Benutzer:Momomillion/Brokdorf

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Brokdorf ist ein Kartenspiel für 2 bis 6 Personen. Es wird mit einem Deck aus 32 Spielkarten gespielt, von denen jeder Spieler 5 erhält. Durch Ansagen zu Beginn der Runde werden der Spielende und die Trumpffarbe bestimmt. Jeder Spieler hat die Option mitzuspielen oder auszusteigen, bevor die 5 Stiche ausgespielt werden.

Rangfolge der Karten

Brokdorf wird mit einem Skatblatt, bestehend aus 32 Karten, gespielt. Hier bei wird meist ein französisches Blatt verwendet. Es besteht aus den vier Farben Kreuz, Pik, Herz und Karo; jeweils mit den Karten Ass, Zehn, König, Dame, Bube, Neun, Acht und Sieben. In dieser Rangfolge steht auch die Wertigkeit der Karten.

Regeln

Gespielt wird nach den Marmsdorfer Brokdorfregeln[1], wobei einige Varianten denkbar sind.

Ziel des Spiels

Am Anfang sind alle Spieler gleich: jeder hat 15 Punkte. Das Streben eines jeden Spielers sollte es nun sein, diese Anzahl zu vermindern. Sollte nämlich ein Spieler 0 Punkte erreichen oder 25 Punkte überschreiten, so ist die Spielrunde beendet, und derjenige Spieler, der die meisten Punkte hat, muss nun an alle Anderen einen Euro bezahlen. Natürlich kann auch mit einer Punktwertung gespielt werden, der Turniermodus ist jedoch die Eurovariante. Es gibt also nur einen Verlierer und viele Gewinner. Haben mehrere Spieler am Ende die gleiche Punktzahl, so muss der Verlierer durch ein Stechen ermittelt werden.

Geben und das Schreiben

Eine Runde besteht aus mehreren Spielen. Ein Spieler schreibt die Punktstände mit und muss sie von Zeit zu Zeit klar und deutlich ansagen. Zu Beginn jeden Spieles erhält jeder Spieler 5 Karten. Gegeben wird 2-1-2. Es gibt immer der Spieler, der das letzte Spiel gemacht hat. Am Anfang einer neuen Runde darf der Verlierer der alten Runde bestimmen, wer schreibt und wer zuerst gibt. Hat ein Spieler fünf "Luschen" (7, 8 oder 9) erhalten, und sind darunter nicht drei der gleichen Farbe, muss neu gegeben werden. Einmaliges Vergeben wird verziehen. Beim zweiten Mal gibt's 5 Strafpunkte, beim dritten Mal ist die Runde zu Ungunsten des Gebers beendet.

Ansagen

Der Spieler links vom Kartengeber beginnt mit dem Ansagen. Er spricht eine Zahl zwischen 0 und 5 aus und teilt seinen Mitspielern dadurch mit, wie viele Stiche er glaubt zu machen, wenn er die Trumpffarbe bestimmen und selbst herauskommen dürfte. Nun geht es im Uhrzeigersinn weiter. Der nächste Spieler muss anhand seines Blattes abschätzen, ob er es verantworten kann, eine höhere Zahl zu nennen. Tut er dies nicht, so sagt er "GUT". Der Spieler, der, nachdem jeder an der Reihe war, die höchste Zahl angesagt hat, darf die Trumpffarbe bestimmen. Sollten alle Spieler "GUT" gesagt haben, wird neu gegeben. Der Spieler, der die Trumpffarbe bestimmt hat, fragt nun seinen Nachbarn zu seiner Linken, ob er mitspielen will. Dieser muss sich überlegen, ob er mit seinem Blatt bei bereits vorgegebener Trumpffarbe einen Stich zu bekommen glaubt. Tut er dies, so kann er "MIT" sagen und spielt mit. Ansonsten sollte er "WEG" sagen und seine Karten - ohne sie vorher zu zeigen - auf den Stapel auf dem Tisch legen. Nachdem dies alle Spieler im Uhrzeigersinn getan haben, weiß man, wer mitspielt, und der Spieler, der die Trumpffarbe bestimmt hat, spielt aus. Geht kein Spieler mit, bekommt der Spieler alle Stiche.

Punkte

Für jeden Stich, den ein Spieler bekommt, wird ihm ein Punkt (von den anfangs 15) abgezogen. In 2 Fällen gibt es 5 Strafpunkte: wenn ein Spieler mitgeht, ohne einen Stich zu machen, und wenn der Spielende weniger Stiche bekommt, als er angesagt hat. Die Anzahl der Mitspieler oder die Höhe der Karten, die man erbeutet hat, hat keinen Einfluss auf die Punkte. Ein Spieler, der keine Runde mitspielt, hat kein Anrecht auf Punkte.

Ausspielen und Bedienen

Beim ersten Stich kommt der Spieler heraus, der den Trumpf bestimmt hat. Bei den restlichen 4 derjenige, der den jeweils letzten Stich gemacht hat. Es muss bedient werden. Kann man dies nicht, so muss man stechen, auch wenn bereits ein höherer Trumpf gefallen ist. Nur wenn auch dies nicht möglich ist, darf man abwerfen. Weiterhin müssen, wenn möglich, die schon auf dem Tisch liegenden Karten der Mitspieler überboten werden. Sollte jemand dabei erwischt werden, dass er diese Regeln verletzt, so werden ihm die in diesem Spiel erbeuteten Stiche aberkannt, wodurch er selbstverständlich 5 Strafpunkte erhält. Sollte im Wiederholungsfall der dringende Verdacht der betrügerischen Absicht vorliegen, so wird der betreffende Spieler vom weiteren Spielgeschehen ausgeschlossen, nachdem er als Verlierer der laufenden Runde an jeden einen Euro bezahlt hat.

Stechen

Sollte es am Ende der Runde durch Punktgleichheit mehrere Spieler auf dem letzten Platz geben, wird der Verlierer durch ein Stechen ermittelt. Dabei ziehen alle Spieler, die stechen müssen, eine Karte. Wer die höchste zieht (es zählt zuerst die Farbe, dann der Kartenwert), darf bestimmen, wer gibt - und damit auch, wer zuerst ansagt. Sollte jemand in diesem Entscheidungsspiel 5 Strafpunkte bekommen, so hat er natürlich verloren. Ansonsten zahlt derjenige Spieler, der am wenigsten Stiche macht.

Durchmarsch

Sollte es einem Spieler gelingen, nach den ersten drei Spielen einer Runde 0 Punkte zu erreichen, und damit ausgemacht haben, so bekommt er von jedem Mitspieler einen Euro. Falls einer dieser Mitspieler bei einem dieser drei Spiele mitgespielt hat, also dadurch Strafpunkte bekam und somit mehr Punkte als die anderen Mitspieler hat, so zahlt er für seine Mitspieler je einen Euro an den Gewinner.

Turniermodus

Um in einem gespielten Turnier einen endgültigen Sieger über alle Runden zu ermitteln dient die Anzahl der erspielten Euros. Das Ende des Turnieres kann zeitlich begrenzt werden, sodass nach einer vorher bestimmten Spieldauer derjenige mit den meisten Euros das Turnier gewinnt. Es ist jedoch üblicher mit einer gewissen Zahl an Euros (normalerweise 10) zu starten und eine Untergrenze festzulegen, bei der man aus dem Turnier scheidet.

Spieleranzahl

Durch die Möglichkeit Brokdorf mit 2 bis 6 Spielern zu spielen, ist dieser Kartenspiel sehr wandlungsfähig. Abhängig von der Spielerzahl ändert sich der Spielverlauf sehr stark, ohne dass sich die Regeln ändern. Generell gilt, je mehr Spieler an der Runde teilnehmen, desto mehr Karten sind im Umlauf und damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit das jene Karten die das eigene Blatt schlagen können, auf der Hand der Mitspieler liegen. Die Ansagen fallen hier niedriger aus, das Spiel ist passiver und die Runden dauern länger, als bei weniger Spielern. Die optimale Spielerzahl sind 3 bis 5 Spieler, wobei der Reiz der kleinen Spielerzahl in den hohen Ansagen, dem hohen Tempo und dem Bluffen liegt. Bei großen Spielerzahlen hingegen ist der Wert einer verlorenen Runde größer. Auch das Spiel zu zweit ist möglich, jedoch wird es maßgeblich in Form des Stechens verwendet.

Ähnliche Spiele

Brokdorf besitzt eine große Ähnlichkeit zu Skat, vereint durch das Ansagen der Stiche jedoch auch Elemente des Spiels Wizard.

Siehe auch


Einzelnachweise