Benutzer:Natakamani 01/Khidir

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Khidir Abdelkarim Ahmed (* 28.1.1947 in Kosti, † 27.3.2012 in Khartum) war ein sudanesischer Archäologe und Kulturwissenschaftler.

Khidir A. Ahmed studierte Archäologie und Anthropologie in Khartum und Cambridge. Er promovierte 1983 in Cambridge zum Thema meroitischer Siedlungsarchäologie.[1] Nach ersten Lehrtätigkeiten an der Universität Khartum war er 1999 und nochmals 2002-2003 Gastprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach seiner Rückkehr in den Sudan war er kurz an der Universität Shendi tätig, und wurde schließlich im Jahr 2005 Professor an der Nilein-Universität Khartum und erster Direktor des dort neu eingerichteten Instituts für Archäologie, dessen Gründung wesentlich auf seine Initiative zurückging. Er stand diesem Institut bis zu seinem Tod im Jahre 2012 vor.

Khidir A. Ahmed war in der Butana, bei rettungsarchäologischen Arbeiten im Rahmen des Staudammbaus am 4. Katarakt sowie zuletzt bei Sabaloga feldarchäologisch tätig. Kennzeichnend für seine Forschungen war ein sozialwissenschaftlicher Ansatz, der vor allem auch nicht sesshafte Wirtschaftskonzepte als Elemente der Kulturbildung mit einbezog, sowie die Einordnung der Sudanarchäologie in einen gesamtafrikanischen Kontext.

Khidir A. Ahmed trat neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit mehrfach als Kritiker des Islamismus und der sudanesischen Regierung hervor, besonders in Zusammenhang mit Zwangsumsiedlungen von Manasir im Zuge des Baus des Merowe-Staudammes.

Literatur

Intisar S. Elzein: Khidir Abdelkarim Ahmed - 1947-2012 (Nachruf). In: Sudan & Nubia 16, 2012. S. 159-160

Einzelnachweise

  1. Khidir A. Ahmed: Meroitic Settlement in the Central Sudan - An Analysis of Sites in the Nile Valley and the Western Butana. Cambridge Monographs in African Archaeology 8/BAR International 197. Oxford 1984