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Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg | |
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Zweck: | Stärkung der gesellschaftlichen Akzeptanz von LSBTTIQ und Vernetzung der vertretenen LSBTTIQ-Gruppen auf Landesebene |
Vorsitz: | Mathias Falk, Isabelle Hlawatsch, Angela Jäger, Tamara Kailuweit |
Gründungsdatum: | 2012 |
Mitgliederzahl: | 90 Organisationen und Vereine[1] |
Sitz: | Freiburg im Breisgau |
Website: | www.netzwerk-lsbttiq.net |
Das Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg ist ein überparteilicher Zusammenschluss von über 90 Gruppen, Vereinen und Initiativen aus dem Bereich der Bürgerrechts- und Selbsthilfeorganisationen für lesbische, schwule, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen in Baden-Württemberg.[2]
Ziele und Organisationsstruktur
Im September 2012 gründeten in Stuttgart über 40 verschiedene Gruppen und Initiativen das Netzwerk als einen überparteilichen und weltanschaulich nicht gebundenen Zusammenschluss. Das Landesnetzwerk hat sich zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit der verschiedenen Mitgliedsgruppen auf Landesebene zu fördern, sich für das Recht auf eine selbstbestimmte sexuelle und geschlechtliche Identität einzusetzen sowie die Interessen von LSBTTIQ-Menschen gegenüber landespolitischen Entscheidungstragenden zu vertreten.[3] Innerhalb des Netzwerks existieren verschiedene Themengruppen, die Handlungsempfehlungen, Positionen und Beschlussvorlagen für das Plenum erarbeiten. Als Vorstand fungiert ein siebenköpfiger Sprechendenrat, dem die Koordination des Verbandes und die inhaltliche Vorbereitung obliegt. Seine Amtszeit beträgt ein Jahr.[4] Seit 2015 gehört das Netzwerk dem Landesfrauenrat Baden-Württemberg an.[5]
Aktivitäten
Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte
Das Netzwerk gehörte seit 2012 dem Beirat für die Entwicklung eines Aktionsplanes gegen Diskriminierung und Vorurteilen des baden-württembergischen Sozialministeriums unter der Leitung der Ministerin Katrin Altpeter an.[6] Als ständiges Mitglied war die Vertretung bis zur Fertigstellung des Aktionsplans aktiv im Beratungsprozess und in der Erstellung eingebunden. Am 16. Juni 2015 beschloss das grün-rote Kabinett die Vorlage unter dem Titel Aktionsplan für Akzeptanz und gleiche Rechte.[7] Die Landesregierung vereinbart darin die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk LSBTTIQ als Kooperationspartner und definiert gemeinsame Ziele, „um Diskriminierungen nachhaltig abzubauen und den Interessen der betroffenen Personen Gehör zu verschaffen“[8]. Die angestrebten Maßnahmen umfassen dabei unter anderem die Stärkung von LSBTTIQ-Menschen mit Migrationshintergrund, die historische Aufarbeitung der Verfolgung homosexueller Menschen sowie die Verbesserung der rechtlichen Gleichstellung von transsexuellen, transgender und intersexuellen Menschen. Kritisiert wird der Aktionsplan von der CDU-Fraktion im Landtag sowie der Alternative für Deutschland.[9][10]
Andere Aktivitäten
Mit dem Projekt Etablierung landesweiter Beratung für lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen möchte das Netzwerk das Beratungsangebot zu LSBTTIQ-Anliegen in der Fläche verbessern. Dies soll bis Ende 2016 durch eine stärkere Vernetzung und fortgesetzte Qualifizierung innerhalb der beteiligten Organisationen erreicht werden.[11]
Im Mai 2016 wurde im Rahmen des Projekts zur Förderung von angeleiteten Coming-Out-Gruppen für LSBTTIQ Jugendliche und junge Erwachsene in Baden-Württemberg eine Webseite mit einer Übersicht von Coming-Out-Gruppen und Jugendgruppen veröffentlicht. Beim Projektstart waren sieben Gruppen vertreten. Gefördert wird das Projekt durch das baden-württembergische Sozialministerium aus Mitteln des Zukunftsplans Jugend.[12]
In der öffentlichen Auseinandersetzung um den Bildungsplan 2015 für Baden-Württemberg unterstützt das Netzwerk grundsätzlich das Reformvorhaben der Landesregierung, kritisiert aber zugleich die Inhalte als nicht konsequent genug.[13]
Publikationen
- Coming Out – Alles was Du wissen solltest, 2015
- Themenheft: Zwischenergebnisse der Themengruppen des Netzwerks, Februar 2015
Weblinks
- Offizielle Website
- Übersicht der Mitgliedsvereine und -organisationen
- Webseite von Coming-Out-Gruppen in Baden-Württemberg im Rahmen des Projekts zur Förderung von angeleiteten Coming-Out-Gruppen für LSBTTIQ Jugendliche und junge Erwachsene in Baden-Württemberg
- Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ des Sozialministeriums, 2015
- Lexikon der kleinen Unterschiede. Begriffe zur sexuellen und geschlechtlichen Identität, hg. v. Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg unter Mitwirkung des Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg, 2015
- Deutschlandfunk, „Neuer Streit um sexuelle Perspektiven in der Schule“, 9. Juli 2015
- SWR.de, „Hintergrund: LSBTTIQ“, 17. Juni 2015
Einzelnachweise
- ↑ Mitgliederliste
- ↑ Stuttgarter Nachrichten, „Aktionsplan: Land schließt mit Schwulen und Lesben einen Vertrag“, 15. Juni 2015
- ↑ http://ba-wue.lsvd.de/2012/10/01/landesweites-lsbtti-netzwerk-gegrundet/
- ↑ http://www.netzwerk-lsbttiq.net/index.php/strukturen
- ↑ „Netzwerk LSBTTIQ als 52. Mitgliedsverband aufgenommen“, Landesfrauenrat Baden-Württemberg, Pressemitteilung vom 27. April 2015
- ↑ http://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/menschen/offenheit-und-akzeptanz/aktionsplan-fuer-akzeptanz-gleiche-rechte/
- ↑ SWR, „Grün-roter Aktionsplan für Gleichstellung“, 16. Juni 2015
- ↑ Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“, 16. Juni 2015, S. 11
- ↑ Badische Zeitung, Darauf haben die Menschen ein Recht, 17. Juni 2015
- ↑ Stuttgarter Nachrichten, Sexuelle Vielfalt wird wieder Streitthema im Land, 16. März 2015
- ↑ http://www.netzwerk-lsbttiq.net/index.php/aktuelles/168-12-11-2015-endlich-start-fuer-landesweit-qualifizierte-beratung-fuer-lsbttiq
- ↑ http://www.queer.de/detail.php?article_id=26231
- ↑ http://www.netzwerk-lsbttiq.net/index.php/aktuelles/102-leitperspektive
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