Benutzer:Manuel Heinemann/Hellmuth Böttinger

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Hellmuth Böttinger (* 1923 in Calw; † 1. Januar 2011 in Pfullendorf) war deutscher Rechtsreferent und Träger der Bundesverdienstmedaille.[1]

Leben

In Calw im Schwarzwald geboren, hatte Hellmuth Böttinger eine Notariatslehre absolviert, die er wegen seiner Einberufung zum Arbeitsdienst und Militär unterbrechen musste. Im Zweiten Weltkrieg war er als Gebirgsjäger und Fallschirmspringer in Russland und Italien an der Front.[2] Einschneidendes Erlebnis war seine Verschüttung als junger Soldat in Russland, wo er nach einigen Tagen von einem jungen russischen Mädchen gerettet wurde.[1] Er kam in amerikanische Gefangenschaft, aus der er 1946 heimkehrte.[2]

Der Kriegsheimkehrer setzte die Lehre im Notariat der Stadt Starnberg fort. In Stuttgart lernte er seine spätere Frau Charlotte kennen. 1957 heiratete er diese in Ebingen. Kurz nach der Hochzeit zog die Familie nach Pfullendorf.[2] Von Albert Nothdurft, dem Gründer der Alno AG, war er als Rechtsreferent und erster Angestellter in das Unternehmen geholt worden. Als persönlicher Referent verfasste Hellmuth Böttinger später die Memoiren des Alno-Firmengründers.[1] Er war 33 Jahre für das Unternehmen tätig.[2]

Ab 1988 war er als Freier Mitarbeiter für den Südkurier tätig. Aus dieser Tätigkeit heraus bekam er Kontakt zu Barbara Genscher, der Schirmherrin der Patientenorganisation Die Deutsche Herzstiftung e.V.. Sie warb ihn als Mitarbeiter an. Bald darauf war er Bezirksbeauftragter der Deutschen Herzstiftung. Einen Großteil seines Ruhestands widmete er dieser Arbeit.[2] Er schaffte es, dass von Gerichten verhängte Bußgelder der Herzstiftung zugute kamen. Erst 2005 gab er sein Amt auf.[1]

Böttinger erkrankte und wurde 2009 zum Pflegefall. Bis September 2010 wurde von seiner Frau liebevoll zu Hause umsorgt, lebte dann aber im Altenpflegeheim in Pfullendorf. Im Alter von 87 Jahren ist Hellmuth Böttinger nach längerer Krankheit am Neujahrstag 2011 gestorben. Die Trauerfeier für Hellmuth Böttinger fand am 14. Januar 2011 statt.[1]

Ehrenamtliches Engagement

Über mehrere Jahrzehnte war Hellmuth Böttinger Bezirksbeauftragter der Deutschen Herzstiftung. Durch diese Tätigkeit war es ihm möglich, vielen kranken Menschen zu helfen. Vor allem herzkranke Kinder aus Russland und Afrika konnten auf seine Initiative hin in Deutschland operiert werden.[1]

Seine Erlebnisse in Russland gaben auch den Ausschlag dafür, dass er 1992 dem damals fünfjährigen Nikita aus Sibirien als erstem von insgesamt neun Kindern sozusagen „das Leben rettete“. Für seine Verdienste erhielt Böttinger 2001 die Bundesverdienstmedaille.[1]

In seiner ehrenamtlichen Tätigkeit fand er in all den Jahren tatkräftige Unterstützung bei seiner Frau.[2]

Mitglied war er in mehreren Pfullendorfer Vereinen. So gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des damaligen Fallschirmclubs im Flugsportverein, einige Jahre war er Vorsitzender des Schützenvereins und Pressewart im Turnverein.[2]

Er war viele Jahre ehrenamtlicher Mitarbeiter, Mitglied und Freund der Deutschen Herzstiftung. Mit großer Tatkraft, Professionalität und Freunde hat er sich für die Verwirklichung der Zeile dieser Organisation, Herzkaranke zu helfen und Gesunde vor einer Herzerkrankung zu bewahren, eingesetzt. Sein besonderes Engagement galt den herzkranken Kindern, für die er unermüdlich Spenden sammelte, um ihnen – trotz eine angeborenen Herzfehlers – ein besseres Leben zu ermöglichen.[3]

In all den Jahren konnte Hellmuth Böttinger vielen kranken Menschen - insbesondere Kindern - durch die Vermittlung von Spenden helfen. Unter anderem dem damals fünfjährigen Nikita aus Sibirien Anfang der 1990er Jahre und Jahre später dem Mädchen Fatou aus dem Senegal. "Zu D-Mark-Zeiten habe ich 500000 Mark an Spenden gesammelt", erzählt er stolz. Und als die Umstellung auf den Euro kam, waren es sicher weitere 100000 Euro. Nicht zuletzt für dieses Engagement wurde Hellmuth Böttinger vor einigen Jahren mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.[2]

Privates

Hellmuth Böttinger war Vater von fünf Kinder.[2]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Gudrun Beicht/bei: Trauer um Alno-Mann der ersten Stunde. In: Südkurier vom 13. Januar 2011
  2. a b c d e f g h i Gudrun Beicht/bei: Die Gattin hat vieles ermöglicht. In: Südkurier vom 15. Juni 2007
  3. Nachruf Deutsche Herzstiftung e.V. in: Südkurier vom 15. Januar 2010
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