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Lisa Jopt (* 1982 in Siegen) ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin, Sprecherin, Initiatorin verschiedener kulturpolitischer Initiativen und Aktivistin. Sie ist Gründerin und erste Vorsitzende des ensemble-netzwerks[1].

Leben

Schauspiel

Von 2006 bis 2010 absolvierte Jopt gemeinsam mit Natalia Belitski, Albrecht Abraham Schuch und David Simon ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig[2]. Bereits während ihres Studiums stand sie am Schauspiel Leipzig (damals Centraltheater) auf der Bühne und arbeitete mit Regisseur:innen wie Mareike Mikat und Martina Eitner-Acheampong und Clemens Schönborn. 2010 trat Jopt ihr Erstengagement am Schauspiel Essen[3] an und spielte unter anderem bei Volker Lösch, Caroline Stolz und Matthias Kaschig. Nach einem Jahr als freischaffende Schauspielerin war sie von 2014 bis 2017 Ensemblemitglied am Oldenburgischen Staatstheater[4], wo sie neben Zusammenarbeiten u.a. mit Martin Laberenz, Robert Gerloff, Alexander Simon, Tim Tonndorf sowie Markus&Markus das Format der Bingo-Bongo-Bude erfand sowie das ensemble-netzwerk konzipierte. In der Spielzeit 2017/18 war sie Teil des Ensembles der Interimsintendanz von Olaf Kröck am Schauspielhaus Bochum, wo sie im Mai 2018 das Triptychon zur Zukunft der Darstellenden Künste[5] initiierte, welches aus der Konferenz der Theaterstudierenden, der 3. Bundesweiten Ensemble-Versammlung und der Parade der Darstellenden Künste bestand. Ebenfalls in Kooperation mit dem Schauspielhaus Bochum entstand das Rumpel Pumpel Theater, ein Straßentheater-Format mit einem zur mobilen Bühne umgebauten Marktwagen von 1968[6]. Dessen erstes Stück Loli Jackson auf der Suche nach dem Sinn von Allem tourte 2019/20 erfolgreich durch Bochum sowie durch die bayerische Provinz[7][8][9][10]. Seit 2019 ist Jopt wieder freischaffend tätig und konzentriert sich neben ihren kulturpolitischen Aktivitäten auf die Arbeit bei Film und Fernsehen. So war sie unter anderem in dem mehrfach preisgekrönten Film Schwerkraft (2009) von Maximilian Erlenwein zu sehen sowie in diversen TV-Serien (SOKO Leipzig, 2009; Rentnercops, 2018; Tatort DortmundInferno, 2019; In aller Freundschaft, 2020; SOKO Köln, 2020)[11].

Seit 2020 betreibt Jopt gemeinsam mit dem Schauspieler Johannes Lange den Podcast Wofür es sich zu looosen lohnt, welcher sich wöchentlich mit den Themen Schauspielerei, Film, Theater, Kulturpolitik und der Situation von Künstler:innen in Deutschland beschäftigt. Im August 2020 erhielt der Podcast eine Nominierung in der Kategorie Das innovative Format in der Saisonbilanz 19/20 der Fachzeitschrift Die Deutsche Bühne:

„Es gelingt ihnen, persönliche Geschichten und Erfahrungen in großer Anschaulichkeit und Sensibilität mitzuteilen – stets mit dem feinen Gespür dafür, das Allgemeine durch das Besondere sprechen zu lassen. Höchst aufschlussreich und von einer ungeschonten Ehrlichkeit, die das Potenzial hat, die der Theaterbranche eigenen Codes zu erneuern.“

Antonia Ruhl: Zitiert in: Die Deutsche Bühne, Schwerpunkt "Saisonbilanz 19/20", Ausgabe 08/2020

Privates

Seit 2019 ist Jopt mit dem Schauspieler und Bierbrauer Pirmin Sedlmeir verheiratet. Das Paar lebt im Ammerland.

Positionen

Wirken

Engagement im ensemble-netzwerk

Seite 1 des Briefs, der den Grundstein des ensemble-netzwerks legte.

Am 15. Februar 2015 verschickte Jopt gemeinsam mit Johanna Lücke von einem Küchentisch in Oldenburg aus einen Brief an alle Theater-Ensembles in Deutschland[12]. Der Brief enthielt den Aufruf zum engeren Austausch über die Arbeitsbedingungen der künstlerischen Mitarbeiter:innen an den deutschen Theatern sowie über eine umfassende Theaterreform. 2016 gründete sich schließlich der gemeinnützige Verein ensemble-netzwerk e.V. in Berlin. Dessen vorrangigen Ziele[13] sind:

  1. die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der künstlerischen Mitarbeiter:innen der öffentlich geförderten Theater
  2. die Erhöhung der Mindesteinstiegsgage für Schauspieler:innen
  3. eine grundlegende Überarbeitung des Tarifvertrags des künstlerischen Personals ("NV Bühne") inklusive der Herstellung von Tarifgerechtigkeit gegenüber anderen Theater-Mitarbeiter:innen (Verwaltung, Technik)
Seite 2 des Briefs, der den Grundstein des ensemble-netzwerks legte.

Im Herbst 2020 zählte der Verein rund 900 Mitglieder. Zu den ersten Errungenschaften zählten unter anderem die Anhebung der Mindestgage einzelner Theater wie Oberhausen, Köln, Dortmund und Heilbronn[14] sowie im gesamten Bundesland Hessen[15] auf 2.300 Euro und die Erhöhung der Kulturetats diverser Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen[16]. Darüberhinaus wurden weitere Forderungen des ensemble-netzwerks wie verbindliche Regenerationszeiten, faire Vorstellungsgagen für Gastschauspieler:innen und eine größere Teilhabe der Ensembles in künstlerischen Belangen von immer mehr Theatern umgesetzt. Es kamen weitere Tochter-Netzwerke hinzu (junges ensemble-netzwerk, regie-netzwerk, dramaturgie-netzwerk), welche die Ziele und Konzepte des Vereins auf ihre jeweiligen Bereichen fokussierte.


Der Vorstand bzw. das Kern-Team des Vereins setzt sich aktuell (2020) wie folgt zusammen:

Engagement in der GDBA

Am 22. September 2020 gab sie ihre Kandidatur für das Amt der Präsidentin der GDBA bekannt[17].

Sonstige kulturpolitische Initiativen

  • Bundesweite Ensemble-Versammlung
  • Konferenz Konkret
  • 40.000 Theatermitarbeiter:innen treffen ihre Abgeordneten
  • Burning Issues – Performing Arts and Equality


Mitgliedschaften

Filmografie (Auswahl)

Theater (Auswahl)

Schauspiel Essen:

Oldenburgisches Staatstheater:

Schauspielhaus Bochum:

Hörfunk

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Profil beim ensemble-netzwerk. In: ensemble-netzwerk e.V. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (deutsch).
  2. Absolvent*innen | Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  3. Schauspiel Essen » Menschen » Lisa Jopt. 19. April 2012, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  4. Über uns | Ensembles und Klangkörper | Schauspiel | Lisa Jopt | Oldenburgisches Staatstheater. 11. April 2016, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  5. ensemble-netzwerk veranstaltet „Triptychon zur Zukunft der Darstellenden Künste“ – Buehnengenossenschaft. Abgerufen am 9. Oktober 2020 (deutsch).
  6. RUMPEL PUMPEL THEATER. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  7. „Lächeln ist Vanille für die Seele“: Das Schauspielhaus schickt sein mobiles Rumpel Pumpel Theater auf Tournee durch Bochum. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  8. Marcus Römer: Schauspieler bringen Anarchie auf den Bochumer Lahariplatz. 8. Juni 2018, abgerufen am 9. Oktober 2020 (deutsch).
  9. Süddeutsche Zeitung: Spektakulär sinnlos. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  10. Das Rumpel Pumpel Theater gastiert in Ammerland. 20. Juni 2019, abgerufen am 9. Oktober 2020.
  11. Lisa Jopt | Gold Berlin · Agentur für Schauspieler. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  12. Was macht das Theater, Lisa Jopt? - Verlag Theater der Zeit. Abgerufen am 6. Oktober 2020.
  13. Ziele 3000. Abgerufen am 9. Oktober 2020 (deutsch).
  14. Daphne Weber: Arbeitsbedingungen am Theater ändern: Es rappelt in der Kiste. In: Die Tageszeitung: taz. 16. Juli 2018, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 9. Oktober 2020]).
  15. Süddeutsche Zeitung: Schauspieler in Hessen sollen mehr Gage erhalten. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  16. Berliner Zeitung: Warum die Rakete Lisa Jopt Funktionärin werden will. Abgerufen am 9. Oktober 2020 (deutsch).
  17. Lisa Jopt will GDBA-Chefin werden. In: nachtkritik.de – das unabhängige Theaterportal. 22. September 2020, abgerufen am 5. Oktober 2020 (deutsch).