Benutzer:Melanie Lal/No Hate Speech Movement

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Seit 2016 koordinieren die Neuen deutschen Medienmacher e.V. die nationale No-Hate-Speech-Kampagne bzw. No Hate Speech Movement. Der Europarat initiierte die Bewegung, weshalb sich in verschiedenen europäischen Staaten nationale Ableger finden. Die Kampagne richtet sich gegen Hass im Netz, speziell in [Netzwerken] und hat eine junge Hauptzielgruppe.

Partner der deutschen Kampagne

In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend  (BMFSFJ) haben die Neuen deutschen Medienmacher (NdM) das nationale Komitee der No Hate Speech Kampagne ins Leben gerufen und konnten zahlreiche Unterstützer gewinnen. Im Komitee sind 50 Akteure versammelt und multiplizieren die No Hate Speech Bewegung in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich und Wirkungskreis. Darunter sind staatliche Stellen und Ministerien (Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Auswärtiges Amt, BMFSFJ, BMJV, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Bundeszentrale für politische Bildung), Bundestagsabgeordnete aller Fraktionen, zivilgesellschaftliche Organisationen, die bereits zum Thema Hate Speech arbeiten (Amadeu Antonio Stiftung, netz-jugendschutz.net, klicksafe, RomaDay, Deutscher Fußball Bund), Nichtregierungsorganisation, die sich gegen Diskriminierung engagieren (Amaro Drom, Bundesverband trans, islam, LSVB, Salaam-Schalom), Jugendorganisationen (Deutscher Bundesjugendring, AYUDH Europe, Junge Europäische Föderalisten, IJAB, Servicestelle Jugendbeteiligung, Muslimische Jugend u.a.), Netz-Aktivist*innen (Anne Wizorek, Kübra Gümüşay, Raul Krauthausen) u.a.m.


Ziele der Kampagne

Angehörige von Minderheiten sollen bestärkt werden in der Argumentation zu trumpfen. Deswegen bietet die Kampagne Zahlen und Fakten, die leicht zugänglich gemacht werden. Der Diskurs soll somit gestärkt werden und die inhaltliche Debatte angeregt werden. Zudem soll die Kampagne aufklären, was hinter Hass-Kommentaren stecken kann. Denn nicht immer handelt es sich um spontane Äußerungen von Bürgern oder Trollen, manchmal verbirgt sich hinter solchen Äußerungen auch organisierter Online-Aktivismus, z.B. von islamfeindlichen oder anderen rassistischen Gruppen.

c) ... sichtbar zu machen: Die Perspektive der durch Hate Speech Betroffenen öffentlich zu machen, um ein Bewusstsein für die Folgen von Hate Speech zu schaffen und gleichzeitig den Betroffenen Foren zur gegenseitigen Unterstützung zu bieten.

Es werden umfangreiche Informationsangebote sowie Faktensammlungen zur Verfügung gestellt, um sich gegen Hate Speech zu wehren. Außerdem werden für junge Leute einfach und schnell einsetzbare Mittel für die Gegenrede zur Verfügung gestellt (Memes, Gifs, Videos, Slogans etc.) sowie Argumentationssammlungen um auch diskursiv gegen Hate Speech vorgehen zu können. Vorhandene Angebote und Materialien der No Hate Speech-Kampagne sollen adaptiert und verbreitet werden. So soll das Handbuch „Bookmarks – Bekämpfung von Hate Speech durch Menschenrechtsbildung“ (220 Seiten) des Europarats in deutscher Übersetzung bereitgestellt und Interessierten online zur Verfügung gestellt werden. Daneben werden in sozialen Netzwerken die Erfahrungen und Perspektiven der von Hate Speech Betroffenen öffentlich gemacht und ausgetauscht. Dort werden desweiteren aktuelle Informationen zu Hate Speech, Best Practice-Beispiele und Anregungen geliefert, um Wissen zum Thema zu vermitteln und junge Leute zu empowern, selbst aktiv zu werden. Ziel 2: Medienschaffende, insbesondere Nachwuchsjournalist*innen sensibilisieren. a.) für diskriminierungsfreie Sprache in den Medien: Mithilfe z.B. des Glossars der NdM, welches laufend aktualisiert wird und bereits jetzt vielfach verbreitet und in Redaktionen angewendet wird. Die Nachfrage nach diesen Formulierungshilfen ist enorm groß. b) Für ausgewogene, sachbezogene Berichterstattung: In Journalistenschulen, journalistischen Studiengängen, in Redaktionsgesprächen und Blattkritiken machen die NdM auf wertende und einseitige Berichterstattung aufmerksam und schlagen alternative journalistische Wege vor. b) Für den Einfluss von Hassreden und einen besseren Umgang mit Hate Speech in Webpräsenzen der Medien: Dazu sollen in bis zu drei Städten Austauschveranstaltungen mit Medienschaffenden zur Vermittlung von Wissen über Hate Speech, zum Erfahrungsaustausch und Empowerment von Journalist*innen, die von Hate Speech betroffen sind. Hate Speech im Internet findet sich oft in Kommentaren zu Artikeln von Medienseiten. Ob es um Integration, Asyl, Genderthemen oder den Nahost-Konflikt geht, in zahlreichen Zuschriften der Webpräsenzen von Medien finden sich menschenfeindliche Äußerungen. Das Fundament dafür kann durch eine einseitige Berichterstattung, durch wertende Wortwahl, undifferenzierte Darstellung der Protagonist*innen, klischeehafte Bebilderung etc. entstehen. Ziel 3: Die nationale No Hate Speech-Kampagne des Europarats in Deutschland... a.) ... koordinieren,u mbeteiligte Organisationen, Behörden, NGOs, Selbstorganisationen und weitere Initiativen, in gemeinsamer Planung und Abstimmung bei der nationalen Umsetzung der No Hate Speech-Kampagne einzubeziehen. b)  ... bekannt zu machen, um eine möglichst große Reichweite der Inhalte, Instrumente und Ziele der Kampagne zu gewährleisten.

c)  ... weiterzutragen, damit viele unterschiedliche große und kleine Akteure mit jungen Aktivist*innen sich als Teil der Kampagne verstehen, Ideen einbringen, sich vernetzen und unterstützen.

In einer jährlichen Veranstaltung für die involvierten Behörden, Organisationen, NGOs, jungen Minderheitenvertreter*innen und Selbstorganisationen sowie den weiteren politischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren des Nationalen Kampagnen Komitees stellen die NdM die Ziele der No Hate Speech Kampagne vor, präsentieren die bisherigen Instrumente des Projekts, aber auch des Europarats, entwickeln und planen gemeinsam mit allen Beteiligten und Interessierten weitere Vorhaben und Ideen zur Umsetzung der nationalen Kampagne und insbesondere der vom Europarat festgelegten Aktionstage im Jahr 2017.

7.3. Die Zielgruppe der Kampagne

Zielgruppen der Aktivitäten der NdM sind junge Menschen und Organisationen, die durch Hate Speech ausgegrenzt oder verunglimpft werden, sowie in die „No Hate Speech“-Kampagne involvierte Organisationen und Institutionen. Zudem richtet sich das Projekt an Medienschaffende, die für Hate Speech, ausgrenzende Rhetorik und wertende Berichterstattung sensibilisiert werden sollen und die ein Interesse daran haben, beim Umgang mit Hate Speech in den Webpräsenzen der Medien Unterstützung zu finden.

7.4. Maßnahmen der Kampagne Die Zielgruppe ist jung, die Gestaltung der Kampagne dementsprechend modern: Memes und eine schlichte Menüführung prägen den Habitus der Internetseite. Die Kampagnen-Website bietet eine umfangreiche Wissensrubrik, eine Rubrik mit Kontern zum Teilen und Downloaden und eine Übersicht über das bestehende Netzwerk. Neben dem Nationalen Kampagnen Komitee wird zur Zeit eine Übersicht über die „Unterstützer*innen“ erstellt, auf der sich Menschen/Initiativen/Institutionen mit einem Statement offiziell für die Kampagne positionieren können. Auf diese Weise soll der breite Zuspruch noch sichtbarer werden, den die Kampagne erfährt. Außerdem gibt es einen bundesweiten Aktionskalender. Im Oktober wurde die Seite auch in leichter Sprache veröffentlicht, im November werden die Inhalte auf Englisch veröffentlicht. Als ein Beispiel für die positive Rezeption der Kampagne, sei die No Hate Speech-Postkarte mit dem Slogan „Hass ist keine Meinung“ erwähnt. Auf dem Koordinationstreffen des Europarates in Tirana ist die Postkarte so gut angekommen, dass dort die Idee entstand, sie in möglichst viele Sprachen zu übersetzen. Am 10. Dezember, dem Aktionstag für Menschenrechte online und dem Internationalen Tag der Menschenrechte, wird die Karte dann über die Social Media Kanäle der anderen 41 nationalen No Hate Speech Kampagnen verbreitet. Täglich erreichen das No Hate Speech Büro Bestellungen von Kampagnen-Material. Ebenso häufig kommen Anfragen für Referent*innen bei Veranstaltungen und Tagungen. Das Team verweist hier auch auf die zahlreichen Expert*innen im Nationalen Kampagnen Komitee und erstellt derzeit eine Kompetenzmatrix mit den besonderen Expertisen der in der No Hate Speech Kampagne vernetzen Organisationen. Die Kompetenzmatrix bietet einen Überblick über die im Komitee vertretenen Expert*innen samt Kontaktmöglichkeiten wird den Mitgliedern des Nationalen Kampagnen Komitees bei der zweiten Komitee-Sitzung im Dezember zur Verfügung gestellt. Zudem rahmen unmfangreihe Social-Meida-Aktivitäten die Kampagne ab.

7.5. Erfolgsmessung der Kampagne

Die Qualität des „No Hate Speech“-Projekts wird von den Neuen deutschen Medienmachern auf verschiedenen Ebenen gesichert und evaluiert: Zum einen werden die Maßnahmen innerhalb des Gremiums Nationales Kampagnen Komitee vorgestellt und diskutiert. Maßgebliche Beteiligte des Gremiums sind die zuständigen Kolleg*innen des Bundesfamilienministeriums, außerdem dabei sind z.B. Vertreter*innen von jugendschutz.net, No-Nazi-Net, der Fachstelle für internationale Jugendarbeit, IJAB, des Jugenddepartements des Europarats, der europäischen No Hate-Parlamentarier Allianz und anderen. Ebenso wird die Projektarbeit auf den Veranstaltungen des Europarats mit Beteiligten aller internationalen Kampagnen besprochen und evaluiert, hierbei warden insbesondere die jeweils national entwickelten Tools zur Bekämpfung von Hate Speech besprochen und evaluiert. Der erweiterte und im Laufe des Projekts wachsende Kreis der Kooperationspartner*innen, Initiativen und Aktivist*innen, die wir insbesondere im Zuge der Methodenentwicklung ansprechen, bringt zudem eine notwendige Außensicht auf unsere Arbeit ein; deren Zahl ist zusätzlich ein meßbarer Faktor für den Erfolg des Projekts. Als Projekt gegen Hate Speech in New Media-Formaten bzw. sozialen Netzwerken findet zudem zwangsläufig eine projektbegleitende, permanente Evaluation statt: Gute Kampagnenideen werden geliket und geteilt, schlechte Maßnahmen werden nicht angeklickt und/oder negativ kommentiert. Die Nutzbarkeit unserer Methoden wird so bereits während der Entwicklung getestet. Gleichzeitig findet auf diese Weise im Dialog mit den Nutzerinnen und Nutzern ein fortlaufender Qualitätssicherungsprozess statt, der sich nicht zuletzt an den Klickzahlen ablesen lassen wird. Diese Werte werden außerdem Aufschluss über die Viralität und Reichweite der Kampagne geben. Zudem werden wir das Projekt vereinsintern kritisch und fortwährend in regelmäßigen Teamtreffen projektinterner und –externer Mitarbeiter*innen evaluieren. Link zur Internetseite: https://no-hate-speech.de In den Jahren 2018 und 2019 wird No Hate Speech Deutschland sich noch intensiver dem Fokus Medien widmen, u.a. mit Train-the-Trainer Seminaren zum Umgang mit Hate Speech für Journalist*innen oder einem Online Help-Desk für Medienschaffende.