Benutzer:Markus Bärlocher/Tantramassage

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Tantra-Massage ist eine liebevoll-erotische Ganzkörpermassage und dient der Weckung und Steigerung von Sinnlichkeit und Lust und ggf. deren Befriedigung. Entscheidend ist dabei die tantrische Haltung. Tantra im engeren Sinn ist hingegen eine spirituelle Praxis, durch die Verbindung zum Göttlichen gesucht wird.

sinnliche Massage

Tantramassage kann einfach eine sinnliche Massage sein, in der sich Entspannung, Wohlgefühl und Erotik verbinden. Erotische Massage ist bei vielen Paaren wichtiger Bestandteil ihres Liebseslebens. Von zärtlich-liebevoll, über erotisch-lustvoll, bis zur Vorbereitung auf gemeinsamen Sex ist alles möglich. Möglichst alle Sinne werden angesprochen. Ein besonders gestalteter Raum in angenehmen Farben, schöne Tücher, Kerzen, entspannende Musik und aphrodisierende Düfte schaffen dazu eine besondere Atmosphäre, Massageöle dienen als Gleitmittel.

Achtung: wenn die erotische Massage zum Sex führt und dabei Kondome benutzt werden, dürfen nur Silikon-Öle oder Gleitmittel auf Wasserbasis benutzt werden (Öl greift Latex an).

tantrische Haltung

Tantrische Haltung - in der sexuellen Begegnung und im Alltag - bedeutet Achtsamkeit, wache Aufmerksamkeit, Einfühlung. Damit der/die Empfangende sich ganz öffnen, sich ganz fallen lassen kann. Die liebevolle Beziehung zwischen Masseur und Massiertem hat dabei eine besondere Bedeutung. Sinnlichkeit und Lust gelten als Wesensmerkmale des Menschen. Verschiedene Übungen helfen, diese Haltung zu entwickeln und aufrechtzuerhalten.

spirituelle Dimension

Im Tantra gilt der Körper als Tempel der Seele. In der sexuellen Vereinigung von Mann und Frau und im gemeinsamen Orgasmus werden zwei Energiepole verbunden und dadurch Dualität überwunden. Mit speziellen Atem-Techniken wird dazu Energie geweckt. Man spricht von der Öffnung von Chakren und der Weckung der Kundalini-Energie. Auf diesem Weg wird die Verbindung zum Göttlichen gesucht.

kommerzielle Angebote

Tantra-Massage wird auf hohem Niveau auch professionell angeboten, und von Frauen und Männern gleichermassen genutzt. Die tantrische Haltung und die empfangende Passivität der Massierten kennzeichnen eine seriöse Tantramassage. Die Masseure und Masseurinnen arbeiten selbständig oder in Massagehäusern.

Auch einige Sex-Clubs und Swinger-Clubs sind tantrisch ausgerichtet und gestalten eine im Sexhandwerk bzw. Swingermilieu ungewohnt liebevolle Atmosphäre. Dort gehört tantrischer Sex dann zusätzlich zum Programm.

Einige professionelle Angebote nutzen zwar werbewirksamen den Begriff "Tantramassage", meinen aber eher "Handbefriedigung". Und auch nicht jede Massage mit Musik und Duftöl ist eine "Tantramassage".

In der Paartherapie werden die tantrische Haltung und Techniken aus der Tantramassage zur Vertiefung der Paarbeziehung gelehrt. In der Sexualtherapie kann eine professionelle Tantramassage bei der Entwicklung der eigenen Erlebnisfähigkeit sehr hilfreich sein.

Heute ist Tantramassage fester Bestandteil in jedem Tantra-Seminar. Viele Veranstalter haben eigene Institute gegründet und bieten dort neben kommerziellen Seminaren auch Tantra-Lehrer-Ausbildungen an. Einige bieten auch Tantramassage-Ausbildungen, die von Privaten und Kommerziellen genutzt werden.

Zur Unterstützung behinderter, älterer und pflegebedürftiger Menschen werden in Deutschland und der Schweiz [[SexualassistentInnen/ SexualbegleiterInnen] ausgebildet, die liebevolle Berührung und erotische Massage im Krankenhaus, Altenheim oder zuhause anbieten. In der Ausbildung wird eine tantrische Haltung gelehrt.

Entwicklung

Die spirituellen Wurzeln liegen im hinduistischen und buddhistischen Tantra. Davon ist im Westen vor allem die tantrische Haltung und die Verbindung von Sexualität und Spriritualität bekannt geworden. Tantra wurde in den 1970er Jahren verbreitet durch Bhagwan Shree Rajneesh in Poona und seine Schüler und vermischte sich mit Elementen aus Yoga und Körpertherapie zum heutigen Neotantra. Weitere Einflüsse stammen von Joseph Kramer (Lingam- oder Schwanzmassage), Annie Sprinkle (Yoni-massage) und Barry Long (sanfte Vereinigung).

Weblinks

Institute werden hier nicht genannt, um "Selbstdarstellung" zu vermeiden.

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