Benutzer:LitKrik/Die künstlichen Paradiese

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die künstlichen Paradiese ist ein Essay von Charles Baudelaire aus dem Jahr 1860.

Hintergrund

Baudelaire hatte in der Phase seines künstlerischen Schaffens einen engen Kontakt zu Rauschmitteln, schrieb 1851 bereits einen ersten Essay über den Haschischkonsum: "Du Vin et du Haschisch", überarbeitete diesen aber 1857 noch einmal grundlegend. 1858 erschien eine neue Fassung unter dem Titel "De'Idéal artificiel - Le Haschisch", mit stark gekürztem Teil über den Wein und dafür einer stärkeren Betrachtung des Haschisch. Darauf folgten noch zwei weitere Teile unter dem Gesamttitel „Les Paradis artificiels. Opium et Haschisch“. Die beiden anderen Teile enthielten Übersetzungen von Thomas De Quinceys „Confessions“ und „Suspiria“ mit einigen Kommentaren. Die beiden zweiten Teile erhielten den Titel „Enchantements et Tortures d'un Mangeur d'opium“. Diese wurden noch 1860 in Buchform zusammen veröffentlicht.[1]

Die Herausgeber seiner gesammelten Werke beschlossen 1869, nach Baudelaires Tod, den ersten überarbeiteten Text über Wein und Haschisch den neueren Texten voranzustellen, sodass sich der Titel des Werks heute auf alle Rauschtexte bezieht.[2]

Der Text selbst ist gezeichnet von der Erfahrung des Drogenkonsums, den er anfangs als unabdingbar zugehörig zu seiner künstlerischen Tätigkeit auffasste, später aber von diesem Abstand nahm.[3]

Inhalt

Du Vin et du Haschish

Unterteilt in zwei Teile: Le Vin, Le Haschish, insgesamt sieben Sektionen, Le Haschish beginnt mit Sektion IV. Wein wird dargestellt „als leiblicher und spiritueller Wohltäter der Menschheit“[4], die Darstellung des Haschisch steht in starkem Konstrast dazu: „anti-soziales Satanswerkzeug“[5]

Der Haschisch

Zunächst erfolgt eine eigene Beschränkung auf das Haschisch, nachdem zunächst die Liköre und das Parfum auf Grund ihrer nicht in selber Art berauschenden Wirkung beschrieben und sodann das Opium, weil es bereits von anderen beschrieben wurde, ausgeschlossen. Es folgt eine kurze Kulturgeschichte und biologische Beschreibung des Haschisch und in einem eigenen Abschnitt die Art des Rausches, das dieses auslöst und das von Baudelaire in drei Phasen eingeteilt wird. Um zu dieser Beschreibung zu gelangen stellt er drei Personen vor, die ihm von ihrem Rausch berichten und denen eine künstlerische oder wissenschaftliche Tätigkeit gemeinsam ist. Als Ausnahme des dabei auslösten Hochgefühls und der Möglichkeit der Bewusstseinserweiterung wird noch die Wirkung auf Tore geschildert, die seiner Meinung nicht damit vergleichbar ist, sondern ausschließlich negative Folgen habe.

Kritisch verhält er sich zu der wohl verbreiteten Hoffnung, man könne mit Hilfe der Droge gänzlich neue Bewusstseinszustände kennenlernen und weist darauf hin, dass es nur möglich sei, schon Vorhandenes, Geistiges sowohl wie Körperliches, neu zu erfahren und in neuem Licht kennenzulernen.

Rezeption

Zeitgenössisch

Im späten 19. Jahrhundert

20. und 21. Jahrhundert

http://www.deutschlandradiokultur.de/freud-und-leid-des-haschischs.950.de.html?dram:article_id=139901

http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/radiowissen/charles-baudelaire-rausch-100.html

Belege

Weblinks

http://www.deutschlandradiokultur.de/freud-und-leid-des-haschischs.950.de.html?dram:article_id=139901

http://www.br.de/radio/bayern2/wissen/radiowissen/charles-baudelaire-rausch-100.html

Literatur

Claus A. Scheier, Ästhetik der Simulation, Formen des Produktionsdenkens im 19. Jahrhundert, Meiner Verlag 2015

Alexander Kupfer, Die künstlichen Paradiese: Rausch und Realität seit der Romantik. Ein Handbuch, Stuttgart 1996

Einzelnachweise

  1. Alexander Kupfer, Die künstlchen Paradiese, Rausch und Realität seit der Romantik. Ein Handbuch, S. 579.
  2. Alexander Kupfer, Die künstlchen Paradiese, Rausch und Realität seit der Romantik. Ein Handbuch, S. 579 ff.
  3. Alexander Kupfer, Die künstlchen Paradiese, Rausch und Realität seit der Romantik. Ein Handbuch, S. 579 ff.
  4. Alexander Kupfer, Die künstlchen Paradiese, Rausch und Realität seit der Romantik. Ein Handbuch, S. 580 ff.
  5. Alexander Kupfer, Die künstlchen Paradiese, Rausch und Realität seit der Romantik. Ein Handbuch, S. 580 ff.