Benutzer:Minos/Tawananna-Affäre
Als Tawananna-Affäre wird der Prozess gegen und die amtierenden hethitischen Großkönigin Tawananna durch ihren Stiefsohn und Großkönig Muršili II. im späten 14. Jahrhundert v. Chr., der ihre Verurteilung und Amtsenthebung zur Folge hatte, bezeichnet. Dieser Vorgang war bis dahin offenbar einmalig in der hethitischen Geschichte und wurde, da eine Großkönigin üblicherweise ihr Amt auf Lebenszeit behielt, noch Generationen später als Unrecht empfunden. Bei einigen mit der Tawananna-Affäre zusammenhängenden Ereignissen und Personen ist die Quellenlage dünn oder schwierig zu interpretieren, so dass es zu diesen Punkten mehrere Lösungsvorschläge gibt.
Großköniginnen im Hethiterreich
Das Amt der Großkönigin, hattisch Tawananna, ein Titel den die meisten Großköniginnen offiziell trugen, war eines der bedeutendsten im Hethiterreich. Gewöhnlich bekleidete die ehefrau des amtierenden Großkönig das Amt. Dieses behielt sie jedoch auf Lebenszeit inne, auch nach dem Tod ihres Gatten. So kam es vor, das Großköniginnen teilweise auch noch während der Regentschaft ihres Sohnes amtierten, wärhend die Gemahlin den amtierenden Großkönigs dieses Amt nicht bekleiden konnte. Die Großkönigin hatte eigene Befugnisse, vor allem im religiösen und kultischen Bereich, in die ihr auch der Großkönig nicht reinreden durfte. Wichtige Verträge, z. B. mit anderen Staaten wurden nur dann gültig, wenn sie das Siegel sowohl des Großkönigs als auch der Großkönigin trugen. Insgesat war die Stellung der Frau bei den Hethitern bedeutend höher als bei anderen antiken indogermanischen Gesellschaften (z. B. im antiken Griechenland).
Eine babylonische Prinzessin wird Großkönigin
Tawananna war vemutlich eine Tochter des kassitischen Herrschers Burna-buriaš II., der von etwa 1359 bis 1333 v. Chr. über Babylonien herrschte.[1] Ihr Gebutsdatum ist nicht bekannt.
Frühere Ehe Šuppilujumas I. mit Ḫinti
Verhältnis zu Muršili und dessen erster Frau
Wer war Mursilis erste Frau?
Beschuldigungen und der Prozess
Orakelbefragung und Amtsenthebung
Nachwirkungen
- ↑ Trevor R. Bryce: The Kingdom of the Hittites. New edition. Oxford University Press, Oxford u. a. 2005, S. 159.