Benutzer:MBmediamid/M@RS

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M@RS
Basisdaten

Entwickler mediamid digital services GmbH
Erscheinungsjahr 2006
Aktuelle Version X.7
Betriebssystem plattformunabhängig
Kategorie Digital-Asset-Management

Media-Asset-Management

Lizenz proprietär
https://www.mediamid.com/

Das Digital-Asset-Management-System (DAM-System) wurde 2006 als M@RS 6 (Media Archive Retrieval System, Medien Archiv- & Recherche-System) vom österreichischen Softwarehersteller mediamid digital services GmbH auf den Markt gebracht. Die dritte Generation der Software wurde zum 10-jährigen Jubiläum im Juni 2016 als M@RS X gelauncht.

Aufbau M@RS

M@RS ist eine Web-Applikation basierend auf einem 3-Schichten-Modell. In allen Generationen fungiert Oracle als Datenbank, die in die Applikation eingebettet ist. In der Datenbank werden alle Metadaten und Miniatur-Ansichten abgespeichert.

Die mittlere Schicht besteht aus einem Java-Applikations-Server. In der ersten Generation wurden sowohl IBM Websphere als auch OC4J unterstützt. In der aktuellsten Version (X.7) wird WildFly 13 verwendet. Bei der obersten Schicht, der Präsentationsschicht, wird auf den Apache Webserver gesetzt.

Als interne Komponente für Formatkonvertierungen und Handling der Originaldateien agiert der MediaServer, welcher in der Version X durch einen Video Operation Server erweitert wurde.

Nach außen, das heißt für den Endbenutzer, zeigt sich M@RS seit der ersten Generation als MediaPortal. Power-Usern und Administratoren dient der MediaManager als leistungsstarkes Werkzeug. Diese von mediamid entwickelte DAM-Komponenten-Architektur hat sich in der Zwischenzeit im DAM-Umfeld etabliert.

Das adaptive MediaPortal in Kunden-CD stellt die digitalen Assets z.B. für Mitarbeiter, Partner und Kunden barrierearm zur Verfügung. Seit der Version 6.6 stehen auch im MediaPortal Upload- und Bearbeitungsfunktionen zur Verfügung. Auf einem System können mehrere MediaPortale parallel in unterschiedlichen Erscheinungsbildern und mit unterschiedlichen Konfigurationen implementiert werden.

Der MediaManager ist das Power-Tool, das vielfältige Funktionen zur Verwaltung der digitalen Assets anbietet. Darüber hinaus stellt der MediaManager den Administratoren die Benutzerverwaltung und vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung.

Produktmerkmale

M@RS verfügt über alle Standard-Funktionen eines jeden DAM-Systems: Digitale Medien können importiert, bearbeitet, verwaltet und geteilt werden. Darüber hinaus bietet M@RS auch Funktionen für die Planung von Aufnahmen, Scan-Aufträgen etc., also zur Medien-Produktion, sowie zur Langzeitarchivierung entsprechend OAIS an.

In den letzten Jahren lag ein Entwicklungsschwerpunkt auf der Nachbearbeitung von Videos. Videos können geschnitten (Trimmer) und mit Kapitelmarkern versehen werden. Die Untertitelfunktion erlaubt das Erfassen von Untertiteln, aber auch das Einlesen und Schreiben von SRT- und VTT-Dateien in beliebigen Sprachen. Über die Textboxen entsprechend der CD-Richtlinien können beispielsweise Bauchbinden eingeblendet und eingebrannt werden. Zum Schluss können Videos über Konnektoren z.B. direkt auf einem YouTube-Kanal publiziert werden.

Bereits seit 2015 beschäftigt sich das Entwicklungsteam mit der Integration von sog. Deep Learning Systemen zur automatischen Bilderkennung und -beschreibung. Hierfür werden verschiedene Services Dritter und/oder TensorFlow eingebunden bzw. angeboten.

M@RS ist so konzipiert, dass es in das bestehende IT-Umfeld integriert werden kann. Durch die offene Systemarchitektur und eine Webservice-API ist eine Anbindung an Drittsysteme, wie CMS, Web2Print, PIM, CRM und andere möglich. M@RS verfügt über Schnittstellen zu unterschiedlichen Programmen und Management-Systemen. Dazu zählen unter anderem die Adobe CC, Microsoft Office, WordPress, Typo3, Drupal, MARMIND, eyepin und Salesforce.

Audio- und Video-Streaming gehören bereits seit 2006 zum Funktionsumfang, doch wurden im Laufe der Jahre verschiedene Techniken und Streaming-Server unterstützt: von Pseudo-Streaming und progressivem Download, hin zur Unterstützung des aktuellsten Wowza-Servers mit Steuerung der Bandbreite.

Die Notizfunktion erlaubt es, Anmerkungen bei Bildern ähnlich wie mit einem "Post-it" zu platzieren.

Der mehrsprachige Thesaurus bzw. die Konzepte nach SKOS, bieten den M@RS-Benutzern eine zusätzliche flexible Gestaltung ihrer Metadaten unter Berücksichtigung ihrer speziellen Taxonomie.

Alleinstellungsmerkmale

Bereits in der Basislizenz ist die Anzahl sowohl der Assets als auch der Benutzer unlimitiert. Als Enterprise-DAM wird M@RS vor allem von größeren Organisationen genutzt, da es auch mit Millionen an Assets und mehreren Tausend Benutzern parallel stabil läuft.

Das MediaPortal - als Publikationskomponente - seit 2006 verfügbar, wurde mittlerweile von einigen Marktbegleitern übernommen. Die Flexibilität in der Konfiguration und damit auch in der Anpassungsmöglichkeit an Kundenanforderungen ohne kostenintensive Programmierung, stellt immer noch eine USP dar.

In M@RS können nicht nur Media Assets, sondern auch strukturierte Content-Objekte verwaltet werden. Content-Objekte können frei konfiguriert werden - Anwendungsbeispiele sind Daten zu Produkten, Kampagnen, Projekten, Personen oder Veranstaltungen. Die klassifizierten Objekttypen (deshalb auch Klassifikationsobjekt-Typen genannt) werden mit den Medienobjekten über Relationen verknüpft. Da auch die Relationen frei definierbar sind und jeder Typ untereinander in Relation gesetzt werden kann, entsteht ein umfangreiches Netzwerk mit n:m-Beziehungen zwischen allen Objekten, also ein semantisches Netz. Das ermöglicht eine unternehmensspezifische und flexible Darstellung und Anordnung im MediaPortal (siehe dazu Anwendungsbeispiele). Durch den Einsatz von Content-Objekten erfüllt M@RS auch grundlegende Anforderungen von PIM- und MRM-Systemen.

Bildagenturen können M@RS zum Onlineshop umfunktionieren. Dafür sorgen ein Warenkorb mit E-Shop-Funktionen und ein integriertes Preislisten-Management. Letzteres beinhaltet Kaufoptionen für lizenzfreie (Royality-Free) und lizenzpflichtige (Rights-Managed) Medien. Die automatische Rechnungslegung ist ebenfalls integriert.

Eine eigenentwickelte Bildähnlichkeitssuche ermöglicht das Auffinden von weiteren Bildern einer Serie oder Quasi-Dubletten.

Über die Google Maps API werden aus GPS-Daten, die aus den Bildern ausgelesen werden, Daten wie der Aufnahmeort und der Aufnahme-Staat automatisch zugeordnet.

Hersteller und Geschichte

Die mediamid digital services GmbH mit Sitz in Wien ist ein Softwarehersteller und Dienstleister, der sich auf professionelles Digital-Asset-Management spezialisiert hat. Das Unternehmen wurde im Juli 2003 gegründet. Im April 2006 ist die DAM-Lösung M@RS auf den Markt gekommen. In der Entwicklung wurde auf eine enge Zusammenarbeit mit Kunden wertgelegt, damit das System funktional und benutzerfreundlich wird. 2020 wurde die aktuelle Version M@RS X.7 veröffentlicht. Das Portfolio von mediamid umfasst neben der High-End-Lösung M@RS auch IT-Services wie Hosting, ASP/SaaS und Produkte von Partnern für E-Marketing, Color-Management und Print-Lösungen. Abgerundet wird das Angebot durch Dienstleistungen wie Projektmanagement, Consulting und Schulungen.

Anwendungsbeispiele

Die meisten DAM-Systeme und MediaPortale sind nur für autorisierte Benutzer zugänglich. Einige der mediamid-Kunden haben ein öffentlich zugängliches MediaPortal:

Siehe auch

Digital-Asset-Management