Benutzer:Na1717/test

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Ziviles Peacekeeping bedeutet, Menschen ohne Gewaltanwendung zu schützen. Im angelsächsischen Sprachraum ist dies bekannt als Unarmed civilian protection (UCP).[1] Ziviles Peacekeeping ist eine Sonderform der Gewaltfreien Intervention. Historisch geht Ziviles Peacekeeping auf die indische Friedensarmee Shanti Sena zurück. Der sperrige Begriff wurde in Anlehnung an die Blauhelme der Vereinten Nationen gewählt. Seit 2014 hat der Bund für Soziale Verteidigung (BSV) eine Kampagne zum Zivilen Peacekeeping begonnen.[2]

Akteure

Die Akteure des Zivilen Peacekeeping werden meist durch Nichtregierungsorganisationen, nationale wie internationale, eingesetzt. Bekannte Organisationen auf diesem Gebiet sind: Peace Brigades International, Witness for Peace, Nonviolent Peaceforce. Der Zivile Friedensdienst umfasst auch Einsätze des Zivilen Peacekeeping, jedoch auch zahlreiche andere. Menschen aus dem globalen Süden sind genauso wie die aus dem Norden als Einsatzkräfte des zivilen Peacekeeping tätig.

Aufgaben

Die konkrete Aufgabenstellung des Zivilen Peacekeeping ist vielfältig:[3]

  • Monitoring von Waffenstillständen und anderen Übereinkommen
  • Begleitung gefährdeter Personen, insbesondere von sozialen AktivistInnen, die Menschenrechte einklagen
  • Prävention von Gewalt in besonders gefährlicher Situationen (Wahlen, Abstimmungen)
  • Aufbau von „Frühwarnsystemen“, Kontrolle von Gerüchten
  • Anbahnung eines Dialogs zwischen verfeindeten Gruppen
  • Kontakt zu den bewaffneten Akteuren (Militär, Guerilla) aufbauen, um Schutzvereinbarungen zu verhandeln
  • Trainings anbieten, um Menschen zu befähigen, sich selbst und ihre Nachbarn zu schützen

Funktionsweise

Unbewaffnete Zivilisten haben keine Möglichkeit, unmittelbaren Zwang auszuüben oder durch Gewaltandrohung abzuschrecken. Die UN-Blauhelme hingegen sind sehr wohl bewaffnet - und werden unter anderem deswegen häufig auch als Konfliktpartei wahrgenommen. Die Akteure des Zivilen Peacekeeping werden in ihrer vordergründigen Schutzlosigkeit eher als neutral respektiert. Daraus resultiert ein persönlicher Schutz, der sich auch auf die Kontaktpersonen überträgt. Erfahrungsgemäß scheuen sich auch potenzielle Gewalttäter, die kein Problem haben, Einheimische anzugreifen, Internationale zu attackieren. Dazu kommt, dass die Internationalen geschult sind in deeskalierender Kommunikation und sich bemühen, zu allen Konfliktseiten vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen.

Einsatzländer

Eine Auswahl der Länder, in denen 2015 Ziviles Peacekeeping stattfand:

  • Südsudan
  • Philippinen
  • Syrien
  • Myanmar

Kosten

Nach Angaben von Nonviolent Peaceforce kostet eine Einsatzkraft unter Einberechnung aller Kosten der Organisation (incl. Management, Öffentlichkeitsarbeit) weniger als 50.000 Euro/Jahr. Darin inbegriffen sind auch die (Sozial-)Versicherungen für die Einsatzkraft. Zum Vergleich: Ein US-Soldat in Afghanistan kostet 1,2 Mio. US-$ im Jahr.[4] Der Deutsche Bundestag veranstaltete am 14. März 2016 eine Anhörung zum Thema „Chancen für unbewaffnetes ziviles Peacekeeping“.[5]

Einzelnachweise

Weblinks