Benutzer:Moefeee/Carolingia Turicensis

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Die Carolingia Turicensis ist eine farbentragende Schweizer Studentenverbindung in Zürich und wurde 31. Januar 1893 gegründet.[1]

Carolingia Turicensis
Carolingia Turicensis Wappen.jpg Zirkel Carolingia Turicensis.png
Wappen Zirkel
Basisdaten
Hochschulort: Zürich
Hochschule/n: Universität Zürich, ETH Zürich
Gründung: 31. Januar 1893
Korporationsverband: Falkensteinerbund
Kürzel: C!
Farbenstatus: farbentragend
Farben: blau-gold-schwarz
Farben:
Fuchsenfarben: blau-gold
Fuchsenfarben:
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Gott, Freundschaft, Vaterland
Mitglieder insgesamt: ca. 200
Aktive: 16 (Stand FS 2020)
Website: www.carolingia.ch

Allgemeines

Die Carolingia Turicensis ist eine politisch neutrale und nichtschlagende Verbindung männlicher Studenten. Es werden Studenten aller Fachrichtungen der Universität Zürich und ETH Zürich aufgenommen. Sie ist eine Lebensverbindung, das heisst, die Mitgliedschaft endet gewöhnlich erst mit dem Tod. Die Verbindung wird vom Chargencollegium (CC) geführt, welches jeweils vor dem Semester gewählt wird. Nach Beendigung seines Studiums und der Philistration wird ein Carolinger automatisch Mitglied der Alt-Carolingia.

Ihre Devise ist «Gott-Freundschaft-Vaterland», wobei heutzutage die Freundschaft im Vordergrund steht. «Gott» steht für den christlichen Grundgedanken, während ein Carolinger seine Pflichten gegenüber dem Vaterland erfüllen sollte, jedoch frei nach seiner politischen Überzeugung.

Die Carolingia Turicensis ist Mitglied des Falkensteinerbundes, dessen vier Mitglieder (Schwizerhüsli Basel, Zähringia Bern, Valdésia Lausanne, Carolingia Turicensis) freundschaftliche Beziehungen mit gegenseitiger Aufnahmepflicht untereinander pflegen. Zudem besteht ein Freundschaftsverhältnis mit dem Wingolfsbund mit Sektionen in ganz Deutschland, Österreich und Estland. Ferner ist die Carolingia Mitglied des Corporationen Convent Zürich (CCZ), bei dessen Gründung sie massgeblich mitwirkte.

Geschichte

Vorläufer

Der erste Vorläufer der Carolingia Turicensis entstand 1849, als christliche Männer einen Jünglingsverein zum Schutz vor Unglauben und Irrungen gründeten. Schon ein Jahr später wurde dieser Verein zum Zürcher Kränzchen christlicher Studenten umgestaltet. Dieses Kränzchen pflegte Kontakt mit dem Schwizerhüsli Basilensis. Doch aufgrund fehlender Anwerbung neuer Mitglieder wurde das Kränzchen 1853 aufgelöst.

Der nächste Versuch, eine christliche Studentenverbindung zu gründen, wurde 1891 in Angriff genommen. Es wurde der christlich-soziale Verein für Studierende beider Zürcher Hochschulen gegründet mit dem Zweck der gegenseitigen Förderung und Erbauung an christlichem Leben und Glauben und christlich-sozialer Fragen. Wiederum kämpfte dieser Verein nach kurzer Zeit mit Mitgliedermangel und wurde aufgelöst.

Gründungsjahre

Nach kurzer Zeit wurde dann am 31. Januar 1893 von sieben gleichgesinnten Studenten die Carolingia Turicensis als christliche, nichtschlagende Studentenverbindung gegründet. Die Gründungsmitglieder hiessen Paul Wirz, Friedrich Naegeli, Caspar Huldreich Hohl, Paul Gysi, Robert Haller, Harry Wehrlin und Georg Schelling. Von Anfang an stand man in engem Kontakt mit dem Schwizerhüsli Basel und der Zähringia Bern, wozu man 1894 auch dem Falkensteinerbund beitrat.[2] Weiter wurden freundschaftliche Beziehungen mit dem Wingolfsbund gepflegt. Ab 1905 begannen Mitgliedermangel und Prinzipienstreitigkeiten die Verbindung zu schwächen. Durch Mithilfe der Alt-Carolingia konnte eine Suspension bis 1909 hinausgeschoben werden. Schon ein Jahr später, im Jahre 1910, fand jedoch die Rekonstitution der Carolingia Turicensis statt.

Nach der Rekonstitution

Der 1. Weltkrieg wurde mit fester Zuversicht durchgehalten. Nichtsdestotrotz ging die Nachkriegszeit und besonders die Zeit des Generalstreiks an der Verbindung nicht spurlos vorüber. Das Verbindungsleben wurde neugestaltet, die Zusammenkünfte am Stamm reduziert und der Convent vernünftiger gehandhabt. Danach konnte auch der 2. Weltkrieg die Carolingia nicht ernstlich gefährden. Während des 2. Weltkrieg wurde auch das 50-jährige Bestehen der Carolingia gefeiert.

Nachdem die 68er Revolution gut überstanden und das Verbindungsleben wieder einmal der aktuellen Zeit angepasst wurde, erlebte man in den 80er-Jahren einen erneuten Mitgliederschwund. Das Verbindungsleben konnte damals nur mit Hilfe der Alt-Carolingia aufrechterhalten werden. Die Verbindung ging jedoch gestärkt aus dieser Krise hervor und das 100-jährige Bestehen konnte 1993 ordentlich gefeiert werden.

Die Carolingia heute

Auch wenn Studentenverbindungen an heutigen Universitäten eine Randerscheinung darstellen, so hat die Carolingia dennoch eine stabile Anzahl Mitglieder in der Aktivitas, welche an ihren Traditionen festhält.[3] Nach einigen Stammlokalwechseln findet der allwöchentliche Stamm nun schon seit einigen Jahren im Zunfthaus zum Grünen Glas, dem Zunfthaus der Zunft Riesbach, statt.[4] 2018 konnte das 125-jährige Bestehen der Carolingia in würdigem Rahmen gefeiert werden.

Die Farben in Band und Mütze

Das Burschenband der Carolingia hat die Farben Blau-Gold-Schwarz, das Fuxenband die Farben Blau-Gold. Beide haben goldene Perkussionen, das Blau ist das «Zürichblau». Das Hundertsemesterband ist ein mit Eichenlaub und dem Schriftzug «100 Semester» besticktes Burschenband. Das Band wird über die rechte Schulter getragen, wobei das Blau immer oben steht.

Das Blau steht für das Himmelszelt, das Gold für die Treue und das Schwarz für des Lebens Ernst. Die Tellermütze ist aus Filz und hat «Zürichblau» als Grundfarbe. Am Rand der Mütze verläuft ein Farbstreifen mit den Farben blau, gold und schwarz.

Traditionen

Bierzipfel

Der Bier- oder auch Weinzipfeltausch ist ein Zeichen für ein besonderes Freundschaftsverhältnis. Dieser kann auch mit Mitgliedern anderer Verbindungen stattfinden, wobei die Farben des Zipfels immer denen der Verbindung des Schenkenden entsprechen. Den ersten Zipfel samt Zipfelhalter erhält der neueingetretene Carolinger immer von seinem Leibburschen.

Leibverhältnis

Kurz nach dem Eintritt in die Carolingia sucht sich der Fux einen Leibburschen, der ihn als Mentor in das Verbindungsleben einführt und ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. Dieses spezielle Verhältnis zwischen Leibfux und Leibbursche bleibt auch über die Fuxenzeiten hinaus bestehen. Da jeder Fux einen Leibburschen hat, gibt es in der Carolingia sieben Bierfamilien mit eigenem Bierfamilienlied. Von diesen Bierfamilien sind aktuell nicht mehr alle in der Aktivitas vertreten.

Der Leibbursche tauscht mit seinem Leibfuxen den ersten Zipfel, nach vollendeter Fuxenzeit und bestandener Burschenprüfungbekommt der Leibfux von ihm auch noch den Bandknopf. Weiter schenkt er seinem Leibfuxen zu Beginn dessen Verbindungszeit auch das persönliche Liederbuch mit Widmung. Dieses Liederbuch wird von allen Verbindungen des Falkensteinerbundes verwendet.

Bekannte Mitglieder

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Carolingia Turicensis: 50 Jahre Studentenverbindung Carolingia Turicensis, 1893-1943. Münsingen : Fischer, 1943, OCLC 634705676.
  • Georg Hafner; Carolingia Turicensis (Hrsg): Festschrift der Carolingia Turicensis zum 100. Jahrestag ihrer Gründung. Zürich 1993, OCLC 610661503.
  • Schwizerhüsli Basel et al.: Bundesblatt der Schweizerischen Studentenverbindungen Schwizerhüsli Basel, Zähringia Bern, Carolingia Zürich. Bern : Büchler & Co., 1897-1927, OCLC 173866539.
  • Schwizerhüsli Basel et al.: Der Falkenstein : Organ der Schweizerischen Studentenverbindungen Schwizerhüsli Basel, Zähringia Bern, Carolingia Zürich, Valdesia Lausanne. Bern : Birkhäuser & Cie., 1927-, OCLC 173866540.

Einzelnachweise

  1. Vorgeschichte, caroliniga.ch, abgerufen am 9. Juni 2020
  2. 1893: Gründung der Carolingia in Zürich, falkensteiner.ch, abgerufen am 9. Juni 2020
  3. Vielleicht muss man etwas masochistisch sein, zs-online.ch, abgerufen am 9. Juni 2020
  4. Hier treffen sich die Falkensteiner..., falkensteiner.ch, abgerufen am 9. Juni 2020
  5. Archivperlen: Carolingia Turicensis, srf.ch, abgerufen am 9. Juni 2020
  6. Archivperlen: Carolingia Turicensis, srf.ch, abgerufen am 9. Juni 2020