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Schienenstegdämpfer
An Eisenbahnstrecken werden Schienenstegdämpfer (SSD, auch Schienendämpfer oder Schienenabsorber) zur Minderung des vom Gleis abgestrahlten Rollgeräusches eingesetzt. Die Schienenstegdämpfer werden i.d.R. nachträglich an bestehende Gleise montiert, wobei die mechanische Fixierung über Metallklammern oder lösbare Verspannungen erfolgt, zusätzliche Bohrungen an der Schiene dürfen aus aus Festigkeitsgründen nicht erfolgen. Aufgrund des eingeschränkten Bauraumes an der Schiene, insbesondere im Bereich der Schienenbefestigung direkt über den Schwellen, werden sie im Schwellenfach montiert (meist Schienensteg oder -fuss).
Ihre Wirkung als mechanischer Dämpfer geht auf die Erhöhung der Strukturdämpfung der Schiene zurück. So wird auch die längenspezifische Dämpfung des Gleises erhöht. Die entsprechende Kenngröße ist die Gleis-Abklingrate (engl.: Track Decay-Rate). Die Bezeichnung als (Absorber) geht auf die Umwandlung von Schwingungsenergie in Wärmeenergie zurück, sie reduzieren damit die mechanischen Schwingungen von Schiene (und Rad) sodass am Ende weniger Schall als Rollgeräusch abgestrahlt wird. Die Maßnahme setzt also direkt an der Schallquelle an und reduziert die Schallleistung des Rollgeräusches bei der Vorbeifahrt eines Zuges.
Schienenstegdämpfer werden in verschiedenen Bauformen hergestellt. Alle wirken als 'passive Systeme', d. h. ohne externe Energiezufuhr.
Die Höhe der Schallreduktion hängt vor allem von der Bauform, der Zugart, der Fahrgeschwindigkeit und der schon vorliegenden Gleis-Abklingrate ab.
Anwendung finden Schienenstegdämpfer an Streckenabschnitten, bei denen durch hohe Zugzahlen und / oder besonders laute Züge die Anwohner einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt sind. Im Bereich der DB Netz wurden Schienenstegdämpfer im großen Umfang im Rahmen des Konjunkturpaket II eingesetzt und ihre akustische Wirkung ausführlich gemessen[1]. Da sie nicht als Lärmminderungsmaßnahme anerkannt werden können erfolgt bisher keine reguläre Nutzung.
In den Niederlanden werden Schienenstegdämpfer bereits als reguläre Lärmminderungsmaßnahme angewandt[2].
Einzelnachweise
- ↑ [1] DB Netz, 2012
- ↑ Ministerie van Infrastructuur en Milieu, 2013