Benutzer:Marco.kahler/PCxM

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PCxM steht für:

Product Data Classification and Exchange Management (zu dt.: Produktdaten Klassifizierung und Austausch Management).


Definition:

Unter PCxM versteht man das Management unterschiedlicher Klassifikationen und Produktgruppenstrukturen mit dem Ziel, Produktdaten zwischen diesen Strukturen übertragen zu können, sowohl innerhalb eines Unternehmens als auch über Unternehmensgrenzen hinweg.

Damit gehören zum PCxM

-         Verwaltung der Produktgruppenstrukturen zur Organisation und Klassifizierung von Produkten.

-         Definition von Merkmalen zur Beschreibung der Produkte.

-         Definition von Mappings zwischen diesen Strukturen.

-         Geeignete Übertragungsmechanismen zum externen Transfer von Daten.


Häufige Fragen zu PCxM

Wozu dienen Klassifizierungen und Produktgruppenstrukturen?

-      Sie dienen zur Organisation von Produktgruppen oder Klassen mit dem Ziel, dass Produkte einer solchen Klasse zugeordnet werden können.

-      Klassifikationen definieren häufig auch die Merkmale, mit denen Produkte beschrieben werden können (Länge, Eingangsspannung, Messbereich, Preis, …).


Warum müssen mehrere Klassifikationen verwaltet werden?

-      Fast jedes Unternehmen hat im Laufe der Zeit eine eigene datentechnische Strukturierung seiner Produkte erstellt. Diese „Haus-Klassifikation“ hat sich über Jahre hinweg auf Basis der eigenen Anforderungen entwickelt, z.B. für die Organisation der Produkte im Printkatalog des Unternehmens.

-      Aufgrund stetig wachsender, auch externer Entwicklungen bzw. Anforderungen wurde die Haus-Klassifikation immer wieder nachgebessert. Dabei reicht es häufig nicht mehr, nur eine Klassifizierung zu verwalten. Sondern es müssen zusätzliche Klassifikationen unterstützt werden, um neue Anwendungen, wie z.B. Web-Shops, bedienen zu können, welche eine andere Strukturierung verlangen als etwa Printkataloge.

-      Im Rahmen von e-business und Digitalisierung wird es immer wichtiger, Daten von Lieferanten zu übernehmen oder Daten an Kunden und Marktplätze und Portale zu senden. Dabei ist davon auszugehen, dass diese Partner ihre eigenen Klassifikationen und Produktgruppenstrukturen entwickelt haben und ihre eigenen Merkmaldefinitionen verwenden.


Bedeutet die Verwaltung mehrerer Klassifikationen das mehrfache Erfassen und Pflegen von Daten?

  • Genau dies wird durch den Einsatz von PCxM verhindert. Die Herausforderung besteht darin, Produktdaten nur einmal erfassen zu müssen und sie auf die anderen Klassifikationen adaptieren zu können.
  • Diese anderen Klassifikationen sind im internen Fall selbst definiert worden und können damit möglicherweise angeglichen werden.
  • Im externen Fall werden Klassifikationen von Partnern vorgegeben – somit müssen die eigenen Daten auf fremde Strukturen und Merkmalsdefinitionen transformiert werden.


Wie unterstützt PCxM das Übertragen von Daten zwischen Klassifikationen und Produktgruppenstrukturen?

  • PCxM unterstützt die Übertragung von Daten zwischen den verschiedenen Klassifikationen durch die Definition von Mappings.
  • In einem Mapping werden Klassen der einer Klassifikation auf Klassen anderer Klassifikationen abgebildet und Merkmale einer Klassifikation werden auf Merkmale anderer Klassifikationen abgebildet. Diese Mappings erlauben die Umstrukturierung und Transformation von Produktdaten auf eine andere Klassifikation.
  • Die Mappings stellen dynamische und flexible Mechanismen bereit, damit Daten zwischen den unterschiedlichen Strukturen so ausgetauscht werden können, dass sie beim Empfänger auch automatisiert, korrekt verstanden werden können.
  • Nach dem Prinzip „single point of truth“ ist es damit möglich, auf der Basis der eigenen Hausklassifikation Produktdaten an Kunden und Portale zu versenden und dabei die geforderten Strukturen und Formate zu unterstützen. Produktdaten müssen nur an einer Stelle gepflegt werden, die Mappings übernehmen die Datentransformation.
  • Ebenso ermöglicht PCxM das Onboarding von Lieferantendaten: Durch Abbildung der Lieferanten-Daten auf die internen Klassifikationsstrukturen können diese Daten in die eigenen Systeme übernommen werden.


Welche Rolle spielen Standards dabei?

  • Um den Datenaustausch zwischen vielen Partnern zu vereinfachen, werden Daten in der Regel auf der Basis von Standards ausgetauscht.
  • Es gibt eine Reihe von Standard-Klassifikationssystemen und -Produktstrukturen, die von großen Unternehmen (wie z.B. Amazon) oder Konsortien (wie z.B.  eCl@ss oder ETIM) oder auch von Standardisierungsorganisationen (etwa das Common Data Dictionary (IEC-CDD) der IEC) definiert werden. Diese bilden die Basis für die elektronische Kommunikation mit Kunden, Partnern und Portalen. Damit entsteht eine klassifizierte Sprache für Produkteigenschaften, zwischen Kunden und Lieferanten, die sich dadurch inhaltlich verständigen können.
  • Hinzu kommen Austauschformate, die eigene Definitionen für die Übertragung von kaufmännischen und logistischen Daten beinhalten (wie z.B. BMEcat oder Datanorm).


Welche PCxM-Lösungen gibt es?

  • PCxM-Lösungen werden häufig als eigenständige Stand-Alone-Software-Lösungen angeboten, können aber auch als Modul im Kontext von Produkt-Informations-Management (PIM) -Systemen, eCommerce Lösungen oder ERP Systemen eingebunden sein.
  • PCxM-Lösungen stellen Schnittstellen zur Datentransformation bereit:
    • Auf der „Sendeseite“ werden die durch die Haus-Klassifikation organisierten Produktdaten auf die Zielklassifikationen und die Austauschformate transferiert und die elektronischen Kataloge für Kunden und Distributoren generiert.
    • Auf der „Empfangsseite“ werden beim Onboarding Lieferantendaten entgegengenommen und auf die internen Strukturen der Haus-Klassifikation abgebildet.

Damit stellen diese Tools, welche auf dem Mechanismus des Mappings basieren, die Verbindung zwischen der Haus-Klassifikation und allen anderen Produktstrukturen dar, die  im Unternehmen entstanden sind oder die für die Kommunikation mit externen Partnern benötigt werden.


Welche PCxM-Anbieter gibt es?

  • Im Kontext von PIM-System findet man immer öfter PCxM-Module. Diese sind i.d.R. in Ihren Funktionen eingeschränkt und begrenzen sich auf einzelne Themen wie z.B. eCl@ss und BMEcat Ausleitung.
  • Der Markt für „Stand-Alone“ PCxM-Lösungen ist vergleichsweise überschaubar. Einige wenige Lösungen konzentrieren sich auf den kompletten Leistungsumfang von PCxM und können neben dem Mapping der Datenklassifikationen, Ausleitung verschiedener elektronischer Kataloge auch das Lieferanten onBoarding abbilden.