Benutzer:Maclemo/ Staatsoperngebäude

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Das Vestibül

Das Vestibül ist ein langgestreckter Raum, der an den Schmalseiten in die Nebenvestibüle übergeht. Der Übergang wird durch stuckierte Pilaster und Säulen mit gebückten Knabenfiguren markiert, dies leitet auch zur reich kassettierten Stuckbalkendecke über. Im Hauptvestibül gibt es als einzige Malerei Komponistennamen, die mit den Büsten und Fresken im darüberliegenden Schwindfoyer korrespondieren. In den Nebenvestibülen befindet sich auch Grisaillemalerei von Carl Joseph Geiger, die Putti mit Arbeiten aus dem Theateralltag zeigen. Vom Stiegenhaus ist das Vestibül durch reich dekorierte Arkaden getrennt.

Das Stiegenahus

Das Stiegenhaus besteht aus einer Mittelstiege und zwei einfach gehaltenen Seitenstiegen zu Balkon und Galerie - ein Relikt der räumlichen Trennung zwischen oberen und unteren Bereichen (Parkett, Logen). Die Mittelstiege mündet auf der Höhe des Ersten Ranges in einen Umgang, der das Steigenhaus von den Pausenräumen abgrenzt und zum Stiegenhaus hin umlaufende Arkaden aufweist, in denen sich sieben Frauenstatuen von Josef Gasser befinden, die Künste symbolisieren sollen. Ihre Aufstellung wurde nach dem Krieg leicht verändert.[1] Am Plafond des Umganges befinden sich Groteskmalereien, die von van der Nüll entworfen und von Pietro Isella ausgeführt wurden.

Gegenüber der Mittelstiege befinden sich die dreiteiligen Fenster des Teesalons, neben denen sich Portraitmedaillons der Architekten befinden, die von Josef Cesar gestaltet wurden (links van der Nüll, rechts Siccardsburg). Darüber, bereits auf der Höhe des Zweiten Ranges befinden sich die Reliefs Ballett (links) und Opera (rechts) von Johann Preleuthner, wiederum darüber (auf der Höhe des Balkons) schließen die Wandbilder Tanz und Mimik, Ernste Oper und Heitere Oper von Franz Dobyaschofsky an. Ebenfalls von Dobyaschofsky stammt das abschließende Deckenbild Allegorie der Anerkennung.

Die Pausenräume am Ersten Rang

Auf der Höhe des Ersten Ranges befinden sich dreiseitig mehrfach untergliederte Pausenräume, die überwiegend in dieser Form erst nach 1945 entstanden sind. Der Mittelteil wird vom Schwindfoyer und der Loggia eingenommen, auf der linken Seite (Richtung Operngasse) befindet sich der Marmorsaal, auf der rechten Seite (Richtung Karajanplatz) der Gobelin- oder Gustav-Mahler-Saal. Die beiden seitlichen Säle sind über Nebensalons mit dem Schwindfoyer verbunden, die nach dort ausgestellten Büsten benannt sind: links der Richard-Wagner-Salon (vor 1945 Salon der Erzherzöge), rechts der Donizetti-Salon (vor 1945 Salon der Kaiserin). Die Seitensäle selbst laufen in Annexräume aus, der rechte ist der nunmehrige Aufstellungsort für Skulpturen von Luigi Ferrari (La Musica und La Drammatica, 1865/68)

Schwindfoyer und Loggia

In der Mitte befindet sich das Foyer, das nach Moritz von Schwind benannt ist, von dem die Deckengemälde stammen. Zum Zuschauerraum hin sind die Türnischen mit Ädikulen bekrönt, in denen sich Komponistenbüsten befinden, hinter diesen sind Szenen aus Opern der jeweiligen Komponisten als Wandgemälde dargestellt. Zur Loggia hin befinden sich gerade verdachte Fenstertüren. Auch die Loggia ist mit Fresken von Schwind ausgestattet, die verschiedene Szenen aus der Zauberflöte zeigen.

Marmorsaal

Der Marmorsaal befindet sich an der Stelle des 1945 zerstörten Kaisersaals, die hier befindlichen Fresken von Eduard von Engerth wurden teilweise gerettet und in das seitliche Vestibül Richtung Karajanplatz übertragen. 1955 wurde er von Otto Prossinger und Felix Cevela neu errichtet, die Marmorintarsienarbeiten nach denen er benannt ist und die Theaterrequisiten und -berufe zeigen stammen von Heinz Leinfellner.

Gobelinsaal

Der heute offiziell Gustav-Mahler-Saal genannte Saal wurde wurde erst 1955 von Zeno Kossak gestaltet und mit Tapisserien von Rudolf Eisenmenger ausgestattet, die Szenen aus der Zauberflöte zeigen. Vor dem 2. Weltkrieg war hier der Sitz der Direktion, der heutige Saal war in mehrere Zimmer aufgeteilt.

Teesalon

Nicht mit den übrigen Pausenräumen verbunden und auch nicht öffentlich zugänglich ist der Teesalon - er befindet sich hinter der Mittelloge (der ehemaligen „Kaiserloge“). Er ist der einzige ursprünglich dem kaiserlichen Hof vorbehaltene Raum, der die Zerstörungen des Krieges überstanden hat. Die Gestaltung stammt von Josef Storck, einem Schüler van der Nülls und gilt als herausragende kunstgewerbliche Leistung des Historismus.[2]. Die Wände sind mit goldgelber Seide bespannt und mit dem kaiserlichen Monogramm verziert, die Türen und Fenster (zum Stiegenhaus hin) sind von verzierten korinthischen Säulen flankiert. Der Spiegel an einer der Längsachsen hat eine Überbau mit einem von Putti gehaltenem Kaiserwappen. Das Deckengemälde, die Allegorie der Künste stammt von Karl Madjera. Heutzutage dient der Teesalon für Empfänge der Direktion und kann auch gemietet werden.

  1. Michael Fritthum: Die Wiener Staatsoper. „Nie habe ich so etwas gehört und geseh'n“. Ein kulturhistorischer und technischer Führung durch die Wiener Staatsoper, Wien, Löcker-Verlag, 2000. S. 33
  2. Michael Fritthum: Die Wiener Staatsoper. „Nie habe ich so etwas gehört und geseh'n“. Ein kulturhistorischer und technischer Führung durch die Wiener Staatsoper, Wien, Löcker-Verlag, 2000. S. 35