Benutzer:Mihalevy/Artikelentwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


Die Schriftstellerin und Journalistin Catherina Godwin (eigentlich Emmy/Emmie Studemund) wurde am 12. Mai 1884 in Strassburg als zweite Tochter des berühmten Strassburger und später Breslauer Altphilologen Prof. Dr. Wilhelm Studemund (1843-1889) und der Badischen Fabrikantentochter Marie Wurster (1858-1941) geboren. Nach dem Tod des Vaters und der Scheidung ihrer Mutter von dem Pharmakologen Prof. Dr. Wilhelm Filehne zieht die Familie wieder nach Strasburg. Nach dem Besuch der Höheren Töchterschule (heute das Lycée International des Pontonniers) heiratet sie 1905 den kolumbianischen Arzt und Diplomaten Jorge Vargas Suarez, von dem sich 1922 scheiden läßt. Die nun in München lebende vielsprachige Catherina Godwin - sie spricht und liest Französisch, Spanisch und Englisch - hat Kontakt zu Thomas Mann, Gustav Meyrink, Roda Roda, Bruno Frank, Frank Wedekind, Kasimir Edschmid, vor allem aber zu Carl Georg von Maassen.[1]. Franz Blei verewigt sie in seinem Großen Bestiarium der modernen Literatur voller Sympathie als "Godwintrine". Gefördert von Hans von Weber erscheinen in den nächsten zwanzig Jahren ihre Romane bei Ullstein, Scherl, Reclam, Musarion, Schirmer/Mosel, etc. 1924 übersetzt der ungarische Schriftsteller Sándor Márai ihren Roman Die Brendor AG (Ullstein) ins Ungarische (A Brendor R-t). 1925 unterzeichnet sie zusammen mit Käthe Kollwitz, Helene Stöcker, Luise Dumont und Lou Andreas-Salome in einer von Magnus Hirschfeld im Namen des Wissenschaftlich-humanitären Komitees seines Instituts für Sexualwissenschaft initiierten und an das Reichsjustizministerium gerichteten Denkschrift gegen den §267 Unzucht unter Männern. 1927 erscheint bei Ullstein ihr letztes von insgesamt neun Büchern: Das Hotel der Erfüllung. Als Mitglied des reaktionären Literaturbeirats der Stadt München stimmt sie in den folgenden Jahren auuschließlich für deutschtümelnde und reaktionäre Autoren. 1935 kommt es trotz ihrer Nähe zum NS-Staat - sie war 1933 der NSDAP beigetreten - zu einer heftigen Auseinandersetzung. Sie will Deutschland verlassen und nach Mexiko zu emigrieren. Die Emigration scheitert jedoch aus finanziellen Gründen. Sie zieht später zu ihrer in Baden-Baden lebenden Mutter. 1948 wird sie von der dortigen Spruchkammer als nicht belastet eingestuft. 1956 zieht sie noch einmal um, 1958 stirbt sie im Alter von 74 Jahren.

WERKE BUCHVERÖFFENTLICHUNGEN: • Begegnungen mit Mir – München: Hyperion-Verlag Hans von Weber, 1910. 8°. 108 Ss. – 1. Auflage: VA (100 num. Exx.) auf Aldwych Handmade Bütten von Carl Sonntag jun. in schwarz Ganzkalbleder gebunden. – 4. Auflage 1917 bei Hyperion Berlin: VA (55 num. Exx.) auf Bütten in Ganzleder gebunden. • Das nackte Herz – München, Albert Langen 1912. Kl.-8°, 174 Ss. • Die Frau im Kreise – München, Hyperionverlag 1920. Kl.-8°, 233 Ss. • Der Gast vom gelben Zimmer – Novelle. München, Musarion Verlag 1922. Kl.-8°, 121 Ss. • Geldjäger – Roman aus der Gegenwart. Berlin, Scherl 1923. Kl.-8°, 139 Ss. • Kartenhäuser – Sechs Episoden eines verlorenen Liebesspiels. Berlin, Scherl 1923. Kl.-8° • Scherben – Sechs Episoden vom zerbrochenen Erlebnis. Berlin, Scherl 1923. (nur als Vorankündigung des Verlags in Geldjäger und Die Woche Jg. 25, S. 564 – möglicherweise identisch mit Kartenhäuser?) • Die Brendor AG – Berlin, Ullstein Verlag 1923. 251 Ss. • Der Mieter vom 4. Stock – Der unheimliche Roman eines Hauses. – Berlin, Ullstein Verlag 1923. 234 Ss. • Die Treppe – Leipzig, Reclam Verlag 1924. 189 Ss. • Das Hotel der Erfüllung – Berlin, Ullstein Verlag 1927. 255 Ss. • Hyazinth. – Novelle. Monatshefte No. 43, Bielefeld, Velhagen & Klasing 1929. 9 Ss. • Die Gelbe Kappe. – Novelle. München, Schirmer/Mosel, o.J. 43 Ss. _____ ZEITSCHRIFTEN / MAGAZINE: 1. JUGEND • Leo Putz: Katharina Godwin Porträtzeichnung, Pastellkreide, in: Jugend, Jg. 18, 1913, Heft 22, Seite 625 ––– • Agonie einer Liebe In: Jugend, Jg. 18, 1913, Heft 22, Seite 626 • Der Zaun In: Jugend, Jg. 19, 1914, Heft 36, Seite 1130 • Die Fahrt in die Unendlichkeit In: Jugend, Jg. 21, 1916, Heft 8, Seite 142 • Das letzte Erlebnis In: Jugend, Jg. 27, 1922, Heft 21, Seite 810 • Der bleiche Kellner In: Jugend, Jg. 28, 1923, Heft 21, Seite 617 • Die Modische Linie In: Jugend, Jg. 28, 1923, Heft 22, Seite 647 • Der Privat-Sekretär In: Jugend, Jg. 31, 1926, Heft 42, Seite 830 • Der graue Hut In: Jugend, Jg. 32, 1927, Heft 26, Seite 582 • Die Sensation In: Jugend, Jg. 32, 1927, Heft 41, Seite 867 • Der Straßenauflauf In: Jugend, Jg. 33, 1928, Heft 25, Seite 397 // 2. SIMPLICISSIMUS • Der Nebentisch Aus: Das nackte Herz. In: Simplicissimus, Jg. 16, Heft 51 vom 18.03.1912, Seite 884 • Im Hotelmilieu Aus: Das nackte Herz. In: Simplicissimus, Jg. 17, Heft 32 vom 04.11.1912, Seite 505 • Michel Kainer, Diplom-Ingenieur In: Simplicissimus, Jg. 18, Heft 9 vom 26.05.1913, Seite 132 • Die rote Nelke In: Simplicissimus, Jg. 31, Heft 22 vom 30.08.1926, Seite 286 • Die blaue Dame In: Simplicissimus, Jg. 31, Heft 47 vom 21.02.1927 Seite 627 // 3. FORUM • Allein / Gegenrhythmus In: Forum Heft 1 — April 1914 • Der Dichter und der Krieg In: Forum Heft 11 – 17. März 1915 // 4. MÄRZ • Selbstmörder In: März, Jahrgang 1913, Heft 3, Seite 159ff. • Die Haarnadel In: März, Jahrgang 1914, Heft 1, Seite 58ff. • Zwei traurige Glossen In: März, Jahrgang 1913, Heft 4, Seite 639/40 • Peter Altenberg und CG In: März, Jahrgang 1913, Heft 4, Seite 930 • Rezension: Das nackte Herz In: März, Jahrgang 1913, Heft 7, Seite 157/8 • Hochzeitsreise In: März, Jahrgang 1913, Heft 7, Seite 30 • Die Frau auf dem Balkon (Der Brief eines Mannes an seine Frau) In: März, Jahrgang 1914, Heft 2, Seite 708/9 • Zwei kurze Geschichten In: März, Jahrgang 1914, Heft 2, Seite 775 • Der ewige Krieg In: März, Jahrgang 1914, Heft 8, Seite 298 • Das heilige Motiv In: März, Jahrgang 1915, Heft 9, Seite 273/4 • Die Auferstehung des Volksideals In: März, Jahrgang 1915, Heft 1-2 Seite 58 // 5. WEITERE MAGAZINE UND ZEITSCHRIFTEN • Der Sinn der Tanzwut. In: Die Dame Jg. 48, Heft 17 – Juni 1921, S. 5. • Der Dichter und das Podium. In: Theaterzeitung der Staatlichen Bühnen Münchens. Heft Nr. 80, Zweiter Jahrgang 1921. • Die Unwiderstehlichen – Was ist männliche Schönheit? In: UHU, Heft 2, 2. Jahrgang November 1925 • In der Trambahn / Mein vierter Finger der linken Hand In: Das Magazin 57, Mai 1929, S.3552 • Höflichkeit. In: Scherls Magazin, April 1932 // 6. ÜBERSETZUNGEN • Mario Andreis (Üs.): Viaggio di Nozze, Vicenza 1929. Erstveröffentlichung: „Hochzeitsreise“, März Heft 7/1913 • Sándor Márai (Üs.): A Brendor R-t, Kassa 1924. Erstveröffentlichung: „Die Brendor AG“, Ullstein 1923

  1. Kosch, Deutsches Literatur Lexikon, Bd. 11, 2008; http://www.wortwelle.com/catherina-godwin/