Benutzer:Lortordermur/Artikelwerkstatt/Psychedelikaforschung

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Die Psychedelikaforschung befasst sich mit den pharmakologischen Eigenschaften und Wirkungen bewusstseinsverändernder Substanzen aus der Gruppe der Psychedelika sowie möglichen therapeutischen Anwendungen am Menschen. Nachdem die meisten damals bekannten Psychedelika auf der Basis internationaler Abkommen in den späten 1960er Jahren weltweit unter Prohibition gestellt worden waren, kam die Forschung auf diesem Gebiet für mehr als 40 Jahre zum Stillstand. Erst in den 2000ern wurde sie unter erschwerten Voraussetzungen wiederaufgenommen.

Einige Recherchequellen (Bias beachten!)

http://www.newyorker.com/magazine/2015/02/09/trip-treatment http://www.thedailybeast.com/articles/2014/09/08/lsd-is-ready-for-a-comeback.html http://www.alternet.org/story/146393/how_stanislav_grof_helped_launch_the_dawn_of_a_new_psychedelic_research_era http://www.theguardian.com/science/neurophilosophy/2014/sep/02/psychedelic-psychiatry http://www.salon.com/2013/12/14/timothy_learys_liberation_and_the_cias_experiments_lsds_amazing_psychedelic_history/ http://www.maps.org/images/pdf/history_of_psychedelics.pdf http://www.psychedelic-library.org/rschmenu.htm http://www.druglibrary.org/schaffer/lsd/rjspap.htm http://www.wired.com/2013/04/psychedlic/ http://www.apa.org/monitor/2010/11/psychedelics.aspx http://www.washingtonpost.com/lifestyle/magazine/acid-test-the-case-for-using-psychedelics-to-treat-ptsd-depression/2014/09/04/03c3c222-0e01-11e4-8c9a-923ecc0c7d23_story.html http://www.huffingtonpost.com/natalie-ginsberg/what-psychedelics-research-mental-health_b_4988635.html http://www.scientificamerican.com/article/turn-on-tune-in-get-better-psychedelic-drugs-hold-medical-promise/ http://www.nature.com/news/no-link-found-between-psychedelics-and-psychosis-1.16968 http://www.theatlantic.com/health/archive/2015/03/a-psychedelic-revival/387193/ http://www.iflscience.com/brain/new-studies-fail-find-associations-between-psychedelic-drugs-and-mental-health-problems http://www.sciencedaily.com/releases/2015/03/150309174507.htm http://www.sciencedaily.com/releases/2015/01/150121093544.htm https://www.uab.edu/news/innovation/item/5650-classic-psychedelic-use-found-to-be-protective-with-regard-to-psychological-distress-and-suicidality-study-finds http://nymag.com/scienceofus/2014/08/governments-disastrous-drug-research-ban.html

Traditionelle Nutzung psychedelischer Substanzen

Entheogener Gebrauch

Anwendungen als Heilmittel

Geschichte der Forschung an Psychedelika

Zeit der Entdeckungen

Die systematische wissenschaftliche Forschung an bewusstseinserweiternden Substanzen nahm 1888 ihren Anfang, als Louis Lewin das chemische Prinzip des nach ihm benannten Kaktus Anhalonium lewinii (Lophophora williamsii, Peyote) untersuchte. Er benannte die meskalinhaltige Alkaloidfraktion „Anhalonin“.[1] 1897 gelang dem deutschen Chemiker Arthur Heffter die Isolierung des Meskalins aus dem Peyote-Kaktus.[2][3][4] Im Tier- wie auch Selbstversuch gelang ihm der Nachweis, dass es sich bei Meskalin um das psychoaktive Hauptalkaloid des Kaktus handelt.

Erstmals führte Ernst Späth 1919 eine Vollsynthese des Meskalins durch.[2][5][6]

Zehn Jahre später nahm der Schweizer Chemiker Albert Hofmann auf seine Promotion folgend eine Stelle bei Sandoz in Basel an. Nach ausgiebiger Beschäftigung mit der Isolierung pflanzlicher Herzglykoside wandte er sich der Teilsynthese von Derivaten der Lysergsäure zu. Als Ergebnis dessen enstand 1938 ein halbsynthetisches Mutterkornalkaloid namens LSD-25 (kurz LSD, von Lysergsäurediethylamid), so benannt, weil es sich um die fünfundzwanzigste von Hofmann synthetisierte Substanz handelte.[7][8] Da Tierversuche in Hinblick auf eine vorhergesagte analeptische Wirkung unbefriedigend verliefen, verlor Hofmann zunächst wieder das Interesse an LSD.

Erst 1943 stand ihm genügend Zeit für die Beschäftigung mit möglichen weiteren Eigenschaften des LSD zur Verfügung. Im Zuge dessen absorbierte er versehentlich ein wenig der Substanz durch die Haut und erlebte wenig später einen intensiven traumartigen Zustand mit stark angeregter Vorstellungskraft:[7][9]

«Zu Hause legte ich mich nieder und versank in einen nicht unangenehmen rauschartigen Zustand, der sich durch eine äußerst angeregte Phantasie kennzeichnete. Im Dämmerzustand bei geschlossenen Augen — das Tageslicht empfand ich als unangenehm grell — drangen ununterbrochen phantastische Bilder von außerordentlicher Plastizität und mit intensivem, kaleidoskopartigem Farbenspiel auf mich ein.»

Albert Hofmann: LSD – mein Sorgenkind: Die Entdeckung einer »Wunderdroge«. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001, ISBN 3-423-36135-2, S. 27.

Drei Tage danach unternahm Hofmann einen Selbstversuch, bei dem er sich – im Unwissen, dass die Potenz diejenige verwandter chemischer Verbindungen um ein Vielfaches überstieg – 250 µg LSD-Tartrat peroral verabreichte und während des Wirkungseintritts mit dem Fahrrad nach Hause fuhr.[7] Dort geriet er in eine psychische Krise und bestellte seinen Hausarzt, welcher jedoch keinerlei Krankheitszeichen feststellen konnte:

«Schon auf dem Heimweg mit dem Fahrrad […] nahm mein Zustand bedrohliche Formen an. Alles in meinem Gesichtsfeld schwankte und war verzerrt wie in einem gekrümmten Spiegel. Auch hatte ich das Gefühl, mit dem Fahrrad nicht vom Fleck zu kommen. Indessen sagte mir später meine Assistentin, wir seien sehr schnell gefahren. […] Meine Umgebung hatte sich nun in beängstigender Weise verwandelt. Alles im Raum drehte sich, und die vertrauten Gegenstände und Möbelstücke nahmen groteske, meist bedrohliche Formen an. Sie waren in dauernder Bewegung, wie belebt, wie von innerer Unruhe erfüllt. […] Aber schlimmer als diese Verwandlungen der Außenwelt ins Groteske waren die Veränderungen, die ich in mir selbst, an meinem inneren Wesen spürte. Alle Anstrengungen meines Willens, den Zerfall der äußeren Welt und die Auflösung meines Ich aufzuhalten, schienen vergeblich. Ein Dämon war in mich eingedrungen und hatte von meinem Körper, von meinen Sinnen und von meiner Seele Besitz ergriffen. […] Der Höhepunkt meines verzweifelten Zustandes war bereits überschritten, als der Arzt eintraf. […] Nachdem ich ihn auf meinen vermeintlich vom Tode bedrohten körperlichen Zustand hinzuweisen versucht hatte, schüttelte er ratlos den Kopf, da er außer extrem weiten Pupillen keinerlei abnorme Symptome feststellen konnte. Puls, Blutdruck und Atmung waren normal. […] Jetzt begann ich allmählich das unerhörte Farben- und Formenspiel zu genießen, das hinter meinen geschlossenen Augen andauerte. Kaleidoskopartig sich verändernd, drangen bunte, phantastische Gebilde auf mich ein, in Kreisen und Spiralen sich öffnend und wieder schließend, in Farbfontänen zersprühend, sich neu ordnend und kreuzend, in ständigem Fluß. […] Erschöpft schlief ich dann ein und erwachte am nächsten Morgen erfrischt mit klarem Kopf, wenn auch körperlich noch etwas müde. Ein Gefühl von Wohlbehagen und neuem Leben durchströmte mich.»

Albert Hofmann: LSD – mein Sorgenkind: Die Entdeckung einer »Wunderdroge«. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2001, ISBN 3-423-36135-2, S. 29–32.

Inspiriert durch jene detaillierte Schilderung des ersten bewussten LSD-Trips ist der 23. April unter LSD-Anhängern auch als „Bicycle Day“ bekannt.[10][11]

  • 1947: Auf der Suche nach einem Wahrheitsserum führt die US Navy Versuche mit Meskalin durch. Bei Sandoz in Basel veröffentlicht der Psychiater Werner Stoll als erster eine Humanstudie über die psychischen Effekte von LSD. Unter anderem nutzt er die Substanz, um an sich selbst Symptome psychischer Erkrankungen hervorzurufen
  • 1949: Der deutsche Neuropsychiater Max Rinkel bring LSD in die Vereinigten Staaten. In experimentellen Studien stellt sich heraus, dass die Effekte von LSD denen einer schizophrenen Psychose ähneln. Daraufhin prägt Rinkel den Begriff der „Modellpsychose“
  • 1950: Rinkel und sein Kollege Robert Hyde veröffentlichen eine Pionierstudie über LSD, wonach die Substanz eine „kurzzeitige psychotische Störung“ verursache und dieser Zustand „zeitweiligen Wahnsinns“ dem Arzt das kontrollierte Studium von Geisteserkrankungen ermögliche

[12]

  1. L. Lewin: Ueber Anhalonium Lewinii. In: Archiv für Experimentelle Pathologie und Pharmakologie. 24, 1888, S. 401–411, doi:10.1007/bf01923627.
  2. a b Dr. Arthur Heffter – Heffter Research Institute
  3. Erowid Mescaline Vault: Basics – Erowid
  4. Mescaline – GINAD – Global Information Network about Drugs
  5. The Chemistry of the Plant Phenethylamines – Part 3.11 - Mescaline – Erowid – Rhodium site archive
  6. Peyote – CESAR – Center for Substance Abuse Research der University of Maryland
  7. a b c Timothy Leary’s liberation, and the CIA’s experiments! LSD’s amazing, psychedelic history – Salon.com
  8. Psychedelics Are Ready for a Comeback – The Daily Beast
  9. The Medical History of Psychedelic Drugs – University of Cambridge, Department of History and Philosophy of Science
  10. Drogen: Trip ins Ungewisse – Der Tagesspiegel
  11. Chemie: Höhenflüge und Horrortrips – Wiener Zeitung
  12. [] – bla

Systematische klinische Forschung

  • 1950-1965: Ungefähr 40000 Patienten werden mit LSD behandelt, im Rahmen von Indikationen wie Neurosen, Schizophrenie, Psychopathie sowie z. T. auch frühkindlichem Autismus. Von den über 1000 Studien sind viele jedoch nicht robust, z. B. fehlen Kontrollgruppen oder es liegt Publikationsbias vor
  • 1950er und 1960er: Der CIA führt unter den Decknamen BLUEBIRD, ARTICHOKE und MK-ULTRA Versuche mit Psychedelika in Hinblick auf Gehirnwäschetechniken durch. Zum Teil ist dies durch Berichte über Experimente mit Meskalin an Gefangenen im KZ Dachau motiviert. Es entstehen sogar Überlegungen, LSD im Feindesland ins Trinkwasser einzuleiten. Die Versuche werden mit der Feststellung beendet, dass die Wirkungen für eine generelle Nutzbarkeit zu unvohersehbar sind
  • 1951: Der Psychiater Humphry Osmond nimmt eine Stelle als Vizedirektor des Weyburn Mental Hospital in Saskatchewan, Kanada an. In gemeinsam mit Abram Hoffer durchgeführten Selbstversuchen und Experimenten befindet er die Wirkung von LSD als tiefgreifend bewusstseinsverändernd wie auch eine neue Ebene der Selbstbewusstheit hervorrufend, und konstatiert ein enormes therapeutisches Potenzial
  • 1952: Der britische Psychiater Ronald Sandison trifft in der Schweiz Albert Hofmann, lernt durch ihn den klinischen Gebrauch von LSD kennen und kehrt mit 100 Ampullen Delysid zurück. Osmond stellt die chemisch-strukturelle Ähnlichkeit zwischen Meskalin und Adrenalin fest
  • 1953: Osmond macht den Schriftsteller Aldous Huxley mit Meskalin bekannt, welcher sich zuvor als „williges Versuchskaninchen“ („willing and eager guinea pig“) angeboten hatte. Huxley hatte bereits 1931 mit „Schöne neue Welt“ das Bild einer durch psychotrope Drogen manipulierten Gesellschaft entworfen. Unter Osmond stellt sich bei Versuchen an Patienten in Form von einzelnen 200 µg-Dosen LSD die Wirksamkeit bei der Behandlung von Alkoholismus heraus
  • 1953-1973: Die US-Regierung investiert 4 Millionen US-Dollar in 116 LSD-Studien mit insgesamt über 1700 Probanden (Geheimforschung nicht inbegriffen)
  • 1954: Huxley verarbeitet seine psychedelischen Erfahrungen in „Die Pforten der Wahrnehmung“. Sandison veröffentlicht eine Studie, nach der von 20 neurotisch erkrankten Probanden 14 ihre psychische Gesundheit wiedererlangt hätten. Dies zieht die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich
  • 1955: Nach jahrelanger Suche betreffs der geheimen Nutzung magischer Pilze durch mexikanische Ureinwohner wird der Banker und Hobbymykologe von der Curandera María Sabina in den Gebrauch psilocybinhaltiger Pilze eingeweiht
  • ab 1956: In Prag führen Stanislav Grof und einer seiner Professoren namens George Roubicek eine Reihe von Selbstexperimenten mit LSD durch. Eine Folgestudie von Sandisons 1954er-Studie ergibt, dass sich von 96 neurotischen sowie therapieresistenten Patienten mehr als 60 % erholt oder signifikant verbessert haben
  • 1957: Osmond nutzt in einem Brief an Huxley erstmals das Wort „psychedelisch“ (die Seele manifestierend). (Dies ist als neutralerer Alternativausdruck zu „halluzinogen“ oder „psychotomimetisch“gedacht, da jene eine nur einen kleinen Teil der Erfahrung beschreiben bzw. einen angsterfüllten Wahnsinn implizieren, welcher unter Psychedelikaeinfluss in dieser Form nicht gegeben ist.) Auch die WHO lehnt den Begriff der Modellpsychose ab. Huxley schlägt LSD erstmals für die Therapie von Krebs im Endstadium vor. Im „Life Magazine“ erscheint ein 15-seitiger Artikel von Wasson, welcher dort eine nächtliche Pilzzeremonie schildert. Hofmann führt Selbstversuche mit Pilzen durch und isoliert das Psilocybin; auch eine Synthese gelingt
  • 1958: Osmonds Fachkollege Colin Smith veröffentlicht die Ergebnisse eines Versuchs, wonach sich bei der Hälfte einer begleitend zu Psychotherapie mit LSD behandelten Gruppe von Alkoholikern signifikante Verbesserungen gezeigt haben
  • ab 1959: Grof und sein Fachkollege Milos Vojtechovsky publizieren zahlreiche Grundlagenstudien über LSD und andere Psychedelika
  • Späte 1950er bis frühe 1960er: Blüte der LSD-Psychotherapie. LSD wurde als „das nächste Ding“ nach Elektrokrampftherapie und Gehirnchirurgie (Lobotomie) gesehen. Psychedelische Therapie nach Osmond/Hoffer: Einzelne hohe Dosis im Rahmen einer Psychotherapie. „Frische Perspektive“ durch Ich-Auflösung bzw. Erschütterung der psychischen Grundfesten. Psycholytische Therapie nach Sandison: Mehrere kleinere Dosen, in ansteigender Dosierung, parallel zu Psychoanalyse. Freisetzen des Unbewussten durch traumartigen halluzinogenen Zustand, Wiedererleben verlorener Erinnerungen
  • 1960: Der Psychologe Timothy Leary kommt, angeregt durch Wassons Artikel, in Mexiko mit den Pilzen in Berührung und erkennz ihren Wert als Instrument zur Erforschung der Psyche. Zurück in Harvard gründet er mit seinem Fachkollegen Richard Alpert (später Ram Dass) das Harvard Psilocybin Project, wo therapeutische Anwendungen von Psychedelika erforscht werden sollen. Der Schriftsteller und Künstler Ken Kesey wird durch seine Arbeit in der psychiatrischen Abteilung eines Krankenhauses, in dem auch vom CIA gesponsorte Versuche mit LSD stattfinden, zu seinem Roman „Einer flog über das Kuckucksnest“ inspiriert
  • 1961: Grof benutzt erstmals den Ausdruck „Set und Setting“
  • 1962: Der Psychiater und Pfarrer Walter Pahnke (ein Schüler Learys) verabreicht in einer Doppelblindstudie zwanzig Theologiestudenten vor dem Gottesdienst Psilocybin. Acht Probanden aus der zehnköpfigen Psilocybin- und nur einer aus der Kontrollgruppe berichten von einer mystischen Erfahrung. Der Versuch wird als „Good Friday Experiment“ bekannt. Eine Zweijahresstudie unter Jensen wird veröffentlicht, wonach 66 % der mit LSD behandelten Alkoholiker nicht rückfällig wurden, verglichen mit 18 % in der Kontrollgruppe

Mainstream und Gegenkultur

  • 1963: Huxley stirbt an Kehlkopfkrebs. Seine Frau verabreicht ihm auf dem Sterbebett eine LSD-Injektion. Nach Verschärfung der Forschungs- und Sicherheitsauflagen für Psychedelika tritt LSD als Straßendroge in Erscheinung, woraufhin es zunehmend als Rauschgift betrachtet wird. Eine LSD-Studie unter Hanscarl Leuner mit 100 therapieresistenten chronischen Neurotikern ergibt eine bedeutende Verbesserung der Erkrankung bei 65 % der Probanden (bei durchschnittlich 38 psycholytischen LSD-Sitzungen pro Patient). Aufgrund seines Verhaltens und seiner übertriebenen Selbstdarstellung wird Leary zusammen mit Alpert seiner Position an der Fakultät verwiesen. Daraufhin wendet er sich unterstützt durch den Multimillionär William Mellon Hitchcock („Mr. Billy“) zunehmend spirituellen Nutzungen von LSD zu.
  • 1964: Kesey geht mit den „Merry Pranksters“ in einem bemalten Bus auf Tour und verteilt im ganzen Land LSD
  • 1965: Grof promoviert, nachdem er sich mehr und mehr der kombinierten Anwendung von LSD und klassischer freudscher Psychoanalyse zugewendet hat. Er schließt, dass LSD „… verantwortlich und mit angemessener Vorsicht genutzt das für die Psychiatrie wäre, was das Mikroskop für die Biologie und Medizin und das Teleskop für die Astronomie ist.“ ("… used responsibly and with proper caution, would be for psychiatry what the microscope is for biology and medicine or the telescope is for astronomy."). In den ganzen USA ist LSD in auf der Straße erhältlich
  • Mitte der 1960er: LSD breitet sich in der Gegenkultur aus. Mainstream und Politik brechen in Furcht aus
  • 1967: Grof bekommt eine Professur an der University of Maryland angeboten, verlässt die Tschechoslowakei und trifft während des Summer of Love in den USA ein. Hitchcock gründet in Kalifornien mit den Chemikern Tim Scully und Nicholas Sand ein Untergrundlabor, in dem sie bis 1969 10 Millionen Dosen LSD produzieren, davon 3,6 Millionen „Orange Sunshine“-Pillen. Gemeinsam mit der Hippiekirche „Brotherhood of Eternal Love“ unter „The Farmer“ John Griggs gründen sie ein internationales Kartell, wodurch illegal hergestelltes LSD überall auf der Welt verfügbar wird
  • 1966: Die US-Regierung und regierungstreue Medien starten eine propagandistische Kampagne gegen LSD („permanente Psychose“, „Chromosomenschäden“) und bekommen die öffentliche Meinung auf ihre Seite
  • 1968: LSD wird in den USA illegal
  • Späte 1960er: Grof erarbeitet in Kalifornien gemeinsam mit Abraham Maslow die Grundlagen der humanistischen Psychologie. Beeinflusst von psychedelischen Erfahrungen und Carl Jung entwickeln sie diese gemeinsam zur transpersonalen Psychologie weiter
  • Ende der 1960er: Osmond und Hoffer haben ungefähr 2000 Patienten mit LSD behandelt. Ihren Studien zufolge sind einzelne hohe Dosen LSD möglicherweise in der Behandlung von Alkoholismus effektiv; 40 - 45 % der so Behandelten hätten nach einem Jahr keinen Rückfall erlitten
  • 1970: Nixon unterzeichnet den Controlled Substances Act, die meisten Psychedelika werden illegal

Prohibition und Krieg gegen Drogen

Moderne Forschung

  • ab den 1990ern

Pharmakologische Grundlagenforschung

  • 2012: Robin Carhart-Harris führt fMRI-Scans nach Verabreichung von Psilocybin bzw. LSD durch, Dráulio Barros de Araújo an erfahrenen Ayahuasca-Nutzern; Ergebnis: Verringerte neuronale Aktivität im „default-mode network“

Forschung zu therapeutischen Anwendungen

  • MAPS: Grundlagenforschung seit 1986 gegen Widerstand der Behörden/Regulatoren
  • 1993: Heffter Research Institute

Zukünftige Aussichten

  • Öffentliche Meinung bzgl. illegaler Drogen schwenkt um; mögl. Grund: keine neuen Psychopharmaka, vorhandene leiten sich fast alle von Stammsubstanzen der 1950er ab

[1]

Siehe auch

  • bla

Weblinks

  • bla

Einzelnachweise

  1. [] – bla