Benutzer:Lightworm Lumen/Schin op Geul
Provinz | Limburg |
Gemeinde | Valkenburg aan de Geul |
Einwohner | 1.710 (2012) |
Koordinaten | 50° 51′ N, 5° 52′ O |
Höhe | 80 m NAP |
Bedeutender Verkehrsweg | |
Vorwahl | 043 |
Postleitzahlen | 6305 |
Die Pfarrkirche Sint-Mauritius im Ortskern |
Schin op Geul (Limburgisch: Sjin) ist ein Ort im Süden der niederländischen Provinz Limburg und gehört zur Gemeinde Valkenburg aan de Geul. Das Dorf ist wegen seiner malerischen Lage im Limburgischen Hügelland ein beliebter Ferienort. Es existieren zahlreiche Hotels, Campingplätze und ein Ferienpark.
Schin op Geul zählt etwa 1700 Einwohner[1]. Zum Ortsteil Schin op Geul gehören auch die kleinen Siedlungen und Weiler Engwegen, Keutenberg, Walem, Schoonbron und Strucht.
Lage & Verkehrsanbindung
Schin op Geul liegt im Herzen des Limburgischen Hügellands, etwa 3 Kilometer südöstlich von Valkenburg aan de Geul im Tal der Göhl (ndl.: Geul). Die nächsten größeren Städte sind Heerlen (12 km nordöstlich), Maastricht (20 km westlich) und Aachen (25 km südöstlich).
Der Ort liegt verkehrsgünstig an der N595, die das zentrale Hügelland erschließt. Der nächstgelegene Autobahnanschluss befindet sich in Valkenburg zur A79, sodass der Ort schnell zu erreichen ist.
Schin op Geul liegt an der Bahnstrecke Maastricht-Valkenburg-Heerlen-Kerkrade (Heuvellandlijn), sowie an der Museumsbahn nach Simpelveld und besitzt einen Bahnhof. Nach Heerlen und Maastricht fährt alle halbe Stunde ein stoptrein der Bahngesellschaft Arriva (bis 2016 von Veolia). Auf der historischen Strecke nach Simpelveld verkehren regelmäßig Museumszüge der ZLSM.
Geschichte
Schin op Geul wurde das erste Mal in den Jahren 847 und 986 in Schenkungsurkunden der Abtei St. Remigius zu Reims und ihrer Propstei zu Meerssen erwähnt[2]. Schin op Geul ist damit der früheste namentlich erwähnte Ort in der heutigen Gemeinde Valkenburg. Eine weitere schriftliche Erwähnung des Dorfes findet in einem Gunstbrief Papst Eugenius‘ III. aus dem Jahre 1145 statt, in dem die Besitztümer der Mönche von Reims benannt werden. Darin wird auch die Kirche von Schin op Geul erwähnt.
Das Dorf war Teil des Landes von Valkenburg und unterstand, mit Ausnahme der Jahre 1557-1593, dem Schöffengericht Klimmen. Bei der Neuverteilung der südlimburgischen Ländereien nach dem Achtzigjährigen Krieg fiel Schin op Geul an die Spanische Niederlande, ab 1715 an Österreich. Mit dem Vertrag von Fontainebleau wurde das Gebiet 1785 an die Republik der Niederlanden übertragen. 1879 wurde das Nachbardorf Strucht eingemeindet[3].
In den 1960er-Jahren erlangte Schin op Geul in den Niederlanden nationale Bekanntheit durch den Kabarettisten Wim Sonneveld mit seiner Figur Frater Venantius uit Schin op Geul. Der Heimatverein des Dorfes hat dem „singenden Frater“ ein von einem lokalen Künstler gestaltetes Bronzestandbild am Breeweg gewidmet.
Früher war Schin op Geul eine eigenständige Gemeinde, 1940 wurde sie Teil der Gemeinde Valkenburg-Houthem, aus der die heutige Gemeinde Valkenburg aan de Geul hervorging.
Name
Der Name "Schin" leitet sich vermutlich vom germanischen Wort für "klares Wasser" ab, ein historischer Name der Göhl[4]. Demnach ist der Ort als eine Tochtersieldung von Oud-Valkenburg an einer Furt des Flüsschens entstanden. Der Namenszusatz "op Geul" wurde zur Unterscheidung von anderen, ähnlich heißenden Orten in Südlimburg, wie Schinnen oder Schinveld gewählt und verweist auf die Lage des Dorfes an und oberhalb der Göhl (ndl.: Geul).
Tourismus & Sehenswürdigkeiten
Schin op Geul ist ein bekannter Ferienort und liegt im Herzen des malerischen Limburgischen Hügellands im zentralen Göhltal. Die pittoreske hügelige Landschaft um das Dorf zählt zu den schönsten Gegenden Südlimburgs. Der Ort ist vor allem bei Niederländern ein beliebtes Ferienziel im eigenen Land und gehört zu den bekanntesten Dörfern im Hügelland. Bei Touristen, vor allem aus Deutschland, ist Schin op Geul besonders für Wochenendausflüge und Wanderurlaube beliebt. Der Ort bietet zahlreiche Hotels und Ferienunterkünfte, mehrere Campingplätze und einen Ferienpark.
Das Hügelland rund um Schin op Geul ist ein beliebtes Wander- und Radsportgebiet. Man findet hier einige der steilsten Hänge des Landes, zahlreiche schöne Aussichtspunkte und malerische Dörfer in der typischen südlimburgischen Landschaft. In näherer Umgebung liegen zahlreiche bekannte Touristenziele, wie das benachbarte Valkenburg, die limburgische Hauptstadt Maastricht, das Städtchen Vaals mit dem Vaalserberg und dem Dreiländereck und andere bekannte Orte im Hügelland.
Etwa 2 km westlich des Ortes liegen nahe des benachbarten Ortsteils Oud-Valkenburg zwei sehenswerte Schlösser. Kasteel Schaloen ist ein pittoreskes Wasserschlösschen aus dem 12. Jahrhundert, das aus limburgischen Mergelstein erbaut wurde. In direkter Nachbarschaft liegt das schlichtere Kasteel Genhoes. Beide Schlösser genießen als Rijksmonumenten den höchsten niederländischen Denkmalstatus.
Historischer Bahnhof & Museumsbahn
Am Bahnhof von Schin op Geul halten die Museumszüge der Zuid-Limburgse Stoomtrein Maatschappij (ZLSM), die regelmäßig auf mehreren stillgelegten Strecken in Südlimburg verkehren. Die ZLSM fährt mit zahlreichen Dampflokomotiven, alten Dieselloks und einem Schienenbus und setzt historisches Wagenmaterial ein. Sie gehört zu den bekanntesten und schönsten Museumsbahnen der Niederlande. Schin op Geul liegt an der Linie zwischen Valkenburg und Simpelveld. Die landschaftlich attraktive Strecke führt entlang der Hänge des Göhltals durch das Hügelland. Drehkreuz der ZLSM ist der alte Bahnhof in Simpelveld. Zu besonderen Anlässen werden auch weiterführende Sonderfahrten bis nach Heerlen oder Maastricht angeboten.
Pfarrkirche St-Mauritius
Eine Sehenswürdigkeit im Ort selbst ist die Pfarrkirche St-Mauritius. Der älteste Teil des Gebäudes wurde im romanischen Stil erbaut, 1926 wurde die Kirche im Stile des Neoromanismus vergrößert, ausgeführt durch den aus Maastricht stammenden Architekten Hubert van Groenendael. Die Kirche ist seit 1859 ein Wallfahrtsort zu Ehren des Heiligen Cornelius und beherbergt mehrere Reliquien.
Sousberg & Gerendal
Das Dorf liegt am Fuße des ca. 140 Meter hohen Sousberg, von dem aus man eine schöne Aussicht auf das Göhltal, die umliegende Landschaft und den Ort genießen kann.
Westlich des Sousberg erstreckt sich das landschaftlich attraktive Gerendal von Schin op Geul aus etwa 3 Kilometer nach Süden. Das Tal ist ein bekanntes Naturgebiet und ein beliebtes Ziel von Wanderern und Spaziergängern. Das Gerendal ist größtenteils ein Naturschutzgebiet, für den Motorverkehr gesperrt und befindet sich im Besitz der niederländischen Wald- und Naturschutzinstitution Staatsbosbeheer und der Naturschutzorganisation Natuurmonumenten. Bekannt ist das Gerendal vor allem für die zahlreichen wildblühenden Orchideen, die in der naturbelassenen Landschaft wachsen. Zugunsten des Naturschutzes dürfen die Spazier- und Wanderwege nicht verlassen werden, allerdings betreibt Staatsbosbeheer einen Orchideengarten im Gerendal, in dem ein Großteil der etwa zwanzig in Südlimburg heimischen Orchideenarten besichtigt werden können[5]. Der Garten ist während der Blütezeit der Pflanzen von Mai bis Juni geöffnet.
Radsport
Schin op Geul und die nähere Umgebung sind aufgrund ihrer für die Niederlanden so besonderen Topografie und Landschaft ein bekanntes und beliebtes Radsportgebiet. Am Göhltal (ndl.: Geuldal) gibt es einige der steilsten Hänge des Landes mit Höhenunterschieden von bis zu mehr als 100 Metern. Unmittelbar von Schin op Geul aus führt unter anderem die steilste Hangstraße der Niederlande auf den Keutenberg mit der gleichnamigen Siedlung hinauf.
Der Ort ist ebenfalls der Schauplatz einiger bekannter Radrennsportevents. So liegt Schin op Geul an der etablierten Route des Amstel Gold Race, einem jährlich ausgetragenen niederländischen Klassiker, der auf ca. 250 Kilometern durch das Limburgische Hügelland führt. Von 2010 bis 2013 fand mit dem Omloop Schin op Geul rund um den Ort ein weiteres internationales Radsportevent statt.
- ↑ Schin op Geul - Inwoneraantal en Cijfers Schin op Geul. In: stadindex.nl. Abgerufen am 4. Februar 2017 (niederländisch, Quelle: Centraal Bureau voor de Statistiek (CBS), 2012).
- ↑ C.A. Huygen: Groot Valkenburg historisch gezien. In: weekblad Het Land van Valkenburg. S. 10, 76 (niederländisch).
- ↑ Schin op Geul. In: Gemeentegeschiedenis.nl. Abgerufen am 4. Februar 2017 (niederländisch).
- ↑ Gerald van Berkel: Nederlandse plaatsnamen verklaard. (niederländisch).
- ↑ Schin op Geul. In: Plaatsengids.nl. Abgerufen am 4. Februar 2017 (niederländisch).