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Kommunalpolitik nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Richard Hildmann am 5. Mai 1945 von der US-Militärverwaltung als provisorischer Bürgermeister eingesetzt. Die erste Nachkriegszeit war von einer engen Zusammenarbeit der SPÖ mit ihrem Bürgermeister Anton Neumayr, der ÖVP und der KPÖ geprägt. Die ersten Nachkriegswahlen im Jahre 1949 brachten der SPÖ 37 % der Stimmen und 15 Sitze im Gemeinderat, die Wahlplattform der Unabhängigen (WDU), Vorläuferin der FPÖ erreichte 30 %, die ÖVP 29 % und die KPÖ 3 %. Von 1957 bis 1970 blieb der sehr populäre Alfred Bäck unumstritten an der Spitze der Stadtregierung. Damals begann schon das Stammwählerpotential der Parteien zu schrumpfen. Der Konjunktureinbruch 1973 brachte neue Probleme für die Stadtpolitik.

1972 traten erstmals Salzburger Bürgerinitiativen, damals noch erfolglos, bei der Wahl an. Vorgesehen war die Verbauung des Grünraumes von Freisaal und von Teilen des Landschaftsgartens der Hellbrunner Allee, gegen die die Bürgerinitiative Schützt Salzburgs Landschaft ankämpfte. 1976 brachte der Gesamtverkehrsplan neue Konflikte. 1976 war die Freisaalverbauung erneut ein viel diskutiertes Thema. Ein mühsamer Kompromiss des Bürgermeister mit den Bürgerinitiativen um das Landschaftskommitee Freisaal sah den weitgehenden Erhalt des Landschaftsraumes und die Anlage einer Universität Freisaal vor. 1977 erreichte die Bürgerliste als Zusammenschluss der Bürgerinitiativen 5,5 % der Stimmen und zwei Mandate.

Der weitere Ausbau des sozialen Wohnbaues kam in der Folge durch den Mangel an günstigem Baugrund und erhöhte Baukosten in Bedrängnis. Der Konflikt Wohnbau und Landschaftserhalt wurde stärker und ist immer noch Gegenstand der politischen Diskussion. „Was jahrelang als Gemeinwohl gefeiert wurde – nämlich Menschen ein Dach über dem Kopf zu schaffen, entartete und wurde zum Krebsgeschwür der Stadtlandschaft“[1] Weitere Konflikte taten sich nach 1970 in der Altstadt auf. Schon 1965 hatte der Kunsthistoriker Hans Sedlmayr eindringlich auf die Demolierung und Aushöhlung wertvoller Altstadtbauten hingewiesen. Auch der wichtigen Ensembleschutz wurde von ihm angeprochen. Der betont kulturbewusste Landshauptmann Dr. Hans Lechner sorgte 1967, maßgeblich unterstützt durch Bürgerinitiativen, für einen ersten Ensembleschutz der Altstadt. Das Alte Borromäum mit der Borromäus-Kirche, das Realschulgebäude am Hanuschplatz und das Haus Platzl 5 direkt neben der Staatsbrücke fielen trotz der Schutzbestimmungen einer Neubebauung zum Opfer. 1980 erreichten die Bürgerinitiativen um den Schauspieler Herbert Fux, den Maler Wilhelm Kaufmann und Richard Hörl einen erheblich verbesserten gesetzlichen Schutz der Altstadt. 1974 errang diese den Grünen nahestehende Gruppierung 17,7 % der Stimmen und sieben Mandate und zog damit in die Stadtregierung ein.[2]

Auch der stark zunehmende innerstädtische Verkehr blieb in den Folgejahren ein umstrittenes Kapitel der Stadtpolitik. Die Innenstadtgenossenschaft ging nach 1960 vehement gegen die Pläne zur Errichtung einer Fußgängerzone in der Altstadt und gegen die „Abschnürung vom Verkehr“ vor. Im Zuge der Neuorientierung mit einem Vorrang des öffentlichen Verkehrs wurden, maßgeblich initiiert von der Bürgerliste, zwischen 1970 und 1994 22 Busspuren errichtet. 1987 verlor die Bürgerliste drei ihrer Mandate, worauf Stadtrat Johannes Voggenhuber aus der Stadtpolitik ausschied. Die SPÖ unter Josef Reschen errang die absolute Mehrheit der Mandate. Damals trat der skandalträchtige Konkurs der ÖVP-nahen Wohnbaugesellschaft Wohnungseigentum ein, dessen Beziehungen zu Bürgermeister Reschen zu dessen Rücktritt führten. 1992 formierten sich SPÖ-Dissidenten in der Demokratie 92 als neue politische Gruppe, blieben jedoch politisch erfolglos. Dagegen errangen die Autofahrerpartei und die Liste des früheren FP-Stadtrates Masopust 1992 je zwei Mandate. Die Bürgerliste unter Johann Padutsch kehrte in die Stadtregierung zurück. Durch die Flügelkämpfe der SPÖ konnte mit Josef Dechant erstmals seit 1935 ein Politiker der ÖVP das Bürgermeisteramt erringen. Die letzten Jahre der Stadtpolitik waren geprägt vom Versuch einer Konsolidierung der Stadtfinanzen und von einem Sparkurs der Stadtregierung.

Bürgermeister der Stadt Salzburg ist seit 1999 Heinz Schaden der SPÖ. Bürgermeister-Stellvertreter sind Harald Preuner der ÖVP und Josef Huber der SPÖ. Stadträte sind Martin Panosch (SPÖ) und Johann Padutsch von der Bürgerliste.[2] Seit 1999 wird der Bürgermeister direkt vom Volk gewählt.

Siehe auch: Liste der Bürgermeister der Stadt Salzburg

Die Mandatsverteilung der Parteien im Salzburger Gemeinderat von 1949 bis 2009 [3]

Gemeinde-
ratswahlen
30.10.
1949
18.10.
1953
20.10.
1957
14.10.
1962
8.10.
1967
8.10.
1972
2.10.
1977
3.10.
1982
4.10.
1987
4.10.
1992
7.3.
1999
7.3.
2004
Wahlbeteiligung (%) 79,3 86,5 77,6 78,5 79,7 70,7 73,2 71,4 62,3 55,2 60,5 64,8
SPÖ 15 15 16 16 19 17 16 15 21 12 13 19
ÖVP 12 14 13 14 13 14 14 12 9 11 11 11
FPÖ* 12 10 10 9 8 9 8 6 6 6 8 4
Bürgerliste - - - - - - 2 7 4 7 6 6
Sonstige**
.
KPÖ:1
.
KPÖ:1
.
KPÖ:1
.
KPÖ:1
.
-
.
-
.
-
.
-
.
-
.
ÖABP:2
LM:2
ÖABP:2
.
-
.

[* Unter der Bezeichnung FPÖ ist auch ihre Vorläuferin WDU zu verstehen; ** ÖABP: Autofahrer- und Bürgerinteressenpartei, LM: Liste Masopust]

Museen

Das Salzburger Barockmuseum zeigt Bilder der ehemaligen Privatsammlung Kurt Rossachers, die aus Ölbildern, Holz- und Tonmodellen sowie einer Graphiksammlung besteht. Ausstellungen und Kammerkonzerte bereichen dieses Angebot. Die Wehrgeschichte Salzburgs zeigt das Salzburger Wehrgeschichtliche Museum, die Geschichte der Wassernutzung das Salzburger Wasser-Museum am Mönchsberg. Im Jahr 1991 gründeten einige interessierte Sammler von technologischen Objekten einen Verein, den Salzburger Technologie-Sammler und Museumsverein. Er befasst sich mit technischen Spezialgebieten (Fahrzeuge, Modellflieger, Münz-Grammophone etc.) und will mit Gleichgesinnten in Fühlung kommen.[4]

Firmenmuseen sind die Schaubäckerei Gerhard Flöckner, die Wachszieherei und Lebzelterei der alten Salzburger Firma Nagy & Söhne, das Gramiller Fleischermuseum, das Museum für Handwerkskunst in Glas – Glasschleiferei und Glasbläserei der Firma Fritz Kreis und das Museum in der Goldschmiedewerkstätte Eligius Scheibl.

Sport

Es dient als Österreichs Olympiazentrum für die Sommerspiele 2012 in London. Das Landessportzentrum Rif ist das größte Sportleistungszentrum des Bundeslandes Salzburg. Es beherbergt den Interfakultären Fachbereich für Sport- und Bewegungswissenschaften (IFFB) der Universität Salzburg, das Sport Land Salzburg Heeresleistungssportzentrum (HLSZ), das Leistungssport Betreuungszentrum (LBZ), das Schul Sport Modell (SSM) und den Verein der Freunde des Sportzentrums Rif (Rif Aktiv).

  1. Salzburger Nachrichten vom 28./29. April 1984.
  2. a b Dopsch Heinz, Robert Hoffmann: Geschichte der Stadt Salzburg. Universitätsverlag A. Pustet, Salzburg 1996, ISBN 3-7025-0340-4.
  3. Magistrat Salzburg, Amt für Statistik, 4/2006.
  4. Salzburger Residenzgallerie. Schmiderer Bernhard. Abgerufen am 17. Dezember 2008.