Benutzer:Markus Bärlocher/Berna

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Jacques Maurice Berna[1] (* 25. März 1911 in Zürich;[2]29. November 2000) war ein Schweizer Psychoanalytiker.

Jugend

Berna ist in Zürich aufgewachsen. Als junger Schüler wollte er Lehrer werden. Er hat aber nie eine Matura gemacht. Mit 16 Jahren entdecke er eine Begabung für Graphologie und sein Interesse für Psychologie. Er las Totem und Tabu von Freud und besuchte das „Psychotechnische Institut“ in Zürich. Auf Wunsch seines Vaters besuchte er die Handelsschule und machte eine kurze Lehre in der Seidenbranche, 1929 Auslandsjahr in einer Seidenfabrik in Böhmen ČSR. Danach arbeitete er ein Jahr im Seidengeschäft (Grosshandel) seines Vaters.

1936 wurde er wegen einer Hirnerschütterung von einem Neurologen begutachtet, der ihm eine Psychoanalyse empfahl, die er aber nach 20 Stunden abbrach. Bis dahin wohnte er bei seinen Eltern.

Amsterdam

1937 zog er nach Amsterdam und verdiente sein Leben zuerst in der Seidenbranche. Später hielt am Radio Vorträge über Graphologie, Psychologie und Erziehungsberatung und schrieb wöchentlich für eine Zeitschrift.

1940 lernte er Ada Citroen (1904-1943) kennen, eine Kinderpsychoanalytikerin, ausgebildet bei Anna Freud. Sie heirateten kurz darauf und verliessen Amsterdam zwei Tage vor Einmarsch der Deutschen. Ziel war ein Visum nach Amerika. Stattdessen landeten Sie nach einem Unweg über Paris und Bordeaux wieder in Zürich.

Kinderheim in Klosters

Ende 1940 kauften Berna und seine Frau Ada ein Haus in Klosters um dort ihren gemeinsamen Traum von einem Kinderheim für neurotische Kinder umzusetzen. Es war das erste deutschsprachige therapeutische Kinderheim. Entsprechend gab es - ausser „Verwahrloste Jugend“ von August Aichhorn - wenig Literatur und keine Vorbilder. Die Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren wurden von Kollegen aus Zürich überwiesen. Seine Frau nahm von den acht Kindern die zwei schwierigsten in Analyse, während Berna eher für Spiele, Ausflüge, Bergtouren und Skifahren zuständig war. Ada Berna schreibt: „Analytikerin und Erzieherin zugleich zu sein, erwies sich als äusserst problematisch.“[3]

Parallel machte er dreimal wöchentlich eine Analyse bei Gustav Bally in Zürich.

Thommy, der gemeinsame Sohn, wurde 1942 geboren. Ada Berna starb ein Jahr später nach schwerer Krankheit im Alter von 39 Jahren.

Zürich

Sophienstr. 6, Kinderanalyse

Schriften (Auswahl)

  • Erziehungsfragren. Ein Wegweiser zur Ergründung der Erziehungsschwierigkeiten und ihrer Behebung. Carl Posen, Zürich 1945.
  • Erziehungsschwierigkeiten und ihre Ueberwindung. Hans Huber, Bern 1954.
  • Schul-Schwierigkeiten als Folge seelischer Störungen. Brügger, Meiringen 1959.
  • Kinder beim Analytiker. Erziehungsprobleme und Therapie. Piper, München 1973.
  • Liebe zu Kindern. Aus der Praxis eines Analytikers. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1996.

Literatur

  • Jacques Berna: Mein Weg mit der Psychoanalyse. In: Psychoanalyse in Selbstdarstellungen. Band 1/1. Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-86099-366-8, S. 11–42.
  • Betty Raguse: Jacques Berna 25. März 1911 – 29. November 2000 zum Gedenken. In: Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis. Bd. 16 (2001), H. 1, S. 9–12.

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige in: Neue Zürcher Zeitung. 1. Dezember 2000, S. 61.
  2. International Directory of psychologists, exclusive of the U.S.A. Hak & Prakke, Assen 1958, S. 371.
  3. Jacques Berna: Mein Weg mit der Psychoanalyse. In: Psychoanalyse in Selbstdarstellungen. Band I/1. Brandes & Apsel, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-86099-366-8, S. 11–42.


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