Benutzer:Mulgogi/Wirtschaftsgeschichte Japans 1900-1979

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Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte Japan ähnlich wie Deutschland ein Wirtschaftswunder. In wenigen Jahrzehnten wurde Japan eine Hightech-Nation. Seit den 1960ern wuchs die japanische Wirtschaft jährlich zwischen vier und zehn Prozent. Diese sogenannte Bubble Economy ("Seifenblasen-Wirtschaft") endete zum Schluss der 1980er. Grund waren unter Anderem Fehlspekulationen am japanischen Aktien- und Immobilienmarkt. Seit den 1990ern erreichte das Wirtschaftswachstum in Japan nicht mehr die selben hohen Werte wie in der Vergangenheit. Es bewegte sich nach langer Stagnation im niedrigen einstelligen Bereich.[1]

Die Wirtschaftsgeschichte Japans im 20. Jahrhundert wird vor allem charakterisiert durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg und die daraus folgende Besatzung Japans durch die USA.

Konjunktur bis 1920

Nach der Jahrhundertwende entwickelte sich die Wirtschaft Japans in einer dualen Struktur. Während sich die Industrie, allen voran die Textilindustrie sowie die Schwerindustrie (Eisen- und Stahlproduktion und Schiffbau), vergrößerte und ein starkes Wachstum aufzeigte, ging die Entwicklung in der Agrarindustrie nur sehr schleppend voran. Obwohl wichtige Industriezweige modernisiert und neue hochmoderne Produktionsanlagen errichtet wurden, verblieb die Agrarindustrie in einem vormodernen Pachtsystem. Wenngleich die Zahl an großen, modernen Fabriken, die den Zaibatsu gehörten, wuchs und dort immer mehr Arbeitskräfte benötigt wurden, existierten weiterhin eine große Zahl an kleinen und mittelständischen Unternehmen, in denen immer noch die Hälfte der verfügbaren Arbeitskräften beschäftigt waren.

Nach 1900 erlebte die Industrie in vielen Bereichen einen starken Anstieg. In der Textilindustrie überstieg der Export von Baumwoll- und Seidenprodukten 1907 die importierten Mengen. Es wurden erste große Produktionsanlagen in der Eisen- und Stahlindustrie errichtet und unter staatlicher Förderung und mit vielen Bemühungen einiger Zaibatsu arbeitete sich Japan bis 1918 zu einem der drei größten Schiffbauer Welt herauf.[2]

Wirtschaftsboom im Ersten Weltkrieg

Während des Ersten Weltkrieges erlebte die Wirtschaft einen rasanten Aufschwung, und auf dem internationalen Markt fielen viele Konkurrenten Japans, wie Europa oder Amerika, weg, was den Weg für japanische Produkte international frei machte. Das führte zu einem Exportboom, der sich vor allem in der Baumwoll- und Rüstungsindustrie, aber auch in der Schwerindustrie zeigte.[3] Die Produktion von Gütern wie Eisen, Stahl, Schiffen und Rohseide wurden für den Export ausgebaut. Auch die Zaibatsu nutzen den Aufschwung und vergrößerten ihren Einfluss auf Bergbau, Schiffbau, Eisen- und Stahlherstellung und auf das Bankenwesen.[4]

Mit dem Kriegsende nahm das starke Wirtschaftswachstum wieder ab. Ab 1919 begann die Zahl der exportierten Güter zu sinken und die internationalen Konkurrenz kehrte zurück. Es kam 1920 zur Inflation, nachdem in 1919 die Preise in die Höhe geschossen waren und es eine Welle von spekulativen Geschäften gab.[5] Der Rückgang der Wirtschaft nach Kriegsende und das verheerende Kantō-Erdbeben, das 1923 die Region Tokyo erschütterte, bei dem viele Produktionsanlagen zerstört wurden, führten zu einer starken Depression der Wirtschaft.[2]

Shōwa-Finanzkrise 1927 und Weltwirtschaftskrise 1929

Die Depression seit 1923 stürzte die Wirtschaft 1927 in eine Finanzkrise, nachdem Investitionen und Spekulationen während des wirtschaftlichen Aufschwungs im Ersten Weltkrieg zu einer sogenannten "Wirtschaftsblase" (economic bubble) geführt hatten und diese zerstörte. Diese Entwicklungen führten zum Bankrott vieler Unternehmen. Die Showa-Finanzkrise kann als Vorreiter der Weltwirtschaftskrise angesehen werden, die Japan 1929/1923 traf.[2][3]

Erholungsphase

Die Wirtschaftspolitik des japanischen Finanzministers Takahashi Korekiyo plante, die Wirtschaft wieder aus der Krise zu führen. Mandschukuo, nachdem 1931 innerhalb der Mandschurei-Krise die Mandschurei durch Japan besetzt wurde, zu einem hochmodernen Schwerindustriestandort auszubauen, sorgte für einen raschen Aufschwung. Dieser wurde vor allem durch die Rüstungsindustrie und die Kriegsvorbereitung geprägt.[6]

Auch wurden 1932 bis 1934 die Automobilherstellung und der Schiffbau für militärische Zwecke durch den Staat subventioniert, außerdem erhielt die Ölindustrie staatliche Steuererleichterungen.[5] Seit 1930 neu entstandene Zaibatsu passten sich zwar an die neuen Wirtschaftsstrukturen an, waren aber weniger einflussreich als ihre Vorgänger.[2]

Zweiter Sino-Japanischer Krieg und Zweiter Weltkrieg 1937-1945

Während des zweiten Sino-Japanischen Krieges wurden die Wirtschaft weiter durch den Staat stark gefördert. Durch steigende Ausgaben für das Militär und die Kriegsrüstung wuchs die Produktion der Schwerindustrie gewaltig. Bis 1944 stieg die Produktion von Kriegsmaterialien, sowie Waffen und militärischen Fahrzeugen, trotz Seeblockaden weiter an.

Nach 1944 stieg die Nachfrage an den für den Krieg benötigten und geforderten Produkten so stark an, dass die Industrie sie nicht mehr decken konnte. Die Luftangriffe der Alliierten auf Japan 1944 zielten vor allem die industriellen Produktionsstätten an und zerstörten diese größtenteils. Dies führte dazu, dass mit der Kapitulation Japans am 15. August 1945 der durch Aufrüstung und durch den Krieg hervorgerufene Aufschwung zu einem jähen Ende kam. Die Produktion in Bergbau und Industrie sank rasant und so lag Ende 1945 das Produktionsniveau nur noch bei einem Bruchteil des Vorkriegsniveaus. Obwohl die Wirtschaft während des Sino-Japanischen Krieges und des Zweiten Weltkrieges einen starken Aufschwung in der Schwerindustrie und allen voran in der Rüstungsindustrie erlebte, waren andere Wirtschaftssektoren, wie Agrarindustrie und Textilindustrie zum Stillstand gekommen. Bei Kriegsende 1945 lagen Kapazitäten in diesen Industrien nur noch bei einen geringen Teil der Vorkriegskapazität.[2]

Besatzungszeit 1945-1952[2]

1. Reformperiode (August 1945-Februar 1947)

Während der Besatzungszeit Japans führte der SCAP mehrere Reformen durch, die später unter dem Namen "Wirtschaftliche Demokratisierung" zusammengefasst wurden. Sie waren größtenteils Landwirtschafts-, Arbeits-, und Industriereformen. Um massive Hungersnöte zu verhindern, stellten die USA unter der Leitung von GARIOA und EROA (Economic Relief in Occupied Areas) ein Hilfsprogramm auf, das einen Teil von Japans Importkosten bezahlte und Petroleum als Ersatztreibstoff lieferte. Außerdem wurden unter japanischen Führungskräften eine sogenannte "wirtschaftliche Reinigung" durchgeführt, die besonders die japanische Wirtschaftselite belastete. Statt Reparationszahlungen wurde Maschinenwerkzeug im Wert von 35 Mio. US$ versendet, aber gemäß dem Friedensvertrag von San Francisco wurden nach der Besatzungszeit Reparationszahlungen geleistet. Der SCAP führte außerdem eine Währungsreform durch und stellte den "neuen Yen" vor, diese Reform scheiterte jedoch bald durch ihre zu strenge Durchführung. Die japanische Regierung befasste sich währenddessen mit der Revitalisierung und Modernisierung Japans, sah sich aber bald mit zu großen außerplanmäßigen Ausgaben konfrontiert, die die Steuereinnahmen nicht decken konnten. Außerdem sah sich das Geschäftsbankwesen in Japan in Schwierigkeiten, nachdem die Währungsreform und die Inflation einen Bankensturm verursachten. Die Inflation zeigte sich vor allem in Verkaufsengpässen und sich verdoppelnden Preisen, denen durch die Kombination von Preiskontrollen, SCAPs "neuen Yen" und Fördermittel entgegengewirkt werden sollte. 1946 wurden zwei wichtige Behörden gegründet, das ESB (Economic Stabilization Board) und die RFB (Reconstruction Finance Bank). Diese leiteten unter SCAP ein Programm mit Preiskontrollen, Subventionen (ESB) und Langzeit-Darlehen (RFB), die durch die Bank of Japan unterstützt wurden.

2. Gegenstromperiode (Februar 1947- Dezember 1948)

1947 ersetzte der SCAP alle freien Tarifverhandlungen mit einem 3-Punkte-Lohnkontrollprogramm, um der Inflation weiter entgegenzuwirken. Aufgrund zunehmender Beschwerden, auch den ausgeschlossenen privaten Handel betreffend, lockerte der SCAP seine Gesetze. Die ESB-RFB-Kombination warb weiterhin für den verlustfinanzierten Wiederaufbau und damit auch zum Beispiel für die Bilanzierung des japanischen Gesamtbudgets, um den finanzwirtschaftlichen Druck durch die Bank of Japan zu verringern. Außerdem sollten zum Budget-Ausgleich öfter und höhere Steuern eingetrieben werden, was nach gescheiterter Professionalität zu "Anti-Steuer-Demonstrationen" und Beschwerden oppositioneller Politiker führte. Diese zunehmende Kritik ließ Japans Regierung schließlich Wirtschaftsexperten herbeiziehen, der Banker Joseph M. Dodge wurde zum Direktor für Finanzen des SCAP ernannt. Dodge unterstützte die freie Markwirtschaft, stellte private Unternehmen vor öffentliche Betriebe und sah Preiskontrollen und Subventionen als nicht nützlich an. Außerdem befürwortete er niedrige Steuersätze, das Prinzip des Budget-Ausgleichs und die strenge Regulierung des Geldflusses. Seine Vorgehensweise wurde später als "Dodge Line" bezeichnet.

3. Dodge-Line-Periode (Dezember 1948-Juni1950)

Das Dodge-Programm verlangte nach einem einheitlichen Umrechnungskurs (360 Yen = 1 US$), der schließlich durch die japanische Regierung befürwortet wurde und Kapitaltransaktionen erleichterte. Außerdem sollte damit die Abwanderung aus Japan und der Ankauf billiger japanischer Anlagen durch ausländische Unternehmen verhindert werden. Ein unerwarteter Nachfrageschwund 1949 führte zu Unternehmenspleiten und Arbeitslosigkeit. Kleinere Firmen ließen zum Teil ganze Gehaltsabrechnungen an den Staat aus, um ihre Arbeiter zu bezahlen, während japanische Bauernfamilien unter zu geringen Preisen von landwirtschaftlichen Produkten litten. Durch die Rezession wurde ein Überschuss an unverkäuflichen Beständen ausgelöst, der die Produktion sperrte. Potentielle Kunden warteten auf einen Preisumschwung, die japanische Regierung befürchtete hier aber Paniken und Bankrotts und vermied den generellen Preisumschwung durch Darlehenserhöhung der Geschäftsbanken. Das 1948 neu gewählte Parlament unter Premier Yoshida Shigeru (und Finanzminister Ikeda Hayato) argumentierte, dass die Rezession nur zur Stärkung der Opposition und zur Schwächung der Liberalen Partei führen würde. Sie strebten nach der Auflösung der GARIOA-EROA-Geldanlagen, dem Aufschub der lokalen Steuererhöhung und der Autorisierung des verlustfinanzierten Wirtschaftens. Die Beziehung zwischen SCAP und Ikeda verschlechterte sich folglich erheblich.

4. Koreakrieg-Periode (Juni 1950-April 1952)

Der Ausbruch des Koreakrieges war für die japanischen Behörden sowie den SCAP völlig unerwartet, was zum teilweisen Verfall der vorher aufgebauten Machtstellung des SCAPs führte. Die japanische Wirtschaft boomte, besonders aufgrund des Nachfrageaufschwungs durch die in Korea stationierten US-amerikanischen Streitkräfte, und war infolgedessen stark exportorientiert. Der Geldfluss wurde für japanische Nutzung durch die GARIOA-EROA-Geldanlagen und das Dodge-Programm angeschoben. Das Programm selbst hinterließ drei grundlegende Maßnahmen: die Budgetbilanzierung, die Umtauschrate Yen-Dollar und die Liquidation der Preiskontrolle. Außerdem trat das Problem der Überschuldung auf, die Geschäftsbanken verliehen mehr, als sie als Einlagen besaßen. Die Bank of Japan glich diese Schulden aus, indem sie eigene Reserven als Anlagen lieh, wozu der SCAP eher kritisch stand, man befürwortete diese unorthodoxe Methode nur, weil sich Japan in einer Zeit der Feindseligkeit mit Korea befand.

Wirtschaftswachstum 1950er/1960er

1951 wurde das Ministerium für internationalen Handel und Industrie (MITI, später Zusammenschluss zu METI) gegründet, das unter der japanischen Regierung Wirtschafts- und Industriepläne verfasste. Außerdem wurde die globale Vermarktung japanischer Produkte strategisch unterstützt und gefördert, was Japans Exportunternehmen auf dem Weltmarkt aufsteigen ließ. Die Strategie befasste sich mit unterschiedlichen betriebswirtschaftlichen Bereichen und stellte fortan ein Vorbild für westliche Managementschulen und auch zum Beispiel für die Wirtschaftsplanung der Tigerstaaten dar. [7]

Das starke Wirtschaftswachstum von 1955 bis 1961 auf Basis des Umschwungs von der industriellen Struktur zur Schwer- und Chemieindustrie machte den Weg in die "Goldenen 60er" frei. Nachdem sich die Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg erholt hatte, wurde Japan vor allem durch die USA aufgefordert, seinen Markt zu öffnen und zu liberalisieren. Im Juni 1960 wurden durch den neu gewählten Premierminister Ikeda Hayato Pläne zur Liberalisierung des internationalen Handelsaustausches vorgestellt (auch "Ikeda-Pläne"), in denen die Liberalisierungsrate in 3 Jahren von 40% auf 80% ansteigen sollte. Schon im Oktober 1962 war die Liberalisierungsrate auf 88% angestiegen. Außerdem wurde Japan 1963 zu einem Mitglied des Internationalen Währungsfonds (IMF) und in 1964 Mitgliedsstaat der in 1961 gegründeten OECD. Mitte der 1960er kam es zu einem Wandel in der Industrie, es wurde sich nicht mehr so stark auf die Textilindustrie als größten Exportfaktor verlassen, sondern mehr Wert auf die Schwerindustrie und die sich entwickelnde Automobilindustrie gelegt. Zum Beginn der 1970er verstärkte Japan abermals seine Bemühungen, seine Wirtschaft zu liberalisieren. Innerhalb eines 4-Stufen-Systems wurden die Märkte zahlreicher Industrien um 50% oder sogar um 100% liberalisiert, unter Anderem zum Beispiel der Schiffbau, die Automobil- und Stahlindustrie. Die Liberalisierungspläne bewirkten eine Welle von neuen Investitionen und Produktionsanlagen in der Industrie und waren einer der Hauptfaktoren für die Beschleunigung der Wirtschaft. Außerdem brachte die Liberalisierung die japanische Wirtschaft der Marktwirtschaft näher, nachdem die Regierung die Kontrolle über den Außenhandel verringerte. [3]

Wirtschaftskrise ab 1973

Durch den Investitionsboom wuchs die Wirtschaft weiter, aber auch die Inflationsrate stieg an und die Geldentwertung geschah mit immer schnellerer Geschwindigkeit. Als im Winter 1973 die OPEC die Ölpreise vervierfachten (sh. Ölpreiskrise 1973), sah sich Japan in Schwierigkeiten. Drei Viertel der japanischen Energieversorgung wurden durch Öl gedeckt (davon 85% aus dem Nahen Osten) und dadurch vergrößerte sich die Ölrechnung 1974 um über 250% und beanspruchte damit mehr als ein Drittel der Exporterlöse, wo es vorher nur etwa 15% gewesen waren. Die Drohungen der OPEC, die Produktionen und Exporte drastisch einzuschränken, ließen Unsicherheiten und Ängste hochkommen.[8] Der weitere Anstieg der Kosten verlangsamte die Wachstumsrate der Wirtschaft und zeigte sich als Auswirkung in strikten Finanzierungsplänen im Investitions- und Nachfragebereich 1974 bis 1975. Dies führte letztendlich zum bis dahin schwersten Konjunktureinbruch der japanischen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Depression war verbunden mit einer nur mäßig fallenden Inflationsrate, Defiziten in der Leistung- und Handlungsbilanz und dem Anstieg der Arbeitslosenquote, der Großhandelspreise und der Lebenshaltungskosten. Nach der Krise 1973 fand Japan nicht mehr zu seinem vorherigen Wirtschaftswachstum der 1960er Jahre zurück. Zwar wurde das Exportwachstum nicht stark beeinflusst, aber die Kapitalbildung und die privaten Investitionen hatten die Krise erst Ende der 1970er verarbeitet. Obwohl Japans Industrie nun (nach der zweiten Ölkrise 1978) energie- und rohstoffsparender arbeitete (zum Beispiel durch den Einsatz von Atomenergie) und damit einige Einsparungen erwirtschaften konnte, blieb die Finanzierung des Imports weiterhin ein großes Problem. Außerdem hinterließ die Krise 1974/75 durch den vorher geschehenen Investitionsboom unausgelastete Kapazitäten und somit einen zu geringen Auslastungsgrad und nur wenig Investitionsbereitschaft, gepaart mit stark gestiegenen Arbeits-, Material- und Kreditkosten. Auch die Industrien, die in den "Goldenen Sechzigern" noch aufblühten, wurden beeinflusst, besonders die Eisen- und Stahlindustrie, der Schiffbau, die petrochemische und die Textilindustrie. Dies hatte unterschiedliche Gründe, vor allem aber waren dies die Auswirkungen des tendenziell rückläufigen Bedarfs, des Anstiegs der Rohölpreise und der billigeren Verkaufspreise der neuen Entwicklungsländer Südostasiens.[4] Allerdings konzentrierte sich die japanische Wirtschaft nun mehr auf Technologieentwicklung und Forschung, was ein Wachstum in Elektroindustrie und Maschinenindustrie bewirkte.[9]

In den späten siebziger Jahren erfuhr Japan, dass es "schwieriger sein kann, eine fortgeschrittene, technologie- und kapitalintensive Industriewirtschaft nach den Erfordernissen der Weltmärkte umzubauen, als solch eine fortgeschrittene, technologie- und kapitalintensive Industriewirtschaft nach fremdem Vorbild und mit fremder Hilfe aufzubauen"[10]. Zwar schien diese Erkenntnis schneller verarbeitet zu sein als bei vergleichbaren westlichen Wirtschaftsmächten, aber es blieb trotzdem bis dato fraglich, ob Japan jemals wieder auf das Wirtschaftswachstum der 1950er bis 1960er Jahre zurückfinden würde.

Literatur

  • David Flath: The Japanese Economy. 3. Auflage. Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870240-5
  • Franz X. Henkel, Paul Lindner, Rolf Ziegler: Fundamente - Der asiatisch-pazifische Raum. Schülerbuch, Oberstufe. Klett Verlag, 2003, ISBN 978-3-12-409234-2
  • Volker Hentschel: Wirtschaftsgeschichte des modernen Japans 1. Hrsg.: Hans Pohl. Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, 1986, ISBN 3-515-04683-6
  • Volker Hentschel: Wirtschaftsgeschichte des modernen Japans 2. Hrsg.: Hans Pohl. Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, 1986, ISBN 3-515-04684-4
  • Itasaka, Gen (Hrsg.): Kodansha encyclopedia of Japan. Band 2, Tokyo, 1983, ISBN 0-87011-620-7
  • edited by Kozo Yamamura: The Economic Emergence of Modern Japan. Hrsg.: Press Syndicate of the University of Cambridge. Cambridge University Press, 1997, ISBN 0-521-58946-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. AHK Japan: Wirtschaft. Abgerufen am 27. Januar 2017.
  2. a b c d e f Economic history. In: Itasaka,Gen (Hrsg.): Kodansha encyclopedia of Japan. Band 2. Tokyo 1983, ISBN 0-87011-620-7, S. 152 ff.
  3. a b c edited by Kozo Yamamura: The Economic Emergence of Modern Japan. Hrsg.: Press Syndicate of the University of Cambridge. Cambridge University Press, 1997, ISBN 0-521-58946-0.
  4. a b Volker Hentschel: Wirtschaftsgeschichte des modernen Japans 1. Hrsg.: Hans Pohl. Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, Stuttgart 1986, ISBN 3-515-04683-6.
  5. a b David Flath: The Japanese Economy. 3. Auflage. Oxford University Press, Oxford 2014, ISBN 978-0-19-870240-5.
  6. Volker Hentschel: Wirtschaftsgeschichte des modernen Japans 2. Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, Stuttgart 1986, ISBN 3-515-04684-4.
  7. Franz X. Heckl, Paul Lindner, Rolf Ziegler: Fundamente - Der asiatisch-pazifische Raum. Schülerbuch, Oberstufe. Klett Verlag, 2003, ISBN 978-3-12-409234-2, S. 61–62.
  8. Walter J. Levy: Neureiche, die die Welt erschüttern. Zeit online, 15. März 1974, abgerufen am 25. Januar 2017.
  9. US-Märkte im japanischen Griff. Zeit online, 2. März 1979, abgerufen am 26. Januar 2017.
  10. Volker Hentschel: Wirtschaftsgeschichte des modernen Japans 2. Hrsg.: Hans Pohl. Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, Stuttgart 1986, ISBN 3-515-04684-4, S. 154.

Weiterführende Literatur

  • Ronald E. Dolan, Robert L. Worden: Japan: a country study Federal Research Devision, Library of Congress, Washington, D.C,1992

Siehe auch