Benutzer:Medi-wendland/Gorleben-Archiv
Gorleben-Archiv | |
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Gorlebenarchiv-logo.svg | |
Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 2001 |
Gründer | Marianne Fritzen |
Sitz | Lüchow (Wendland) (⊙ ) |
Motto | Das Gorleben Archiv ist kein Museum. Im Gegenteil. |
Vorsitz | Gabi Haas, Wolf Römmig, Wolf-Rüdiger Marunde |
Geschäftsführung | Archivleitung Birgit Huneke |
Freiwillige | 16 |
Website | [1] |
Das Gorleben-Archiv ist eine deutsche nichtstaatliche Organisation, und sammelt, sichtet und archiviert das historisch inzwischen bedeutsame Material über die Geschichte des Atomstandortes Gorleben Zwischenlager nach Gorleben, Castor-Transporte nach Gorleben und der Geschichte von Beginn der ersten Pläne zum Bau eines Atomkraftwerks in Langendorf bis heute in Wort, Schrift, Bild, Foto und Film. Zunächst in Grabow und seit 2010 in Lüchow wurde ein Ort geschaffen, an dem diese Geschichte lebendig gehalten wird. Die Dokumente werden schrittweise auch digital erfasst und bearbeitet. So konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche, bis dahin unbekannte oder nicht zugängliche Fundstücke gesichert werden, um sie der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Langfristig sind auch wissenschaftliche Veranstaltungen und Forschungsprojekte geplant.
Der Widerstand gegen die geplanten oder bereits errichteten Atomanlagen in Gorleben dauert schon fast vierzig Jahre. In keiner anderen Region in der Bundesrepublik kämpft eine soziale Bewegung quer durch alle Bevölkerungsschichten über einen so langen Zeitraum für ihre Rechte wie im Landkreis Lüchow-Dannenberg – bis heute. Eine Bewegung, die das kulturelle Leben, die politischen und wirtschaftlichen Strukturen in der Region nachhaltig verändert hat.
Der jahrzehntelange Konflikt um den Atomstandort Gorleben hat die Menschen im Wendland geprägt und ihre Biografien verändert. Es gab Erfolge und Niederlagen – auf der Straße, in den Gerichtssälen und Parlamenten. Es gab spektakuläre Platzbesetzungen oder Massenblockaden, die auch international für Aufsehen sorgten. Und es gab unzählige kleinere Widerstandsaktionen – witzig, trickreich und kreativ. Im Wendland entwickelte sich eine breite und vielfältige Protestkultur, die in Deutschland vermutlich einzigartig ist. Sie spiegelt sich in der einheimischen Kunst-, Film-, Literatur- oder Theaterszene genauso wider wie in den persönlichen Lebensmodellen, den politischen Einstellungen und Aktivitäten. Man will nicht nur ‚dagegen’ sein, sondern auch zeigen, dass man es anders machen kann. So gilt Lüchow-Dannenberg inzwischen als Modellregion für erneuerbare Energien und ökologische Landwirtschaft.
Anfang 2000 wurde einigen Menschen aus dem Wendland bewusst, dass viele wichtige Dokumente über den Gorleben-Widerstand fast vergessen auf Dachböden, in Kellern oder Scheunen lagerten. Persönliche Protokolle, Tagebücher, Plakate, Fotos, Filme, Transparente – unzählige Erinnerungsstücke drohten, dem Zahn der Zeit anheimzufallen und endgültig verloren zu gehen. Um das zu verhindern, wurde im August 2001 das „Gorleben Archiv“[1] gegründet.
Aufgaben und Ziele
Ausstellungen
Das Gorleben Archiv ist mit einigen Exponaten in unterschiedlichen Ausstellungen vertreten. z.B.
• seit 2015 im Museum Lüneburg
• Zeitgeschichtliches Forum Leipzig: Titel „Deutsche Mythen seit 1945“
• seit 2015 Deutsches Technikmuseum Berlin mit einem besonderen Ausstellungsstück: Der Radiosender der Freien Republik Wendland, beschädigt durch Planierraupen bei der Räumung des Hüttendorfes 1004 im Jahr 1980 ist zu sehen in der Abteilung „Verbotene Kommunikation“ in der Dauerausstellung Kommunikations-_und_Informationsnetze[[[2]]]
• anlässlich der Kulturellen Landpartie (KLP) im Wendland präsentiert sich das Gorleben Archiv an unterschiedlichen wunde.r.punkten, zum Beispiel beim politischen wunde.r.punkt in Klein Witzeetze (2016/2017/2018)
• September 2016: ebenfalls mit einer Ausstellung in Lübeln anlässlich des Besuches einer internationalen Jury des UNESCO Weltkulturerbes.
• 2016: drei Ausstellungen in Kyoto zum Thema „Fukushima – 5 Jahre nach der Katastrophe“ der japanische Künstlerin Nobuko Watabiki. Mit dabei sind 40, in japanisch übersetzte Plakate aus der Lüchow-Dannenberger Protestgeschichte um Gorleben.
• 2017 Ausstellung im Kreishaus Lüchow zu 40 Jahre Bürgerinitiative Südheide, ein Atomstandort der ersten Stunde
• 2017 Plakat Ausstellung in den Künstlerischen Werkstätten von Ernst von Hopffgarten in Trebel
• 2017 die Grünen-Fraktion im niedersächsischen Landtag erörtert die Frage der Standortbenennung Gorleben vor 40 Jahren. Eine Ausstellung mit Dokumenten und Plakaten aus dem Gorleben-Archiv im Eingangsbereich des Landtages.
• 2018 Das Niedersächsische Landesmuseum Oldenburg, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt in ihrer Ausstellung „Madonna – Manta – Mauerfall“ Requisiten aus der wendländischen Widerstandsgeschichte.
• 2018 im Zeitgeschichtliches Forum Leipzig unter dem Titel „Deutsche Mythen seit 1945“
Projekte
• Digitalisierung von Artikeln, Leserbriefen und Anzeigen der EJZ aus 40 Jahren: Diese einzigartige und lückenlose Pressedokumentation von Marianne Fritzen kann durch eine Projektförderung des Lüneburgischen Landschaftsverbandes (LLV) gesichert werden.
• Der Rotary Club Lüchow-Dannenberg hat es uns ermöglicht, fast 300 alte Ton- und Kassettendokumente zu digitalisieren und damit vor dem sicheren Verfall zu retten.
• Mit Unterstützung des LLV und in Kooperation mit Wissenschaftlern der Uni Hannover wird ein Rahmenkonzept zur Zukunft des Gorleben-Archivs erarbeitet mit Vorschlägen für eine nachhaltige Finanzierung, Träger- und Netzwerkstruktur. Ziel ist der Aufbau des Archivs zu einem Ausstellungs-, Bildungs-, Dokumentations- und Forschungsort.
• Promotionsprojekt: Archäologische Erforschung der Freien Republik Wendland Ein Projekt aus dem Fachbereich Zeitgeschichtliche Archäologie, bei dem das Gorleben Archiv als Kooperationspartner fungiert, hat bereits jetzt für großes Medieninteresse gesorgt. Im Rahmen eines zwei-einhalbjährigen Promotionsstipendiums der Uni Hamburg wird der Archäologe Attila Dézsi die Hinterlassenschaften der Freien Republik Wendland 1004 wissenschaftlich untersuchen und dabei auch auf den Bestand des Archivs zurückgreifen.
• Plakate-Projekt abgeschlossen Mit Freude können wir ein weiteres abgeschlossenes Projekt vorstellen: Seit Ende 2017 hat die interessierte Öffentlichkeit Einsicht in einen großen Teil unserer Plakate-Sammlung. Eine Förderung durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und die enge Zusammenarbeit mit dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund (GBV) hat dieses Projekt ermöglicht.
Geschichte
Organisatorische Gliederung
Finanzierung
Das Gorleben-Archiv lebt ausschließlich vom Mitgliedsbeitrag und Spenden. Es ist vom zuständigen Finanzamt als gemeinnützig anerkannt. [3]
Bestände
Politische Arbeit
Kooperationen
Weblinks
- [2] Webseite des Gorleben-Archiv
Einzelnachweise
[3] Findbuch der im Gorleben-Archiv digitaliierten Plakate (PDF-Download, 18 MB
[4] Startseite Kulturerbe Niedersaches
[5] Auswahl von Plakaten des Gorleben-Archiv auf der Webseite des Kulturerbes Niedersachsen [Archäologische Erforschung der Freien Republik Wendland]
[6]40 Jahre Gorleben – das Gorleben Archiv organisiert Ausstellung im Kreishaus Lüchow
Kategorie:Verein (Lüchow) Kategorie:Gegründet 2001 Kategorie:Protestkultur