Benutzer:Monika Wirthgen/philosophieren
Features meines 'philosophieren'
Mein Philosophieren ist ein Umsetzen von Rolf Reinholds Physistik.
physistisch basiert: von meinem 'sensorieren'= eigenem Erleben ausgehend:
'sensorieren' ("empfinden") verwende ich als Bezeichnung für die neurophysiologische Aktivität der gesamten neuronalen Organisation von Lebewesen. Antike Sensualisten - angefangen von Protagoras bis hin zu Epikur - dürften der Meinung gewesen sein, dass jedes menschliches Empfinden Basis unseres Denkens und Handelns ist. David Hume hat eine vergleichbare Auffassung vermutlich seinen eigenen Schlussfolgerungen zugrunde gelegt, die er aus dem Hinsehen auf eigenes und fremdes Verhalten ziehen konnte. Seine Rede von den "impressions", die "sensations" und "ideas" auslösen dürften darauf hinweisen. Ebenso die unzähligen Bezüge seiner Beschreibungen zum alltäglichen Leben.
aus eigenem Erleben jederzeit revidierbare Schlussfolgerungen und Annahmen finden = flexibilisieren von Erfahrung
'erleben' bezeichnet den Input, der mir 'sensorisch' zugänglich ist. Daraus kann ich reflektierend schlussfolgern und Annahmen für mein Handeln erfinden. Den größten Teil dieses Tuns leistet meine Physis, ohne dass ich darüber Auskunft geben könnte.
Kenntnisse anderer miteinbeziehen
Unter 'Kenntnissen anderer' fasse ich deren Beschreibungen von Lebewesen- und Sachverhalten. Zur Erläuterung eine kurze Beschreibung von David Hume aus dem VII. Kapitel seiner "Untersuchung über den menschlichen Verstand". Um nachvollziehbar zu machen, dass die von Menschen behaupteten Zusammenhänge zwischen Ereignissen sich nicht zwingend notwendig aus dem Sachverhalt der Ereignisse entnehmen lassen, sondern im 'Auge des Betrachters'liegen, fasste er zusammen: "Wir stellen lediglich fest, dass ein Ereignis tatsaechlich unmittelbar dem anderen folgt. Zum Stoss der einen Billardkugel gesellt sich die Bewegung der anderen. Das ist alles, was sich den aeusseren Sinnen darbietet."
Überlegungen aus Kenntnissen anderer erwägen
Überlegungen sind Schlussfolgerungen anderer aus ihrem Erleben. Ich halte sie wie die meinen für jederzeit revidierbar.
Wenn Epikur z.B. meint: 'Den Tod gibt es nicht für uns: ist ja unser Körper, wenn er sich aufgelöst hat, empfindungslos. Und das, was wir nicht empfinden können, gibt es für uns nicht.' dann kann ich dieser Behauptung auf Grund meines eigenen Erlebens zustimmen. Auch ich schlussfolgere: Was ich nicht empfinde, gibt es für mich nicht.
diskursieren = mit anderen darüber reden
Sichtweisen anderer betrachte ich als Chance meine zu verändern. Das Gespräch mit anderen hat zudem den Vorteil, dass ich selber merke, was ich denke. Kommunikation halte ich für ein urmenschliches Bedürfnis, das zwischenmenschliches Klarkommen wirksam unterstützt.