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Upload to Produce

Upload to Produce[1] (UTP) ist ein Ansatz in Fertigungsunternehmen, bei dem Konstrukteure und Einkäufer eine Konstruktionszeichnung auf die Unternehmenswebseite ihres Lieferanten hochladen. In Folge wird die Machbarkeit des Produktes wie auch die Preisgebung durch künstlich intelligentes Lesen der Zeichnung unter Berücksichtigung des Maschinenparks von einem Softwaresystem kalkuliert. Bei einer Bestellung wird der Maschinensteuerungscode generiert und die Fertigungsmaschinen direkt mit diesem Code beschickt.

Typisch ist dieser Ansatz im Bereich von Lohnfertigungsbetrieben in der Blech-, CNC- oder Kunststoffverarbeitung.

Upload to Produce Software – UTP Systeme

Upload to Produce Software (UTP Software) bzw. UTP-Systeme sind Systeme, welche den Anwendern (in den meisten Fällen Konstrukteure oder Einkäufer) eine sehr rasche Beurteilung und Machbarkeit ihrer Konstruktion ermöglicht und die Angebotserstellung und den Bestellvorgang wesentlich beschleunigen.  Für Fertigungsunternehmen bedeutet dies in der Regel die Vollautomatisierung Ihres Geschäftsprozesses bis zur Verpackung bedeuten. UTP-Systeme sind im Normalfall mit CRM- und ERP-System gekoppelt und innerhalb des E-Commerce-Systems integriert.

UTP-Lösungen beinhalten 5 Kernfunktionalitäten

  • Eigenschaftserkennung von Material, Fertigungsschritten, Drittteilen ausschliesslich auf Basis von Zeichendaten
  • Automatisierte und regelbasierte Machbarkeitsprüfung auf Basis des Maschinen- und Leistungsportfolios des einsetzenden Unternehmens
  • Berechnung unterschiedlicher Fertigungsvarianten
  • Findung des Preises und der Fertigungszeit des Produktionsteiles
  • Generieren der Maschinensteuerungscodes  (Direktes Steuern der Maschinen, Beispiel G-Code)

UTP-Systeme sind Industrie 4.0 Anwendungen

Ausbaustufen von UTP zur Smart Factory

UTP-Systeme eignen sich durch die Tiefe der Fertigungsanalyse hervorragend zum Aufbau einer Smart-Factory.  Nachdem die Kette vom Kunden bis zur Start der Maschine vollautomatisiert abgebildet werden kann, ist im Optimalfall kein menschliches Eingreifen nötig. Sollten hierbei die Maschinen einen ebenso hohen Automatisierungsgrad aufweisen, in dem zum Beispiel Material-Zu- und Abfuhr automatisiert gelöst sind es jeder manuelle Schritt bis zum Versand obsolet.

UTP-System sind in der Regel direkt in einem Webshop integriert werden. Das heisst, es wird kein Vertriebs- oder Kalkulationspersonal mehr benötigt. Durch die Digitalisierung des menschlichen Fertigungswissens des einsetzen Unternehmens ist im Idealfall die komplette Prozesskette vom Endkunden, CRM-System über eine Webseite mit E-Commerce-System, über das ERP-System in die Produktion bis zur Maschinensteuerung abgedeckt.

Hauptanwender von UTP-Systemen sind

  • B2B-Einkäufer
  • B2B-Konstrukteure
  • Vertriebsmitarbeiter

Break-even-Point / Amortisation

Der Break-even-Point nach der Einführung eines UTP-Systems liegt je nach Reifegrad im Durchschnitt zwischen 6 und 24 Monaten.

Vorteile von UTP-Systemen

Allgemeine Vorteile

  • Bestell- und Bearbeitungsfehler verringern
  • Qualitätsverbesserung im Bestellprozess
  • Rasche Angebots- und Bestellzeiten
  • Reduktion der personellen Ressourcen
  • Umsatzsteigerung
  • Optimierung der Fertigungskosten durch auftragsübergreifendes Pooling
  • Imagestärkung der Marke durch das Setzen von Innovation

Vorteile für Vertriebsmitarbeiter

  • Verkürzte Einführungs- und Einarbeitungszeit bei neuen Vertriebsmitarbeiter
  • Zeitersparnis für Vertriebsmitarbeiter[2]

Vorteile für Endkunden

  • Laufende Prüfungsmöglichkeit einer Konstruktion auf Preis, Machbar- und Lieferbarkeit [3]
  • Unterstützung im Produktdesign- und Konstruktionsprozess
  • Rascher Angebots- und Bestellvorgang

Nutzen von UTP-Systemen

UTP-Systeme sind ein wesentlicher Bestandteil von Industrie 4.0 in Richtung Digitalisierung und Automatisierung.

  • Schnellere Auftrags- und Bestellprozesse
  • Senkung der Durchlaufzeiten und dadurch Kosten- und Zeitersparnis (bis zu 70 %)
  • Vollautomatische Auftragsabwicklung
  • Vollautomatische Produktionssteuerung
  • Entlastung des Vertriebs und ggf. Reduktion des Vertriebsmitarbeiterstammes
  • Sprachenunabhängiger, weltweiter Verkauf
  • 24/7 Öffnungszeiten durch permanente Online-Verfügbarkeit
  • Reduzierung der Einführungszeit neuer Vertriebsmitarbeiter
  • Unterstützung des Vertriebes
  • Unterstützung und Entlastung der Produktionsmitarbeiter
  • Minimierung des Know-how Verlusts durch Wegfall von langjährigen Vertriebs- oder Produktionsmitarbeitern
  • Dokumentation des Wissens über Fertigung
  • Senkung der Produktionskosten durch auftragsübergreifendes Zusammenfassen
  • Reduktion der Fehleranfälligkeit – Fehlerfreie Produktion / Auftragserstellung / Angebotserstellung
  • Erstellung schnell fehlerfreier und komplexe Angebote ohne Fertigungsexperten
  • Kostensenkung in den meisten Bereichen
  • Steigerung des Umsatzes
  • Rasche weltweite Skalierbarkeit des Leistungssportfolios
  • Zentralisiertes Produktionswissen durch Transfer des Fertigungswissens in Software
  • Optimierte und beschleunigte Vertriebsprozesse durch erhöhte Standardisierung und Automatisierung
  • Erhöhung des Auftragsvolumens bei B2B-Händlerportal
  • Transfer des Produktwissens zum Kunden
  • Verbessertes Cross- und Upselling
  • Auslastungssteuerung über situative Preisgestaltung
  1. Oroox AG: WebCAD - UTP - Upload to Produce. Oroox AG, 2018, abgerufen am 28. Dezember 2018.
  2. Vanwelkenhuysen: Knowledge-Based Systems. Band 11, Nr. 5-6, 1998, S. 363–372.
  3. McGuinness: IEEE Intelligent Systems and their Applications. Hrsg.: D. L. und Wright. Band 13, Nr. 4, 1998, S. 69–77.