Benutzer:Luha/PR Begriffe

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Das Werk Prozess und Realität des Philosophen und Mathematikers Alfred North Whitehead ist der Entwurf einer neuen spekulativen Metaphysik, in der er die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften, die Anfang des 20. Jahrhunderts zu gravierenden Veränderungen des Weltbildes geführt hatten, berücksichtigen wollte. Prozess und Realität ist eine Distanzierung von vielen traditionellen philosophischen Lehrmeinungen, die es aus Sicht von Whitehead erforderlich machten, eine Reihe von neuen Begriffen einzuführen oder bestehenden Begriffen neue Bedeutungen zu geben. Wenn man sich mit Prozess und Realität auseinandersetzt, ist es daher erforderlich, den Inhalt der Begriffsschöpfungen Whiteheads zu verstehen, um die Aussagen Whiteheads nachvollziehen zu können. Das nachfolgende Glossar dient dazu, besonders wichtige Begriffe Whiteheads schneller zugänglich zu machen.

Dieses Glossar ist nicht alphabetisch, sondern systematisch gegliedert. Insofern kann es als ein gesonderter Zugang zur Philosophie Whiteheads, wie sie in Prozess und Realität entwickelt wird, gelesen werden. Für die alphabetische Suche ist dem Glossar ein Index beigefügt, der auf die Erläuterungen der jeweiligen Begriffe verlinkt ist.

Methode

Spekulative Philosophie

Für Whitehead ist Philosophie notwendig spekulativ. Das bedeutet aber nicht, dass hierbei auf eine qualifizierte Begründung verzichtet werden darf. Eine philosophische Theorie muss adäquat (anwendbar) und in sich schlüssig (kohärent) sein. Spekulativ ist eine Philosophie, wenn sie Zusammenhänge herstellt und Erklärungen erzeugt, die über den Stand der einzelwissenschaftlichen Erkenntnissse hinausgehen. „Spekulative Philosophie ist das Bemühen, ein kohärentes, logisches und notwendiges System allgemeiner Ideen zu entwerfen, auf dessen Grundlage jedes Element unserer Erfahrung interpretiert werden kann. Mit diesem Begriff der ,Interpretation’ meine ich, dass alles, dessen wir uns als Erlebnis, Wahrnehmung, Wille oder Gedanke bewusst sind, den Charakter eines besonderen Falles im allgemeinen Schema haben soll.“ (PRd 31)

Für Whitehead war es selbstverständlich, dass kein philosophischer Entwurf einen Anspruch auf eine endgültige Wahrheit hat: „In der philosophischen Diskussion ist die leiseste Andeutung dogmatischer Sicherheit hinsichtlich der Endgültigkeit von Behauptungen ein Zeichen von Torheit.“ (PRd 27)

Deskriptive Verallgemeinerung

Aufgabe der Philosophie ist es, aus den in den Einzelwissenschaften gewonnenen Tatsachen der Erfahrung ein ganzheitliches Bild zu schaffen, in dem die Zusammenhänge ersichtlich werden. Methodisch darf die Philosophie deshalb nicht deduktiv, wie in der Mathematik oder der formalen Logik vorgehen, sondern muss durch Beschreibung allgemeine Prinzipien suchen. „Die wichtigste Methode der Mathematik ist Deduktion; die der Philosophie ist deskriptive Verallgemeinerung.“ (descriptive generalization) (PRd 44)

Die Philosophie ist an die Erfahrung gebunden und muss sich in der Beschreibung der Praxis bewähren. „Alles, was man in der ‚Praxis’ vorfindet, muß innerhalb der Reichweite der metaphysischen Beschreibung liegen. Wenn es der Beschreibung nicht gelingt, die ‚Praxis’ einzubeziehen, ist die Metaphysik inadäquat und bedarf einer Revision.“ (PRd 48)

Die Forschungsmethode ist dabei kreativ und beschränkt sich nicht nur auf Induktion und Deduktion. Sie bedient sich der Phantasie bei der Interpretation der Erfahrung. Nur so entstehen neue Erkenntnisse. „Die wahre Forschungsmethode gleicht einer Flugbahn. Sie hebt ab von der Grundlage einzelner Beobachtungen, schwebt durch die Luft phantasievoller Verallgemeinerungen und versenkt sich dann wieder in neue Beobachtungen, die durch rationale Interpretation geschärft sind.“ (PRd 34)

Abstraktion

Whitehead kritisierte eine Reihe von Konzepten der philosophischen Tradition als unzulässige Abstraktionen. Hierzu gehört das Qualitäts-Substanz-Konzept, das sich ausgeprägt bei Descartes findet. Ähnliches gilt für die Unterscheidung von primären und sekundären Qualitäten bei Locke oder der atomistische Materiebegriff bei Newton, mit dem man keine Bewegung erklären kann. Gleiches gilt auch für die Vorstellung der Zeit als einer Sukzession unabhängiger Ereignisse (Hum, Kant), die zum Fehler der einfachen Lokalisierung führt.

Whitehead ist dabei kein Gegner von Abstraktionen in den Wissenschaften. Als Mathematiker hatte er sich schon immer auf einer sehr abstrakten Arbeitsebene bewegt. Ihm ging es darum, dass der Weg des Denkens von der Erfahrung des konkreten Einzelnen zum Abstrakten geht und nicht umgekehrt. Letzteres führt in den Fehler der unangemessenen Konkretheit. (s.u.)

Fehler der unangemessenen Konkretheit

Whitehead verweist darauf, dass Wissenschaftler, aber auch Philosophen oft dem Irrtum unterliegen, dass ihre Modelle oder Theorien die Realität vollständig erklären könnten. Er nennt dies den „Fehler der unangemessenen Konkretheit“ (Fallacy of misplaced concreteness). Dieser liegt vor, wenn Abstraktionen Eigenschaften zugeschrieben wrden, die sich nicht haben können, weil der Grund der Eigenschaft in der einzelnen konkreten Tatsache liegt. Eine Landkarte ist eine Beschreibung, aber nicht die Landschaft selbst. Für Whitehead sind Modelle und Theorien, insbesondere in der Mathematik, Abstraktionen, die als solche immer einen Rest an Erklärung offen lassen müssen. Ein Mathematiker begeht zum Beispiel den Fehlschluss, wenn er einem nicht ausgedehnten Punkt eine Existenz zuspricht. Für Whitehead ist alles, was man in der wirklichen Welt erfahren kann, raumzeitlich ausgedehnt. Ein Punkt ist eine Abstraktion, den man durch eine (mathematische) Konstruktion erhält. Ähnliches gilt für einen Begriff wie den der Gravitation. Man kann beobachten, dass Dinge sich anziehen und auch eine Regel aufstellen, nach der dieses geschieht. Das Phänomen, das mit dem Begriff Gravitation beschrieben wird, kann man an Einzelfällen beobachten. „Die Gravitation“ ist jedoch eine Eigenschaft, die keine eigenständige Existenz hat. (siehe: zeitloser Gegenstand)

Fehler der einfachen Lokalisierung

Ein besonderer Fall des Fehlers der unangemessenen Konkretheit liegt nach Whitehead in der von Isaac Newton geprägten Theorie von Raum und Zeit, die auch der Philosophie Humes und Kants zugrunde liegt, und dem daraus abgeleiteten Weltbild zugrunde. Bei Newon gibt es Materieteilchen, die jedes für sich einen absoluten Ort in Raum und Zeit haben, der in einem eindeutigen Koordinatensystem bestimmbar ist. Danach ist auch die Differenz zu anderen Teilchen eindeutig bestimmbar. Die moderne Relativitätstheorie hat gezeigt, dass eine Lokalisierbarkeit jedoch nur immer in Bezug auf etwas, also relativ, möglich ist.

Bifurkation

Die wesentlich von Descartes beförderte, aber auch im britischen Empirismus vorhandene Vorstellung, dass die Natur in eine physische und eine geistige Sphäre zerfällt, nannte Whitehead Bifurkation (Gabelung, Zweiteilung) der Natur (bifurcation of nature). Die wirkliche Welt wird danach beschrieben als eine Zusammensetzung aus isolierten Substanzen und ihren Akzidenzien. Whitehead hatte seine Kritik an diesen Punkt bereits im Rahmen seiner Naturphilosophie ausgearbeitet (Concept of Nature, 1920, 26-31) Eine unzulässige Bifurkation ist es, wenn man bei der Beschreibung der Wirklichkeit zwischen der erscheinenden Natur und den mathematisch logischen Begriffen naturwissenschaftlicher Theorien unterscheidet. Dieses Denken führte Locke zum Beispiel dazu, zwischen primären und sekundären Qualitäten zu differenzieren und letztere als Ergänzungen der Natur durch das Bewusstsein zu betrachten. Dadurch werden Sinneswahrnehmung und wirkliche Welt getrennt. Um diesen Fehler nicht zu begehen, hatte Berkeley dann die These entwickelt, dass der Beobachter sicheres Wissen nur von seinen Sinneseindrücken hat und keinen Zugang zur wirklichen Welt. Gegen diese Theorien setzte Whitehead eine eigene Theorie der Wahrnehmung, die aber ähnlich bei der Erfahrung ansetzt (siehe jeweils dort).

Subjekt-Prädikat-Struktur

Das grammatische Schema von Subjekt und Prädikat entspricht der Bifurkation der Natur, wenn man unbemerkt die Vorausetzung des Geistes als Subjekt und seiner Inhalte als Prädikate macht. (PRd 112) Das Subjekt wird so zu einer eigenständigen Substanz. Dies führt aber genau zum Fehler der unangemessenen Konkretheit, weil implizit unterstellt wird, dass „das Datum im Erfahrungsakt allein mit Hilfe von Universalien erschöpfend analysiert werden kann.“ (PRd 295)

Sprache

„Jede Wissenschaft muß sich ihr Instrumentarium selbst ersinnen. Das Hilfsmittel, mit dem die Philosophie arbeitet, ist die Sprache. So gestaltet die Philosophie in derselben Weise Sprache neu, wie in den Naturwissenschaften vorgegebene Anwendungsmöglichkeiten neu gestaltet werden.“ (PRd 45)

„Die Sprache ist durch und durch unbestimmt, da jedes Vorkommnis einen systematischen Typ von Umgebung voraussetzt.“ (PRd 47)

„Es gibt aber keine Sprache, die anders als elliptisch wäre, so daß ein Überspringen der Phantasie hinzukommen muß, um ihre Bedeutung in ihrer Relevanz für die unmittelbare Erfahrung zu verstehen. Die Stellung der Metaphysik in der Entwicklung der Kultur bleibt unverständlich, solange man nicht daran erinnert, daß keine sprachliche Behauptung als adäquater Ausdruck einer Aussage gelten kann.“ (PRd 49)

Wahrheit

Whitehead war ein Vertreter der Korrespondenztheorie der Wahrheit. Die Übereinstimmung von Aussagen über die Welt mit der wirklichen Welt gilt allerdings nur eingeschränkt. Zum einen ist die Erfahrung nur perspektivisch, also niemals vollständig. Das Erfassen der Welt erfolgt immer aus einer bestimmten Stelle in der Raumzeit. Zum zweiten ist die Erfahrung wegen der Eigentümlichkeit des Wahrnehmungsprozesses stets eine Interpretation der erfassten Daten und kann daher immer einem Irrtum unterliegen. Zum Dritten sind Aussagen durch die Sprache limitiert, weil die Sprache den Inhalt der Erfahrung immer nur als Abstraktion wiedergeben kann. Jeder Mensch und damit auch jeder Wissenschaftler muss davon ausgehen, dass er in Zukunft seine Aussagen revidieren muss. Es gibt keine endgültige Erkenntnis und damit auch keine Letztbegründung, jedoch einen Erkenntnisfortschritt. Dies entspricht dem Fallibilismus des kritischen Rationalismus. Diese Sichtweise kann man als einen kritischen Realismus einstufen.

Kosmologie

Der Untertitel von Prozess und Realität lautet: „An Essay in Cosmology“. Kosmologie ist für Whitehead das Unterfangen, „eine gedankliche Konzeption zu entwerfen, in der die ästhetischen, moralischen und religiösen Interessen mit jenen Begriffen von der Welt in Verbindung gebracht werden, die ihren Ursprung in den Naturwissenschaften haben.“ (PRd 22)

Eine Kosmologie erzeugt ein ganzheitliches Weltbild. Dieses Unterfangen kann von den Einzelwissenschaften nicht geleistet werden, weil diese immer eine Perspektive bezogen auf ihren Untersuchungsgegenstand einnehmen müssen. Als frühere, herausragende Kosmologien betrachtete Whitehead den Timaios Platons und das Scholium Newtons. Das Motiv, eine neue Kosmologie zu verfassen, waren für Whitehead die grundlegenden Veränderungen in den Erkenntnissen der Naturwissenschaften, die Mitte des 19. Jahrhunderts eingesetzt hatten.

Kategorien

Kategorien sind die grundlegenden Begriffe und Sätze, durch die ein System der spekulativen Metaphysik bestimmt wird. Whitehead geht wie ein Mathematiker oder Naturwissenschaftler vor, der eine Theorie aufstellt. Seine Forderung ist, dass die Kategorien innerhalb des Systems kohärent, also aufeinander abgestimmt und widerspruchsfrei sind, und in Bezug auf die untersuchte Wirklichkeit adäquat, also anwendbar und mit anderen wissenschaftlichen Theorien vereinbar sind.

„Jedes Einzelwesen sollte ein spezifischer Fall einer Kategorie der Existenz, jede Erklärung ein spezifischer Fall von Kategorien der Erklärung und jede Bedingung ein spezifischer Fall der kategorialen Verbindlichkeiten sein. Die Kategorie des Elementaren formuliert das allgemeine Prinzip, das in den drei spezielleren Kategorientafeln vorausgesetzt wird.“ (PRd 61)

Whitehead legt seiner organismischen Philosophie einen kritischen Realismus zugrunde. Alles was man erfassen oder sich vorstellen kann, auch der Gedanke selbst, hat eine Existenz. Die erkennbare Welt ist wirklich, auch wenn die Erkenntnisse der Wissenschaften fallibel sein mögen. Entsprechend ergibt sich in der Entwicklung ein Erkenntnisfortschritt. Das was und wie erkannt wird, ist Teil des Prozesses des Werdens und Vergehens in der Welt.

Kreativität

Kreativität ist das grundlegende Prinzip, das in jedem Element des Universums enthalten ist. Die gesamte Welt ist ein immer und unablässig zu etwas Neuem fortschreitender Zusammenhang von Einzelereignissen. Kreativität ist eine Eigenschaft, die der gesamten Wirklichkeit innewohnt. Whitehead nennt sie deshalb die Universalie der Universalien. Sie ist das Prinzip der Neuheit, weil in jedem Ereignis eine Unterschied zu allem vorher Dagewesenen entsteht. Die bisherige Welt ist eine Vielheit von Ereignissen, die in einem neuen Ereignis zu einer Einheit kommt. Die bisherigen Ereignisse sind das Datum, aus dem sich ein einzelnes Ereignis entwickelt und damit in die Vielheit der Ereignisse eingeht, so dass die Gesamtheit der Ereignisse um eins vermehrt ist. Dies ist der Prozess des kreativen Fortschreitens der Welt, deren ultimatives metaphysisches Prinzip. Es gibt keinen Stillstand in der Welt. Ist ein Ereignis in seinem eigenen Prozess abgeschlossen, hat es sich erfüllt und wird seinerseits zu einem der vielen Daten, die ein ein weiteres neues Ereignis als gemeinsames Datum eingehen.

Die oberste „Kategorie des des Elementaren“ besteht im kreativen Prozess, in dem die Einheit im Prozeess der Konkreszenz aus der Vielheit entsteht und sich als Neues in die Vielheit einfügt.

Wirkliche Einzelwesen

Die Grundannahme der Whiteheadschen Metaphysik besagt, dass die reale Welt aus Elementarereignissen aufgebaut ist, die in einem gemeinsamen Zusammenhang stehen und sich wechselseitig in einem Prozess des Werdens und Vergehens beeinflussen. Diese Urereignisse finden auf einer mikroskopischen Ebene statt, die auch den kleinsten physikalischen Einheiten wie Photonen oder Neutrinos noch vorausgehen. Zur Bezeichnung dieser Elementarereignisse verwendete Whitehead den schwer zu fassenden Begriff actual entity, in dem die tatsächliche Realität von etwas, aber auch das Element von etwas Wirkendem zum Ausdruck kommt. Im Begriff Entität steckt zudem, dass alles Seiendes unter diese Bezeichnung fällt. Diese Aspekte kommen in der deutschen Übersetzung mit Wirkliches Einzelwesen nur unscharf zum Ausdruck. Deshalb wird in einer Reihe von Arbeiten der Begriff unübersetzt gelassen und die Bezeichnung Aktuale Entität verwendet. Wirklliche Einzelwesen sind die erste Kategorie der Existenz. Der gesamte Text von Prozess und Realität ist von einer Vielzahl näherer Bestimmungen der Wirklichen Einzelwesen durchzogen, so dass der Begriffsinhalt eher phänomenologisch erschlossen wird.

„'Wirkliche Einzelwesen' - auch 'wirkliche Ereignisse' genannt - sind die letzten realen Dinge, aus denen die Welt zusammengesetzt ist. Man kann nicht hinter die wirklichen Einzelwesen zurückgehen, um irgendetwas realeres zu finden. Sie unterscheiden sich voneinander: Gott ist ebenso ein wirkliches Einzelwesen wie der trivialste Hauch von Sein im weit entlegenen leeren Raum. Aber obwohl es verschiedene Grade der Bedeutung und Funktionsdifferenzen gibt, stehen sie doch, gemessen an den Prinzipien, die in der Wirklichkeit zum Ausdruck kommen, alle auf derselben Stufe. Die letzten Tatsachen sind ausnahmslos wirkliche Einzelwesen; und diese wirklichen Einzelwesen sind komplexe und ineinander greifende Erfahrungströpfchen.“ (PRd 57-58)

In der Philosophiegeschichte sind die letzten wirklichen Dinge, aus denen sich die Welt zusammensetzt, verschieden bestimmt worden. Bei Platon waren es die Ideen, bei Descartes die ausgedehnten und die geistigen Dinge, bei Spinoza die Natur oder Gott, bei Leibniz die Monaden oder bei Hegel der absolute Geist. Whiteheads wirkliche Einzelwesen kommen den Monaden Leibniz' am nächsten, unterscheiden sich aber von ihnen durch ihre Offenheit und den prozessualen Übergang ineinander. Sie sind nicht fensterlos, sondern gehen ineinander über.

Wirkliche Ereignisse

Whitehead verwendet die Begriffe actual entity und actual occasion weitgehend synonym. Ausnahme ist der Begriff Gottes, der keine zeitliche Begrenzung hat und deshalb nicht vergeht (perishes). Gott ist als Element der Welt zwar ein wirkliches Einzelwesen, aber kein Ereignis.

Erfassen

Der in jedem wirklichen Einzelwesen gegenwärtige Austausch mit anderen wirlichen Einzelwesen erfolgt durch „Erfassen“ (prehension). „Das Erfassen reproduziert an sich die allgemeinen Charakteristika eines wirklichen Einzelwesens: Es bezieht sich auf eine äußere Welt und bekommt in diesem Sinne einen 'Vektor-Charakter' zugesprochen; es impliziert Gefühl, Zwecksetzung, Wertung und Verursachung. Im Erfassen wird tatsächlich jedes Charakteristikum eines wirklichen Einzelwesens reproduziert. Es hätte eine vollständige Wirklichkeit sein können; aber aufgrund einer gewissen Unvollständigkeit ist das Erfassen nur ein untergeordnetes Ekement in einem wirklichen Einzelwesen.“ (PRd 59) „Die wirklichen Einzelwesen sind aufgrund ihres gegenseitigen Erfassens miteinander verbunden. Es gibt daher reale, individuelle Tatsachen der Gemeinsamkeit zwischen wirklichen Einzelwesen, die in dem selben Sinne real, individuell und ausgeprägt sind wie die wirklichen Einzelwesen und die erfaßten Imformationen. Jede dieser besonderen Tatsachen der Gemeinsamkeit zwischen wirklichen Einzelwesen wird als ein Nexus bezeichnet“ (PRd 60).

Der von Whitehead im Original verwendete Begriff ist Prehension, einem Neologismus, der aus Apprehension abgeleitet ist und darauf verweist, dass das Erfassen nicht an lebendige Ereignisse gebunden ist. Auch Steine „erfassen“ ihre Umwelt. Das Erfassen ist gerichtet (deshalb spricht Whitehead vom Vektor-Charakter) und kann verschiedene Grade der Intensität haben.

(xi) Jedes Erfassen besteht aus (a) dem erfassenden wirklichen Einzelwesen (=Subjekt), (b) dem erfassten 'Datum', (c) der 'subjektiven Form', also wie das Subjekt erfaßt. Beim Erfassen wirklicher Einzelwesen handelt es sich um 'physisch erfaßte Informationen', beim Erfassen von Informationen um 'begrifflich erfaßte Informationen'. „Bewußtsein ist bei keinem der beiden Typen des Erfassens ein notwendiger Bestandteil der subjektiven Formen.“ (PRd 66)

Nexus

Ein Nexus ist ein Zusammenhang von inneren Beziehungen von Ereignissen, der im Gegensatz zu Relationen keinen besonderen Ordnungsbedingungen unterliegt und kein bestimmtes Muster aufweisen muss. Da jedes wirkliche Einzelwesen mit anderen wirklichen Einzelwesen durch irgendeinen Prozess verbunden ist, steht jedes wirkliche Einzelwesen in irgendeinem Nexus. Der allgemeinste Nexus überhaupt ist deshalb die gesamte wirkliche Welt, das Universum.

Subjektive Form

Whitehead bezeichnete die Art und Weise, wie ein Subjekt einen Gegenstand, ein Datum, erfasst als subjektive Form. In ihr kommt die konkrete Verbindung zwischen wirklichen Einzelwesen und zeitlosen Gegenständen zum Ausdruck.

Zeitlose Gegenstände

Abstrakte Eigenschaften, Formen oder Beziehungsstrukturen, die auch ohne Bezug auf ein konkretes Ereignis verständlich sind, bezeichnete Whitehead als ewiger oder zeitloser Gegenstand (eternal object). Diese Eigenschaften sind Möglichkeiten oder Potenziale, die sich in einem wirklichen Einzelwesen realisieren können. In jeden Werdensprozess eines wirklichen Einzelwesens gehen auch zeitlose Gegenstände ein (ingression). Hierzu zählen Farben, Klänge, Gerüche, aber auch geometrische Eigenschaften. Zeitlose Gegenstände wie die Kugelform oder Wärme sind einmalig, wenn sie sich auch in einer Vielzahl von wirklichen Ereignissen konkretisieren können. Sie sind in dem Sinne „partikulär“, dass sie sich von den anderen zeitlosen Gegenständen unterscheiden und einen Kontrast bilden. (PRd 107)

Propositionen

„Eine Aussage [proposition] ist eine neue Art Einzelwesen. Sie ist ein Zwischending aus reinen Potentialitäten und Wirklichkeiten. Eine 'singuläre Aussage ist die Potentialität einer wirklichen Welt, die eine abgegrenzte Menge von wirklichen Einzelwesen in einem Nexus von Reaktionen einschließt, zu der auch das hypothetische Eintreten einer abgegrenzten Menge von zeitlosen Gegenständen gehört.“ (PRd 346)

„Aber in der realen Welt ist es wichtiger, daß eine Aussage interessant, als daß sie wahr ist. Die Bedeutung der Wahrheit besteht darin, daß sie Interessantheit noch steigert.“ (PRd 472)

Vielheiten

In der wirklichen Welt sind die wirklichen Ereignisse atomistisch, d.h. voneinander getrennt. Durch eine Vielzahl von Verbindungen entstehen auf einer makrokosmischen Ebene Zusammenhänge (Nexus) und Strukturen (Gesellschaften, siehe dort), die zu einem Pluralismus der Phänomene in der Welt führen.

(xvi) „Jede Behauptung über eine besondere Vielheit kann formuliert werden mit Bezug auf (a) jedes einzelne ihrer Elemente, (b) jedes einzelne von einigen ihrer Elemente, die nicht näher bestimmt werden, oder (c) als Verneinung einer dieser Behauptungen.“ (PRd 67)

Kontraste

(xvii) Die vielen Bestandteile eines komplexen Datums besitzen eine Einheit als Empfundenes, das ein 'Kontrast' von Einzelwesen ist. Kontraste können Aussagen sein. „Der wichtigste dieser Kontraste besteht zwischen 'Affirmation' und 'Negation', wobei eine Aussage und ein Nexus in einem Datum synthetisiert werden und die Elemente des Nexus die 'logischen Subjekte' sind.“ (PRd 68)

Prinzipien

Das ontologische Prinzip

Das ontologische Prinzip (ontological principle) besagt, dass die gesamte Wirklichkeit aus einzelnen, konkreten, atomaren Elementen besteht, die nicht abstrakt sind. Es gibt keine Gründe oder Ursachen, die nicht in einem wirklichen Einzelwesen liegen. „Alles muß irgendwo sein; und ‚irgendwo‘ bedeutet hier ‚irgendein wirkliches Einzelwesen‘.“ (PR 103) Das Abstrakte kann nur aus dem Konkreten erklärt werden. Alles in der Welt hat einen Bezug auf wirkliche Einzelwesen. „Dieses ontologische Prinzip besagt, daß wirkliche Einzelwesen die einzigen Gründe sind; deshalb ist die Suche nach einem Grund immer die Suche nach einem oder mehreren wirklichen Einzelwesen. Daraus folgt, daß jede Bedingung, die ein wirkliches Einzelwesen erfüllen muß, entweder eine Tatsache über die 'reale innere Beschaffenheit' einiger anderer wirklicher Einzelwesen ausdrückt oder über das 'subjektive Ziel', das diesen Prozeß bedingt.“ (PRd 68)

In der realen Welt sind die Möglichkeiten der Entwicklung wirklicher Einzelwesen durch ihren historischen Weg limitiert. „Kein wirkliches Einzelwesen kann über das hinausgehen, was ihm die wirkliche Welt als ein Datum von seinem Standpunkt aus - seine wirkliche Welt - zu sein erlaubt.“ (PR 166)

Das Prinzip der Relativität

Das Prinzp der Relativität (principle of relativity) kann man auch als Prinzip der Bezogenheit bezeichnen. Es besagt, dass es keine isolierten Tatsachen in der Welt gibt. Alles steht in irgendeiner Weise in einem Zusammenhang (Nexus) zu anderen wirklichen Ereignissen, von denen es entweder positiv (aufnehmend) oder negativ (abgrenzend) erfasst wird. Jedes Ereignis steht den anderen Ereignissen in ihrem Werden als Datum oder als zeitloser Gegenstand zur Verfügung. „Es liegt also in der Natur eines 'Seienden', daß es ein Potential für jedes 'Werdende' ist. Dies ist das 'Prinzip der Relativität'.“ (PRd 65)

Bipolarität der Wirklichkeit

Die wirkliche Welt ist für Whitehead nicht nur physikalisch bestimmt, sondern enthält auch Geist. Entgegen dem Dualismus von Descartes sind dies jedoch nicht gesonderte Elemente oder Substanzen. Sie sind vielmehr in jedem Ereignis als gemeinsam wirkende Elemente enthalten. Jedes wirkliche Einzelwesen hat einen physischen (physical pole) und einen geistigen Pol (mental pole). Mit dem physischen erfasst ein wirkliches Ereignis seine Umwelt. Insofern ist es kausal bestimmt. Zugleich besitzt es eine innere eigene Spontaneität, die durch eine Zweckursache bestimmt ist. Diese Weise, die Welt zu erfassen ist begrifflich. Reine Begrifflichkeit sind zeitlose Gegenstände (siehe dort). Mit dem physischen Pol erfasste wirkliche Ereignisse werden mit dem mentalen Pol bewerte und in Neues umgewandelt.

Organismus

„Whitehead versteht unter einem Organismus eine individuelle, atomare Einheit, die ein kontinuierliches Feld umfasst, das zugleich das Feld anderer Organismen ist.“ (Kann, 187) Jedes Elementarereignis ist atomistisch und steht in einem Strukturzusammenhang mit anderen Elementarereignissen.

Prozesse

„Das wie ein wirkliches Einzelwesen wird, begründet, was dieses wirkliche Einzelwesen ist; so daß die beiden Beschreibungen nicht voneinander unabhängig sind. Sein 'Werden' liegt seinem 'Sein' zugrunde. Das ist das 'Prinzip des Prozesses'.“ (PRd 66)

Erfahrung

Alles Philosophieren und alle Erklärungen der Welt müssen nach Whitehead mit der Erfahrung beginnen. In diesem Sinne ist er Empiriker und stimmt mit der Empiristen der Philosophiegeschichte, aber auch mit Kant oder den Vertretern des Pragmatismus überein. Das ganze System Whiteheads beruht auf dem Anspruch allen Erfahrungen standhalten zu können. Erfahrung als wissenschaftliche Beobachtung der Phänomene der Welt ist auch der Ausgangspunkt aller seiner Analysen.

„Spekulative Philosophie ist das Bemühen, ein kohärentes, logisches und notwendiges System allgemeiner Ideen zu entwerfen, auf dessen Grundlage jedes Element unserer Erfahrung interpretiert werden kann. Mit diesem Begriff der ,Interpretation’ meine ich, dass alles, dessen wir uns als Erlebnis, Wahrnehmung, Wille oder Gedanke bewusst sind, den Charakter eines besonderen Falles im allgemeinen Schema haben soll.“ (PRd 31)

„Unser Datum ist die wirkliche Welt, zu der wir selbst gehören; und diese wirkliche Welt bietet sich der Beobachtung in Gestalt des Inhalts unserer unmittelbaren Erfahrung dar. Die Aufhellung der unmittelbaren Erfahrung ist die einzige Rechtfertigung jeglichen Denkens; und den Ausgangspunkt für das Denken bildet die analytische Beobachtung der Bestandteile dieser Erfahrung.“ (PRd 33/PR 4)

Das philosophische System selbst beruht auf Überlegungen, die dem Rationalismus entsprechen, d.h. es ist ein Gedankengebäude mit Bezug auf Erfahrung, aber selbst nicht unmittelbar aus der Erfahrung ableitbar. Dies ist das spekulative und kreative Moment der Metaphysik.

„Der Rationalismus wird immer ein auf Erfahrung begründetes Abenteuer bleiben. Der gemeinsame Einfluß von Mathematik und Religion, der so großartig zum Aufstieg der Philosophie beigetragen hat, führte leider auch dazu, sie mit starrem Dogmatismus zu verbinden. Der Rationalismus ist ein fortschreitendes und niemals abgeschlossenes Abenteuer in der Aufklärung des Denkens. Aber er ist ein Abenteuer, bei dem schon Teilerfolge von Bedeutung sind.“ (PRd 42)

Empfinden

Empfinden oder Fühlen (feeling) ist weitgehend deckungsgleich mit dem Begriff des Erfassens (pehension). Lediglich das negative Erfassen bzeichnete Whitehead nicht auch als Empfinden.

Subjektives Ziel

Der physikalische Begriff der Kausalität führt zu der Vorstellung einer Determiniertheit der Welt. Jeder Vorgang hat seine physikalische Verursachung und ist damit bestimmt. Gegen diese Vorstellung setzte Whitehead eine telologische Weltsicht. Jedes Ereignis muss zwar konform mit seiner Vergangenheit sein. In der Erfahrung und dem Erfassen dieser Vergangenheit ist aufgrund des geistigen Pols eine Orientierung an den potenziell möglichen Zuständen der Zukunft und deren Bewertung möglich, die dann in einer Entscheidung zum Ausdruck kommt. Die Antizipation verschiedener möglicher Zustände der Zukunft im Prozess der Konkreszenz ist auf ein subjektives Ziel (subjective aim) gerichtet, wonach ein wirkliches Einzelwesen eine Erfüllung unter Bewahrung der Prinzipien von Identität und Harmonie anstrebt.

„Das 'subjektive' Ziel, nach dem sich das Werden eines Subjekts richtet, ist jenes Subjekt, das eine Aussage mit der subjektiven Form der Absicht empfindet, sie in diesem Selbsterschaffungsprozess zu realisieren.“ (PRd 69)

Streben

„Streben ist die begriffliche Wertung eines unmittelbaren physischen Empfindens, verbunden mit dem Drang zur Realisierung des begrifflich erfaßten Datums.“ (PRd 80)

Intensität

Intensität (intensity) ist das Maß des Strebens eines wirklichen Einzelwesen und zugleich ein subjektives Ziel, weil das Streben auf das Erreichen einer höheren Intensität gerichtet ist. Eine Intensität ist umso größer, je größer ein Kontrast ist. Gewöhnung hingegen führt zu einer Ermüdung und damit zu einer Abnahme des Kontrastes und der Inseität einer Erfahrung. Eine besonders große Intensität ergibt sich wenn in der Erfahrung ein angemessenes Maß von Weite und Nähe erreicht wird. Weite bedeutet hierbei die Unterschiedlichkeit der erfahrenen Daten und Nähe deren Fokus und Konzentration.

Erfüllung

(xxv) Der Abschluß der Konkretisierung ist ein komplexes, vollständig bestimmtes Empfinden = 'Erfüllung'; vollständig hinsichtlich ihrer (a) Genese, (b) objektiven Bedeutung für die transzendete Kreativität und (c) ihres - positiven oder negativen - Erfassens jeder Einzelheit in ihrem Universum.

„Der Begriff 'Erfüllung' ist der Begriff des 'Einzelwesens als konkretes', abstrahiert vom 'Prozeß der Konkretisierung'; er ist das vom Prozeß losgelöste Ergebnis und verliert dadurch die Wirklichkeit des atomistischen Einzelwesens, das sowohl Prozeß als auch Ergebnis ist.“ (PRd 168)

Superjekt

Mit Superjekt (superject) bezeichnet Whitehead ein wirkliches Einzelwesen, das vollständig bestimmt ist, sich also erfüllt hat. Es ist der logische Augenblick, in dem es geeignet ist, sich in anderen wirklichen Ereignissen zu objektivieren. Ein wirkliches Einzelwesen ist in seinem inneren Prozess des Werdens, in seiner Konkreszenz, ein Subjekt, das andere Objekte aufnimmt. Im Zustand der Erfüllung ist die Erfahrung vollständig. Deshalb ist das wirkliche Ereignis in diesem zustand oberhalb (super) der Erfahrung. Da aber der Prozess der Konkreszenz nicht zeitlich ausgedehnt ist, ist das Ereignis immer zugleich Subjekt (Werdendes) und Superjekt (Gewordenes). Deshalb kombiniert Whitehead die Begriffe und bezeichnet wirkliche Einzelwesen auch als „Sujekt-Superjekt“. Wenn diese Begriffe einzeln verwendet werden, ist dies jeweils eine sprachliche Vereinfachung, um den jeweiligen Aspekt zu betonen, mit dem man sich gerade in der Analyse befasst. In der exakten Betrachtung gehören beide Aspekte zu einem wirklichen Ereignis und keiner ist von ihm trennbar.

„Es ist ganz wesentlich für die Lehre der organistischen Philosophie, daß der Begriff eines wirklichen Einzelwesens als das unveränderte Subjekt der Veränderung vollständig aufgegeben wird. Ein wirkliches Einzelwesen ist zugleich das erfahrende Subjekt und das Superjekt seiner Erfahrungen. Es ist ein Subjekt-Superjekt, und keine Hälfte dieser Beschreibung kann auch nur für einen Augenblick außer Acht gelassen werden.“ (PRd 75-76)

Objektivierung

„Die 'Objektivierungen' der wirklichen Einzelwesen in der wirklichen Welt, bezogen auf ein abgegrenztes wirkliches Einzelwesen, konstituieren die Wirklursachen, aus denen dieses wirkliche Einzelwesen hervorgeht; das 'subjektive Ziel' der 'Erfüllung' begründet die Zweckursache oder den Anreiz, durch den es eine bestimmte Konkretisierung gibt; und diese erreichte 'Erfüllung' verbleibt als ein Element im Inhalt des kreativen Zwecks“ (PRd 173)

Konkreszenz

Mit Konkreszenz (concrescence) bezeichnete Whitehead den inneren Prozess des Werdens wirklicher Ereignisse.

(xxvii) Der Konkretisierungsprozess hat eine Abfolge von Phasen, in denen die Empfindungen ihre subjektiven Formen und Daten beim Entstehen neuer erfaßter Informationen bis zur Erfüllung beitragen. (PRd 70)

Die Konkreszenz ist eine Art Zusammenwachsens eines wirklichen Ereignisses aus anderen wirklichen Ereignissen und zeitlosen Gegenständen zu einer neuen Einheit. Die dabei beschriebene Abfolge ist analytisch und benötigt keine Zeit. Die Einheit entsteht aus dem physischen Empfinden der äußeren Welt und dem begrifflichen Empfinden des erfassenden Ereignisses, durch das zeitlose Gegenstände in das Ereignis eintreten. Beides zusammenen vereinigt sich zu einem hybriden Empfinden, das in einer Proposition zum Ausdruck kommt. Es ist die Integration der erfassten Daten und der subjektiven Form zu einer neuen umfassenden Imformation.

Transition

Der Übergang (transition) ist der Prozess des Werdens und Vergehens in der äußeren Welt, in dem wirkliche Ereignisse aus anderen wirkliche Ereignisse entstehen. Zusammen mit der Konkreszenz, dem inneren Entstehenungsprozess eines wirklichen Ereignisses, ist er eine der beiden Formen des Werdens in der Welt. Die Konkreszenz findet auf der mikroskopischen Ebene der Betrachtung statt, der Übergang ist Gegenstand der makroskopischen Perspektive. In der Transition ist das Subjekt erfüllt und kann so zum Objekt für ein anderes wirkliches Ereignis werden. Die Konkreszenz geht also der Transition voraus.

Ordnung der Natur

Wirkliche Welt

Die wirkliche Welt ist die Gemeinschaft der Einzelwesen, die abgeschlossen und bereits geworden sind. (PRd 136)

Datum

Datum sind die erfassten Informationen (prehension), die sich aus den abgeschlossenen Einzelwesen und den zeitlosen Gegenständen zusammensetzen, die im Prozess der Konkreszens in ein wirkliches Einzelwesen eingehen.

Extensives Kontinuum

„Ein extensives Kontinuum ist ein Komplex von Einzelwesen, der durch die vielfältigen verwandten Beziehungen des Ganzen zum Teil, des Überlappens, aus dem sich gemeinsame Teile ergeben, der Berührung und andere, die sich von diesen primären Beziehungen herleiten lassen, vereinigt werden. Der Begriff eines ‚Kontinuums’ umfasst sowohl die Eigenschaft unbegrenzter Teilbarkeit als auch die grenzenlose Ausdehnung. […] Dieses extensive Kontinuum bringt die Solidarität aller möglichen Standpunkte durch den gesamten Prozeß der Welt hindurch zum Ausdruck.“ (PRd 138)

„In dem bloßen extensiven Kontinuum findet sich kein Prinzip, das bestimmen könnte, welche regionalen Quanten atomisiert werden sollen, um den realen perspektivischen Standpunkt für die primären Daten zu bilden, aus denen die grundlegende Phase in der Konkretisierung eines wirklichen Einzelwesens aufgebaut ist.“ (PRd 139/140)

„In dem bloßen Kontinuum gibt es entgegengesetzte Potentialitäten; in der wirklichen Welt gibt es eindeutige atomistische Wirklichkeiten, die ein kohärentes System realer Teilmengen überall im Gebiet der Wirklichkeit bestimmen. Jedes wirkliche Einzelwesen ist in seinem Verhältnis zu jedem anderen wirklichen Einzelwesen so gesehen irgendwo in dem Kontinuum und geht aus den Daten hervor, die dieser Standpunkt mit sich bringt.“ (PRd 140)

Teilbarkeit

Der Begriff der Teilung ist ein analytischer Begriff. Wirkliche Einzelwesen sind atomistisch und als solche nicht teilbar. In einer reinen Begrifflichkeit kann man aber jeden Betrachtungsgegenstand, der immer ein wirkliches Einzelwesen oder Nexus ist, die sich erfüllt haben, immer weiter teilen und so die Vorstellung eines Kontinuums erzeugen.

„Unsere direkte Wahrnehmung der gleichzeitigen Welt wird daher auf Ausdehnung reduziert und definiert (i) unsere eigene geometrische Perspektive, (ii) Möglichkeiten wechselseitiger Perspektiven für andere gleichzeitige wirkliche Einzelwesen inter se und (iii) Möglichkeiten der Teilung. Diese Möglichkeiten der Teilung konstituieren die äußere Welt als ein Kontinuum. Denn ein Kontinuum ist teilbar; soweit die wirkliche Welt durch wirkliche Einzelwesen geteilt wird, ist sie kein Kontinuum, sondern atomistisch.“ (PR 130)

Gesellschaften

Leben

Wahrnehmung

Die Theorie der Wahrnehmung (perception) hatte Whitehead bereits in Kulturelle Symbolisierung ausgearbeitet. Dabei unterschied er die Modi der Wahrnehmung von Kausaler Wirksamkeit und von vergegenwärtigender Unmittelbarkeit, die ihren begrifflichen Gehalt durch den symbolischen Bezug erhalten. Der Wahrnehmungsprozess ist ein Teil des Vorgangs, wie die wirkliche Welt in der Erfahrung erfasst wird.

„Es ist die Grundlage jeder realistischen Philosophie, daß in der Wahrnehmung objektivierte Daten zum Vorschein kommen, die in ihrer Gemeinschaft mit der unmittelbaren Erfahrung, für die sie Daten sind, erkannt werden.“ (PRd 160)

„Der primitive, ursprüngliche Charakter der direkten Wahrnehmung ist Vererbung. Vererbt wird der Ton des Empfindens mit Anzeichen für seinen Ursprung: es ist mit anderen Worten der Ton des Vektor-Empfindens.“ (PRd 229)

Kausale Wirksamkeit

Kausale Wahrnehmung (causal efficacy) entsteht nach Whitehead - hier unterscheidet er sich bewusst von Hume und Kant - in einem ausgedehnten Wahrnehmungsfenster, dem Specious Present, in dem der Übergang von der unmittelbaren Vergangenheit in der Wahrnehmung erfasst wird. hierfür gibt es nach Whitehead in der Erfahrung ausreichend Evidenz. Kausalität heißt, dass es keine bloße Abfolge zeitlich isolierter Ereignisse gibt, sondern dass jedes Ereignis mit früheren Ereignissen in einem verketteten Zusammenhang steht. Es gibt keine Ereignisse, die nicht von früheren Ereignissen direkt oder indirekt beeinflusst sind. Ein Ereignis kann nur entstehen, indem es konform zu seiner Vergangenheit ist.

„Es ist evident, daß die „Wahrnehmung im Modus der causal efficacy“ nicht jene Art Wahrnehmung ist, die in der traditionellen Philosophie die Hauptaufmerksamkeit erhalten hat. Die Philosophen haben die Informationen über das Universum, die wir durch körperliche Gefühle erhalten, verschmäht und haben sich auf visuelle Gefühle konzentriert.“ (PRd 121)

Vergegenwärtigende Unmittelbarkeit

Die Wahrnehmung im Modus der vergegenwärtigenden Unmittelbarkeit (pesentational immediacy) entsteht aus der Aufmerksamkeit, zu der nur wenige höher entwickelte Organismen in der Lage sind. Der Aspekt der Zeit ist weitgehend ausgeblendet. Zwischen Wahrnehmungsgegenstand und Wahrnehmendem besteht Gleichzeitigkeit. Zwischen beiden wird eine räumliche Beziehung hergestellt.

„In unserer Wahrnehmung der gleichzeitigen Welt im Wege der vergegenwärtigenden Unmittelbarkeit werden Nexuus von wirklichen Einzelwesen für den Wahrnehmenden unter dem Gesichtspunkt ihrer Eigenschaften der extensiven Kontinuität objektiviert.“ (PRd 156-157)

Symbolischer Bezug

Die verschiedenen Formen der Wahrnehmung werden in einem aktiven synthetisierenden Vorgang miteinander verknüpft und durch eine Symbolisierung bewertet. Whitehead nannte dies sambolischer Bezug (symbolic reference). Dabei entstehen Gefühle und Überzeugungen, die von der jeweiligen subjektiven Form des wahrnehmenden Organismus abhängen. Diese Synthetisierung ist eine Interpretation der Sinneswahrnehmungen und daher die Grundlage möglichen Irrtums.

„Zum symbolischen Bezug zwischen den beiden Arten kommt es immer dann, wenn die Wahrnehmung eines Elements der einen Art sein Korrelat in der anderen hervorruft und sich darin die Verbindung von Empfindungen, Emotionen und abgeleiteten Handlungen niederschlagen lässt, die zu beiden Korrelaten des Paares gehören und die auch durch diese Korrelation verstärkt werden.“ (PRd 337)

Bewusstsein

„Bewußtsein verlangt mehr als das bloße Aufnehmen von Theorie. Es ist das Empfinden des Kontrasts zwischen der Theorie als bloßer Theorie und der der Tatsache als bloßer Tatsache. Dieser Kontrast besteht, ob die Theorie nun richtig ist oder nicht.“ (PRd 350

„Das Bewußtsein flackert, und selbst wo es am hellsten ist, gibt es ein kleines Brennpunktgebiet klarer Erleuchtung und ein großes Gebiet im Halbschatten liegender Erfahrung, das in dunkler Erahnung von intensiver Erfahrung berichtet.“ (PRd 486)

„Der Triumph des Bewußtseins geht einher mit dem negativen intuitiven Urteil. In diesem Fall kommt es zu einem bewußten Empfinden dessen, was sein könnte, aber nicht ist. […] Es ist das Empfinden von Abwesenheit, und es empfindet diese Abwesenheit durch die endgültige Ausschließlichkeit dessen, was tatsächlich gegeben ist. Daher erreicht die Ausdrücklichkeit der Negation, die die besondere Charakteristik des Bewußtseins ausmacht, hier ihren Höhepunkt“ (PRd 497)

Subjektivität

Ausdehnung

Epochale Zeit

Gleichzeitigkeit

Wirkliche Einzelwesen heißen gleichzeitig (contemporary), wenn keines von ihnen zur gegebenen wirklichen Welt gehört, die durch das andere abgegrenzt wird. (PRd 137) Ein wirkliches Einzelwesen ist ein Zeitgenosse (contemporary) wenn es weder in der kausalen Vergangenheit noch in der kausalen Zukunft eines anderen wirklichen Einzelwesens liegt. (PRd 237)

Zeitschnitt

Zwei wirkliche Einzelwesen gehören einem Zeitschnitt (duration) an, wenn beide Prozesse die Phase der Erfüllung noch nicht abgeschlossen haben. Sie befinden sich dann im Einklang des Werdens (unison of becoming).

Unmittelbare Gegenwart

Die Unmittelbare Gegenwart (immediate present) ist das im Modus der vergegenwärtigenden Unmittelbarkeit wahrgenommene ausgedehnte Gebiet, das sich für ein wirkliches Einzelwesen aus seiner unmittelbaren kausalen Vergangenheit ergibt. (PRd 239) Sie ist eine Teilmenge eines Zeitschnitts.

Gott

Der immanente Gott

"Zunächst darf Gott nicht als eine Ausnahme von allen metaphysischen Prinzipien behandelt werden, eingeführt, um deren Zusammenbruch vorzubeugen. Er ist ihre wichtigste Exemplifikation. Als uranfänglich betrachtet, ist er die unbegrenzte begriffliche Realisierung des absoluten Reichtums an Potentialitäten. Unter diesem Aspekt ist er nicht vor, sondern mit aller Schöpfung." (PRd 613-614)

Urnatur Gottes

Folgenatur Gottes

Index

D: Deskriptive Verallgemeinerung
G: Gott
S: Spekulative Philosophie, Sprache
W: Wahrnehmung, Wirkliche Einzelwesen

Literatur

grundlegend
kleinere Begriffslisten
  • Tobias Müller: Gott - Welt - Kreativität: Eine Analyse der Philosophie A. N. Whiteheads. Schöningh, Paderborn 2008, 303-309
  • Hans Günter Scheuer: Die Prozessphilosophie Alfred North Whiteheads und die Physik des 20. Jahrhunderts. Shaker, Achen 2005, 499-503
  • Donald W. Sherburne: A Key to Whitehead’s Process and Reality. University of Chicago Press, Chicago 1966/Nachdruck 1981, 205-248
  • Ernest Wolf-Gazo (Hrsg.): Whitehead. Alber, Freiburg/München 1980, 124-131

Weblinks

Fundstellen

Deutsch Englisch Erläuterung Referenz
Spekulative Philosophie Speculative Philosophy Für Whitehead ist Philosophie notwendig spekulativ. Das bedeutet aber nicht, dass hierbei auf eine qualifizierte Begründung verzichtet werden darf. Eine philosophische Theorie muss adäquat (anwendbar) und in sich schlüssig (kohärent) sein. Spekulativ ist eine Philosophie, wenn sie Zusammenhänge herstellt und Erklärungen erzeugt, die über den Stand der einzelwissenschaftlichen Erkenntnissse hinausgehen.
  • “In philosophical discussion, the merest hint of dogmatic certainty as to finality of statement is an exhibition of folly” [PR xiv/PRd 27].
  • “Speculative philosophy is the endeavour to frame a coherent, logical, necessary system of general ideas in terms of which every element of our experience can be interpreted” [PR 3/PRd 31].
  • “philosophers can never hope finally to formulate these metaphysical first principles. Weakness of insight and deficiencies of language stand in the way inexorably” [PR 4]
  • „Alles, was man in der ‚Praxis’ vorfindet, muß innerhalb der Reichweite der metaphysischen Beschreibung liegen. Wenn es der Beschreibung nicht gelingt, die ‚Praxis’ einzubeziehen, ist die Metaphysik inadäquat und bedarf einer Revision.“ (PR 13/PRd 48)
  • "Philosophy frees itself from the taint of ineffectiveness by its close relations with religion and with science, natural and sociological. It attains its chief importance by fusing the two, namely, religion and science, into one rational scheme of thought. Religion should connect the rational generality of philosophy with the emotions and purposes springing out of existence in a particular society, in a particular epoch, and conditioned by particular antecedents. Religion is the translation of general ideas into particular thoughts, particular emotions, and particular purposes; it is directed to the end of stretching individual interest beyond its self-defeating particularity. Philosophy finds religion, and modifies it; and conversely religion is among the data of experience which philosophy must weave into its own scheme. Religion is an ultimate craving to infuse into the insistent particularity of emotion that non-temporal generality which primarily belongs to conceptual thought alone. In the higher organisms the differences of tempo between the mere emotions and the conceptual experiences produce a life-tedium, unless this supreme fusion has been effected. The two sides of the organism require a reconciliation in which emotional experiences illustrate a conceptual justification, and conceptual experiences find an emotional illustration." [PR 15/PRd 53]
  • "The explanatory purpose of philosophy is often misunderstood. Its business is to explain the emergence of the more abstract things from the more concrete things. It is a complete mistake to ask how concrete particular fact can be built up out of universals. The answer is ‘In no way.’ The true philosophic question is, How can concrete fact exhibit entities abstract from itself and yet participated in by its own nature?" [PR 20]
  • "The ultimate metaphysical principle is the advance from disjunction to conjunction, creating a novel entity other than the entities given in disjunction. The novel entity is at once the togetherness of the 'many' which it finds, and also it is one among the disjunctive 'many' which it leaves; it is a novel entity, disjunctively among the entities which it synthesizes. The many become one, and are increased by one. [PR 21]
  • „to base philosophic thought upon the most concrete elements in experience“ [PR 27]
  • “Speculative Philosophy is the endeavour to frame a coherent, logical, necessary system of general ideas in terms of which every element of our experience can be interpreted” (PR 3).
  • „Jede Wissenschaft muss sich ihr Instrumentarium selbst ersinnen. Das Hilfsmittel, mit dem die Philosophie arbeitet, ist die Sprache. So gestaltet die Philosophie in derselben Weise Sprache neu, wie in den Naturwissenschaften vorgegebene Anwendungsmöglichkeiten neu gestaltet werden.“ (PRd 45)
  • „Metaphysik ist nichts anderes als die Beschreibung der allgemeinen Prinzipien, die sich auf alle Einzelheiten der Praxis anwenden lassen.“ (PRd 48)
  • "The safest general characterization of the European philosophical tradition is that it consists of a series of footnotes to Plato. I do not mean the systematic scheme of thought which scholars have doubtfully extracted from his writings. I allude to the wealth of general ideas scattered through them. His personal endowments, his wide opportunities for experience at a great period of civilization, his inheritance of an intellectual tradition not yet stiffened by excessive systematization, have made his writing an inexhaustible mine of suggestion." [PR 39]
  • “critique of pure feeling” [PR 113]
  • „Aber in der realen Welt ist es wichtiger, daß eine Aussage interessant, als daß sie wahr ist. Die Bedeutung der Wahrheit besteht darin, daß sie Interessantheit noch steigert.“ (PRd 472)
PRd 24
Kosmologie Cosmology Unterfangen, „eine gedankliche Konzeption zu entwerfen, in der die ästhetischen, moralischen und religiösen Interessen mit jenen Begriffen von der Welt in Verbindung gebracht werden, die ihren Ursprung in den Naturwissenschaften haben.“ (PRd 22)
  • „Die Kosmologie muß im gleichen Maße dem Atomismus, der Kontinuität, dem Verursachungsprinzip (causation), dem Erinnerungsvermögen, der Perzeption, qualitativen und quantitativen Formen der Energie und der Extension gerecht werden.“ (PRd 437)
PRd 22
Fehler der unangebrachten Konkretheit Fallacy of misplaced concreteness Whitehead verweist darauf, dass Wissenschaftler oft dem Irrtum unterliegen, dass ihre Modelle die Realität vollständig erklären könnten. Für Whitehead sind Modelle und Theorien, insbesondere in der Mathematik, Abstraktionen, die als solche immer einen Rest an Erklärung offen lassen müssen.
  • “‘fallacy of misplaced concreteness’ [...] consists in neglecting the degree of abstraction involved when an actual entity is considered merely so far as it exemplifies certain categories of thought. There are aspects of actualities which are simply ignored so long as we restrict thought to these categories.” [PR 7]
  • "Further, by an unfortunate application of the excellent maxim, that our conjectural explanation should always proceed by the utilization of a vera causa, whenever science or philosophy has ventured to extrapolate beyond the limits of the immediate delivery of direct perception, a satisfactory explanation has always complied with the condition that substances with undifferentiated endurance of essential attributes be produced, and that activity be explained as the occasional modification of their accidental qualities and relations." [PR 77–78]
PRd 184-185
Substanz Substance Der in der traditionellen Philosophie verwendete Begriff der Substanz beruht auf einer falschen Interpretation der Wirklichkeit, die tatsächlich in einem Werden und Vergehen organisiert ist.
  • "The notion of “substance” is transformed into that of “actual entity”." (PR 18-19)
  • „Es ist ganz wesentlich für die Lehre der organistischen Philosophie, daß der Begriff eines wirklichen Einzelwesens als das unveränderte Subjekt der Veränderung vollständig aufgegeben wird. Ein wirkliches Einzelwesen ist zugleich das erfahrende Subjekt und das Superjekt seiner Erfahrungen. Es ist ein Subjekt-Superjekt, und keine Hälfte dieser Beschreibung kann auch nur für einen Augenblick außer Acht gelassen werden.“ (PRd 75-76)
  • “it is fundamental to the metaphysical doctrine of the philosophy of organism, that the notion of an actual entity as the unchanging subject of change is completely abandoned” [PR 29].
  • “The simple notion of an enduring substance sustaining persistent qualities, either essentially or accidentally, expresses a useful abstract for many purposes in life. But whenever we try to use it as a fundamental statement of the nature of things, it proves itself mistaken” [PR 79]
  • “The philosophy of organism...conceives the thought as a constituent operation in the creation of the occasional thinker. The thinker is the final end whereby there is the thought. In this inversion we have the final contrast between a philosophy of substance and a philosophy of organism” [PR 151]
Kategorien Categories
  • “Metaphysical categories are not dogmatic statements of the obvious; they are tentative formulations of the ultimate generalities” (PR 8).
Kreativität Creativity
  • "“Creativity” is the universal of universals characterizing ultimate matter of fact. It is that ultimate principle by which the many, which are the universe disjunctively, become the one actual occasion, which is the universe conjunctively. [PR 21]
“Creativity” is the principle of novelty. An actual occasion is a novel entity diverse from any entity in the “many” which it unifies. Thus “creativity” introduces novelty into the content of the many, which are the universe disjunctively. The “creative advance” is the application of this ultimate principle of creativity to each novel situation which it originates.
[…] The ultimate metaphysical principle is the advance from disjunction to conjunction, creating a novel entity other than the entity. […] The novel entity is at once the togetherness of the “many” which it finds, and also it is one among the disjunctive “many” which it leaves; it is a novel entity, disjunctively among the many entities which it synthesizes. The many become one and are increased by one." [PR 26]
  • "The ultimate metaphysical principle is the advance from disjunction to conjunction, creating a novel entity other than the entities given in disjunction" [PR 32]
  • “The doctrine of the philosophy of organism is that, however far the sphere of efficient causation be pushed in the determination of components of a concrescence [...] beyond the determination of these components there always remains a final reaction of the self-creative unity of the universe” [PR 47]
  • “The creative action is the universe always becoming one in a particular unity of self-experience, and thereby adding to the multiplicity which is the universe as many.” [PR 57]
  • "‘Creativity’ is the universal of universals characterizing ultimate matter of fact" [PR 311]
Wirkliches Einzelwesen Actual Entity
  • "'Actual entities' – also termed 'actual occasions' – are the final real things of which the world is made. [...] The final facts are, all alike, actual entities, and these actual entities are drops of experience, complex and interdependent." [PR 18]
  • "The functioning of one actual entity in the self-creation of another actual entity is the ‘objectification’ of the former for the latter actual entity. [PR 25]
  • "there is no going behind actual entities to find anything more real" [PR 27-28]
  • "drops of experience, complex and interdependent" [PR 28]
  • The functioning of one actual entity in the self-creation of another actual entity is the ‘objectification’ of the former for the latter actual entity" [PR 38]
  • Wirkliche Einzelwesen sind „komplexe und ineinandergreifende Erfahrungströpfchen“ (PRd 58)
  • „Jedes wirkliche Einzelwesen ist auf unbegrenzt viele Arten ‚teilbar‘, und jede Art der ‚Teilung‘ ergibt eine bestimmte Quote von erfaßten Informationen.[…]: Es bezieht sich auf eine äußere Welt und bekommt in diesem Sinne einen ‚Vektor-Charakter‘ zugesprochen; es impliziert Gefühl, Zwecksetzung, Wertung und Verursachung.“ (PRd 59)
  • „Ein Einzelwesen ist wirklich, wenn es für sich selbst Bedeutung hat. Daraus folgt, daß ein wirkliches Einzelwesen mit Bezug auf seine eigene Bestimmung wirkt. Daher vereinigt ein wirkliches Einzelwesen Identität und Verschiedenheit in sich.“ (PRd 69)
  • "An actual entity arises from decisions for it and by its very existence provides decisions for other actual entities which supersede it" [PR 68]
  • „Actual entities perish, but do not change; they are what they are.“ (PRd 86/PR 35)
  • "The ‘power’ of one actual entity on the other is simply how the former is objectified in the constitution of the other" [PR 91]
  • „Jedes wirkliche Einzelwesen wird als ein Erfahrungsakt interpretiert, der aus Daten hervorgeht.“ (PR 93)
  • „Ein wirkliches Einzelwesen ist ein Prozeß und nicht im Sinne der Morphologie eines Stoffs beschreibbar.“ (PRd 94)
  • „Das wirkliche Einzelwesen beendet sein Werden in einem komplexen Empfinden, das eine vollständige bestimmte Bindung an jede Einzelheit des Universums einschließt, wobei diese Bindung ein positives oder negatives Erfassen ist.“ (PRd 100)
  • Ein wirkliches Ereignis ist kreativ. Es vereinigt in sich alle Ereignisse, die zu ihm geführt haben. Zudem ist es ein Entwurf in die Zukunft. (PRd 101)
  • „In der realen inneren Beschaffenheit eines wirklichen Einzelwesens gibt es immer ein Element, das einem weggelassenen Element entgegengesetzt ist.“ (PRd 101)
  • „Die formale Beschaffenheit eines wirklichen Einzelwesens ist ein Prozeß des Übergehens von Unbestimmtheit in endgültige Bestimmtheit.“ (PRd 102)
  • „Das wirkliche Einzelwesen besteht auf seiner physischen Seite aus seinen bestimmten Empfindungen von seiner wirklichen Welt und wird auf seiner geistigen Seite von seinen begrifflichen Strebungen hervorgebracht.“ (PRd 102)
  • "Actual entities are called ‘contemporary when neither belongs to the ‘given’ actual world defined by the other" [PR 102]
  • „Ein wirkliches Einzelwesen kann noch nicht einmal inadäquat durch Universalien beschrieben werden, da in die Beschreibung jedes wirklichen Einzelwesens auch andere wirkliche Einzelwesen eingehen.“ (PRd 107)
  • "An actual entity never moves: it is where it is and what it is" [PR 113]
  • „Jedes Ding der Außenwelt ist entweder ein wirkliches Einzelwesen oder (häufiger) ein Nexus von wirklichen Einzelwesen mit wechselweise gleichzeitigen Unmittelbarkeiten.“ (PRd 119)
  • “An actual entity cannot be a member of a ‘common world’ except in the sense that the ‘common world’ is a constituent of its own constitution. It follows that every item of the universe, including all the other actual entities, is a constituent in the constitution of any one actual entity” [PR 148]
  • The four stages constitutive of an actual entity [...] can be named datum, process, satisfaction, decision. The two terminal stages have to do with 'becoming' in the sense of the transition from the settled actual world to the new actual entity relatively to which that settlement is defined. [PR 149-150]
  • „Kein wirkliches Einzelwesen kann über das hinausgehen, was ihm die wirkliche Welt als ein Datum von seinem Standpunkt aus - seine wirkliche Welt - zu sein erlaubt.“ (PRd 166)
  • „Die Welt erschafft sich selbst; und das wirkliche Einzelwesen geht als sich selbst erschaffendes Geschöpf in seine unsterbliche Funktion als ein Teil-Schöpfer der transzendenten Welt über. In seiner Selbst-Erschaffung wird das wirkliche Einzelwesen von seinem Ideal seiner selbst als individuelle Erfüllung und als transzendenter Schöpfer geleitet. Das Erleben dieses Ideals ist das 'subjektive Ziel', aufgrund dessen das wirkliche Einzelwesen ein bestimmter Prozeß ist" (PRd 169)
  • „Der Charakter eines wirklichen Einzelwesens wird letzten Endes von seinem Datum beherrscht;“ (PRd 213)
  • „Ein wirkliches Einzelwesen muß hinsichtlich seiner Erfüllung eingeordnet werden, und diese geht durch die Operationen, die seinen 'Prozeß' ausmachen, aus seinem Datum hervor.“ (PRd 215)
  • „[...] jedes wirkliche Einzelwesen besitzt die Freiheit, die in der primären Phase angelegt ist, welche durch seinen relativen Standpunkt zu seinem wirklichen Universum ‚gegeben‘ ist. Freiheit, Gegebensein und Potentialität sind Begriffe, die einander voraussetzen und einander begrenzen.“ (PRd 253)
  • "The analysis of an actual entity is only intelectual, or, to speak with a wider scope, only objective. Each actual entity is a cell with atomic unity. But in analyses it can be only understood as a process; it can only be felt as a process, that is to say, as in passage. The actual entity ist divisable, but in fact undivided. The divisibility can thus only refer to its objectification in which it transcends itself. But such transcendence ist self-revelation." [PR 227]
  • "the unity to be ascribed to a particular instance of concrescence" [PR 323]
PRd 57-58
Wirkliches Ereignis Actual Occasion Weitgehend synonym für „Wirkliches Einzelwesen“. Lediglich Gott ist kein wirkliches Ereignis, weil er nicht an die Zeit gebunden ist.
  • "There is a becoming of continuity, but no continuity of becoming. The actual occasions are the creatures which become, and they constitute a continuously extensive world. In other words, extensiveness becomes, but becoming is not itself extensive." (PRd 87/PR 35)
  • „Es gibt zwar ein Werden der Kontinuität, aber keine Kontinuität des Werdens. Die wirklichen Ereignisse sind die werdenden Geschöpfe, und sie begründen eine kontinuierlich ausgedehnte Welt. Anders gesagt, Ausgedehntheit wird, aber ‚Werden’ ist nicht ausgedehnt.“ (PRd 87)
  • "the term ‘actual occasion’ is used synonymously with ‘actual entity’ "[PR 119]
  • "the term ‘actual occasion’ will always exclude God from its scope" (PRd 175/PR 135)
  • „In der wirklichen Welt erkennen wir vier Stufen von wirklichen Ereignissen, die nicht scharf voneinander unterschieden werden können. Zuerst haben wir als unterste Stufe die wirklichen Ereignisse im sogenannten ‚leeren Raum’; zweitens die wirklichen Ereignisse, die Momente in der Lebensgeschichte dauerhafter, nicht lebender Objekte sind, wie Elektronen oder andere einfache Organismen; drittens sind da die wirklichen Ereignisse, die Momente in der Lebensgeschichte dauerhafter lebender Objekte darstellen; viertens die wirklichen Ereignisse, die Momente in der Lebensgeschichte dauerhafter lebender Objekte mit bewusster Erkenntnis sind.“ (PRd 331)
Nexus Nexus
  • "The nexus of actual entities in the universe correlate to a concrescence is termed ‘the actual world’ correlate to that concrescence."[P 23]
  • "Actual entities involve each other by reason of their prehensions of each other. There are thus real individual facts of the togetherness of actual entities, which are real, individual, and particular, in the same sense in which actual entities and the prehensions are real, individual, and particular. Any such particular fact of togetherness among actual entities is called a nexus’" [PR 29-30]
  • "A non-social nexus is what answers to the notion of ‘chaos’" [PR 112]
  • „Wir gelangen so zu der Vorstellung von der wirklichen Welt jeden wirklichen Einzelwesens als einem Nexus, dessen Objektivierung die vollständige Einheit des objektiven Datums für das physische Empfinden dieses wirklichen Einzelwesens begründet.“ (PRd 421)
  • Selbst ein „Punkt ist ein Nexus von wirklichen Einzelwesen mit einer bestimmten ‚Form‘“. (PRd 545)
Zeitlose Gegenstände Eternal Objects Sie sind „Formen der Abgegrenztheit“. (PRd 295)
  • "“Any entity whose conceptual recognition does not involve a necessary reference to any definite actual entities in the temporal world is called an ‘eternal object.’” [PR 44]
  • "An eternal object is always a potentiality for actual entities; but in itself, as conceptually felt, it is neutral as to the fact of its physical ingression in any particular actual entity of the temporal world. “Potentiality” is the correlative of “givenness.” The meaning of “givenness” is that what is “given” might not have been “given”; and what is not “given” might have been “given”. [PR 44]
  • "This doctrine applies also to the primordial nature of God, which is his complete envisagement of eternal objects; he is not thereby directly related to the given course of history. The given course of history presupposes his primordial nature, but his primordial nature does not presuppose it. [PR 44]
  • "The actualities constituting the process of the world are conceived as exemplifying the ingression (or ‘participation’) of other things which constitute the potentialities of definiteness for any actual existence. The things which are temporal arise by their participation in the things which are eternal" [PR 63]
  • "Any entity whose conceptual recognition does not involve a necessary reference to any definite actual entities of the temporal world is called an ‘eternal object’" [PR 70]
  • "‘Change’ is the description of the adventures of eternal objects in the evolving universe of actual things" [PR 92].
  • „Jedes Einzelwesen, das begrifflich erkannt werden kann, ohne daß hierzu ein Rückgriff auf irgendwelche bestimmte wirkliche Einzelwesen der zeitlichen Welt erforderlich wäre, wird 'zeitloser Gegenstand' genannt.“ (PRd 99-100)
  • „Ein zeitloser Gegenstand ist immer eine Potentialität für wirkliche Einzelwesen. Aber an sich, als begrifflich empfundener Gegenstand, ist er hinsichtlich der Tatsache seines physischen Eintretens in irgendein besonderes wirkliches Einzelwesen der zeitlichen Welt neutral. ‚Potentialität‘ ist das Korrelat zu ‚Gegebensein‘. Die Bedeutung von ‚Gegebensein‘ liegt darin, daß alles, was ‚gegeben‘ ist, auch nicht hätte ‚gegeben‘ sein können, und das, was nicht ‚gegeben‘ ist, auch hätte ‚gegeben‘ sein können.“ (PRd 100)
  • An eternal object when it has ingression through its function of objectifying the actual world, so as to present the datum for prehension, is functioning ‘datively’" [PR 249]
  • "An eternal object realized in respect to its pure potentiality as related to determinate logical subjects is termed a ‘propositional feeling’ in the mentality of the actual occasion in question" [PR 326]
  • "eternal objects of the objective species are the mathematical platonic forms" [PR 446]
PRd 99-100
Subjektive Form Subjective Form
  • "There are many species of subjective forms, such as emotions, valuations, purposes, adversions, aversions, consciousness, etc." [PR 35]
  • „Kein der Geschichte immanenter Grund kann dafür angegeben werden, warum sich gerade dieser Fluß von Formen und kein anderer durchgesetzt hat.“ (PR 103)
  • 'process' is the rush of feelings whereby second-handedness attains subjective immediacy; in this way, subjective form overwhelms repetition, and transforms it into immediately felt satisfaction; objectivity is absorbed into subjectivity. [PR 155]
  • Cognizance belongs to the genus of subjective forms which are admitted, or not admitted, to the function of absorbing the objective content into the subjectivity of satisfaction. [PR 160]
  • „Die Konkretisierung der anfänglichen Daten zum objektiven Datum wird ermöglicht durch die subjektive Form.“ (PRd 405)
  • Daher enthält „die subjektive Form unter ihren eigenen ursprünglichen Elementen immer eine Reproduktion des Musters ihres objektiven Datums“ (PRd 427/PR 233)
  • "The subjective form in abstraction of its feeling is merely a complex eternal object." [PR 233]
Subjektives Ziel Subjective Aim
  • "The 'subjective aim', which controls the becoming of a subject, is that subject feeling a proposition with the suvjective form of purpose to realize it in that process of self-creation." [PR 25]
  • “We require explanation by ‘final cause.’ Thus the single occasion is alive when the subjective aim which determines its process of concrescence has introduced a novelty of definiteness not to be found in the inherited data of the primary phase.” [PR 104]
  • "The subjective aim, whereby there is origination of conceptual feeling, is an intensity of feeling (a) in the immediate subject, and (b) in the relevant future." [PR 277]
  • "This doctrine of the inherence of the subject in the process of its production requires that in the primary phase of the subjective process there be a conceptual feeling of subjective aim: the physical and other feelings originate as steps towards realizing this conceptual aim through their treatment of initial data" [PR 342]
Ordnung Order
  • „ ‚Ordnung’ ist bloß ein allgemeiner Terminus: Es kann nur irgendeine abgegrenzte spezifische ‚Ordnung’ geben, nicht lediglich vage ‚Ordnung’.“ (PRd 167)
Organismus Organism
  • “process or concrescence of one actual entity involves the other actual entities among its components,” [PR 10]
  • “the philosophy of organism is mainly devoted to the task of making clear the notion of ‘being present in another entity’” [PR 65]
  • “the notion of ‘organism’ has two meanings, interconnected, but intellectually separable, namely, the microscopic meaning [which is concerned with the formal constitution of an actual occasion] and the macroscopic meaning [which is concerned with the givenness of the actual world]” [PR 128].
Gesellschaft Society
  • „daß ein Nexus eine Menge von wirklichen Einzelwesen in der Einheit des Bezogenseins ist“ (PRd 67/PR 24).
  • "A nexus enjoys ‘social order’ where (i) there is a common element of form illustrated in the definiteness of each of its included entities, and (ii) this common element of form arises in each member of the nexus by reason of the conditions imposed upon it by its prehensions of some other members of the nexus, and (iii) these prehensions impose that condition of reproduction by reason of their inclusion of positive feelings of that common form" [PR 50-51]
  • "A society may be more or less corpuscular, according to the relative importance of the defining characteristics of the various enduring objects compared to that of the defining characteristic of the whole corpuscular nexus" [PR 52]
  • „Ein gewöhnlicher körperlicher Gegenstand, der zeitliche Dauer hat, ist eine Gesellschaft.“ (PRd 85)
  • "The point of a ‘society,’ as the term is here used, is that it is self-sustaining; in other words it is its own reason. Thus a society is more than a set of entities to which the same class-name applies: that is to say, it involves more than a merely mathematical conception of ‘order.’ To constitute a society, the class-name has got to apply to each member, by reason of genetic derivation from other members of that same society. The members of the society are alike because, by reason of their common character, they impose on other members of the society the conditions which lead to that likeness" [PR 137]
  • This ultimate, vast society constitutes the whole environment within which our epoch is set, so far as systematic characteristics are discernible by us in our present stage of development" [PR 148]
  • "thus a society may be more or less ‘living’ according to the prevalence in it of living occasions" [PR 156]
  • "In a living society only some of its nexõs will be such that the mental poles of all their members have any original reactions. These will be its ‘entirely living’ nexõs, and in practice a society is only called ‘living’ when such nexõs are regnant" [PR 157]
  • "A structured society consists in the patterned intertwining of various nexõs with markedly diverse defining characteristics. Some of these nexõs are of lower types than others, and some will be of markedly higher types. There will be the ‘subservient’ nexus and the ‘regnant nexõs within the same structured society. This structured society will provide the immediate environment which sustains each of its sub-societies, subservient and regnant alike" [PR 157]
  • „Es gibt aber keine isolierte Gesellschaft. Jede Gesellschaft muß mit ihrem Hintergrund einer weiteren Umgebung von wirklichen Einzelwesen betrachtet werden, die auch ihre Objektivierungen beisteuern, denen sich die Elemente der Gesellschaft anpassen müssen“ (PRd 178)
  • „Die These, daß jede Gesellschaft eine weitere soziale Umgebung braucht, führt zu der Unterscheidung, wonach eine Gesellschaft hinsichtlich bestimmter Arten der Veränderung in dieser Umgebung mehr oder weniger ‚stabilisiert’ sein kann. Eine Gesellschaft ist mit Bezug auf eine Art der Veränderung ‚stabilisiert’, wenn sie in einer Umgebung bestehen kann, deren relevante Teile diese Art der Veränderung aufweisen. Würde eine Gesellschaft in einer Umgebung mit dieser Art der Heterogenität aufhören zu bestehen, dann wäre sie in dieser Hinsicht ‚unstabil’.“ PRd 196)
  • „Die materiellen Körper befinden sich auf der niedrigsten Stufe strukturierter Gesellschaften, die unseren groben Erkenntnissen selbstverständlich sind. Sie umfassen Gesellschaften mit verschiedenen Komplexitätstypen – Kristalle, Felsen, Planeten und Sonnen. Solche Körper sind natürlich die langlebigsten der uns bekannten strukturierten Gesellschaften, deren individuelle Lebensgeschichte zurückverfolgt werden kann.“ (PRd 198-199)
  • „Eine ‚lebende Gesellschaft’ schließt immer einige ‚lebende Ereignisse’ ein. Daher kann eine Gesellschaft mehr oder weniger ‚leben’, je nachdem, wie stark lebende Ereignisse vorherrschen.“ (PRd 200)
  • Physische Gesellschaften „sind keine Wirkungen, die auf die Zerstörung komplizierter Gesellschaften angewiesen sind, deren Ursprung in der Umgebung liegt; eine lebende Gesellschaft ist eine solche Wirkung. Die Gesellschaften, die sie zerstört, bilden ihre Nahrung. Diese Nahrung wird durch Auflösung in etwas einfachere soziale Elemente zerstört. Sie ist um etwas beraubt worden“ (PRd 204)
Dauerhafter Gegenstand Enduring object
  • "An ‘enduring object,’ or ‘enduring creature,’ is a society whose social order has taken the special form of ‘personal order’ " [PR 50]
  • "Now, for the sake of simplicity, consider a society of the ‘personal’ type. Such a society will be a linear succession of actual occasions forming a historical route in which some defining characteristic is inherited by each occasion from its predecessors. A society of this sort is an ‘enduring object’." [PR 198]
Leben Life
  • „Beispielsweise ist das menschliche Leben ein historischer Weg wirklicher Ereignisse, die in einem signifikanten Maße [...] voneinander erben. Die Menge von Ereignissen, die beginnt mit der ersten Ausbildung der griechischen Sprache und alle Ereignisse bis zum Verlust einer angemessenen Kenntnis dieser Sprache einschließt, begründet eine Gesellschaft in Bezug auf die Kenntnis der griechischen Sprache. Diese Kenntnis ist ein gemeinsames Charakteristikum, das entlang des historischen Weges von Ereignis zu Ereignis vererbt wird.“ (PRd 177)
  • „ob dies nun dem allgemeinen Wohl dient oder nicht: Leben ist Räuberei“ (PRd 204)
  • „Die aus dieser Argumentation zu ziehende Schlußfolgerung lautet, daß Leben ein Charakteristikum des ‚leeren Raums’ ist und nicht des Raumes, der durch irgendeine korpuskulare Gesellschaft ‚besetzt’ wird“ (PRd 205)
  • „Das Leben liegt in den Zwischenräumen jeder lebenden Zelle [...] verborgen.“ (PRd 206)
  • "In accordance with this doctrine of ‘life,’ the primary meaning of ‘life’ is the origination of conceptual novelty—novelty of appetition" [PR 156]
  • "Life is a bid for freedom: an enduring entity binds any one of its occasions to the line of its ancestry. The doctrine of the enduring soul with its permanent characteristics is exactly the irrelevant answer to the problem which life presents" [PR 159]
Ontologisches Prinzip Ontological Principle
  • „Alles muß irgendwo sein; und ‚irgendwo‘ bedeutet hier ‚irgendein wirkliches Einzelwesen‘.“ (PRd 103)
  • „Es ist ein terminologischer Widerspruch anzunehmen, daß irgendeine erklärende Tatsache aus dem Nichtsein in die wirkliche Welt fließen kann. Nichtsein ist nichts.“ (PRd 103)
  • "The ontological principle declares that every decision is referable to one or more actual entities, becaus in separation for ectual entities there is nothing, merely nonety - 'The rest is silence'." [PR 43]
  • "Thus the actual world is built up of actual occasions; and by the ontological principle whatever things there are in any sense of ‘existence‘, are derived by abstraction from actual occasions" [PR 113]
  • „Kein wirkliches Einzelwesen kann über das hinausgehen, was ihm die wirkliche Welt als ein Datum von seinem Standpunkt aus - seine wirkliche Welt - zu sein erlaubt.“ (PRd 166)
  • "According to the ontological principle there is nothing which floats into the world from nowhere" [PR 373].
  • „Nach dem ontologischen Prinzip gibt es nichts, was aus dem Nirgendwo in die Welt treibt. Alles in der wirklichen Welt läßt sich auf irgendein wirkliches Einzelwesen beziehen, wird entweder von einem wirklichen Einzelwesen in der Vergangenheit übertragen oder gehört zum subjektiven Ziel des wirklichen Einzelwesens, in dessen Konkretisierung es sich befindet.[...] Die Unmittelbarkeit des sich konkretisierenden Subjekts wird begründet durch sein lebendiges Zielen auf seine eigene Selbst-Begründung. Daher ist die Anfangsphase des Ziels in der Natur Gottes verwurzelt, und seine Vervollständigung beruht auf der Selbst-Verursachung des Subjekt-Superjekts.[...] Nach dieser Erklärung ist Selbst-Bestimmung ihrem Ursprung nach immer etwas Phantasievolles.“ (PRd 446-447).
PRd 57, 103
Möglichkeit Potentiality
  • "That each entity in the universe of a given concrescence can, so far as its own nature is concerned, be implicated in that concrescence in one or other of many modes; but, in fact it is implicated only in one mode: that the particular mode of implication is only rendered fully determinate by that concrescence, though it is conditioned by the correlate universe. This indetermination, rendered determinate in the real concrescence, is the meaning of ‘potentiality.’ It is a conditioned indetermination, and is therefore called a ‘real potentiality." [PR: 23]
Relativität Relativity
  • „That the potentiality for being an element in a real concrescence of many entities into one actuality is the one general metaphysical character attaching to all entities, actual and non-actual; and that every item in its universe is involved in each concrescence. In other words, it belongs to the nature of a ‘being’ that it is a potential for every ‘becoming’. This is the ‘principle of relativity’.“ (PRd 64-65/PR 22)
  • the "principle of universal relativity directly traverses Aristotle's dictum, 'a substance is not present in a subject'" (PR 50).
  • „I shall always adopt the relativity view“ (PRd 137/PR 66)
Atomismus Atomism
  • "There is a prevalent misconception that ‘becoming’ involves the notion of a unique seriality for its advance into novelty. This is the classic notion of ‘time’, which philosophy took over from common sense. Mankind made an unfortunate generalization from its experience of enduring objects. Recently physical science has abandoned this notion. Accordingly we should now purge cosmology of a point of view which it ought never to have adopted as an ultimatemetaphysical principle. In theses lectures the term ‘creative advance’ is not to be construed in the sense of a uniquely serial advance. Finally, the extensive continuity of the physical universe has usually been construed to mean that there is a continuity of becoming. But if we admit that ‘something becomes’, it is easy, by employing Zeno’s method, to prove that there can be no continuity of becoming. There is a becoming of continuity, but no continuity of becoming. The actual occasions are the creatures which become, and they constitute a continuously extensive world. Thus the ultimate metaphysical truth is atomism. The creatures are atomic" (PRd 87/PR 35)
  • “Continuity concerns what is potential; whereas actuality is incurably atomic” (PRd 129/PR 61).
  • “The contemporary world is objectified for us under the aspect of passive potentiality. The very sense-data by which its parts are differentiated are supplied by antecedents states of our own bodies, and so is their distribution in contemporary space. Our direct perception of the contemporary world is thus reduced to extension, defining (i) our own geometrical perspectives, and (ii) possibilities of mutual perspectives for other contemporary entities inter se, and (iii) possibilities of division. These possibilities of division constitute the external word a continuum. For a continuum is divisible; so far as the contemporary world is divided by actual entities, it is not a continuum, but it is atomic. Thus the contemporary world is perceived with its potentiality for extensive division, and not in its actual atomic division.“ (PR 61–62).
  • The contemporary world is in fact divided and atomic, being a multiplicity of definite actual entities. These contemporary actual entities are divided from each other, and are not themselves divisible into other contemporary actual entities. [PR 62]
Entscheidung Decision Entscheidung ist die Auswahl aus einer bloßen Möglichkeit. Entscheidung steht in einem engen Zusammenhang mit dem Grund, weil sie die Möglichkeit bestimmt, nach der das subjektive Ziel am besten verwirklicht wird.
  • "An actual entity arises from decisions for it, an by its very existance provides decisions for other actual entities which supersede it." [PR 48]
Prozess Process Whitehead unterschied grundsätzlich zwei Arten von Prozessen. Den Prozess des inneren Zusammenwachsen eines wirklichen Ereignisses (Concrescence) sowie den äußeren Übergang eines wirklichen Ereignisses in ein anderes.
  • „Die vielen werden eins und werden um eins vermehrt“ (PRd 63/PR 21).
  • „The many become one, and are increased by one. In their natures, entities are disjunctively ‘many’ in process of passage into conjunctive unity. This Category of the Ultimate replaces Aristotle’s category of ‘primary substance’.“ (PRd 63/PR 21)
  • “In the becoming of an actual entity, the potential unity of many entities in disjunctive diversity acquires the real unity of an actual entity.” [PR 22]
  • „That how an actual entity becomes constitutes what that actual entity is, so that the two descriptions of an actual entity are not independent. Its ‘being’ is constituted by its ‘becoming’. This is the ‘principle of process’.“ (PRd 66/PR 23)
  • „Daß wie ein wirkliches Einzelwesen wird, begründet, was dieses wirkliche Einzelwesen ist, so daß die beiden Beschreibungen eines wirklichen Einzelwesens nicht voneinander unabhängig sind. Sein ‚Werden’ liegt seinem ‚Sein’ zugrunde. Dies ist das ‚Prinzip des Prozesses’.“ (PRd 66)
  • The conclusion is that in every act of becoming there is the becoming of something with temporal extension; but the act itself is not extensive, in the sense that it is divisible into earlier and later acts of becoming which correspond to the extensive divisibility of what has become. [PR 69]
  • "The process can be analysed genetically into a series of subordinate phases which presuppose their antecedents. Neither the intermediate phases, nor the datum which is the primary phase of all, determine the final phase of determinate individualization." [PR 154]
  • "The analysis of an actual entity is only intellectual, or, to speak with a wider scope, only objective. Each actual entity is a cell with atomic unity. But in analysis it can only be understood as a process; that is to say, as in passage. The actual entity is divisible; but it in fact undivided." [PR 227]
  • „Der kreative Prozeß ist rhythmisch : er schwingt von der Öffentlichkeit der Vielen zu der individuellen Privatheit und zurück von dem privaten Individuum zu der Öffentlichkeit des objektivierten Individuums. Die erste Schwingung wird von der Zweckursache beherrscht, welche das Ideal ist; die zweite von der Wirkursache, die wirklich ist.“ (PRd 283)
  • “the creative process is rhythmic: it swings from the publicity of many things to the individual privacy; and it swings back from the private individual to the publicity of the objectified individual. The former swing is dominated by the final cause, which is the ideal; and the latter swing is dominated by the efficient cause, which is actual” [PR 151]
  • “This genetic passage from phase to phase is not in physical time [...] the genetic process is not the temporal succession [...] Each phase in the genetic process presupposes the entire quantum, and so does each feeling in each phase. [...] The problem dominating the concrescence is the actualization of the quantum in solido“ (PRd 513-514/PR 283)
  • "There are two kinds of fluency. [. . .] One kind is the fluency inherent in the constitution of the particular existent. This kind I have called ‘concrescence.’ The other kind is the fluency whereby the perishing of the process, on the completion of the particular existent, constitutes that existent as an original element in the constitutions of other particular existents elicited by repetitions of process. This kind I have called ‘transition.’ Concrescence moves towards its final cause, which is its subjective aim; transition is the vehicle of the efficient cause, which is the immortal past" [PR 320]
  • "There are two species of process, macroscopic process, and microscopic process. The macroscopic process is the transition from attained actuality to actuality in attainment; while the microscopic process is the conversion of conditions which are merely real into determinate actuality ~i.e., it is concrescence]" [PR 326]
  • "The notion of ‘organism’ is combined with that of ‘process’ in a twofold manner. The community of actual things is an organism; but it is not a static organism. It is an incompletion in process of production. Thus the expansion of the universe in respect to actual things is the first meaning of ‘process’; and the universe in any stage of its expansion is the first meaning of ‘organism.’ In this sense, an organism is a nexus. Secondly, each actual entity is itself only describable as an organic process. It repeats in microcosm what the universe is in macrocosm. It is a process proceeding from phase to phase, each phase being the real basis from which its successor proceeds towards the completion of the thing in question" [PR 327]
  • „Wir weichen von Descartes ab, indem wir daran festhalten, daß das, was er als primäre Attribute physikalischer Körper beschrieben hat, tatsächlich die Formen innerer Beziehungen zwischen wirklichen Ereignissen und innerhalb wirklicher Ereignisse sind. Eine solche Verschiebung des Denkens bedeutet die Verschiebung vom Materialismus zum Organismus als Grundvorstellung der Physik.“ (PRd 556/PR 309)
  • "There is not the mere problem of fluency and permanence. There is the double problem: actuality with permanence, requiring fluency as its completion; and actuality with fluency, requiring permanence as its completion” [PR 347]
  • It is only by reason of the categories of subjective unity, and of subjective harmony, that the process constitutes the character of the product, and that conversely the analysis of the product discloses the process. [PR 390]
PRd 66
Konkreszenz Concrescence Der Werdeprozess eines wirklichen Einzelwesens, das Zusammenwachsen zu einer individuellen Einheit
  • „The coherence which the system seeks to preserve, is the discovery that the process, or concrescence, of any one actual entity involves the other actual entities among its components. In this way the obvious solidarity of the world receives its explanation.“ (PRd 38/PR 7).
  • "The doctrine is, that each concrescence is to be referred to a definite free initiation and a definite free conclusion." [PR 47]
  • "the process of concrescence is its own reason for the decision in respect to the qualitative clothing of feelings. It is finally responsible for the decision by which any lure for feeling is admitted to efficiency. The freedom inherent in the universe is constituted by this element of self-causation." [PR 88]
  • „To be causa sui means that the process of concrescence is its own reason for the decision in respect to the qualitative clothing of feelings.“ (PRd 175/PR 88)
  • "Again the selection involved in the phrase 'selective concrescence' is not a selection among the components of the objective content; for, by hypothesis, the objective content is a datum. The compatibilities and incompatibilities which impose the perspective, transforming the actual world into the datum, are inherent in the nature of things [....] The problem which the concrescence solves is, how the many components of the objective content are to be unified in one felt content with its complex subjective form [....] [PR 154]
  • "Each new phase in the concrescence means the retreat of mere propositional before the growing grasp of real unity of feeling." [PR 224]
  • "‘Concrescence’ is the name for the process in which the universe of many things acquires an individual unity in a determinate relegation of each item of the ‘many’ to its subordination in the constitution of the novel ‘one’" [PR 321].
  • „The actual entity is seen as a process; there is a growth from phase to phase [...] This genetic passage from phase to phase is not in physical time: the exactly converse point of view expresses the relationship of concrescence to physical time. It can be put shortly by saying, that physical time expresses some features of the growth, but not the growth of the features.“ (PRd 513/PR 283)
Werden Becoming
Wechsel Change In der Entwicklung der Welt gibt es keine kontinuierliche Veränderung. Es gibt nur den Wechsel von einem wirklichen Ereignis zu einem ihm nachfolgenden Ereignis.
Übergang Transition
  • "The creativity in virtue of which any relative complete actual world is, by the nature of things, the datum for a new concrescence is termed 'transition'." [PR 211]
Bipolarität dipolar
  • “In each concrescence there is a twofold aspect of the creative urge. In one aspect there is the origination of simple causal feelings; and in the other aspect there is the origination of conceptual feelings. These contrasted aspects will be called the physical and the mental poles of an actual entity. No actual entity is devoid of either pole” [PR 239]
  • "The mental pole is the subject determining its own ideal of itself by reference to eternal principles of valuation autonomously modified in their application to its own physical objective datum. Every actual entity is ‘in time’ so far as its physical pole is concerned, and is ‘out of time’ so far as its mental pole is concerned. It is the union of two worlds, namely, the temporal world, and the world of autonomous valuation." [PR 248]
  • “Every actual entity is ‘in time’ so far as its physical pole is concerned, and is ‘out of time’ so far as its mental pole is concerned“ (PRd 454/PR 248).
  • Das „wirkliche Einzelwesen ist das Produkt des Ineinandergreifens von physischem und geistigem Pol“ (PRd 555/ PR 308).
  • "Thus an actual entity is essentially dipolar, with its physical and mental poles; and even the physical world cannot be properly understood without reference to its other side, which is the complex of mental operations" [PR 366]
  • "The dipolar character of concrescent experience provides in the physical pole for the objective side of experience, derivative from an external actual world, and provides in the mental pole for the subjective side of experience, derivative from the subjective conceptual valuations correlate to the physical feelings" [PR 423]
Datum Datum Die Summe der Informationen, die ein wirkliches Einzelwesen im Prozess des Werdens in sich aufnimmt.
  • "This Datum, which is the primary phase in the process of constituting an actual entity, is nothing else than the actual world itself un its character of a possibility for the process of being felt." [PR 65]
  • "No actual entity can rise beyond what the actual world as a datum from its standpoint--its actual world--allows it to be. Each such entity arises from a primary phase of the concrescence of objectifications which are in some respects settled." [PR 83]
  • "The character of an actual entity is finally governed by its datum; whatever be the freedom of feeling arising in the concrescence, there can be no transgression of the limitations of capacity inherent in the datum." [PR 110]
  • "The 'settlement' which an actual entity 'finds' is its datum. It is to be conceived as a limited perspective of the 'settled' world provided by the eternal objects concerned. This datum is 'decided' by the settled world. It is 'prehended' by the new superseding entity." [PR 150]
  • "There is the becoming of the datum, which is to be found in the past of the world; and there is the becoming of the immediate self from the datum. This latter becoming is the immediate actual process." [PR 150]
  • "The decision, providing the datum, is a transference of self-limited appetition; the settled world provides the 'real potentiality' that its many actualities be felt compatibly, and the new concrescence starts from this datum." [PR 150]
  • "the relevance to other actual entities of its own status in the actual world is the initial datum in the process of its concrescence." [PR 152]
  • "The datum, qua mere datum, includes the many individualities of the actual world. The satisfaction includes these many individualities as subordinate contributors to the one individuality." [PR 154].
  • "The conformal stage merely transforms the objective content into subjective feelings. But the supplementary stage adds, or excludes, the realization of contrasts by which the original datum passes into its emotional unity" [PR 165].
  • "The character of an actual entity is finally governed by its datum; whatever be the freedom of feeling arising in the concrescence, there can be no transgression of the limitations of capacity inherent in the datum. The datum both limits and supplies. It follows from this doctrine that the character of an organism depends on that of its environment" [PR 168]
  • "the datum, which is mere potentiality, becomes the individualized basis for a complex unity of realization" [PR 173]
Objektivierung Objectification
  • The doctrine of objectification is an endeavour to express how what is settled in actuality is repeated under limitations, so as to be 'given' for immediacy. [PR 137]
  • This two-fold role of objectification was described as 'decision':
    The decision, providing the datum, is a transference of self-limited appetition; the settled world provides the 'real potentiality' that its many actualities be felt compatibly and the new concrescence starts from this datum. [PR 150]
  • how the actual particular occasions become original elements for a new creation is ... objectification. The objectified particular occasions together have the unity of a datum for the creative concrescence. [PR 210]
  • "Objectification involves elimination. The present fact has not the past fact with it in any full immediacy. The process of time veils the past below distinctive feeling." [PR 340]
Ausdehnung Extensiveness
  • "We must first consider the perceptive mode in which there is clear, distinct consciousness of the “extensive” relations of the world. These relations include the “extensiveness” of space and the “extensiveness” of time. Undoubtedly, this clarity, at least in regard to space, is obtained only in ordinary perception through the senses. This mode of perception is here termed “presentational immediacy.” In this “mode” the contemporary world is consciously prehended as a continuum of extensive relations." [PR 61]
  • "The conclusion is that in every act of becoming there is the becoming of something with temporal extension; but that the act itself is not extensive, in the sense that it is divisible into earlier and later acts of becoming which correspond to the extensive divisibility of what has become." [PR 69]
  • "extension, apart from its spatialization and temporalization, is that general scheme of relationships providing the capacity that many objects can be welded into the real unity of one experience. Thus, an act of experience has an objective scheme of extensive order by reason of the double fact that its perspective standpoint has extensive content, and that the other actual entities are objectified with the retention of their extensive relationships" [PR 105]
  • "character of extensiveness has some direct relevance to the discussion, either extensiveness in the form of temporal extensiveness, that is to say ‘duration,’ or extensiveness in the form of spatial extension, or in the more complete signification of spatio-temporal extensiveness" [PR 119]
Extensives Kontinuum Extensive Continuum
  • “The actual entities atomize the extensive continuum. This [space-time] continuum is in itself merely potentiality for division.” [PR 67]
  • The extensive continuum is that general relational element in experience whereby the actual entities experienced, and that unit experience itself, are united in the solidarity of one common world. The actual entities atomize it, and thereby make real what was antecedently merely potential. The atomization of the extensive continuum is also its temporalization; that is to say, the becoming of actuality into what in itself is merely potential. [PR 72]
  • „Ein extensives Kontinuum ist ein Komplex von Einzelwesen, der durch die vielfältigen verwandten Beziehungen des Ganzen zum Teil, des Überlappens, aus dem sich gemeinsame Teile ergeben, der Berührung und andere, die sich von diesen primären Beziehungen herleiten lassen, vereinigt werden. Der Begriff eines ‚Kontinuums’ umfasst sowohl die Eigenschaft unbegrenzter Teilbarkeit als auch die grenzenlose Ausdehnung. […] Dieses extensive Kontinuum bringt die Solidarität aller möglichen Standpunkte durch den gesamten Prozeß der Welt hindurch zum Ausdruck.“ (PRd 138)
  • „In dem bloßen extensiven Kontinuum findet sich kein Prinzip, das bestimmen könnte, welche regionalen Quanten atomisiert werden sollen, um den realen perspektivischen Standpunkt für die primären Daten zu bilden, aus denen die grundlegende Phase in der Konkretisierung eines wirklichen Einzelwesens aufgebaut ist.“ (PRd 139-140)
  • „In dem bloßen Kontinuum gibt es entgegengesetzte Potentialitäten; in der wirklichen Welt gibt es eindeutige atomistische Wirklichkeiten, die ein kohärentes System realer Teilmengen überall im Gebiet der Wirklichkeit bestimmen. Jedes wirkliche Einzelwesen ist in seinem Verhältnis zu jedem anderen wirklichen Einzelwesen so gesehen irgendwo in dem Kontinuum und geht aus den Daten hervor, die dieser Standpunkt mit sich bringt.“ (PRd 140)
Zeit Time Zeit ist in Prozess und Realität atomistisch und ausgedehnt. Dies steht im Gegensatz zu Whiteheads früherer Naturphilosophie („CN76: Die Kontinuität der Natur ist die Kontinuität der Ereignisse. [...] Jedes Ereignis enthält andere Ereignisse als Teil seiner selbst [und] jedes Ereignis ist Teil von anderen Ereignissen.“)
Dauer Duration
  • "The characteristic property of a duration is termed ‘unison of becoming’" [PR 192]
  • "This passage of the cause into the effect is the cumulative character of time. The irreversibility of time depends on this character. [PR 237]
Verursachung Causation
  • "One task of a sound metaphysics is to exhibit final and efficient causes in their proper relation to each other" [PR 129]
  • "The doctrine of the philosophy of organism is that, however far the sphere of efficient causation be pushed in the determination of components of a conscrescence [. . .] beyond the determination of these components there always remains the final reaction of the self-creative unity of the universe. This final reaction completes the self-creative act by putting the decisive stamp of creative emphasis upon the determinations of efficient cause. Each occasion exhibits its measure of creative emphasis in proportion to its measure of subjective intensity. [. . .] But in the temporal world for occasions of relatively slight experiential intensity, their decisions of creative emphasis are individually negligible compared to the determined components which they receive and transmit" [PR 75].
  • “Hume’s difficulty with ‘cause and effect’ is that it lies ‘beyond the immediate impressions of our memory and senses.’ In other words, this manner of connection is not given in any impression” [PR 134]
  • “we can never conceptually entertain what we have never antecedently experienced through impressions of sensation” [PR 242]
kausale Wirksamkeit causal efficacy Der erste Modus der Wahrnehmung
  • „Es ist evident, daß die „Wahrnehmung im Modus der causal efficacy“ nicht jene Art Wahrnehmung ist, die in der traditionellen Philosophie die Hauptaufmerksamkeit erhalten hat. Die Philosophen haben die Informationen über das Universum, die wir durch körperliche Gefühle erhalten, verschmäht und haben sich auf visuelle Gefühle konzentriert.“ (PRd 121)
vermittelnde Unmittelbarkeit Presentational immediacy Der zweite Modus der Wahrnehmung
  • "In this ‘mode’ the contemporary world is consciously prehended as a continuum of extensive relations" [PR 95]
  • The percepta in the mode of presentational immediacy have the converse characteristics. In comparison, they are distinct, definite, controllable, apt for immediate enjoyment, and with the minimum of reference to past, or to future” [PR 179]
symbolischer Bezug symbolic reference Der dritte Modus der Wahrnehmung
  • „Zum symbolischen Bezug zwischen den beiden Arten kommt es immer dann, wenn die Wahrnehmung eines Elements der einen Art sein Korrelat in der anderen hervorruft und sich darin die Verbindung von Empfindungen, Emotionen und abgeleiteten Handlungen niederschlagen lässt, die zu beiden Korrelaten des Paares gehören und die auch durch diese Korrelation verstärkt werden.“ (PR 337)
Erfassen Prehension Erfassen setzt sich aus den drei Komponenten erfassendes Subjekt, dem erfassten Datum und der subjektiven Form zusammen.
  • "‘Prehension’ is the ‘feeling’ of other entities. ‘A prehension reproduces in itself the general characteristics of an actual entity: it is referent to an external world.’ [PR 19]
  • “[…] every prehension consists of three factors: (a) the subject which is prehending,” namely, the actual entity in which that prehension is a concrete element; (b) “the datum which is prehended;” and taking into account the nature of datum, prehensions may be classified as ‘physical’ (prehensions whose data involve actual entities) or ‘conceptual’ (prehensions whose data involve eternal objects); and (c) “the subjective form,” which is the how a subject prehends that datum;" [PR, 23-24]
  • "The first analysis of an actual entity, into its most concrete elements, discloses it to be a concrescence of prehensions, which have originated in its process of becoming" [PR 35]
  • "Every prehension consists of three factors: (a) the ‘subject’ which is prehending, namely, the actual entity in which that prehension is a concrete element; (b) the ‘datum’ which is prehended; (c) the ‘subjective form’ which is how that subject prehends that datum" [PR 35]
  • The 'prehension' of one actual entity by another actual entity is the complete transaction, analysable into the objectification of the former entity as one of the data for the latter, and into the fully clothed feeling whereby the datum is absorbed into the subjective satisfaction --'clothed' with the various elements of its 'subjective form.' [PR 52]
  • "The perceptive constitution of the actual entity presents the problem, How can the other actual entities, each with its own formal existence, also enter objectively into the perceptive constitution of the actual entity in question? This is the problem of the solidarity of the universe. The classical doctrines of universals and particulars, of subject and predicate, of individual substances not present in other individual substances, of the externality of relations, alike render this problem incapable of solution. The answer given by the organic philosophy is the doctrine of prehensions, involved in concrescent integrations, and terminating in a definite, complex unity of feeling" [PR 88-89]
  • "prehension by one subject of a conceptual prehension, or of an ‘impure’ prehension, belonging to the mentality of another subject" [PR 163]
  • "prehensions are not independent of each other. The relation between their subjective forms is constituted by the one subjective aim which guides their formation. This correlation of subjective forms is termed ‘the mutual sensitivity’ of prehensions. [PR 235]
Empfinden Feelings
  • "Each actual entity is conceived as an act of experience arising out of data. It is a process of ‘feeling’ the many data, so as to absorb them into the unity of one individual ‘satisfaction.’ Here ‘feeling’ is the term used for the basic generic operation of passing from the objectivity of the data to the subjectivity of the actual entity in question" [PR 65]
  • „Empfindungen sind verschiedenartige spezialisierte Vorgänge, die ein Übergehen in Subjektivität bewirken. Sie verdrängen den ‚neutralen‘ Stoff gewisser realistischer Philosophen. Ein wirkliches Einzelwesen ist ein Prozeß und nicht als Morphologie eines Stoffes beschreibbar.“ (PRd 93-94)
  • "This basic conceptual feeling suffers simplification in the successive phases of the concrescence. It starts with conditioned alternatives, and by successive decisions is reduced to coherence." [PR 224]
  • „Der primitive, ursprüngliche Charakter der direkten Wahrnehmung ist Vererbung. Vererbt wird der Ton des Empfindens mit Anzeichen für seinen Ursprung: es ist mit anderen Worten der Ton des Vektor-Empfindens.“ (PRd 229)
  • "This word ‘feeling’ is a mere technical term; but it has been chosen to suggest that functioning through which the concrescent actuality appropriates the datum so as to make it its own" [PR 249]
  • The sense of derivation from an immediate past, and of passage to an immediate future; a sense of emotional feeling, belonging to oneself in the past, passing into oneself in the present, and passing from oneself in the present towards oneself in the future; a sense of [. . .] modifying, enhancing, inhibiting, diverting, the stream of feeling which we are receiving, unifying, enjoying, and transmitting. (PR 271)
  • "In two extreme cases the initial data of a feeling have a unity of their own. In one case, the data reduce to a single actual entity, other than the subject of the feeling; and in the other case the data reduce to a single eternal object. These are called ‘primary feelings’" [PR 553].
Erfahrung Experience
  • „Unser Datum ist die wirkliche Welt, zu der wir selbst gehören; und diese wirkliche Welt bietet sich der Beobachtung in Gestalt des Inhalts unserer unmittelbaren Erfahrung dar. Die Aufhellung der unmittelbaren Erfahrung ist die einzige Rechtfertigung jeglichen Denkens; und den Ausgangspunkt für das Denken bildet die analytische Beobachtung der Bestandteile dieser Erfahrung.“ (PRd 33/PR 4)
  • „Entscheidend ist die beharrliche Partikularität der erfahrenen Dinge und des Erfahrungsakts selbst. Bradleys These – Lamm-fressender-Wolf als Universalie, die das Absolute qualifiziert – ist eine Verhöhnung des Offenkundigen. Dieser Wolf frißt dieses Lamm an diesem Ort und zu dieser Zeit: der Wolf wußte es, das Lamm wußte es; und die Aasgeier wußten es.“ (PRd 98)
  • „Nach dieser Interpretation muß der menschliche Körper als ein komplexer ‚Verstärker’ aufgefasst werden – um sich der Sprache der Technologie des Elektromagnetismus zu bedienen. Die verschiedenen wirklichen Einzelwesen, die den Körper aufbauen, sind dergestalt koordiniert, daß die Erfahrungen jedes Körperteils auf ein oder mehrere zentrale Ereignisse übertragen werden, um dann mit Verstärkungen vererbt zu werden, die sich auf dem Weg herausbilden oder die schließlich aufgrund der abschließenden Integration hinzukommen.“ (PRd 229/PR 119)
  • "The primitive form of physical experience is emotional - blind emotion - received as felt elsewhere in another occasion and conformally appropriated as a subjective passion." [PR 162]
  • “apart from the experiences of subjects there is nothing, nothing, nothing, bare nothingness” [PR 167]
  • „Man kann nicht wissen, was rot ist, wenn man lediglich an Röte denkt. Man kann nur rote Dinge finden, wenn man sich auf das Abenteuer physischer Erfahrungen in dieser wirklichen Welt einläßt“ (PRd 467/PR 256)
Erfüllung Satisfaction
  • "The actual entity terminates its becoming in one complex feeling involving a completely determinate bond with every item in the universe, the bond being either a positive or a negative prehension. This termination is the ‘satisfaction’ of the actual entity" [PR 71]
  • "The notion of 'satisfaction' is the notion of the 'entity as concrete' abstracted from the 'process of concrescence': it is the outcome separated from the process, thereby loosing the actuality of the atomic entity, which ist both process and outcome." [PR 84]
  • "The ‘satisfaction’ is the ‘superject’ rather than the ‘substance or the ‘subject.’ It closes up the entity; and yet is the superject adding its character to the creativity whereby there is a becoming of entities superseding the one in question" [PR 129].
  • The final stage, the 'decision,' is how an actual entity, having attained its individual 'satisfaction,' thereby adds a determinate condition to the settlement for the future beyond itself. Thus the 'datum' is the 'decision received,' and the 'decision' is the 'decision transmitted.' [PR 150]
  • "This one felt content is the ‘satisfaction’, whereby the actual entity is its particular individual self; to use Descartes’ phrase, ‘requiring nothing but itself in order to exist’. In the conception of the actual entity in its phase of satisfaction, the entity has attained its individual separation from other things; it has absorbed the datum, and it has not yet lost itself in the swing back to the ‘decision’ whereby its appetition becomes an element in the data of other entities superseding it. Time has stood still - if only it could." [PR 154]
Subjekt Subject
  • "self-functioning is the real internal constitution of an actual entity. It is the 'immediacy' of the actual entity. An actual entity is called the 'subject' of its own immediacy." [PR 25]
  • "To be actual must mean that all actual things are alike objects, enjoying objective immortality in fashioning creative actions; and that all actual things are subjects, each prehending the universe from which it arises." [PR 89]
  • "the subject is what it is in virtue of its feelings, it is only by means of its feelings that the subject objectively conditions the creativit:y transcendent beyond itself. In Out own relatively high grad of human existence, this doctrinc of feelings and their subject is best illustrated br our notion of moral responsibility. The subject is responsible for the consequences of its existence because they flow from its feelings." [PR 222]
  • “in the primary phase of the subjective process there be a conceptual feeling of subjective aim” [PR 262].
  • The mental operations have a double office. They achieve, in the immediate subject, the subjective aim of that subject as to the satisfaction to be obtained from its initial data. In this way the decision derived from the actual world, which is the efficient cause, is completed by the decision embodied in the subjective aim, which is the final cause…Thus the mental pole is the link whereby the creativity is endowed with the double character of final causation, and efficient causation. [PR 277]
  • An actual entity is self-realizing, and whatever is self-realizing is an actuality. An actual entity is at once the subject of self-realization, and the superject which is self-realized. [PR 340]
Bewusstsein Consciousness
  • "consciousness presupposes experience and not experience consciousness" [PR 83]
  • “Consciousness is the subjective form involved in feeling the contrast between the “theory” [= proposition] which may be erroneous and the fact which is “given”, Thus consciousness involves the rise into importance of the contrast between the eternal object designated by the words “any” and “just that”. Conscious perception is, therefore, the most primitive form of Judgment.” (PR 161)
  • necessary connection between “cause” and “effect” is problematic in that “consciousness only dimly illustrates the prehensions in the mode of causal efficacy, because these prehensions are primitive elements in our experience” [PR 162].
  • „Man darf nicht vergessen, daß Klarheit im Bewußtsein keine Evidenz ist für die Ursprünglichkeit des genetischen Prozesses: das Gegenteil ist schon eher wahr.“ (PRd 173)
  • “The nature of consciousness has not yet been adequately analysed. The initial basic feelings, physical and conceptual, have been mentioned, an so also has the final synthesis into the affirmation-negation contrast. Bat between the beginning and the end of the integration into consciousness, there lies the origination of a “propositional feeling”. A propositional feeling is a feeling whose objective datum is a proposition. Such a feeling does not in itself involve consciousness. But all forms of consciousness arise from ways of integration of propositional feelings with other feelings, either physical or conceptual feelings. Consciousness belongs to the subjective forms of such feelings.” (PR 256)
  • "clearness in consciousness is no evidence for primitiveness in the genetic process: the opposite doctrine is more nearly true" [PR 264-265].
  • "Consciousness is how we feel the affirmation-negation contrast" [PR 372]
  • „Das Bewußtsein flackert; und selbst wo es am hellsten ist, gibt es ein kleines Brennpunktgebiet klarer Erleuchtung und ein großes Gebiet im Halbschatten liegender Erfahrung, das im dunklen Erahnen von intensiver Erfahrung berichtet. Die Einfachheit klaren Bewußtseins ist kein Maßstab für die Komplexität vollständiger Erfahrung. Auch dieser Charakter unserer Erfahrung läßt vermuten, daß Bewußtsein die Krone der Erfahrung ist, die nur gelegentlich erreicht wird, keineswegs aber deren notwendige Grundlage.“ (PRd 486/PR 267)
  • „Bewußtsein setzt mehr voraus als das bloße Han-tieren mit Theorien. Es ist das Empfinden des Kontrasts zwischen der Theorie als bloßer Theorie und der Tatsache als bloßer Tatsache. Der Kontrast be-steht, ob die Theorie nun zutrifft oder nicht.“ (PRd 350)
  • Es gibt „kein Bewusstsein ohne Bezug auf Abgegrenztheit, Affirmation und Negation.“ (PRd 444/PR 243).
  • The complex of such intellectual operations is sometimes termed the ‘mind’ of the actual occasion; and the actual occasion is also termed ‘conscious.’ But the term conveys the suggestion of independent substance. This is not meant here: a better term is the ‘consciousness’ belonging to the actual occasion. [PR 326]
  • „Der Triumph des Bewußtseins geht einher mit dem negativen intuitiven Urteil. In diesem Fall kommt es zu einem bewußten Empfinden dessen, was sein könnte, aber nicht ist. […] Es ist das Empfinden von Abwesenheit, und es empfindet diese Abwesenheit durch die endgültige Ausschließlichkeit dessen, was tatsächlich gegeben ist. Daher erreicht die Ausdrücklichkeit der Negation, die die besondere Charakteristik des Bewußtseins ausmacht, hier ihren Höhepunkt“ (PRd 497)
Privatheit Privacy
  • "there is no element in the universe capable of pure privacy. If we could obtain a complete analysis of meaning, the notion of pure privacy would be seen to be selfcontradictory." [PR 212]
Aussage Proposition
  • “A proposition can embody partial truth because it only demands a certain type of systematic environment, which is presupposed in its meaning. It does not refer to the universe in all its detail” [PR 11]
  • “Language is thoroughly indeterminate, by reason of the fact that every occurrence presupposes some systematic type of environment” [PR 12]
  • “…a proposition is the unity of certain actual entities in their potentiality of forming a nexus, with its potential relatedness partly defined by certain eternal objects which have the unity of one complex eternal object.” (PR 24)
  • “The primary function of a proposition is to be relevant a lure for feeling”. (PR 25)
  • “Some propositions are the data of feelings with subjective forms such as to constitute those feelings to be the enjoyment of a joke. Other propositions are felt with feelings whose subjective forms are horror, disgust, or indignation.” (PR 25)
  • “Language, in its ordinary usages, penetrates but a short distance into the principles of metaphysics” [PR 167]
  • "A single word is not one definite sound. Every instance of its utterance differs in some respect from every other instance : the pitch of the voice, the intonation, the accent, the quality of sound, the rhythmic relations of the component sounds, the intensity of sound, all vary. Thus a word is a species of sounds, with specific identity and individual differences. When we recognize the species, we have heard the word. But what we have heard ismerely the sound—euphonious or harsh, concordant with or discordant with other accompanying sounds. The word is heard in the pure perceptive mode of immediacy, and primarily elicits merely the contrasts and identities with other percepta in that mode. So far there is no symbolic interplay." [PR 182]
  • “An ‚impure’ prehension arises from the integration of a ‚pure’ conceptual prehension with a physical prehension originating in the physical role. The Datum of a pure conceptual prehension is an eternal object; the datum of an impure prehension is a proposition, otherwise termed ‘theory’”. (PR 184)
  • “In the realization of propositions, ‘judgement’ is a very rare component, and so is ‘consciousness’”. (PR 184)
  • “The ‘lure for feeling’ is the final cause guiding the concrescence of feelings”. (PR 185)
  • “If by the decision of the concrescence, the proposition has been admitted into feeling, the the proposition constitutes what the feeling has felt. The proposition constitutes a lure for a member of its locus by reason of the germaneness of the complex predicate to the logical subjects, having regard to forms of definiteness in the actual world of that member, and to its antecedent phases of feeling.” (PR 186)
  • “According to the ontological principle every proposition must be somewhere. The ‘locus’ of a proposition consists of those actual occasions whose actual worlds include the logical subjects of the proposition.” (PR 186)
  • “A ‘general’ proposition only differs from a ‘singular’ proposition by generalisation of ‘one definite set af actual entities’ into ‘any set belonging to a certain sort of sets’. If the sort of sets includes all sets with potentiality for that nexus of reactions, the proposition is called ‘universal’.” (PR 186)
  • "When a non-conformal proposition is admitted into feeling, the reaction to the datum has resulted in the synthesis of fact with the alternative potentiality of the complex predicate. A novelty has emerged into creation […]. [I]t is new, a new type of individual, and not merely a new intensity of individual feeling. That member of the locus has introduced a new form into the actual world; or, at least, an old form in a new function." [PR 187]
  • “error is the price we pay for progress.” (PR 187)
  • "In their primary role, propositions pave the way along which the world advances into novelty" (PR 187)
  • “The conception of propositions as merely material for judgements is fatal to ay understanding of their role in the universe.” (PR 187)
  • “The presupposed logical subjects may not be in the actual world of some actual entity. In this case, the proposition does not exist for that actual entity”. (PR 188)
  • “The primary mode of realization of a proposition in an actual entity ist not by judgment, but by entertainment. A proposition is entertained when it is admitted into feeling. Horror, relief, purpose, are primarily feelings involving the entertainment of propositions.” (PR 188)
  • “The judgement is concerned with a conformity of two components within one experience. It is thus a “coherence” theory. It is also concerned with conformity of a proposition, not restricted to that individual experience, with a nexus whose relatedness is derived from the various experiences of its own members and not from that judging experient. In this sense there is a “correspondence” theory. But, at this point of the argument, a distinction must be made. We shall say a proposition can be true or false, and that a judgement can be correct, or incorrect, or suspended. With this distinction we see that there is a “correspondence” theory of the truth and falsehood of a proposition, and a “coherence” theory of the correctness, incorrectness and suspension of judgments.” (PR 191)
  • "Apart from the indication there is no proposition because there are no determinate particulars" (PR 194).
  • “Nothing could better illustrate the hopeless ambiguity of language since both propositions could fit the same verbal phraseology” [196]
  • “There can be no cosmic epoch for which the singular propositions derived from a metaphysical proposition differ in truth-value from those of any other cosmic epoch.” (PR 197)
  • “We are in fact stating a truth concerning the wide societies of entities amid which our lives are placed. It is a truth concerning this cosmos, but not a metaphysical truth.” (PR 198)
  • “The pre-established harmony is the self-consistency of this proposition, that is to say, its capacity for realization. But such abstraction from the process does violence to its nature; for the phase is an incident in the process. When we try to do justice to this aspect of the phase, we must say that it is a proposition seeking truth.” (PR 224)
  • “all forms of consciousness arise from ways of integration of propositional feelings” [PR 256]
  • “A proposition must be true or false.” (PR 256)
  • "Thus in a proposition the logical subjects are reduced to the status of food for a possibility" [PR 258].
  • “Logicans only discuss the judgment of propositions. Indeed some philosophers consider propositions as merely appanages to judgements. The result is that false propositions have fared badly, thrown into the dustheap, neglected. But in the real world is it more important that a proposition be interesting than that it be true. The importance of truth is, that it adds to interest.” (PR 259)
  • "Thus no actual entity can feel a proposition, if its actual world does not include the logical subjects of that proposition" (PR 259)
  • “New propositions come into being with the creative advance of the world.” (PR 259)
  • Spoken language is merely a series of squeaks. Its function is (a) to arouse in the prehending subject some physical feeling indicative of the logical subjects of the proposition, (b) to arouse in the prehending subject some physical feeling which plays the part of the 'physical recognition,' (c) to promote the sublimation of the 'physical recognition' into the conceptual 'predicative feeling,' (d) to promote the integration of the indicative feeling and the predicative feeling into the required propositional feeling ... consider ... 'Socrates is mortal.' [264]
  • “The term ‘judgement’ refers to three species among the comparative feelings with which we are concerned. In each of these feeings the datum is the generic contrast between an objectified nexus and a proposition whose logical subjects make up the nexus.” (PR 270)
  • “The proposition becomes a lure for the conditioning of creative action. In other words, its prehension effects a modification of the subjective aim” [PR 273]
Unsterblichkeit Immortality Unsterblichkeit eines Wirklichen Ereignisses entsteht dadurch, das jedes vergangene Ereignis als Impuls in die ihm nachfolgende Welt eingegangen ist.
  • “The deterministic efficient causation is the inflow of the actual world.... In so far as there is negligible autonomous energy, the subject merely receives the physical feelings, confirms their valuations according to the ‘order’ of that epoch, and transmits by reason of its own objective immortality” [PR 245]
Vergehen Perishing
  • “The world is thus faced with the paradox that, at least in its higher actualities, it craves for novelty and yet is haunted by terror at the loss of the past, with its familiarities and its loved ones. It seeks escape from time in its character of ‘perpetually perishing’” [PR 340]
Böse Evil
  • "The ultimate evil in the temporal world is deeper than any specific evil. It lies in the fact that the past fades, that time is a ‘perpetual perishing’: Objectification involves elimination. The present fact has not the past fact with it in any full immediacy. The process of time veils the past below distinctive feeling. [PR 340]
Gott God Philosophischer Begriff, der sich nicht aus einer Offenbarung ergibt.
  • "God is an actual entity, and so is the most trivial puff of existence in far-off empty space. But, though there are gradations of importance, and diversities of function, yet in the principles which actuality exemplifies all are on the same level." [PR 28]
  • "The origination of God is from the mental pole, the origination of an actual occasion is from the physical pole; but in either case these elements, consciousness, thought, sense-perception, belong to the derivative ‘impure’ phases of the concrescence, if in any effective sense they enter at all. [PR 36]
  • „Gottes Immanenz in der Welt ist ein Drang in die Zukunft, der sich einem Streben in der Gegenwart verdankt.“ (PRd 80)
  • „Gott ist das Organ des Neuen.“ (PRd 140)
  • “God is the organ of novelty, aiming at intensification.” [PR 67]
  • "The presumption that there is only one genus of actual entities constitutes an ideal of cosmological theory to which the philosophy of organism endeavours to conform" [PR 168]
  • „Daher ist Gottes Zweckbestimmung im kreativen Fortschreiten das Hervorrufen von Intensitäten. Die Erzeugung von Gesellschaften ist diesem absoluten Ziel untergeordnet.“ (PRd 205)
  • „Thus the primary phase is a hybrid physical feeling of God, in respect to God’s conceptual feeling which is immediately relevant to the universe ‘given’ for that concrescence. [...] This conceptual feeling is the initial conceptual aim referred to in the preceding statement. In this sense, God can be termed the creator of each temporal actual entity.“ (PRd 411/PR 225; vgl. auch PRd 209/PR 108).
  • “Apart from God, there could be no relevant novelty. Whatever arises in actual entities from God’s decision arises first conceptually, and is transmuted into the physical world” (PRd 306/PR 164).
  • "The concept of God is certainly one essential element in religious feeling. But the converse is not true; the concept of religious feeling is not an essential element in the concept of God’s function in the universe. In this respect religious literature has been sadly misleading to philosophic theory, partly by attraction and partly by repulsion." [PR 207]
  • „In the first place, God is not to be treated as an exception to all metaphysical principles, invoked to save their collapse. He is their chief exemplification.“ (PRd 613/PR 343)
  • "Zunächst darf Gott nicht als eine Ausnahme von allen metaphysischen Prinzipien behandelt werden, eingeführt, um deren Zusammenbruch vorzubeugen. Er ist ihre wichtigste Exemplifikation. Als uranfänglich betrachtet, ist er die unbegrenzte begriffliche Realisierung des absoluten Reichtums an Potentialitäten. Unter diesem Aspekt ist er nicht vor, sondern mit aller Schöpfung." (PRd 613-614).
  • “God is the aboriginal instance of this creativity” [PR, 344]
  • „Gott ist die uranfängliche Exemplifikation des kreativen Fortschreitens, das er voraussetzt.“ (PRd 614)
  • „Gott ist die unbedingte Wirklichkeit des begrifflichen Empfindens auf dem Grund der Dinge.“ (PRd 614)
  • "The completion of God’s nature into a fullness of physical feeling is derived from the objectification of the world in God. He shares with every new creation its actual world; and the concrescent creature is objectified in God as a novel element in God’s objectification of that actual world." [PR 345]
  • "One side of God’s nature is constituted by his conceptual experience. This experience is the primordial fact in the world, limited by no actuality which it presupposes. It is therefore infinite, devoid of all negative prehensions. This side of his nature is free, complete, primordial, eternal, actually deficient, and unconscious. The other side originates with physical experience derived from the temporal world, and then acquires integration with the primordial side. It is determined, incomplete, consequent, ‘everlasting’, fully actual, and conscious. [PR 345]
  • He does not create the world, he saves it: or, more accurately, he is the poet of the world, with tender patience leading it by his vision of truth, beauty, and goodness." [PR 346]
  • "The consequent nature of God is his judgment on the world. He saves the world as it passes into the immediacy of his own life. It is the judgment of a tenderness which loses nothing that can be saved. It is also the judgment of a wisdom which uses what in the temporal world is mere wreckage." [PR 346]
  • „Die Folgenatur Gottes ist die fließende Welt, die durch ihre objektive Unsterblichkeit in Gott ‚immerwährend‘ wirkt.“ (PR 620)
  • “God is fluent“ (PRd 621/PR 348)´
  • "God and the world stand over ageinst each other, expressing the final metaphysical truth that appetttive vision and physical enjoyment have equal claim to priority in creation. But no two actualities can be torn apart; each is all in all." [PR 348]
  • "Es ist genauso wahr zu sagen, daß Gott die Welt transzendiert, wie zu behaupten, daß die Welt Gott transzendiert. Es ist genauso wahr, zu sagen, daß Gott die Welt erschafft, wie zu behaupten, daß die Welt Gott erschafft." (PRd 621).
  • „It is as true to say that God creates the World, as that the World creates God.“ [PR 348]
  • „Opposed elements stand to each other in mutual requirement. God and the World stand to one another in this opposed requirement. God is the infinite ground of all mentality, the unity of vision seeking physical multiplicity. The World is the multiplicity of finites, actualities seeking a perfected unity. Neither God, nor the World reaches static completion. Both are in the grip of the ultimate metaphysical ground, the creative advance into novelty. Either of them, God and the World is the instrument of novelty for the other.“ [PR 348-349]
  • „Was in der Welt getan wird, verwandelt sich in eine Realität des Himmels, und die Realität des Himmels geht wieder über in die Welt. Aufgrund dieser Wechselbeziehung geht die Liebe der Welt in die Liebe des Himmels über und flutet wieder zurück in die Welt. In diesem Sinne ist Gott der große Begleiter – der Leidensgefährte, der versteht.“ (PRd 626)
  • "[…] the actuality of God must also be understood as a multiplicity of actual components in process of creation." [PR 350]
  • "God is the great companion--the fellow-sufferer who understands." (PR 351]
PRd 612