Benutzer:Merkið/Shermans Marsch zum Meer

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Savannah-Feldzug
Teil von: Sezessionskrieg

Unionssoldaten zerstören Telegrafenmasten sowie Zuggleise und befreien Sklaven, die den Unionssoldaten auf ihrem Wege in die Sicherheit helfen
Datum 15 November 1864 bis 21. Dezember 1864
Ort Georgia Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Ausgang
Konfliktparteien

Union

Konföderierte

Befehlshaber

William T. Sherman

William Joseph Hardee

Truppenstärke
59.545-62.204[1] 12.466[2]
Verluste

unbekannt

unbekannt

Shermans Marsch zum Meer (engl. Sherman's March to the Sea), offiziell als Savannah-Feldzug (engl. Savannah Campaign) bekannt, wurde vom 15. November bis zum 21. Dezember 1864 vom Unions-Generalmajor Sherman durchgeführt. Er leitete den Feldzug durch Georgia, beginnend im eingenommenen Atlanta, endend mit der Einnahme des Hafens von Savannah. Auf dem Weg zerstörten Shermans Truppen militärische Ziele wie auch Industrie, Infrastruktur und Zivileigentum. Er störte die Wirtschaft der Konföderierten und unterbrach ihre Transportnetze. Shermans gewagte Operation im tiefen Feindesland gilt als eine der größten Leistungen des Amerikanischen Bürgerkrieges.

Hintergrund und Ziele

Shermans Marsch zum Meer folgte auf seinen erfolgreichen Atlanta-Feldzug von Mai bis September 1864. Sowohl er als auch der Oberbefehlshaber der Unionstruppen, Generalleutnant Ulysses S. Grant, glaubten, dass der Bürgerkrieg lediglich zu einem Ende kommen würde, wenn die Kapazitäten der Konföderierten in strategischer, wirtschaftlicher und psychologischer Hinsicht entscheidend zerstört würden.[3]

Das zweite Ziel des Feldzuges war traditionellerer Art. Grants Armeen in Virginia verharrten im Patt mit gegen Robert E. Lees Armee, der sie in Petersburg belagerte. Durch den Angriff auf Lees Rücken und eine massive Umgehungsbewegung gegen ihn, hätte Sherman möglicherweise den Druck auf Lee erhören können, um Grant eine Durchbruchsmöglichkeit zu bieten, oder zumindest Verstärkungen der Südstaaten von Virginia fernzuhalten.

Der Feldzug war konzipiert, ähnlich wie Grants innovativer und erfolgreicher Vicksburg-Feldzug und Shermans Meridian-Feldzug auszufallen, indem Shermans Truppen, „vom Lande leben“ würden und damit ihren Bedarf an tradtionellen Versorgungslinien drastisch redzuieren würden, nachdem sie ihre zwanzigtägigen Rationen verbraucht hätten. Als „Bummers“ bekannte Furiere sollten Nahrung von den lokalen Höfen besorgen, währenddessen sie die Zuggleise sowie die industirelle und landwirtschaftliche Infrastruktur Georgias zerstörten. Zur Planung des Marsches nutzte Sherman Vieh- und Getreidedaten vom 1860er Zensus, um seine Truppen entlang der Orte zu führen, von denen er meinte, dass sie dort das meiste furagieren konnten.[4] Die von den Unionisten über Feuer erhitzten und um Baumstämme gebogenen Zuggleise wurden von Shermans Männern zurückgelassen und wurden als „Sherman's neckties“ bekannt. Weil die Armee außer Reichweite für die Union war, gab Sherman explizite Anordnungen für die Durchführung des Feldzuges, die Special Field Orders No. 120. An dieser Stelle folgt ein Ausschnitt aus den Anordnungen:

„[...] IV. The army will forage liberally on the country during the march. To this end, each brigade commander will organize a good and sufficient foraging party, under the command of one or more discreet officers, who will gather, near the route traveled, corn or forage of any kind, meat of any kind, vegetables, corn-meal, or whatever is needed by the command, aiming at all times to keep in the wagons at least ten day's provisions for the command and three days' forage. Soldiers must not enter the dwellings of the inhabitants, or commit any trespass, but during a halt or a camp they may be permitted to gather turnips, apples, and other vegetables, and to drive in stock of their camp. To regular foraging parties must be instructed the gathering of provisions and forage at any distance from the road traveled.

V. To army corps commanders alone is entrusted the power to destroy mills, houses, cotton-gins, &c., and for them this general principle is laid down: In districts and neighborhoods where the army is unmolested no destruction of such property should be permitted; but should guerrillas or bushwhackers molest our march, or should the inhabitants burn bridges, obstruct roads, or otherwise manifest local hostility, then army commanders should order and enforce a devastation more or less relentless according to the measure of such hostility.

VI. As for horses, mules, wagons, &c., belonging to the inhabitants, the cavalry and artillery may appropriate freely and without limit, discriminating, however, between the rich, who are usually hostile, and the poor or industrious, usually neutral or friendly. Foraging parties may also take mules or horses to replace the jaded animals of their trains, or to serve as pack-mules for the regiments or brigades. In all foraging, of whatever kind, the parties engaged will refrain from abusive or threatening language, and may, where the officer in command thinks proper, give written certificates of the facts, but no receipts, and they will endeavor to leave with each family a reasonable portion for their maintenance.

VII. Negroes who are able-bodied and can be of service to the several columns may be taken along, but each army commander will bear in mind that the question of supplies is a very important one and that his first duty is to see to them who bear arms[....]“

Wiliam T. Sherman: Military Division of the Mississippi Special Field Order 120, 9. November 1864

Der Marsch wurde durch begabte Ingenieure wie Orlando Metcalfe Poe, Anführer der Brückenbau- und Zerstörungseinheiten, erleichtert. Sherman hatte Poe 1864 als seinen obersten Ingenieur auserwählt. Dieser überwachte den Brand von Atlanta, wofür er von Sherman geehrt wurde. Poe beaufsichtigte die Zerstörung sämtlicher Gebäude in Atlanta, die den Rebellen irgendeine Form militärischen Nutzens hätten liefern können, nachdem Sherman die Stadt verlassen hatte. Bahnhöfe, Ringlokschuppen, Waffenlager und Lagerplätze wurden von den Soldaten unbrauchbar gemacht und alles Brennbare in kontrollierten Feuern verbrannt. Jedoch war Poe erzürnt über das Maß an unkontrollierten Brandstiftungen von Soldaten fremder Einheiten, die schwere Zerstörungen an Häusern von Zivilisten verursachten. Dutzende Flussüberquerungen, ärmlich oder nicht befestigter Straßen und die weiten Sümpfe Südgeorgias hätten Shermans Truppen in fatalem Ausmaß gebremst, hätten nicht Poes Fertigkeiten als Führer der brücken-, straßen-, und pontonbauenden Einheiten den Marsch der Armee weiter ermöglicht. Zugleich fuhr er fort mit der Beaufsichtigung konföderierter Infrastruktur. Von Sherman nach dem Fall von Savannah in zwei Schritten zum Rang eines Obersten befördert, fuhr er mit dieser Tätigkeit, im, den Krieg abschließenden, Carolina-Feldzug fort, als Sherman sich gen Norden wandte um mit Grant und der Potomac-Armee in Virginia aufzuschließen und eine weitere Schneise durch Nord- und Südcarolina zu schlagen.

Truppenstärke

Sherman, der die Military Division of the Mississippi führte, setzte nicht seine ganze Armee in dem Feldzug ein. Der konföderierte Generalleutnant John Bell Hood bedrohte Shermans Nachschublinien aus Chattanooga, weswegen Sherman zwei Armeen löste zwei Armeen unter Generalmajor George Henry Thomas aus seinen Reihen löste, damit Thomas gegen Hood im Franklin–Nashville-Feldzug kämpfen konnte. Für den Savannah-Feldzug wurden Shermans Männer in zwei Kolonnen eingeteilt. Sie bestanden aus 55.000 Infanteristen, 5.000 Kavalleristen und 2.000 Artilleristen mit 64 Kanonen.

Union

Konföderierte

Die Konföderierten unter Generalleutnant William Joseph Hardee konnten den Unionstruppen mit dem Department of South Carolina, Georgia, and Florida nur wenig entgegensetzen. Hood hatte den Großteil der Truppen in Georgia zu seinem Tennessee-Feldzug mitgenommen, um Sherman abzulenken, ihn, Hood, zu verfolgen.

Marsch

Sowohl Präsident Lincoln als auch Grant hatten ernsthafte Vorbehalte gegen Shermans Plan.[6] Grant vertraute Shermans Einschätzung trotzdem und sandte ihm am 2. November 1864 ein Telegramm, das lediglich besagte: „Go as you propse.“[7] Der 480 Kilometer betragende Marsch begann am 15. November. In seinen Memoiren erinnerte Sherman sich des Momentes seines Abmarschs um sieben Uhr morgens am folgenden Tage:

„[...] We rode out of Atlanta by the Decatur road, filled by the marching troops and wagons of the Fourteenth Corps; and reaching the hill, just outside of the old rebel works, we naturally paused to look back upon the scenes of our past battles. We stood upon the very ground whereon was fought the bloody battle of July 22d, and could see the copse of wood where McPherson fell. Behind us lay Atlanta, smouldering and in ruins, the black smoke rising high in air, and hanging like a pall over the ruined city. Away off in the distance, on the McDonough road, was the rear of Howard's column, the gun-barrels glistening in the sun, the white-topped wagons stretching away to the south; and right before us the Fourteenth Corps, marching steadily and rapidly, with a cheery look and swinging pace, that made light of the thousand miles that lay between us and Richmond. Some band, by accident, struck up the anthem of 'John Brown's Body'; the men caught up the strain, and never before or since have I heard the chorus of 'Glory, glory, hallelujah!' done with more spirit, or in better harmony of time and place.“

Wiliam T. Sherman: Memoirs of General W.T. Sherman, Kapitel 21

Shermans persönliche Eskorte auf dem Marsch war das 1. Alabama-Kavallerieregiment, eine Einheit, die ausschließlich aus der Union loyalen Südstaatlern bestand.

Die beiden Flügel der Armee versuchten, den Feind zu verwirren und übere ihre Ziele zu täuschen; von den ersten Bewegungen Shermans konnten die Konföderierten nicht sagen, ob dieser nach Macon, Augusta oder Svannah marschierte. Howards Flügel, von Kilpatricks Kavallerie angeführt, marschierte südwärts entlang den Zuggleisen zum Bahnhof in Lovejoy. Sein Vorgehen zwang die Verteidiger, kämpfend den Rückzug nach Macon anzutreten. Die Unionskavallerie eroberte zwei Konföderiertenkanonen am Lovejoyer Bahnhof und zwei weitere sowie 50 Gefangene am Bear-Creek-Bahnhof. Howards Infanterie marschierte durch Jonesboro (Georgia)Jonesboro nach Gordon, südlich der Hauptstadt des Bundesstaates, Milledgeville. Slocums, von Sherman begleiteter, Flügel bewegte sich gen Osten, in die Richtung von Augusta. Sie zerstörten die Brücke über den Oconee River und bewegten sich dann gen Süden.[8]

Literatur

  • David J. Eicher: The Longest Night: A Military History of the Civil War, New York, Simon & Schuster, 2001, ISBN 0-684-84944-5
  • David Nevin: Sherman's March: Atlanta to the Sea, Alexandria, VA: Time-Life Books, 1986, ISBN 0-8094-4812-2
  • Noah Andre Trudeau: Soutern Storm: Sherman's March to the Sea, New York, HarperCollins, 2008, ISBN 978-0-06-059867-9

Fußnoten

[[Kategorie:Schlacht des Sezessionskriegs]] [[Kategorie:Konflikt 1864]] [[Kategorie:Geschichte von Georgia]] [[Kategorie:Wiliam T. Sherman]]