die U.S. Navy eingesetzt. Im Sommer 1976 ging der kommerzielle Dienst zunächst nur für den Atlantik und den Pazifik-Satelliten ebenfalls in Betrieb. Das erste kommerzielle Telefongespräch wurde am 9. Juli 1976 vom seismischen Forschungsschiff Deep Sea Explorer vor Madagaskar in die USA geführt. Nachdem in Japan die Infrastruktur für den Indik-Satelliten geschaffen war, war im November 1978 die mit Ausnahme der Polargebiete globale Abdeckung des ersten Satellitenkommunikationsdienstes für mobile Empfangsanlagen erreicht.
Die U.S. Navy betrieb ihre eigenen Erdfunkstellen und mietete lediglich die UHF-Transponder-Kapazität der Satelliten.
Die festen Erdfunkstellen des Marisat-Systems mit 12,8-Meter-Parabolantennen lagen für den Atlantik-Satelliten in Southbury, Conneticut, und für den Pazifik-Satelliten in Santa Paula, Kalifornien. Die Kommunikation über den Indik-Satelliten wurde durch die Station Yamaguchi in Japan abgewickelt, Telemetry, Tracking and Command wegen der militärischen Funktion der Satelliten über die Station Fucino im NATO-Mitglied Italien.
Die von Scientific Atlanta entwickelten schiffsseitigen Endgeräte besaßen im Kompromiss zwischen Herstellungskosten und wirtschaftlicher Bandbreite eine wegen der Schiffsbewegungen kreiselstabilisierte Plattform, auf der eine Parabolantenne von 90 bis 120 Zentimetern Durchmesser installiert war, die nochmals mit Hilfe eines Antennenrechners motorisch stabilisiert und nachgeführt werden musste. Das typische Radom hatte damit eine Höhe von 1,8 Metern. G/T of -4 dB and an e.i.r.p. of 37 dBW, a 4-foot-diameter tracking dish, and a 40-W transmitter. Das erste mit Marisat-Endgerät ausgestattete Schiff war die ESSO Wilhelmshaven.
Am 1. Februar 1982 wurde der Betrieb der zivilen Dienste der drei Marisat-Satelliten von Inmarsat übernommen. Die zu diesem Zeitpunkt ca. 1000 auf Schiffen installierten Marisat-Endgeräte wurden in Inmarsat-A-Endgeräte umbenannt. Der Betrieb von Inmarsat A wurde bis zur Einführung des vollständig digitalen Inmarsat B 1993 unter Einsatz weiterer Satelliten noch erheblich ausgeweitet und erst Ende 2007 eingestellt.
Die Auslegungslebensdauer der drei Marisat-Satelliten war fünf Jahre. Nachdem die von Inmarsat als Ersatz geleasten beiden MARECS-Satelliten sowie die drei Maritime Communication Subsystems auf Intelsat V in Betrieb gegangen waren, wurden die Marisat-Satelliten als In-Orbit-Reserve abgestellt. Marisat F1 und F3 wurden in den 90er Jahren endgültig stillgelegt, der zuletzt gestartete Marisat F2 wurde seit 2000 auf einer zuletzt um 13° geneigten geosynchronen Bahn zur Internet-Versorgung der Forschungstation Amundsen-Scott in der Antarktis verwendet und schließlich ab 29.10.2008 als zu diesem Zeitpunkt vermutlich ältester kommerzieller Kommunikationssatellit in einen Friedhofsorbit verlegt.
Satellit | Marisat F1 | Marisat F3 | Marisat F2 | |
Start | 19. Februar 1976 | 9. Juni 1976 | 14. Oktober 1976 | Verlegung 2000 |
Trägerrakete | Thor-Delta 2914 | |||
Abdeckung | Bereich Atlantischer Ozean | Bereich Pazifischer Ozean | Bereich Indischer Ozean | Atlantik/Südpol |
Position | 15° W | 176,5° O | 72,5° O | 33,9° W |
Erdfunkstelle für TT&C | Southbury, Connecticut | Santa Paula, Kalifornien | Fucino, Italien | |
Beginn Gapfiller-Betrieb | 25. März 1976 | 28. Juni 1976 | 1. Januar 1977 | |
Beginn ziviler Marisat-Betrieb | 9. Juli 1976 | 15. August 1976 | November 1978 | |
Erdfunkstelle Marisat-Kommunikation | Southbury, Connecticut | Santa Paula, Kalifornien | Yamaguchi, Japan | |
Stilllegung im Friedhofsorbit | 9. April 1997 | 26. September 1996 | 29. Oktober 2008 + 30 Tage |
World Administrative Radio Conference 1971
LES 5/6 TACSAT Gapfiller FLTSATCOM
Comsat Intelsat Cunard Queen Elizabeth 2
Weblinks
- [1]
- Seite des Satellitenherstellers mit Foto und Zeichnung der Marisat-Satelliten
- Marisat-Schiffsterminal
- Marisat-Schiffsantennenradom
- Erdfunkstelle Southbury im Jahr 1999
Quellen
- COMSAT 1981, Nr. 6 (9,26 MiB) – Firmenzeitschrift, Schwerpunkt Satellitenkommunikation auf See
- D. W. Lipke, D. W. Swearingen, J. F. Parker, E. E. Steinbrecher, T. O. Calvit, H. Dodel: MARISAT−A maritime satellite communications system. In: COMSAT Technical Review 7 (1977), Nr. 2, S.351–391
- Intelsat General Corporation: Intelsat Retires the Oldest Commercial Communications Satellite in Space after 32 Years of Service. Bethesda, Maryland, 2008-11-03 – Pressemitteilung zu Marisat F2
Kategorie:Kommunikationssatellit