Benutzer:Manuel Heinemann/Rolf Eisenburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rolf Eisenburg (* 1954 in Sigmaringen; † Juni 2007 in Berlin) war ein deutscher Maler.

Leben

Rolf Eisenburg wurde 1954 in Sigmaringen geboren. Er wuchs in der Stadt auf und absolvierte hier seinen schulischen Werdegang. Sigmaringer Freunden und Weggefährten schildern ihn als „zurückhaltender und bescheidener geschildert, der nicht viel redete, Geigenunterricht nahm und in der katholischen Kirche St. Johann unter der Ägide von Pfarrer Schell ministrierte“. Manchen war auch bekannt, dass er stundenlang im Sigmaringer Prinzengarten in fast pedantischem Duktus Baum- und Wolkenstudien zu Papier brachte. Seine frühen Berliner Gemälde – eine kühl gehaltene blaue Serie, von der er sich später befreite – sind auf diesen Prinzengarten-Skizzen begründet.[1]

Zusammen mit künstlerisch interessierten Freunden spielte er Anfang der 1970er-Jahre in einer subversiven Band, deren Namen „Tag, Traum & Tod“ aus Edgar Allan Poes Dichtung abgeleitet war. Orte der Begegnung waren damals das Woodstock in Mengen, das Astral in Sigmaringen und lokale „Musik-Arenen“, wie zum Beispiel die Rose in Trochtelfingen, wo einmal „Tag, Traum & Tod“ als Vorband von Adriano Celentano auftrat. Später, bereits während der Berliner Zeit, wurden die bevorzugten Begegnungsstätten bei den gelegentlichen Besuchen in der Heimat der Grüne Baum in Pfullendorf und der Löwen in Sigmaringen.[1]

1972 begann er sein Studium der Freien Malerei an der Hochschule der Künste Berlin. Er war Meisterschüler bei Professor Raimund Girke. 1979 schloss er sein Studium ab. Er war Mitglied der Künstlergruppe Büro Berlin. Die Freunde und Bekannten besuchten Rolf Eisenburg in Berlin. Rolf lebte dort glücklich unter kargen Bedingungen. Er war Stipendiat im Künstlerhaus Bethanien und arbeitete nebenher als Platzanweiser in der Deutschen Oper Berlin, wodurch er auch mit manchen Größen der Musikszene in Berührung kam. So soll er zum Beispiel zusammen mit Pavarotti in dessen Garderobe „Arien geschmettert“ haben.[1]

1974 verabredete sich Eisenburg mit einem seiner Künstlerfreunde im südlichen Indien in Auroville, wo man bei Sri Aurobindo Meditation und Levitation studierte. Japan wurde für den Künstler in der Form von Mangas bedeutsam, die ihm seine Sinologie studierende Lebensgefährtin und spätere Frau Heike nahe gebracht hatte.[1]

Es folgten erste Ausstellungen: 1978 im Künstlerhaus Hamburg, 1979 in den Räumen über der DAAD-Galerie, Berlin (Beteiligung).

Den Berliner Förderungspreis Bildende Kunst erhielt Rolf Eisenburg 1984. Eisenburg fand offensichtlich eigenständige Theoreme, nach deren Maßgabe sowohl seine Installationen, seine Malerei und schließlich seine stereografischen Arbeiten entstanden. Dem Betrachter schwindet nie das Gefühl, dass sich jenseits der oberflächlichen Wahrnehmung Tiefenschichten verbergen.[1]

1987 war er Arbeitsstipendiat der Stiftung Kunstfonds.

In den Arbeiten tritt dies in vielfältigen Vernetzungsformen auf, sei es mit Hilfe einer vergitterten Radspeichenstruktur, eines aufgelegt und abgeschabten Pepitamusters oder in Form von schwebenden Netze. In den letzten Jahren seines Schaffens malt Eisenburg nicht mehr. Er widmet sich ausschließlich seinem System Dual, der Erzeugung von Kippbildern und Stereogrammen.[1]

1993 folgten seine Stereo-Shows.

Mit seinem Regensburger Galleristen Wittenbrink verband ihn eine verlässliche Freundschaft.[1]

Rolf Eisenburg starb mit 53 Jahren in Berlin.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Hannspeter Kunz: Kunstvoll: Ausstellung erinnert an Rolf Eisenburg. Gesellschaft für Kunst und Kultur würdigt den 2007 verstorbenen Künstler, der in Sigmaringen aufwuchs. In: Schwäbische Zeitung vom 16. Dezember 2010

Weblinks