Benutzer:Neun-x/Dolomitenfront

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Die Dolomitenfront war eine Frontlinie im Ersten Weltkrieg und eine (anders verlaufende) Frontlinie im Zweiten Weltkrieg.

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg kam es von [[Gebirgskrieg 1915–1918|1915 - 1918 zu Kriegshandlungen in den Dolomiten. Er war als Gebirgskrieg einzigartig, da sich nie zuvor oder danach zwei Armeen in einem derart breit angelegten und langwierigen Stellungskrieg im Gebirge gegenüberstanden.

Ausgangslage

Am 23. Mai 1915 trat Italien trotz des Bündnisses mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn (Dreibund) auf Seiten der Entente gegen Österreich-Ungarn in den Ersten Weltkrieg ein.

Italien verfügte bei Kriegsbeginn über ein Heer von 900.000 Mann, das sich in vier Armeen sowie die Karnische Gruppe gliederte. Oberbefehlshaber war General Luigi Cadorna. Der festgelegte Operationsplan sah vor, mit der 2. und 3. Armee über den Fluss Isonzo in Richtung Laibach vorzustoßen, um ein strategisches Zusammenwirken mit dem russischen und serbischen Heer zu ermöglichen. Die Karnische Gruppe sollte Richtung Villach in Kärnten vorstoßen, die 4. Armee Toblach angreifen. Die gegen Südtirol eingesetzte 1. Armee sollte sich defensiv verhalten. Bereits in den ersten Wochen zeigte sich, dass die geplanten Operationsziele völlig unrealistisch waren.

General Cadorna war zwar ein gewandter Redner, sein militärisches Geschick stand jedoch in keiner Relation dazu. Die österreichische Grenze war in Erwartung eines italienischen Kriegseintrittes gut befestigt worden, allerdings nur mit schwachen Landsturmeinheiten besetzt. Für manche Frontabschnitte waren zu Beginn überhaupt keine k.u.k. Truppen verfügbar. Hier marschierten Freiwillige nachts von Gipfel zu Gipfel und täuschten durch viele Fackeln eine stärkere Besetzung vor. General Cadorna scheute jedes Risiko wie auch eine rasche Offensive. Die Österreicher brachten ihrerseits schließlich Verstärkung von der serbischen und russischen Front an die italienische Grenze und schafften es so, bereits nach zwei Wochen eine geschlossene Verteidigung zu organisieren.

Österreich hatte bereits vor dem Krieg umfangreiche Festungswerke an der Grenze zu Italien bauen lassen, in der Erwartung, dass der Bündnisvertrag mit Italien nicht halten würde. Nachdem Italien dem Krieg dann nicht beigetreten war, wurden die Festungswerke von der Landwehr besetzt.

Das mit Österreich verbündete deutsche Kaiserreich griff der Donaumonarchie unter die Arme: das neu aufgestellte Alpenkorps wurde noch im Mai 1915 nach Südtirol verlegt und blieb dort bis in den Herbst. Deutschland war allerdings erst seit August 1916 formell mit Italien im Kriegszustand. Das gebirgige Gelände stand einem schnellen italienischen Vormarsch entgegen und begünstigte die Verteidiger.

Kriegsschauplatz und Verlauf siehe hier.

Joseph Roth

Roth wurde am 1. September 1915 zum General der Infanterie befördert und zum italienischen Kriegsschauplatz kommandiert, wo er dem Landesverteidigungskommando Tirol zugewiesen wurde. Er übernahm dann das Kommando über die Rayons (Verteigungsabschnitte) IV (Ostfront) und V (Dolomitenfront). Im März 1916 wurde er zum Landesverteidigungskommandant von Tirol ernannt. Nach dem Ende der Südtiroloffensive erhielt Roth wieder ein Truppenkommando, er wurde Kommandierender General des XX. Korps. Ein höheres Kommando wurde ihm nicht zuteil, da sein direkter Vorgesetzter, Erzherzog Eugen, ihm zwar glänzende Beurteilungen ausstellte, ihn jedoch charaktermäßig als zu nachgiebig und rücksichtsvoll im Umgang mit seinen untergebenen Truppenteilen einstufte.

Am 19. Mai 1916 wurde ihm der Titel „Geheimer Rat“, und am 11. Juni 1916 das Adelsprädikat „Ritter von“ verliehen. Den Namenszusatz "Limanowa-Lapanów" erhielt er auf seinen Wunsch hin am 4. September 1916. In den folgenden Monaten erwarb sich Josef Roth Ritter von Limanowa-Lapanów erneut Verdienste als Korpskommandant. Nach dem Erfolg in der Zwölften Isonzoschlacht war die Verteidigungsfront in den Dolomiten aufgehoben.

Zweiter Weltkrieg =

Nach den Kriegen

Einige der aus militärischen Gründen gebauten Klettersteige wurden später zivil weitergenutzt. Unter anderem gibt es zehn Dolomiten-Höhenwege.

Teile dieser Höhenwege wurden ab den 1950er Jahren mit militärischen Steigen zum Friedensweg verbunden, der die Südtiroler Dolomiten etwa von Sexten bis zum Stilfser Joch durchquert. Er folgt Befestigungs- und Nachschubwegen der Dolomitenfront (1915-1917) aus der Zeit des Ersten Weltkrieges und hat neben bergsteigerischen Zwecken das Ziel, die mit dem Gruber-Degasperi-Abkommen überwundene Konfliktgeschichte zwischen Südtirol und Italien einer touristischen Friedenspolitik nutzbar zu machen.

Siehe auch

  • Berge in Flammen ist ein deutscher Film von Karl Hartl und Luis Trenker aus dem Jahr 1931, beruhend auf dem gleichnamigen Roman Trenkers aus demselben Jahr. In dieser Kriegs- und Heimatgeschichte verarbeitete Trenker persönliche Erlebnisse aus dem Ersten Weltkrieg, als er an der Alpenfront kämpfte.