Benutzer:Meier99/Tetraquark

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In der Hochenergiephysik ist ein Tetraquark-Teilchen ein hypothetisches Meson, das aus vier Quarks (genauer: Valenzquarks) zusammengesetzt ist. Im Prinzip erlaubt die zugrunde liegende Theorie, die Quantenchromodynamik (QCD), solche Teilchen. Aber bisher gibt es noch keinen unstrittigen Nachweis entsprechender Zustände. Jeder nachgewiesene Tetraquark-Zustand wäre ein explizites Beispiel für ein sog. exotisches Hadron (Baryonen und Mesonen) außerhalb der üblichen Klassifikation im Quarkmodell.

Im Jahr 2003 wurde im Zusammenhang mit dem sog. Belle-Experiment am KEK-Labor in Japan eine unter dem vorläufigen Namen X(3872) geführte Resonanz als Kandidat für ein Tetraquark-Teilchen angegeben.[1] Der Name X gibt explizit an, dass es sich um eine vorläufige Bezeichnung handelt, weil noch einige Teilcheneigenschaften nachzuprüfen sind. Die Zahlenangabe hinter dem X ist die Masse der Resonanz, angegeben in MeV.

Im Jahr 2004 wurde die DsJ(2632)-Resonanz, die mit dem SELEX-Experiment gefunden wurde, als möglicher Tetraquark-Kandidat vorgeschlagen.

Im Jahr 2009 wurde am Fermilab verkündet, man habe ein Teilchen entdeckt, das man vorläufig Y(4140) nennen werde, das auch als Tetraquark infrage komme, [1]

Im Jahre 2010 veröffentlichten zwei Physiker des Hochenergie-Instituts DESY und ein Physiker aus Pakistan eine vertiefte Analyse früherer experimenteller Daten (KEK 2008), mit dem Ergebnis dass eine Anregung (die im Zusammenhang mit den Bottonium-Mesonen) als Y(10890) zu bezeichnen sei, einen wohldefinierten Tetraquark-Zustand definiere.[2] Ob diese, in der angesehenen Zeitschrift Physical Review Letters veröffentlichte Behauptung allen Nachprüfungen standhält, bleibt abzuwarten.

Siehe auch

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. D. Harris: The charming case of X(3872). In: Symmetry Magazine. 13 April 2008. Abgerufen am 17. Dezember 2009.
  2. Siehe http://physicsworld.com/cws/article/news/42475

Weblinks


Kategorie:Hadronen Kategorie:Kernphysik