Benutzer:MuseumBrandhorst/Zweite

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Curriculum Vitae Armin Zweite

Geboren 1941 in Ellerwalde (ehem. Kr. Marienwerder, Westpr.)

Aufgewachsen in Flensburg, dort Schulbesuch

1960 Abitur

Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie, in Kiel, Tübingen, Göttingen. Ab 1963 Studium der Kunstgeschichte

1967/68 Forschungsaufenthalt in Antwerpen und Brüssel

1970 Promotion mit der Untersuchung „Studien zu Marten de Vos (1532-1603). Ein Beitrag zur Geschichte der Antwerpener Malerei in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts“ in Göttingen (als Buch 1980 erschienen).

1970/71 Aufenthalt als visiting scholar an der University of California in Berkeley

Okt. 1971 – Mai 1972 Mitarbeit an der aus Anlass der Olympischen Spiele von Michael Petzet organisierten Ausstellung "Bayern - Kunst und Kultur" im Münchener Stadtmuseum (9.Juni – 15.Okt. 1972) Sommer 1972 Forschungsaufenthalt in Paris

1.Sept. 1972 Kurator an der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München

1. 2.1974 - 30.9.1990 Direktor der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München In dieser Zeit Überwindung der seit der Gründung des Museums 1925 gültigen Klausel, die Sammlung ausschließlich auf Münchner Künstler und Künstlerinnen mit der Maßgabe zu beschränken, von den bedeutenden Künstlern nur Skizzen und sekundäres Material zu erwerben (Hauptwerke sollten der Neuen Pinakothek vorbehalten bleiben) und von den weniger bedeutenden Meistern deren wichtigste Arbeiten aufzunehmen. Durch das Vermächtnis Gabriele Münters (Werke Kandinsky und des Blauen Reiters) im Jahre 1957 war diese Regelung ohnehin obsolet geworden. Ergänzung der Sammlung mit herausragenden Bildern von Klee (Rausch, Botanisches Theater, Rosengarten, Sumpflegende, Rhythmisches freier und strenger, Zerstörter Ort, u.a.m.), Marc (Vögel), Kandinsky, Jawlensky, Campendonk. Daneben wichtige Darstellungen von Corinth, Schuch, Scharl, Schad und anderen. Hinzu kamen Werke von Beuys, Richter, Kiefer, Rainer, Nitsch, Gironcoli, Attersee, Brus, Serra, Fahlström, Cucchi, Paladino, Baruchello, Erro, Jorn und Gruppe Spur, Warhol, Heizer, Arakawa, Gursky, Ruff u.a. Skulptur, Video und Fotografie wurden zunehmend berücksichtigt. Mit der Auseinandersetzung um die Erwerbung einer Installation von Joseph Beuys (Zeige deine Wunde) 1979/80 geriet die programmatische Neuausrichtung des Lenbachhauses in die öffentliche Diskussion, wurde aber definitiv zugunsten einer multimedialen und vor allem internationalen Ausrichtung entschieden. Einstellung von Verkäufen aus den Beständen der Gabriele Münter und Johannes Eichner Stiftung, die bis 1982 Hunderte von Werken dem internationalen Kunsthandel überlassen hatte, um aus den Erlösen Werke für die Sammlung Blauer Reiter anzukaufen. Die rege Ausstellungstätigkeit orientierte sich einmal am Kunstgeschehen in München vom frühen 19. Jh, bis in die Gegenwart, dann aber auch an der europäischen und nordamerikanischen Szene. Thematische Projekte spielten ebenso eine Rolle wie die Beschäftigung mit den Medien Video, Fotografie, Installation und Performance. Randgebieten der Kunst wie etwa der so genannten Kunst der Geisteskranken (Slg. Prinzhorn, Wölfli, Soutter, Künstler aus Gugging u.a.) wurden mehrer Projekte gewidmet,

1977 Kommissar der Bundesrepublik Deutschland für die Biennale des Jeunes, Paris

1983,1985,1987 Kommissar der Bundesrepublik Deutschland für die Biennale in Sao Paulo (1983: Das „James Bay Project - A River drowned by Water“ von Rainer Wittenborn und Claus Biegert ( der Kampf der Cree Indianer Kanadas um den Erhalt ihres Lebensraums, der durch den Bau eines großen Kraftwerks gefährdet wurde) fand bei den Vertretern den indigenen Völker des Amazonasgebietes lebhaftes Interesse; daneben wichtige Werkgruppen von Markus Lüpertz, und AR Penck; 1985: Werke von Peter Bömmels, Albert Hien und Jiri Gerog Dokoupil; 1987: Werke von Anselm Kiefer).

Kunstbau: Seit 1980 auf eine Anregung von Hermann Kleinknecht Beschäftigung mit dem Leerraum über die UBahnhof Königsplatz, der als möglicher Zivilschutzraum ausgewiesen war. Langjährige Auseinandersetzung mit dem Kreisverwaltungsreferat und dem Baureferat Münchens. Erst durch die Pläne von Uwe Kiessler bekam der Raum eine überzeugende Gestalt. Die Ausführungsplanung war 1990 abgeschlossen. Abschied von München nachdem die Stadt weder bereit war, den Entwurf Kiesslers zeitnah umzusetzen, noch den Ankaufsetat deutlich zu erhöhen. Die Eröffnung fand 1994 statt.

Vom 1.10.1990 bis 31.12.2007 Direktor der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf Erweiterungsbau (K 20): Eine Anregung Werner Schmalenbachs aufgreifend, war vom Ministerpräsidenten des Landes NRW das Versprechen gegeben worden, das Haus zu erweitern. Auch einer zweiten Forderung, den Ankaufetat sehr deutlich anzuheben, wollte die Landesregierung entsprechen. Letzteres geschah, wurde jedoch nach drei Jahren Schritt um Schritt zurückgenommen. Die Hoffnung, relativ schnell die so dringliche Erweiterung zu realisieren, wurde immer wieder enttäuscht. Erst im März 2006 fiel eine positive Entscheidung, allerdings nicht für die allein sinnvolle und optimale Lösung. Der sich über 16 Jahre hinziehend Einsatz hatte sich zwar gelohnt, führte daher leider nicht zu dem angestrebten Resultat. Immerhin konnten 1800 m² Ausstellungsfläche hinzugewonnen werden, nicht aber die so notwendigen Funktionsräume wie Depot, Werkstätten, Büros, Übungsräume für die Vermittlungsarbeit u.a.m. Sie wurden ähnlich wie beim Ursprungsbau den Belangen des Individualverkehrs insofern geopfert, als unter dem Erweiterungsflügel eine Tiefgarage errichtet wurde. Zweite hat nachdrücklich, wenn auch letztlich erfolglos, auf dieses Manko hingewiesen, zumal sich auch im Ständehaus aufgrund der Struktur und der Lage dieses historischen Komplexes keine derartigen Räume schaffen ließen. Ständehaus (K21): Von 1995 bis 2002 Beschäftigung mit dem Ständehaus, dem ehemaligen Landtagsgebäude, für das nach der Errichtung eines neuen Parlamentsgebäudes am Rhein keine anderweitigen Funktionen gefunden werden konnten. Das Angebot der Regierung, es der Kunstsammlung zur Nutzung zu überlassen, wurde unter der Bedingung akzeptiert, dass der Bau für die Belange der Kunst hergerichtet, d.h. umgebaut und saniert werden müsste und dass die Kunstsammlung bei der Auswahl des Architekten beteiligt werde. Uwe Kiessler wurde mit der Machbarkeitsstudie beauftragt. Die ihr zugrunde liegenden Ideen überzeugten alle Gremien und wurden gegen den anfänglichen Widerstand des Landesdenkmalamtes realisiert. 5000 m² Ausstellungsfläche konnten hinzugewonnen werden, allerdings so gut wie gar keine Funktionsräume. Ausbau der Sammlung in die Gegenwart. Beuys (Palazzo Regale und Sammlung Ulbricht, sowie ein größerer Block von Papierarbeiten), Serra, Richter (11 Werke), Kirkeby, Lüpertz, Arakawa, Chamberlain, Sol LeWitt, Judd, Andre, Long, Rauschenberg, Knoebel (u.a. Genter Raum), Paik, Kentridge, B.u.H. Becher, Gursky, Höfer, Struth, Erwerbung der Sammlung Ackermans (Schütte, Mucha, Munoz, Ruff, Boltanski, Deacon, Cragg, Fritsch, Merz, Kounellis, Viola, Pfeiffer, West u.a.m.) daneben Erweiterung der klassischen Abteilungen durch Erwerbung etlicher Werke von Magritte, Max Ernst, Dalí und Soutine.

U.a. fanden folgende Ausstellungen statt: Aratjara – die Kunst der ersten Australier; K.I. Die konstruktivistische Internationale; Kandinyksy – Kleine Freuden; Joseph Beuys, Natur- Materie – Form; Reichard Serra, Running Arcs for John Cage; Picasso, Welt der Kinder; Oskar Schlemmer, Tanz, Theater, Bühne; Max Bekcmann, Die Nacht; Paul Klee, Im Zeichen der Teilung; Daniel Buren, Erscheinen, Scheinen, Verschwinden; Robert Rauschenberg, Das Spätwerk; Markus Lüpertz, Retrospektive; René Magritte, Max Ernst, Retrospektive; Berhard Heisig, Die Wut der Bilder; Die andere Moderne, Giorgio de Chirico und Alberto Savinio; Ich ist etwas Anderes; Barnett Newman; Die Blaue Vier; Egeo Schiele; Die Surrealistische Revolution; Afrikanische Kunst aus dem Museum Tervuren; Baselitz, Die Afrika-Sammlung; William Kentridge; Donald Judd, Puppen, Körper, Automaten; Matisse, Figur, Farbe, Raum; Picasso, Malerei gegen die Zeit; Gerhard Richter; Francis Bacon, Die Gewalt des Faktischen; Sean Scully; Gerhard Altenbourg, Im Fluss der Zeit; Rebecca Horn, Bodylandscapes; Egon Schiele; Bernd u, Hilla Becher, Die Typologien; Sammlung Speck, Sammlung Ackermans, Sammlung Schürmann; Katharina Fritsch, Thomas Schütte, Paul Pfeifer, Rodney Graham, Martin Kippenberger; Gregor Schneider, Weiße Folter, Gerhard Merz, Fragment Grande Galerie I-XIV; Luc Tuymans; 40 Jahre Videokunst u.a. Objectivitées – La photographie à Düsseldorf, Musée d’art moderne de la Ville de Paris.

Vom 1.1.2008 bis 31.10.2013 Direktor der Sammlung Brandhorst in München und Geschäftsführer der Udo und Anette Brandhorst Stiftung. Einrichtung der Sammlung in dem von Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton entworfenen Bau. Erwerbungen von Werken von Twombly, Ruscha, Clemente, Katz, Warhol, Isaac Julien, Anri Sala, Simon Gimonprez, Mike Kelley u.a. Ausstellungen: Picasso, Künstlerbücher; Twombly, Photographien; Georg Herold, Multiple Choice; Gillian Wearing; Hiroshi Sugimoto; Revolution; Ed Ruscha, Bücher und Bilder; Reading Andy Warhol.

Verheiratet (seit 1974) mit Monika Steinhauser, Professorin an der Ruhruniversität Bochum von 1992 bis 2006, keine Kinder.

Mitgliedschaften - Société Kandinsky, Paris - Jürgen-Ponto-Stiftung, Frankfurt (bis 2007) - SK-Stiftung, Köln (bis 2007) - Ernst von Siemens Kunststiftung, München (seit 2008 Vorsitzender des Stiftungsrats) - Kuratorium des Zentralinstituts für Kunstgeschichte, München (bis 2009) - Kuratorium der Alf Lechner Stiftung, Obereichstätt - Bayerische Akademie der Schönen Künste, München