Benutzer:Leonardabraham/UKR
Urbane Künste Ruhr ist eine Kulturinstitution unter dem Dach der Kultur Ruhr GmbH, die in der Nachfolge der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 künstlerische Produktionen im urbanen Raum des Ruhrgebiets realisiert. Die künstlerische Leitung von Urbane Künste Ruhr hat die Architektin, Kunsthistorikerin und Kuratorin Katja Aßmann übernommen. Im Zeitraum von 2012 bis 2014 sollen durch Projekte im urbanen Raum, temporäre Architekturen, urbane Interventionen und künstlerische Forschungsprojekte neue Wege im Umgang mit städtischen Ballungszentren erarbeitet werden.
Projekte
Neben regelmäßigen Beiträgen zur Ruhrtriennale gliedert sich die programmatische Tätigkeit von Urbane Künste Ruhr in drei Felder: "Mobile Labore ", "Regionale Formate" und "Potentiale und Talente". [1]
Mobile Labore
Die von Urbane Künste Ruhr kuratierten Labore verstehen sich als „Forschungsabteilung der Kulturmetropole Ruhr"[2]. Mit verschiedenen Partnerinstitutionen und spartenübergreifenden Künstlerkollektiven (u.a. modulorbeat, umschichten, KUNSTrePUBLIK, copy&waste, kainkollektiv, Invisible Playground, Ligna und Observatorium[3]) erforschen die Labore den urbanen Raum des Ruhrgebiets. Dabei kommen Mittel der Darstellenden und Bildenden Kunst genauso zum Einsatz wie soziologische, kulturanalytische und ethnografische Methoden.
Regionale Formate
Während der Kulturhauptstadt sind größere Projekte entstanden, die sich explizit mit dem urbanen Raum auseinandergesetzt haben und die durch Urbane Künste Ruhr weiterentwickelt werden.
Eines dieser Projekte ist Emscherkunst.2013 (in Eigenschreibweise EMSCHERKUNST.2013), das aus der Emscherkunst.2010 (EMSCHERKUNST.2010) entstanden ist, einem der zentralen Kunstprojekte der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 im öffentlichen Raum. Das Projekt nimmt Bezug auf den naturnahen Umbau des Emschersystems. Es untersucht die sozialen und kulturellen Auswirkungen dieser 85 Kilometer langen und mehrere kommunale Zuständigkeitsbereiche[4] umfassenden Transformation des Flusses von einem offen geführten Abwasserkanal zurück in ein natürliches Flussumfeld.
In diesen Bereich fällt außerdem das Projekt Über Wasser Gehen, in dem die Renaturierung eines Nebenarms der Lippe, die Seseke, von international bekannten Künstlern begleitet wird.
Potentiale und Talente
Urbane Künste Ruhr identifiziert vorhandene Potentiale und Talente des Ruhrgebiets, um diese weiterzuentwickeln und neue Projekte anzustoßen. Darunter fallen Verkehrs-Infrastrukturen und kulturelle Infrastrukturen wie die Lichtkunst.
Zum Beispiel wird das während der Kulturhauptstadt entwickelte Projekt B1|A40 von Urbane Künste Ruhr zu einem langfristigen Forschungsprojekt weiterentwickelt, das den Stadtraum der A40 untersucht und in verschiedenen Formaten die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorstellt.[5] Unter anderem sollen unmittelbar an der Autobahn zwei künstlerische Forschungsstationen eingerichtet werden.
Darüber hinaus gehört die Förderung und Vermittlung der Lichtkunst, die im Ruhrgebiet etwa über das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna prominent vertreten ist, zum Aufgabengebiet von Urbane Künste Ruhr.
Netzwerkansatz
Expliziter Auftrag und Ziel von Urbane Künste Ruhr ist es, die bestehenden Kunstnetzwerke des Ruhrgebiets zu stärken, organisatorisch zu unterstützen und die Gründung neuer Allianzen anzuregen.
Urbane Künste Ruhr ist etwa für die Steuerung des Netzwerks der RuhrKunstMuseen (RKM) zuständig, das sich – ebenfalls im Rahmen von Ruhr.2010 gegründet – aus zwanzig Kunstmuseen des Ruhrgebiets zusammensetzt. Die RKM kooperieren dabei auf allen Ebenen der Museumsarbeit (Ausstellungskonzeption, Museumspädagogik, Publikationen, Öffentlichkeitsarbeit).
Eines der schon bestehenden Netzwerke, das von Urbane Künste Ruhr organisatorisch unterstützt wird, ist KunstVereineRuhr, ein Verbund von mehr als 20 Kunstvereinen und Künstlerhäusern des Ruhrgebiets. KunstVereineRuhr soll den einzelnen Kunstvereinen zu einer europäischen Wirkung verhelfen und inhaltliche, kuratorische, kommunikative und logistische Kooperationen anregen.
Ein weiteres von Urbane Künste Ruhr betreutes Netzwerk firmiert unter dem Namen Starke Orte, einem im Rahmen von Ruhr.2010 initiierten Zusammenschluss der Künstlerbünde des Ruhrgebiets. Mit Starke Orte beziehen sich die Künstlerbünde in ihrer Arbeit auf Orte, die durch ihre Architektur, Geschichte und Funktion das Leben, die Arbeit und die Kultur des Ruhrgebiets repräsentieren.
Partnerinstitutionen
Urbane Künste Ruhr realisiert die jeweiligen künstlerischen Produktionen in Kooperation mit regionalen Netzwerken und lokalen Institutionen. Die Partnerinstitutionen sind dabei u.a. Regionalverband Ruhr, Emschergenossenschaft, Lippeverband, Schauspielhaus Bochum, ETH Zürich, PACT Zollverein, FH Dortmund, Kunsthalle Recklinghausen, Ringlokschuppen Mülheim, Hartware Medienkunstverein, Legenda e.V. und Bohème Precaire.
Künstler
Urbane Künste Ruhr arbeitet neben den schon genannten Künstlern und Kollektiven unter anderem mit Daniel Buren, Michael Sailstorfer, Rafael Lozano-Hemmer, M+M, Anna Witt, Christian Frosi und vielen weiteren Künstlern zusammen.
Organisation
Urbane Künste Ruhr ist die vierte Programmsäule der Kultur Ruhr GmbH – neben der Ruhrtriennale, der Tanzlandschaft Ruhr und dem Chorwerk Ruhr. Das Land NRW und der Regionalverband Ruhr (RVR) sind die hauptverantwortlichen Gesellschafter der Kultur Ruhr GmbH, die auch die Basisfinanzierung von Urbane Künste Ruhr bereitstellen.
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ [1]Pressemitteilung Urbane Künste Ruhr vom 02.09.2012
- ↑ So die Homepage www.urbanekuensteruhr.de
- ↑ www.modulorbeat.de, www.umschichten.de, www.kunstrepublik.de, www.copyandwaste.de, www.kainkollektiv.de, www.invisibleplayground.com, http://ligna.blogspot.de, www.observatorium.org
- ↑ http://www.eglv.de/wasserportal/emscher-umbau/der-umbau/technische-daten.html
- ↑ Homepage von Markus Ambach, des Kurators von B1|A40