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Willy Fries (Zürich)

Willy Fries (* 25. Februar 1881 in Zürich; † 18. März 1965 in Zürich) war ein Schweizer Kunstmaler.

Reformiert, Freimaurer.

Familie

Willy Fries war der Sohn der Anna Fries geb. Löwenthal (1860-1944) und des Philipp Fries (1852-1926), Musikalienhändlers in Zürich; Enkel des Philipp Joseph Fries (1815-1890) und der Elisabeth geb. Waser (1814-1888); Philipp Joseph Fries ist in Zürich um 1844 als vielseitiger Musiker aus Eltmann bei Bamberg (Bayern) zugewandert. 1917 heiratet Willy Fries Katharina Righini (1894-1977), die einzige Tochter des Malers Sigismund Righini und der Constance Macpherson (1871-1957). Einziges Kind von Willy und Katharina Fries ist die Kunstmalerin Hanny Fries (1918-2009).

Biographie

Nach dem Schulbesuch und der Kunstgewerbeschule in Zürich (Prof. Albert Freytag, 1851-1927) studiert Willy Fries 1899 an der Kunstakademie München bei den Professoren Nikolaus Gysis (1842-1901) und Ludwig Loefftz (1845-1910).

Bald bekommt er Porträt-Aufträge und stellt 1902 zum ersten Mal aus. Auf Studienreisen kopiert er oft im Auftrag von Dritten berühmte Gemälde, unter anderem in Holland und Spanien. 1908 lässt er sich in Zürich nieder, wo er eine Kunstschule gründet, in der er bis 1939 Privatunterricht für Zeichnen und Malen erteilt. 1921 macht er in Ascona Bekanntschaft mit Marianne von Werefkin und Alexej Jawlensky. Seit 1927 aktives Mitglied der Schlaraffia Turicensis. Von der Schanzeneggstrasse zieht er mit seiner Familie 1938 an die Klosbachstrasse 150 und übernimmt das Atelier seines Schwiegervaters Righini. Ihm besorgt Willy Fries eine Nachlass-Ausstellung im Kunsthaus Zürich und in Basel. Nach seinem 80. Geburtstag wird er kränklich und stirbt 1965.

Werke

Willy Fries ist bekannt für seine Porträtkunst. Er erhält viele Aufträge von Privaten, aber auch öffentliche; so porträtiert er 1922 den Zürcher Stadtpräsidenten Robert Billeter. Im Laufe seines Lebens hat er nach eigenen Angaben 270 Porträts gemalt. Auf jährlichen Reisen im In- und Ausland ist er malerisch tätig, so 1910 im Berner Oberland, 1912, 1920, 1925 und 1933 in Italien. Seine Motive findet er auch an gesellschaftlichen und sportlichen Veranstaltungen.

Ausstellungen

Nach Teilnahme an vielen Gruppenausstellungen zeigt er 1934 in seinem Atelier 200 seiner Werke, wovon er 20 verkauft. Während der schweizerischen Landesausstellung 1939 werden im Kunsthaus Zürich zwei Werke und weitere vier im Atelier Rudolf Kollers ausgestellt. An der Jubiläumsausstellung zum 70. Geburtstag 1951 im Kunsthaus Zürich werden 89 Werke gezeigt (zwei Ankäufe der Stadt Zürich und viele private).

Öffentliche Ämter

Willy Fries wird 1908 Mitglied der Gesellschaft schweizerischer Maler, Bildhauer und Architekten (GSMBA), wirkt seit 1927 in deren Vorstand, 1937-1944 als Präsident der Sektion Zürich, 1949-1958 Delegierter an die Jahresversammlung des Zentralkomitees, 1956 Ehrenmitglied. Mitglied der Zürcher Kunstgesellschaft (in deren Vorstand ab 1912) und 1914 der Künstlervereinigung Zürich. Als Nachfolger nach dem Tod seines Schwiegervaters Sigismund Righini begutachtet er im Auftrag des schweizerischen Bundesrates den Import von Kunstgütern in die Schweiz von 1937 bis 1946. Mitglied der städtischen Promenadenkommission bis 1946, Experte der Schweizer Winterhilfe bis 1946, Organisator der Kunstausstellung zur Feier „1000 Jahre Hottingen“ 1946; 1938-1959 Vizepräsident der Unterstützungs- und Krankenkasse für schweizerische bildende Künstler. Ehrenmitglied der Gesellschaft schweizerischer Malerinnen, Bildhauerinnen und Kunstgewerblerinnen 1960 (GSMBK). Ehrenmitglied der Dunant-Gesellschaft Zürich 1962.

Schriftliche Werke

  • Willy Fries: Erinnerungen an Spanien und Marokko, in: Neue Zürcher Zeitung Nrn. 160, 167, 174, 181, 188, 195, 11. Juni – 16. Juli 1911 (Bericht über seine Studienreise 1906).
  • Willy Fries: Architekt Wilhelm Waser Zürich 1811-1866; Zürich und Leipzig: Orell Füssli, [1933], 183 S., ill.
  • Willy Fries: Dekorationsmaler Johannes Witt; in: Zürcher Monats-Chronik, Jg. 5 Nr. 10, 1936, S. 217-219
  • S. Righini 1870-1937, Ausstellung 18.12.1938 - 22.1.1939, Text von Willy Fries; Zürich: Kunsthaus Zürich, 1938, 28 S.
  • Willy Fries: Sigismund Righini, 1870-1937; Zürich 1938, (Neujahrsblatt der Zürcher Kunstgesellschaft 1939)
  • Willy Fries: Sigismund Righini, 1870-1937 : Ausstellung; Zürich, Kunsthaus, 1962
  • Willy Fries: Ein Zürcher Musiker unter Richard Wagner, in: NZZ Nr. 1432, 20. Juni 1953, Seiten a10-a11 (über seinen Grossvater Philipp Joseph Fries, Oboist, Kapellmeister und Musikalienhändler, 1815-1890)
  • Willy Fries schrieb mehrere Stücke in Zürcher Mundart für Laientheater, die seiner Zeit grossen Erfolg hatten (unpubliziert): Willy Fries: Mis Vatters Läbesgschicht, aufgeführt 1917. Willy Fries: Em Künschtler si Rettig, eine sehr ernsthafte Komödie, aufgeführt 1919 und 1920. Willy Fries: Olümpiade, aufgeführt 1928

Literatur und Ausstellungskataloge

  • Ernst Eschmann: Willy Fries, in: Am häuslichen Herd, Jg. 50 Nr. 15, 1. Mai 1947, S. 287-290 (mit 3 Abb.)
  • Jakob Ritzmann: Willy Fries, zu einem 70. Geburtstag, in: Schweizer Kunst, Nr. 2, Februar 1951, S. 9 (mit Abb. Selbstbildnis)
  • Künstler-Lexikon der Schweiz, 20. Jahrhundert, redigiert von Eduard Plüss; Frauenfeld, Verlag Huber, 1958-1961, Band 1 S. 315-316
  • Willy Fries, Kunstmaler, 80-jährig, in: NZZ Nr. 689, 25. Februar 1961, sign. „v.r. (mit Porträt)
  • Willy Fries 80jährig, in: Die Tat, Jg. 26 Nr. 55, 25. Februar 1961, S. 8 (mit Abb., Selbstporträt)
  • Willy Fries, in: Neue Zürcher Zeitung, Nr. 1155, 19. März 1965, Abendausgabe (Nachruf)
  • Willy Fries, 1881-1965, in: Zürcher Woche Nr. 13, 26. März 1965, S. 21, mit Portr. (Nachruf von H.N., Hans Neuburg)

Quellen

Familienarchiv Fries und Nachlass Willy Fries, verwaltet von der Stiftung Hanny Fries und Beno Blumenstein (Zürich), Benutzung auf Anfrage, www.hanny-fries.ch

Einzelnachweise

--MGBiblio (Diskussion) 11:27, 11. Jul. 2015 (CEST)