Benutzer:Limo skt/Stressprävention bei Paaren
Löschantragstext|tag=31|monat=Oktober|jahr=2013|titel=Stressprävention bei Paaren Relevanz nicht dargestellt, auch Neigung zur Theoriefindung--Lutheraner (Diskussion) 16:37, 31. Okt. 2013 (CET)
QS-Antrag|31. Oktober 2013|2=überarbeiten --ahz (Diskussion) 13:21, 31. Okt. 2013 (CET)
Gründe für präventive Angebote für Paare
Zufriedenstellende Partnerschaften sind eine der bedeutendsten Ressourcen und somit ein wirksamer Schutz vor psychischen und physischen Störungen und stellen eine zentrale Bedingung für Lebenszufriedenheit dar.[1] Während zu Beginn einer Partnerschaft die Zufriedenheit bei vielen Paaren hoch ist, ist jedoch festzustellen, dass mit zunehmender Dauer der Paarbeziehung diese Zufriedenheit signifikant abnimmt.[2] In stabilen Beziehungen bezeichnen sich ein Drittel aller Paare als unzufrieden.[3] Die Gründe für die Abnahme der Partnerschaftszufriedenheit sind hauptsächlich zurückzuführen auf einen unangemessenen Umgang mit Stress, meist in Kombination mit mangelnden Kompetenz Kompetenzen in Bezug auf Kommunikationsfertigkeiten und Problemlösestrategie.[4] Unangemessener Umgang mit Stress bringt eine Vielzahl an negativen Folgen für Partner, Partnerschaft und Familie mit sich: Stress führt zu einer Verschlechterung der Kommunikation, zu somatischen und psychischen Problemen und legt problematische Persönlichkeitseigenschaften frei.
Unglückliche Partnerschaften oder Scheidungen stehen in einem negativen Zusammenhang mit Gesundheit, Leistungsqualität und Lebensqualität der betroffenen Partner.[5] Auf gesellschaftlicher Ebene lässt sich argumentieren, dass Prävention bei Paaren deshalb sinnvoll ist, da aufgrund der hohen Scheidungsquote in Europa und den USA auch hohe volkswirtschaftliche Kosten entstehen: Rund 40-50% aller Ehen werden innerhalb von 15 Jahren geschieden.[6] Gleichzeitig belegen Studien, dass Kinder, deren Eltern sich scheiden liessen, in ihrer eigenen Ehe ein signifikant höheres Scheidungsrisiko aufweisen.[7]
Für präventive, möglichst niederschwellige Angebote spricht zudem, dass Paare in Krisen kaum professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und dass die Wirksamkeit von Paartherapie eingeschränkt ist [8], auch da sie oftmals zu spät erfolgt. Paare haben demnach eine bessere Prognose, ihre Beziehungsqualität zu verbessern, wenn sie früh erreicht werden können und Probleme noch nicht chronifiziert sind.[9] Aufgrund dieser Befundlage sollte der Partnerschaftspflege [10] sowie der Reduzierung von Partnerschaftsproblemen eine große Bedeutung im Rahmen der Gesundheitsförderung beigemessen werden.[11]
Geschichtliche Entwicklung und internationaler Überblick
Die ersten Präventionsprogramme für Paare wurden Ende der 70er Jahre in den USA vorgeschlagen. Diese frühen Programme basierten auf dem Hintergrund der humanistischen Psychologie und zielten eine Verbesserung der partnerschaftlichen Kompetenzen des Paares an, insbesondere eine größere wechselseitige Wertschätzung und Akzeptanz.[12] In den 80er Jahren folgte das Premarital Relationship Enhancement Program (PREP), welches von Markman und Mitarbeitern entwickelt und in den USA großflächig angeboten wurde.[13] Inhaltlich stellt PREP ein Kommunikations- und Problemlösetraining dar, in welchem Erwartungen an die Partnerschaft wie auch Themen im Bereich der Sexualität behandelt werden.
Prävention bei Paaren im deutschen Sprachraum
Ende der 80er Jahren führte Kurt Hahlweg ein wissenschaftlich fundiertes Präventionsprogramm für Paare in Deutschland ein (EPL - Ein Partnerschaftliches Lernprogramm). Dieser ist ein Ehevorbereitungskurs und beruht auf der theoretischen Grundlage, dass Kommunikations- und Problemlösedefizite Ursache für eine verminderte Beziehungsqualität darstellen. Anfangs der 90er Jahre folgte Guy Bodenmann mit dem Freiburger Stresspräventionsprogramm für Paare (FSPT, heute Paarlife). Paarlife setzt die Kompetenzerweiterung im Bereich der partnerschaftlichen Stressbewältigung (= dyadisches Coping) in den Vordergrund.
Einzelnachweise
- ↑ A. P. Ruvolo (1998). Marital well-being and general happiness of newlywed couples: Relationships across time. Journal of Social and Personal Relationships, 15, 470-489.
- ↑ G. Bodenmann, J. Meyer, T. Ledermann, G. Binz, & L. Brunner (2006). Partnerschaftszufriedenheit in Abhängigkeit der Ehedauer. Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, 31, 343–362.
- ↑ M.A. Whisman, S.R.H.Beach & D.K. Snyder, D. K. (2008). Is marital discord taxonic and can taxonic status be assessed reliably? Results from a national representative sample of married couples. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 76, 745-755.
- ↑ zusammengefasst dargestellt in: N. Heinrichs, G. Bodenmann & K. Hahlweg (2008). Prävention bei Paaren und Familien. Göttingen: Hogrefe.
- ↑ K. Hahlweg & D. Richter (2010). Prevention of marital instability and distress. Results of an 11-year longitudinal follow-up study. Behaviour Research and Therapy, 48, p. 377–383.
- ↑ M. D. Bramlet & W.D. Mosher. Cohabitation, marriage, divorce and remarriage in the United States. National Center for Health Statistics, Vital Health Statistics, 23(22), 2002.
- ↑ P.R. Amato und D.D. Boers, The transmission of marital instability across generations: relationship skills or commitment to marriage? Journal of Marriage and Family, 63, p. 1038-1051, 2001
- ↑ W.R. Shadish, L.M. Montgomery, P. Wilson, M.R. Wilson, I. Bright and T. Okwumabua (1993) The effects of family and marital psychotherapies: a meta-analysis. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 61, p. 992–1002.
- ↑ N. Heinrichs, G. Bodenmann & K. Hahlweg (2008). Prävention bei Paaren und Familien. Göttingen: Hogrefe.
- ↑ G. Bodenmann (2010). Partnerschaftspflege. In R. Frank (Hrsg.), Therapieziel Wohlbefinden (S. 213–226). Berlin: Springer.
- ↑ H.J. Markman & K. Hahlweg (1993). The prediction and prevention of marital distress: an international perspective. Clinical Psychology Review, 13, p. 29–43.
- ↑ N. Heinrichs, G. Bodenmann & K. Hahlweg (2008). Prävention bei Paaren und Familien. Göttingen: Hogrefe.
- ↑ H.J. Markman & K. Hahlweg (1993). The prediction and prevention of marital distress: an international perspective. Clinical Psychology Review, 13, p. 29–43.