Benutzer:Leiflive/Otto Eckert
Otto Eckert (geboren 7. Februar 1898 in Eriskirch, gestorben 3. August 1980 in Achern) war ein deutscher Maler, Ziselier und Graveur. Er ist vor allem für seine Bilder aus dem Schwarzwald bekannt, wobei viele seiner Bilder die Hornisgrinde zu verschiedenen Jahreszeiten zeigen. Landläufig wird er daher oft auch Grindemoler genannt. Sein Kunststil gilt als idealisierter Naturalismus.
Leben
Eckert wurde am 1898 in Eriskirch geboren und absolvierte nach seiner Schulzeit eine Ausbildung zum Graveur, Zieselier und Modeleur in Esslingen am Neckar. Gerade mit der Ausbildung fertiggeworden, wurde er 1916, 18-jährig, in den Militärdienst eingezogen.
Ab 1920 bis 1923 unternahm Eckert verschiedene Studienreisen nach Belgien, Österreich, Ungarn, Rumänien und in die Niederlande und besuchte diverse Kunstschulen, unter anderen in München und Ulm, sowie beim Straßburger Maler Leo Schnugg. Ab 1924 ließ er sich im Schwarzwald nieder, wo er als Maler und Sportlehrer in Freudenstadt und Allerheiligen arbeitete. In dieser Zeit unterrichtete er als Skilehrer auch den britischenPremierminister Lloyd George. Ferner arbeitete er als Bademeister.[1] 1939 wurde Eckert zudem Schwarzwaldmeister im Skilauf.
Ab 1932 war Eckert als Soldat an der Ostfront in Russland stationiert. In dieser Zeit entstanden viel Skizzen von der Front, sowie Zeichnungen und Aquarelle von Menschen und deren Leben in Russland. Die Bilder der Soldatenheime in Smolensk und Wjasma stattete er mit Motiven aus dem heimischen Schwarzwald aus. 1945 gelang ihm schließlich die Flucht aus der russischen Kriegsgefangenschaft, und er schlug sich zu Fuß bis Hamburg durch.
Ab 1948 war Eckert wieder als Künstler und Grafiker tätig und lebte in Achern. Für die lokale Industrie war er vor allem an der Gestaltung von Etiketten, Urkunden und Plakaten beteiligt. Zudem übernahm er die Restaurierung der Altarbilder der Kirchen von Gamshurst, Lauf, Lautenbach.
Eckerts gleichnamiger Sohn ließ 2017[2] einen Gedenkstein für seinen Vater auf der Hornisgrinde errichten. Dort saß er angeblich häufig bei Wind und Wetter und mal den Berg zu den verschiedenen Jahreszeiten, wodurch wertvolle Zeitzeugnisse entstanden sind.[1][3]
Werke (Auswahl)
Viele Werke von Eckert sind heute im Besitz des Kunstvereins Conrad Kayser Sasbachwalden e.V.[4]
Aquarelle
- 1973: Bei Friedrichshafen
- 1977: Blick ins Rheintal, oberhalb von Lauf. In der Mitte des Gemäldes erkennt man die Ortschaft Ottersweier
Ölmalereien
- 1932: Schnee auf der Hornisgrinde (35x29 cm)
- Die winterliche Hornisgrinde
- Hornisgrunde
- An der Acher
- Hornisgrunde mit Biberkessel
Rezeption
1924 schrieb Franz Josef Götz über den „Grindemoler“:
„... Am molligen Kachelofen des Grindehauses versuchte ich mich in einer grimmigkalten Winternacht nach Art eines Zeitungsschreibers an ihn heranzuschlängeln, fand aber keine Gegenliebe. Von dritten hörte ich nur, dass er der „Moler“ sei.
Da fiel mir ein kleines Blättchen auf, ein Aquarell, bescheiden und anspruchslos auf einen etwas lumpigen Karton geklebt, aber mit einer Liebe und Sorgfalt behandelt bis in die kleinsten und feinsten Details, wie man sie bei den „schmissigen“ und wie sie sich nennen „großzügigen“ Modernen heute vergeblich suchen würde. „Partie am Mummelsee“ stand darunter und als Handzeichen „O.E.“. Und dann ein Winterbildchen, ein Pastell „verglühender Abend“ betitelt. Wie das hinsterbende Licht auf dem Helldunkel des Schnees lag! Wie die schwarzen Schatten an den Berghalden emporkrochen und mit Geisterfingern gierig nach den letzten Goldstrahlen griffen, die da oben jauchzend von Berggipfel zu Berggipfel hüpften: herunter mit euch in unser unheimliches Reich! Wie die vereisten Wettertannen in toten, blaugrünen Tönen vor Frost zu klingen schienen, und über dem Ganzen die erschauernde Stille eines einsamen Winterabends lag.
Ich putzte die Brille, die äußere und die innere, zweimal und dreimal, um das gefühlsmäßige Urteil des Bergfreundes in mir vom kritischen zu trennen – aber ich konnte nicht anders: wer mit so einfachen Mitteln Derartiges erzielte, der konnte etwas, hatte Anspruch darauf, ernst genommen zu werden.“
Weblinks
- Otto Eckert - Erinnerungen an den Kunstmaler. In: otto-eckert.de. Abgerufen am 7. Februar 2021.
- SWR dreht in Sasbachwalden zum »Grindemoler« Otto Eckart. In: bo.de. 20. Oktober 2018, abgerufen am 7. Februar 2021.
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ a b Tausender im Schwarzwald - Gipfel und ihre Geschichten auf YouTube
- ↑ Heimatmaler Otto Eckert liebte die Hornisgrinde. In: bo.de. 16. August 2017, abgerufen am 7. Februar 2021.
- ↑ Die Liebe des Malers zur Grinde (PDF-Datei)
- ↑ a b Otto Eckert (1898-1980) - Kunstverein Conrad Kayser Sasbachwalden e.V. In: kunstverein-sasbachwalden.de. 3. August 1980, abgerufen am 7. Februar 2021.