Benutzer:NadaZamurovic/Canton

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

‘’’Maria Theresia Canton‘‘‘ (* 1795 als Hartmuth in Mannheim; † 20. November 1870 in Mannheim)

Leben

Die in Mannheim geborene Katholikin Maria Theresia Canton heiratete am 23. November 1813 den Weinheimer Handelsmann Joseph Canton. Nachdem dieser im Jahre 1826 verstarb, kehrte sie mit ihren zwei Kindern nach Mannheim zu ihrer Mutter zurück. In demselben Jahr noch wurde sie in der von ihrer Mutter seit 24 Jahren geführten ‚Wartschule‘ in F 5, 8 tätig. Im Mai 1847 übernahm sie schließlich die ‚Wartschule‘. Canton sagte, dass sie die Verwahrung von Kindern aus Idealismus betreibe und „Freude, Erholung und Beruhigung in ihrer treuen Überwachung und Pflege“¹ finde.

Mannheim war ein Zentrum der Badischen Revolution. Nachdem bereits im August 1848 in Mannheim ein erster Frauenverein gegründet worden war, gründete Maria Theresia Canton einen zweiten Frauenverein namens ‚Concordia‘ (wörtlich ‚Eintracht‘). Damit wollte sie die „Sache des Volks“ vertreten und die republikanische Sache unterstützen. Praktisch geschah dies durch die Sammlung von Kleidern und Ausrüstungsgegenständen für die Revolutionäre.

Präsidentin ihres Frauenvereins ‚Concordia‘ wurde Maria Theresia Canton im Jahr 1849. Die erste Versammlung des Vereins wurde im ‚Badner Hof‘ in G 6, 3 abgehalten.²

Im August 1849 kam es zu einem allgemeinen Vereinsverbot, das auch die Concordia traf. Theresia Canton und ihrer Mutter wurde die Witwenpension gestrichen und die ,Wartschule‘ für Kleinkinder wurde geschlossen. Wie die Mainzerin Kathinka Zitz berichtete, drohte Theresia Canton auch eine Gefängnisstrafe, weil sie eine „aufwiegelnde Rede“ bei der Überreichung einer Fahne an die polnische Legion in Ludwigshafen gehalten haben sollte.³ Jedoch kam es nie zu einer Anklage.


Maria Theresia Canton verstarb am 20. November 1870 in Mannheim.

Ehrungen

Maria Theresia Canton wird bei dem Stadtpunkt „Sozialer Wohnungsbau im Quadrat F 5“, wo sie auch wohnte, erwähnt. Dieser  Stadtpunkt steht für Demokratie, Arbeiterbewegung und Widerstand.

Literatur

Arbeitskreis der Archive im Rhein–Neckar–Dreieck (Hg.): Der Rhein–Neckar–Raum und die Revolution von 1848/49. Revolutionäre und ihre Gegenspieler, Ubstadt-Weiher 1998, ISBN 978–3–929366–64–8 , S. 108–109.

Hummel Haasis, Gerlinde : Schwestern zerreißt eure Ketten, München 1982, ISBN 3–923003–61–7, S. 261 ff. und S. 292 ff.

Quellen

MARCHIVUM 35/1987_ 00084 Canton, Maria Theresia