Benutzer:Majortom7/Burg Schönrath

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Majortom7/Burg Schönrath
Ort Lohmar
Entstehungszeit 15. bis 16. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Hauptburg Ruine, Vorburg renoviert
Bauweise Bruchstein, teilw. Fachwerk
Höhenlage 140 m ü. NN
Datei:-Burg Schönrath 1837.jpg
Burg Schönrath, im Vordergrund die Burgkapelle. Das Mauerwerk weist deutliche Verfallsspuren auf (aus dem Skizzenbuch von W. Klein, 1837).

Die Burg Schönrath ist eine teilweise nur noch als Ruine vorhandene Niederungsburg in Nordrhein-Westfalen. Sie gehört zur Gemeinde Lohmar und befindet sich im Rhein-Sieg-Kreis.

Lage

Die kleine Niederungsburg liegt in der sanft abfallenden Quellmulde eines Bächleins, das in den Gammersbach mündet, auf einer Höhe von 140 Metern über NN zwischen den Ortsteilen Lohmar-Wickuhl und Rösrath-Rambrücken in der Nähe des Weilers Georgshof/Oberschönrath.

Geschichte

Erstmalig urkundlich erwähnt wird der frühere Rittersitz im 13. Jahrhundert, er gehört zu dieser Zeit den Herren von Schönrode. In den nachfolgenden Jahrhunderten wechselt die Burg mehrfach den Besitzer. Sie geht an verschiedene Adelsgeschlechter derer von Landsberg, von Nesselrode und von Quad, bis sie im 15. Jahrhundert in das Eigentum derer von Plettenberg gelangt. Nach dem Tode Wilhelm von Plettenbergs wird die Burg und ihre Ländereien auf die erbenden Töchter aufgeteilt. 1563 kann dann Dietrich von Heyden, Sohn von Elisabeth von Plettenberg, die Schwäger auszahlen und bringt die Burg für gut 100 Jahre in den Familienbesitz der von Heyden.

Als gegen Ende des 17. Jahrhunderts die Nachkommen der Familie von Heyden ihre Besitztümer im Bergischen Land aufgeben und sich dem Brandenburgischen zuwenden, wird die Burg 1695 zusammen mit ihren Gütern für 30.000 Reichstaler an den Freiherrn Ernst von Erlenkamp veräußert. Im Zusammenhang mit diesem Verkauf ist die Höhe der damaligen Erträge der zur Burg gehörenden neun Höfe und zwei Wassermühlen überliefert: 119 Malter Roggen, 80 Malter Hafer, 2 Malter Gerste, 6 Kälber, 32 1/2 Schweine, 1 Hammel, 7 Rinder ausfüttern, 8 Säcke Kohlen, 32 Pfund Flachs, 100 Eier, 150 Hühner, 4 Pfund Pfeffer, 4 Pfund Ingwer, 6 Pfund Zucker, 4 Maß Butter, zusätzlich zu leistende Spanndienste und Bargeld in Höhe von 82 Reichstalern und 256 Stübern.

Während des folgenden Jahrhunderts mindert sich der Wert des freiadeligen Anwesens dadurch erheblich, dass nach und nach die Höfe an Bürgerliche verkauft werden. Auch die Burg selbst geht wieder durch mehrere Besitzerhände, bis sie von 1855 bis 1925 der Familie Scharrenbroich gehört. Die im 19. Jahrhundert schon nicht mehr bewohnte Hauptburg wird bis in die 1920er Jahre allmählich abgetragen und am 28. Januar 1928 gesprengt, das Material zum Straßenbau verwendet. Überliefert ist allerdings eine Nutzung der Burgkapelle noch bis ins 19. Jahrhundert. Die Vorburg wird kontinuierlich als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt.

Die Gebäude befinden sich heute in Privatbesitz und stehen zum Verkauf.[1]

Anlage

Die Hauptburg wird im 15. bis 16. Jahrhundert auf mittelalterlichen Grundmauern errichtet. Im 18. Jahrhundert wird die Vorburg erneuert, während die dreigeschossige Hauptanlage in wesentlichen Teilen verändert wird. Diese, in Form einer Winkelburg, ist von Westen her über eine gemauerte Brücke zugänglich. Die Anlage weist außerdem eine achteckige Burgkapelle auf und ist von einem Wassergraben umgeben.

Heute wird die Vorburg, die neben dem zweigeschossigen Wohnhaus aus Stallungen und Nebengebäuden besteht, von den Eigentümern bewohnt. Eine grundlegende Sanierung weiter Teile der Anlage ist erforderlich.[2]

Von der Hauptburg existieren lediglich geringe Mauereste, die stark überwuchert sind. Der ehemalige Wassergraben ist bis auf einen Teich nahezu vollständig verlandet. Neben der Zufahrt zur Vorburg steht eine rund 300 Jahre alte Eibe mit einer ungewöhnlichen vierstämmigen Krone.

Die Burganlage kann nicht besichtigt, sondern nur von der nahegelegenen Straße aus eingesehen werden.

Siehe auch

Quellen

  • Der Landrat (Hrsg.): Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 2007. Rhein-Sieg-Kreis, 2006. ISBN 3-936256-24-1
  • Gernert, Klaus-Dieter und Wolff, Helmut u. a. (Hrsg.): Chronik der Gemeinde Rösrath. 2 Bände. Eigenverlag des Geschichtsvereins für die Gemeinde Rösrath und Umgebung e. V., Rösrath 1993, ISBN 3-922413-35-8.

Anmerkungen

  1. lt. immoscout24, zugegriffen am 24.05.2007
  2. lt. Marc Metzmacher Immobilien, zugegriffen am 24.05.2007