Benutzer:Mischa004/openbibdata

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Offene bibliographische Daten sind als Open Data angebotene bibliographische Daten.

Organisationen

Im Jahr 2010 gründete die Open Knowledge Foundation eine Arbeitsgruppe[1] zu offenen bibliographischen Daten. Sie ist ein loser Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Technikern und Bibliothekaren, die sich für die Freigabe von bibliographischen Daten einsetzen und Software und Dienste für den Umgang mit den freien Daten entwickeln. Im Jahr 2011 veröffentlichte die Gruppe ein Papier[2] mit dem Titel Principles on Open Bibliographic Data.[3]

Innerhalb des World Wide Web Consortiums hat die Arbeitsgruppe Library Linked Data Incubator Group 2011 einen Bericht verfasst, der die globale Interoperabilität von Bibliotheksdaten im Web untersuchte.[3]

Im Rahmen der Deutschen Initiative für Netzwerkinformation besteht seit 2011 die Arbeitsgruppe Kompetenzzentrum Interoperable Metadaten (KIM), die 2011 Empfehlungen zur Öffnung bibliothekarischer Daten[4] veröffentlichte. Seit 2012 arbeitet die Gruppe Titeldaten des KIM an einer Empfehlung zur einheitlichen Nutzung bestehender RDF-Vokabulare für die Repräsentation von Titeldaten als Linked Data.[5]

Von der virtuellen europäischen Bibliothek Europeana wurde 2011 bekanntgegeben, dass sämtliche verwendeten Metadaten gemeinfrei sind und keinerlei Nutzungseinschränkungen unterliegen.[6]

Im Jahr 2011 entstanden innerhalb der International Group of Ex Libris Users die Linked Open Data Special Interest Group und innerhalb der IFLA die Semantic Web Special Interest Group. In den Jahren 2011 und 2013 fand der LOD-LAM-Summit (für Linked Open Data in Libraries, Archives and Museums) statt.[7]


BSPE

S12 Bereits 2008 wendete die University of Hud- dersfield die Prinzipien der Offenheit auf Ausleih- und Empfehlungsdaten an und publizierte entsprechende Daten, die im Laufe von 13 Jahren gesammelt worden waren. Seitdem haben sich die Aktivitäten allerdings auf Titeldaten konzentriert und keine weitere Bibliothek ist diesem Beispiel gefolgt.

SWE: LIBRIS


s18-s20 2010 CERN veröffentlicht Katalogdaten unter CC0 CERN Library (2010).

2010 Freigabe von Katalogdaten durch Kölner Bibliotheken und das Landes bibliothekszentrum Rheinland-Pfalz (LBZ) in Kooperation mit dem hbz Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (2010).

2010 DNB startet Linked-Data-Service für Normdaten Vgl. E-Mail von Verena Binz an INETBIB “Linked Data Service der Deutschen Nationalbib- liothek” http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg42161.html

2010 hbz startet lobid.org Vgl. lobid.org? http://blog.lobid.org/2010/07/lobidorg.html.

2010 Universitätsbibliothek Mannheim startet Linked-Data-Service für Titel- daten Vgl. E-Mail von Kai Eckert via INETBIB (09.08.2010) http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/ inetbib/msg42859.html.

2010 Die ersten beiden SWB-Bibliotheken publizieren MARC-Katalogdaten als Open Data in Kooperation mit dem BSZ. Vgl. https://wiki.bsz-bw.de/doku.php?id=v-team:daten:openaccess:start&rev=1280922224.

2010 Als erste Nationalbibliothek in Europa veröffentlicht die British Library Katalogdaten unter CC0 British Library (2010).

2011 Linked-Data-Service der Bibliotheque Nationale de Francer unter offener Lizenz

Schwedische Nationalbibliographie unter CC0 veröffentlicht

DBLP als Open Data unter ODC-BY veröffentlicht

Linked-Open-Data-Service der spanischen Nationalbibliothek startet Vgl Biblioteca Nacional de España und Ontology Engineering Group (2012).

Publikation des B3Kat von BVB und KOBV als Open Data unter CC0

2012 DNB ergänzt Titeldaten und wechselt zu CC0

VIAF wird OCLC-Service und VIAF-Daten unter ODC-BY-Lizenz veröffent- licht

Nature Publishing Group startet Linked-Open-Data-Dienst und veröf- fentlicht mehr als 400.000 Artikelbeschreibungen unter CC0.82

Katalog der Harvard Library unter CC0 veröffentlicht83

Freigabe der viaf.org-Daten unter ODC-BY-Lizenz84

OCLC ergänzt Linked-Data-Markup unter offener Lizenz in worldcat. org

Geschichte

Als einer der Ausgangspunkte der Entwicklung hin zu offenen bibliographischen Daten kann ein Bericht[8] einer Arbeitsgruppe der Library of Congress angesehen werden. Da dieser Bericht zwar die Zukunft der Organisation der Produktion von bibliographischen Daten beleuchtete, aber keine Aussagen über die Rechte an diesen Daten machte, wurde er von seiten derjenigen Organisationen kritisiert, die sich bereits damals für Open Data einsetzten. Eine herausfordernde Reaktion [9] kam beispielsweise von der Open Knowledge Foundation. In der Folge haben Bibliotheksvertreter ab 2008 damit begonnen, sich im Rahmen verschiedener Veranstaltungen mit dem Thema des Nutzungsrechts der von Bibliotheken produzierten Daten auseinanderzusetzen. Frühe Beispiele dafür waren ein Workshop der European Library Automation Group und eine Podiumsdiskussion im Rahmen der IFLA-Konferenz in Quebec.[10]

Aus einer Eigeninitiative des Entwicklers Ed Summer kam es 2009 zur offiziellen Veröffentlichung der Library of Congress Subject Headings der Library of Congress, bereits 2008 stellte die Schwedische Nationalbibliothek die Titeldaten des LIBRIS-Katalogs als Linked Data online. Nachdem 2008 zunächst in einem Papier[11] Copyright-Vermerke für die Datensätze des weltweit größten Verbundkatalogs WorldCat angekündigt worden waren, reagierte die Verantwortlichen auf die kritischen Reaktionen und erarbeiteten eine neue Policy. Diese erschien 2010[12] und 2012[13] stellte man die in den WorldCat eingebetteten Linked Data unter eine ODC-BY-Lizenz.[14]

Literatur

  • Patrick Danowski, Adrian Pohl (Hrsg.): (Open) Linked Data in Bibliotheken (= Bibliotheks- und Informationspraxis, Bd. 50), De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-027634-3

Anmerkungen

  1. Website der Open Bibliographic Data Working Group, abgerufen am 22. Februar 2015.
  2. Principles for Open Bibliographic Data (Principles for Open Bibliographic Data)
  3. a b Adrian Pohl, Patrick Danowski: Linked Open Data in der Bibliothekswelt. Grundlagen und Überblick. In: Patrick Danowski, Adrian Pohl (Hrsg.): (Open) Linked Data in Bibliotheken (= Bibliotheks- und Informationspraxis, Bd. 50), De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-027634-3, S. 1–44, hier: S. 15.
  4. Gruppe Lizenzen der DINI-AG KIM: Empfehlungen zur Öffnung bibliothekarischer Daten, 2011.
  5. Adrian Pohl, Patrick Danowski: Linked Open Data in der Bibliothekswelt. Grundlagen und Überblick. In: Patrick Danowski, Adrian Pohl (Hrsg.): (Open) Linked Data in Bibliotheken (= Bibliotheks- und Informationspraxis, Bd. 50), De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-027634-3, S. 1–44, hier: S. 15–16.
  6. Europeana Foundation: Europeana Data Exchange Agreement, 2011.
  7. Adrian Pohl, Patrick Danowski: Linked Open Data in der Bibliothekswelt. Grundlagen und Überblick. In: Patrick Danowski, Adrian Pohl (Hrsg.): (Open) Linked Data in Bibliotheken (= Bibliotheks- und Informationspraxis, Bd. 50), De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-027634-3, S. 1–44, hier: S. 16.
  8. Library of Congress Working Group on the Future of Bibliographic Control: Report on the Future of Bibliographic Control. Draft for Public Comment, 2007 (PDF).
  9. Open Knowledge Foundation: Future Of Bibliographic Control, 2007.
  10. Adrian Pohl, Patrick Danowski: Linked Open Data in der Bibliothekswelt. Grundlagen und Überblick. In: Patrick Danowski, Adrian Pohl (Hrsg.): (Open) Linked Data in Bibliotheken (= Bibliotheks- und Informationspraxis, Bd. 50), De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-027634-3, S. 1–44, hier: S. 12.
  11. Policy for Use and Transfer of WorldCat Records.
  12. OCLC: WorldCat Rights and Responsibilities for the OCLC Cooperative, 2010.
  13. OCLC adds Linked Data to WorldCat.org, 2012.
  14. Adrian Pohl, Patrick Danowski: Linked Open Data in der Bibliothekswelt. Grundlagen und Überblick. In: Patrick Danowski, Adrian Pohl (Hrsg.): (Open) Linked Data in Bibliotheken (= Bibliotheks- und Informationspraxis, Bd. 50), De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-027634-3, S. 1–44, hier: S. 13–14.