Benutzer:Liuthalas/Mulde

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Mitterdorfer Mulden
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Andere Namen Marienschacht; Hödlgrube
Abbautechnik Untertage- und Obertagebau
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betreibende Gesellschaft zuletzt Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft (GKB)
Betriebsbeginn ab 1821
Betriebsende 31. März 1962
Nachfolgenutzung teilweise Wohngebiet
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Braunkohle/Braunkohle/Braunkohle
Braunkohle

Flözname

Oberflöz
Mächtigkeit ca. 6 Meter[1]
Braunkohle
Abbau von Braunkohle

Flözname

Mittelflöz
Mächtigkeit 12 Meter[1]
Braunkohle
Abbau von Braunkohle

Flözname

Neuflöz (Unterflöz)
Mächtigkeit 12 bis 15 Meter[1]
Geographische Lage
Koordinaten 47° 3′ 44,2″ N, 15° 7′ 2,3″ OKoordinaten: 47° 3′ 44,2″ N, 15° 7′ 2,3″ O
Mitterdorfer Mulden (Steiermark)
Lage Mitterdorfer Mulden
Gemeinde Bärnbach
Bezirk (NUTS3) Voitsberg
Bundesland Steiermark
Staat Österreich

Die Mitterdorfer Mulden waren ein Kohlenbergbau beim Stadtteil Mitterdorf der Stadtgemeinde Bärnbach im Bezirk Voitsberg in der Weststeiermark. Die Bergbautätigkeiten begannen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und wurden nach rund 140 Jahren im März 1962 endgültig eingestellt.

Lage

Das ehemalige Bergbaugebiet befindet sich im Westen des Stadtteiles Mitterdorf der Stadtgemeinde Bärnbach, am südlichen Abhang des Heiligen Berges und ziemlich zentral im Köflach-Voitsberger Becken. Er gehörte zum Voitsberg-Köflacher Revier.[2]

Auf dem Gebiet des ehemaligen Bergbaugebietes befindet sich heute ein Wohngebiet. An den Bergbau erinnern dort noch der Name der Rotte Marienschacht, die auf dem Gebiet der Mulden in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand. Der Name des Ortes leitet sich vom 1872 abgeteuften Marienschacht ab und fand erstmals 1971 im Ortsverzeichnis Erwähnung.[3]

Geschichte

Der Gewerke Peter Tunner und Florian Jandl bekamen am 19. Dezember 1821 ausgehende auf Grund der von ihnen zu gleichen Teilen eingebrachten Mutung ein Grubenlehen namens Caecilia auf Steinkohlelagerung in der Nähe von Mitterdorf, am Fuße des Heiligen Berges auf dem Waldbesitz des Hofbauern bewilligt. In den folgenden Jahren wurden hier mehrere Gruben aufgeschlossen. Erzherzog Johann erwarb 1848 den gesamten Maßenbesitz in der Marien-Schacht-Mulde. Aus dem Jahr 1859 stammt eine von Albert Miller von Hauenfels verfasste Beschreibung des Gebietes mit seinen zwei Mulden, die relativ abgelegen von den anderen Mulden des Voitsberg-Köflacher Reviers lagen. In der östlichen Mulde wurde damals von der Graz-Köflacher Eisenbahn- und Bergbaugesellschaft (GKB) sowie von Elise Siegel oder Sigl Kohle abgebaut während sich in der westlichen Mulde, die auch als Hödlgrube bekannt war, die Bergbaue Erzherzog Johanns sowie Heliodor Pruckners befanden. Miller von Hauenfells gibt die Mächtigkeit der Kohle in der Hödlgrube mit vier bis sechs Klaftern an und bezeichnet den Bergbau im Tagbaubetrieb der GKB mit seiner eigenen Flügelbahn als Musterbetrieb.[4][5]

Nach dem Tod Erzherzog Johanns 1859 ging der Bergbau bei Mitterdorf an dessen Sohn Franz von Meran, von dem er wiederum 1869 an die Vordernberg-Köflacher Montanindustrie-Gesellschaft kam. Die Österreichisch-Alpine Montan-Gesellschaft kaufte 1881 den Bergbau. Im Jahr 1886 wurde der Abbau im Georg-Schacht eingestellt, dem 1890 die beiden Hödlgruben-Schächte folgten. Die Gesellschaft stellte schließlich 1895, nachdem zuvor bereits die Arbeiter reduziert worden waren, teils wegen Auskohlung aber auch wegen der zu hohen Gewinnungskosten den Abbau in Mitterdorf, den Ignazi-Schacht sowie dem Hödlgruben-Tunnel ein. Der Kohleabbau wurde aber von anderen Unternehmern weitergeführt. So baute etwa A. Mosetiv im Jahr 1898 mit zwei Arbeitern 1800 Zentner an Kohle ab und Franz Passarini begann um 1900 mit dem Abbau von Restpfeilern im alten Tagbau. Passarini betrieb auch eine Ziegelei bei der Hödlgrube.[5][6]

[1]

[7]

Literatur

  • Ernst Lasnik: Das braune Gold. Die Geschichte der weststeirischen Kohlenreviere. Styria, Graz 1997, ISBN 3-222-12611-9, S. 160–162.
  • Ernst Lasnik: Glück auf! Glück ab! Die Ära des braunen Goldes – Kohlebergbau in der Weststeiermark. Huemer Mediaverlag, Hart-Purgstall 2004, ISBN 3-9501927-0-0, S. 271–276.

Einzelnachweise

  1. a b c d Leopold Weber & Alfred Weiss: Bergbaugeschichte und Geologie der österreichischen Braunkohlevorkommen. In: Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt. Band 4. Styria, Wien 1983, ISBN 3-900312-26-5, S. 64.
  2. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen BraunGold160.
  3. Walter Brunner (Hrsg.): Geschichte und Topographie des Bezirkes Voitsberg. Band 2. Steiermärkisches Landesarchiv, Graz 2011, S. 197.
  4. Ernst Lasnik: Das braune Gold. Die Geschichte der weststeirischen Kohlenreviere. Styria, Graz 1997, S. 271.
  5. a b Ernst Lasnik: Das braune Gold. Die Geschichte der weststeirischen Kohlenreviere. Styria, Graz 1997, S. 272.
  6. Ernst Lasnik: Das braune Gold. Die Geschichte der weststeirischen Kohlenreviere. Styria, Graz 1997, S. 273.
  7. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Glück264.

Kategorie:Kohlebergwerk in Österreich Kategorie:Stillgelegtes Bergwerk in Österreich Kategorie:Geographie (Bärnbach) Kategorie:Voitsberg-Köflacher Revier Kategorie:Orographie des Einzugsgebiets Kainach (Mur)