Benutzer:Lutterklemme/Artikelentwurf Stanislaus Klemme

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stanislaus Klemme

Stanislaus Klemme, Dr. ing. h.c., Bergassessor a.D. (*1857 in Posen, +1935 in Köln) Vorstand der Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlebergbau im Wurmrevier, nach Fusion mit dem Eschweiler Bergwerksvereins dessen Generaldirektor

Stanislaus Klemme (1857-1935) war das zweite von sechs Kindern des Rechtsanwaltes und Notars Wilhelm Klemme (1823-1886). Die Familie Klemme waren ursprünglich Kaufleute in Halle, Westfalen. Wilhelm Klemme konnte über ein Stipendium in Greifswald Jura studieren und setzte seine Referendardienst in Pommern fort, so dass die Familie sich später in Posen ansiedelte.

Leben und Schaffen

Im Zuge der Industrialisierung bot die Kohleförderung gute Verdienstaussichten, und so studierte Stanislaus Klemme im Anschluss an das Abitur Bergbau. Nach dem zweiten Staatsexamen zum Bergassessor 1889 in Bonn war er vorübergehend in Sachsen-Anhalt und in Oberschlesien als Bergrat am Oberbergamt tätig[1].

1895 siedelte er nach Aachen über und arbeitete fortan für die Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlebergbau im Wurmrevier[1], zunächst als Betriebsdirektor[2], ab 1895 als Vorstandsmitglied[3]. In dieser Funktion baute er die Gruben Laurweg, Gouley und Maria aus und gründete die Zeche Radeborg[4]. Als Pionier auf dem Gebiet des Schachtabteufens brachte er den ersten Gefrierschacht im Aachener Bezirk nieder[5]. 1900 gründete er den Verein der Steinkohlenwerke des Aachener Bezirks e.V. Bergschule[6] und war dessen Vorstand bis 1907 sowie später Vorsitzender des Kuratoriums der Bergschule[7]. Er betrieb den Bau des neuen Bergschulgebäudes in Aachen und baute das Grubenrettungswesen in den Aachener Zechen aus[8].

1907 ging die Vereinigungsgesellschaft für Steinkohlebergbau im Wurmrevier durch Fusion in dem Eschweiler Bergwerksverein[[2]] auf, der dann zu einer der größten Bergwerksgesellschaften Europas zählte. Stanislaus Klemme wurde als Generaldirektor des nunmehr vergrößerten Eschweiler Bergwerksvereins bestellt und blieb dies bis zum Ende seines Berufes[9].

Zur damaligen Zeit war es üblich, dass Direktoren auch gleichzeitig in Gremien der berufsständischen Gewerkschaften vertreten waren. Somit wurde Stanislaus Klemme in den Aufsichtsrat der Bergwerkgesellschaft Trier berufen[10] sowie in den Grubenvorstand der Gewerkschaft Diergardt-Mevissen[11]. Schließlich war er auch kurze Zeit politisch aktiv, und zwar von 1905 bis 1907 als Abgeordneter des Rheinischen Provinziallandtages für seinen Wohnort Herzogenrath AC, Kohlscheid[12]. Als äußert praktischen und zupackenden Menschen hat diese Aufgabe ihn aber nicht lange gebunden. Als Anerkennung für seine Lebensleistung wurde in Hamm, Bockum-Hövel, die Klemmestrasse[[3]]nach ihm benannt sowie in Aldenhoven, dem Sitz des Eschweiler Bergwerksverein, wohl auch die Stanislaus-Klemme-Strasse[[4]].


  1. https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/K5L23VPZ6JVHEQQTJYJJSMOUM2YGXWE2; Schunder, Friedrich: Geschichte des Aachener Steinkohlenbergbaus, Verlag Glückauf, Essen 1968, Seite 197.
  2. http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=185&tektId=1610&id=0154&klassId=5&seite=4
  3. Schunder, Friedrich: Geschichte des Aachener Steinkohlenbergbaus, Verlag Glückauf, Essen 1968, Seite 197.
  4. Nachruf in: Deutsche Bergwerks Zeitung vom 26. Oktober 1935.
  5. Ebenda.
  6. www.aachener-geschichtsverein.de/file_download/258
  7. Nachruf in: Deutsche Bergwerks Zeitung vom 26. Oktober 1935.
  8. Ebenda.
  9. Ebenda.
  10. Pierenkemper, Toni: Die westfälischen Schwerindustriellen 1852 - 1913. Soziale Struktur und unternehmerischer Erfolg. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht. 1979, Seite 235.
  11. http://rheinkamp.com/index.php?schema=1&buch=201&&kapitel=402; Nachruf in der Rheinisch-Westfälischen Zeitung vom 24. Oktober 1935.
  12. Kurt Schmitz: Der Rheinische Provinziallandtag: (1875-1933.), Ph. C.W. Schmidt, Seite 157.